Elterncoaching

Hallo,

nachdem ich zwei Töchter habe- 12 und 14- und beide in Ansätzen pubertär auftreten, bräuchte ich hier bitte mal Hilfe- wie ich es möglichst richtig mache mit ihnen…

Ein großer Reizpunkt ist bei beiden Kindern das Ignorieren, wenn man etwas sagt und sie wollen es nicht hören.
Und ich spreche hier nicht nur von der Situation, in der man sich in Fahrt geredet hat :wink:- sondern auch bei ganz kurzen Erklärungen (wie letztens um eine Matheaufgabe).
Wenn sie keine Lust mehr haben zuzuhören- wird das Handy genommen und hineingeschaut…und was man noch sagt…ist egal.

Nun wird man in solchen Momenten ja mit seiner eigenen Ohnmacht konfrontiert und könnte auf gut Deutsch- ausrasten!

DIe Frage ist- wie gehe ich am besten damit um?
Wenn die Kids dicht machen ist ein Herankommen nicht mehr möglich- da läuft man gegen eine Wand.
Und ich erlebe mich selber, wie ich superwütend werde…

Nun habe ich gelesen, daß man als Eltern gerne zu zwei WEgen neigt (und ich mich wieder finde)- entweder zuviel oder zuwenig…was in letzterem Fall bedeuten würde, daß ich mich aus Ärger zurückziehe und am liebsten beleidigt kein Wort mehr mit ihnen reden möchte.
Bisher kam es noch nicht soweit, da ich jemand bin der sich zwar schnell aufregt- aber dann ist der Ärger auch wieder weg…aber das kann ich nicht für immer versprechen.
Somit bräuchte ich Hilfe- Erklärungen, Tipps…wie ich aus so einer Spirale immer wieder austreten kann und dennoch den Kontakt zum Kind erhalte.

Genau das finde ich total schwierig- sich abwenden ist ein Muster, was ich selber gut kennen gelernt habe und damit leider gut anwenden kann.
Wollen tue ich das nicht-- aber man kann in ruhiger Minute alles mögliche wollen-- IN solchen Situationen kochen die Emotionen nunmal hoch und dann wirds sehr schwierig.
Ich möchte sehr gerne den Weg finden indem ich meine Kinder loslasse…sie ihren Weg gestärkt gehen können und ich auch mit Abstand das Gefühl vermitteln, daß sie nicht alleine sind.

danke im Voraus
kitty

nachdem ich zwei Töchter habe- 12 und 14- und beide in
Ansätzen pubertär auftreten, bräuchte ich hier bitte mal
Hilfe- wie ich es möglichst richtig mache mit ihnen…

Mein vollstest Mitleid…
Erklärungen versuche ich nach Möglichkeiten nur noch abzugeben wenn ich gefragt werde, alles andere ist sinn- und zwecklos.
Das geht zu einem Ohr hinein und findet ohne das Hirn zu streifen den Ausgang im anderen Ohr.
Und selbst bei gewünschten Erklärungen, kurz und knapp ohne Ausführungen.

Bei ungewünschten Erklärungen kommt: Augen rollen und ein genervtes "das hast du mir schon schon mehrmals gesagt … ist ja schon gut … jajajaja…

Die Mädels sind vollpubertierend und hormongesteuert,
Die suchen und brauchen diese Konfrontation anscheinend.
Immer und immer wieder.
Da wird nur noch gemotzt und gemeckert und alles ist sch… und sie trifft sowieso alles immer schlimmer als andere.
Mütter sind das Schlimmste was es für sie gibt.
Die sind alle alt und peinlich und überhaupt ist die eigene die Allerschimmste von allen.

Aber Handy nehmen während ich (oder andere) mit ihr reden oder etwas erklären sollen/wollen oder beim Essen das geht gar nicht.
Ich sage das einmal: tu das weg, vielleicht auch ein 2. mal, beim 3. mal wird sie gar nicht mehr die Möglichkeit haben das Handy zu nehmen, das hat dann nämlich für einige Stunden oder Tage Zwangspause.

Wenn du wegen (Handy, Nintendo, TV…) keine Zeit für… hast, dann verschaffe ich dir die Zeit…
Mein Lieblingsargument wenn die 3. Aufforderung für eine bestimmte Tätigkeit keine Wirkung zeigt.

Und immer wieder sind sie dann doch wieder „normal“ zwischendurch. Erinner dich wenns ganz schlimm ist an diese Momente.

Frag mich nicht warum, ich weiß nur eines: es geht vorbei, irgendwann, in den nächsten Jahren bestimmt.

Wie du mit ihnen umgehen sollst? Du kennst deine Töchter, du weißt was wirkt.
Aber ich glaube ein leiser giftiger Ton wirkt am besten und ein gelegentlich Ausrasten der Mutter schadet nix. Wir sind auch Menschen mit Gefühlen und Wünschen und müssen nun wirklich nicht den „Damen“ alles recht machen - geht sowieso nicht.

Das sind keine zarten Pflänzchen, das sind Pubertätsmonster.

Krümelchen

Hi Kitty,

mach dich doch mal mit dem Gordon Training bekannt:

http://www.gordonmodell.de/html/familientraining.html

Es beruht vor allem darauf, dass jeder seine Gefühle und Bedürfnisse ausspricht und die der Anderen wahrnimmt und respektiert. Es werden dann Lösungen gesucht, die nicht keiner der Parteien, sondern ALLEN Parteien gerecht werden.

Ebenso hilfreich ist die Auseinandersetzung mit GFK (Gewaltfreier Kommunikation), ähnliches Prinzip. Aber Gordon waere fuer mich in deiner Situation die Nr. 1.

Ganz kurz: Ich würde in einer ruhigen Minute, wenn grade nichts vorgefallen ist, moeglichst sachlich ansprechen: Gestern wollte ich dir Mathe erklären und du hast dein Handy genommen und reingeschaut (wertfrei darstellen!). Mich macht das in dem Moment total hilflos und auch sauer, weil ich gerne gehört werden möchte (eigene Gefühle sagen, keine böse Absicht unterstellen). Ich wünsche mir von dir, dass du mich, wenn ich mit dir rede, anschaust und mir zuhörst. (Wunsch) Ich verspreche dir umgekehrt, dass ich mich auch bemühe, mir für dich Zeit zu nehmen und die zuzuhören, wenn du mir was sagen möchtest. (zeigt, dass du nicht einseitige Anpassung erwartest).

Wenn deine Tochter was sagt, hör zu, höre ihre Bedürfnisse raus. Wenn ihr entgegengesetzte Bedürfnisse habt, sucht nach einer Lösung, die für beide ok ist. Es gibt immer eine, manchmal muss man nur ein wenig kreativ sein.

Bei pubertären Kindern kann es manchmal sein, dass sie gar nicht merken, WIE wütend und verzweifelt du bist. Dann musst du es eben entsprechend drastischer darstellen, aber immer ohne Vorwurf, auch wenn es schwer ist.

Viel Erfolg!

Julia

Hallo Kruemelchen,

Mein vollstest Mitleid…
Erklärungen versuche ich nach Möglichkeiten nur noch abzugeben
wenn ich gefragt werde, alles andere ist sinn- und zwecklos.
Das geht zu einem Ohr hinein und findet ohne das Hirn zu
streifen den Ausgang im anderen Ohr.
Bei ungewünschten Erklärungen kommt: Augen rollen und ein
genervtes "das hast du mir schon schon mehrmals gesagt … ist
ja schon gut … jajajaja…

Nach dem, was du später schreibst, wundert mich das nicht.

Die Mädels sind vollpubertierend und hormongesteuert,

kommt mir jetzt ziemlich abwertend vor

Da wird nur noch gemotzt und gemeckert und alles ist sch…
und sie trifft sowieso alles immer schlimmer als andere.
Mütter sind das Schlimmste was es für sie gibt.
Die sind alle alt und peinlich und überhaupt ist die eigene
die Allerschimmste von allen.

Vielleicht solltest du da mal drüber nachdenken, wenn deine Töchter das so sehen.

Ich habe neulich mal meine Tochter gefragt, was sie sagt, wenn ihre Freundinnen sie fragen, wie ihre Eltern so sind. Sie hat geantwortet „Eigentlich ganz nett.“ Das hat mich dann doch gefreut :wink:

Aber Handy nehmen während ich (oder andere) mit ihr reden oder
etwas erklären sollen/wollen oder beim Essen das geht gar
nicht.

Seh ich auch so, aber ich würde es anders anfangen (wir haben das Problem nicht).

Ich sage das einmal: tu das weg, vielleicht auch ein 2. mal,
beim 3. mal wird sie gar nicht mehr die Möglichkeit haben das
Handy zu nehmen, das hat dann nämlich für einige Stunden oder
Tage Zwangspause.

Ich versteh das, aber meinst du, sie verstehen, warum sie es weg tun sollen? So halten sie dich doch zurecht nur für autoritär.

Wenn du wegen (Handy, Nintendo, TV…) keine Zeit für…
hast, dann verschaffe ich dir die Zeit…

Ja, so kam es dazu, dass der pubertierende Sohn einer geschiedenen Bekannten zum Papa gezogen ist :frowning:( Da kann er jetzt Tag und Nacht Internetspiele spielen.
Ich bin absolut fuer PC-etc. Zeitbegrenzung, aber nicht so.

Mein Lieblingsargument wenn die 3. Aufforderung für eine
bestimmte Tätigkeit keine Wirkung zeigt.

So hab ich das gemacht, als sie 5 waren.
Inzwischen mache ich das allenfalls, wenn das vorher gemeinsam ausgehandelt wurde.

Aber ich glaube ein leiser giftiger Ton wirkt am besten

Aua

Das sind keine zarten Pflänzchen, das sind Pubertätsmonster.

Sie sind weder noch, sie sind Menschen wie du und ich, und brauchen klare Grenzen ebenso wie Unterstützung und Verständnis. Sie sind schlicht noch unreif. Das gehört zum Leben. Wenn du sie mit Respekt behandelst, werden sie sehr viel eher ihrerseits Respekt lernen.

Ok, wenn du klar kommst mit deinen Töchtern und ihr eine gute Beziehung habt trotz der Haltung, die du hier zeigst, ist ja alles gut. Anderen raten würde ich das von dir vorgeschlagene Verhalten aber nicht.

LG,
Julia, mit 2 pubertierenden Kindern