'Elterngeld'

hallo WWWler,
wir hören derzeit ständig die stolzen Verkündigungen der großen Koalition über Elterngeld. Ich bezweifle aber, ob durch diese Maßnahme erreicht werden kann, daß mehr Kinder gewünscht / geboren werden. Das eigentliche Problem war, ist und bleibt m.A. nach der Mangel an Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Was machen denn Eltern nach 14 Monaten??? Wieder die Frage: Beruf aufgeben oder - was?
Hätte man nicht mit diesem Geld besser die Zahl der Kindergartenplätze und die tägliche Betreuungsdauer erhöhen sollen, zum Beispiel?
Was meint Ihr dazu? Gruß, I.

Hallo Irmtraut,

wir hören derzeit ständig die stolzen Verkündigungen der
großen Koalition über Elterngeld. Ich bezweifle aber, ob durch
diese Maßnahme erreicht werden kann, daß mehr Kinder gewünscht
/ geboren werden.

Ich persönlich glaube, dadurch soll in erster Linie erreicht werden, dass Geld eingespart wird, dadurch dass es nur maximal 14 Monate gezahlt wird.

Es werden ja wahrscheinlich weiterhin die ärmeren Schichten mehr Kinder kriegen, und die bekommen nach diesem Entwurf ja ungefähr so viel wie jetzt (oder ein bisschen weniger?), aber eben nur ein Jahr lang.

Es soll ja wohl den Anschein machen, als wolle man es erreichen, dass mehr Akademikerkinder geboren werden. Aber da es ja nur ein Jahr gezahlt wird und ein Akademiker eigentlich auch langfristig planen und die Kosten/Unkosten berechnen können sollte, wird es lediglich zu einer besseren Versorgung derjenigen jungen Akademikereltern kommen, die sowieso ein Kind haben möchten, während die Eltern der ärmeren Schichten deutlich schlechter gestellt werden.

Offtopic: Wobei ich nicht weiß, was „man“ mit diesen Kindern ärmerer Leute letzten Endes vorhat. Was macht man mit Kindern (späteren Erwachsenen), die von vornherein vom Staat aufgegeben werden? Man erwartet doch nicht eine besondere Verbundenheit und Dankbarkeit dem Staat gegenüber (und daraus folgend: Leistungswilligkeit) von diesen Kindern?

Viele Grüße
Thea

Hallo Irmtraut,

das Elterngeld ist nur EINE Maßnahme der neuen Familienpolitik. Wenn Du meinst, der Hintergrund wäre einzig und allein, dass mehr Kinder geboren werden, so ist das etwas zu eindimensional gedacht. Denn dabei lässt Du die Kette an weiteren Maßnahmen, die schon getroffen worden sind, aber auch noch verhandelt werden, außen vor.

Als Mutter eines 13-jährigen Jungen und einer 10 Monate alten Tochter kann ich Dir nur sagen: die Anreize für das Kinderkriegen sind in den letzten mehr als zehn Jahren enorm gestiegen. Allein die finanziellen Zuschüsse haben sich, um bei meinem Beispiel zu bleiben von damals 70,- DM Kindergeld auf 154,- € vervielfacht. Das Erziehungsgeld unterliegt anderen Bemessungsgrenzen. Usw. usf.

Ich finde, es darf nicht immer bloß bemängelt werden. Es sollte auch einmal Anerkennung finden, wenn richtige Wege überhaupt beschritten werden!

Im Übrigen muss ich Dich dahin gehend korrigieren: das Elterngeld kann je nach Einzelfall durchaus auf die bekannten zwei Jahre gedehnt werden. Und die Elternzeit von drei Jahren wie bisher bleibt unberührt.

Dass bei der Kinderbetreuung auch viele gute Ansätze vorherrschen, kannst Du genauso wenig negieren. Nur hat hier der Bund natürlich wesentlich weniger Eingriffsmöglichkeiten - das ist nämlich Ländersache.

Mit dieser Neuregelung wird endlich auch einmal an die Arbeitnehmer gedacht. Denn vor allem für diese ist sie gedacht. Und das finde ich nicht nur einfach so gut, es ist auch sehr weitsichtig, denn ein unproblematischerer Wiedereinstieg in den Job verhindert genauso Arbeitslosigkeit und spart dem Staat also unterm Strich selbstverständlich Geld.

Viele Grüße
Jana

Hallo,

Offtopic: Wobei ich nicht weiß, was „man“ mit diesen Kindern
ärmerer Leute letzten Endes vorhat. Was macht man mit Kindern
(späteren Erwachsenen), die von vornherein vom Staat
aufgegeben werden? Man erwartet doch nicht eine besondere
Verbundenheit und Dankbarkeit dem Staat gegenüber (und daraus
folgend: Leistungswilligkeit) von diesen Kindern?

Der Staat gibt niemanden auf. Es stehen diesen Kindern auch weiterhin der Besuch einer Schule/FOS/FH/UNI zur Verfügung. Der Staat unterstützt dies sogar.

Warum sollte eine Verbundenheit mit dem Staat sich durch Leistuungswilligkeit ausdrücken. Den Staat interessiert es weniger, ob man am Ende sein Leben wegschmeißt oder ob man sich für ein gutes Leben engagiert, sich auf den Arsch setzt und lernt. Jedoch kann man leider Lernunwillige nicht von der Hilfe ausschließen.

Hallo

Wenn Du meinst, der Hintergrund wäre einzig
und allein, dass mehr Kinder geboren werden, so ist das etwas
zu eindimensional gedacht.

Welcher denn noch? Bitte um Aufklärung.

Allein die finanziellen Zuschüsse haben sich … vervielfacht.

Das ist allerdings wahr.

Im Übrigen muss ich Dich dahin gehend korrigieren: das
Elterngeld kann je nach Einzelfall durchaus auf die bekannten
zwei Jahre gedehnt werden.

In welchen Einzelfällen denn? Da habe ich bisher noch nichts von gehört.

Dass bei der Kinderbetreuung auch viele gute Ansätze
vorherrschen, kannst Du genauso wenig negieren.

Welche guten Ansätze? Gute Gedanken höre ich zwar auch immer wieder mal ausgesprochen, aber für die Kinderbetreuungseinrichtungen werden jetzt - hier in NRW jedenfalls - die Gelder stark zusammengestrichen, und zwar sowohl von staatlicher als auch von kirchlicher Seite.

Mit dieser Neuregelung wird endlich auch einmal an die
Arbeitnehmer gedacht.

Das ist schon wahr, eigentlich hatte ich früher auch schon mal gedacht, dass man ein Erziehungsgehalt einführen sollte, das sich am Einkommen orientiert, das man vor den Erziehungszeiten bekommen hat, schon deshalb um zu verhindern, dass Leute Kinder in die Welt setzen, nur um dieses Gehalt zu bekommen.

Aber wie soll das denn jetzt praktisch ablaufen? Da soll eine Akademikerin ein Jahr Erziehungsurlaub nehmen. Nach einem Jahr übergibt sie die Aufgabe an den Mann für zwei Monate, und dann kommt das Kind ganztags in eine Kinderkrippe.

Vom Standpunkt eines Babies (Kleinkindes) aus ist das bestimmt nicht der ideale Lebensweg. Da sind ja schon zwei Brüche drin, die bestimmt schwer zu verarbeiten sind. Nichts gegen Fremdbetreuung, aber hier geht es ja immer direkt um den ganzen Tag, und nicht stundenweise oder mit langsamer Gewöhnung. Ich glaube kaum, dass die Kinder sich darüber freuen.

Viele Grüße
Thea

Hallo

Warum sollte eine Verbundenheit mit dem Staat sich durch
Leistuungswilligkeit ausdrücken. Den Staat interessiert es
weniger, ob man am Ende sein Leben wegschmeißt oder ob man
sich für ein gutes Leben engagiert, sich auf den Arsch setzt
und lernt. Jedoch kann man leider Lernunwillige nicht von der
Hilfe ausschließen.

Das verstehe ich nicht.

Ansonsten meinte ich mit „Staat“ eher das Gemeinwesen, die Gesellschaft usw. Nicht jeder, der sich für ein gutes Leben engagiert, ist ein guter Bundesbürger. Es kommt ja auch ein bisschen drauf an, welche Mittel einer einsetzen will, um sich ein gutes Leben zu verschaffen.

Viele Grüße
Thea

hallo WWWler,
wir hören derzeit ständig die stolzen Verkündigungen der
großen Koalition über Elterngeld. Ich bezweifle aber, ob durch
diese Maßnahme erreicht werden kann, daß mehr Kinder gewünscht
/ geboren werden.

Ich denke schon, dass dies die Geburtenrate erhöht. Nur wird die erhöhte Geburtenrate nicht bei der angezielten Akademikergruppe eintreten, sondern bei wirtschaftlich sowieso schwachen Familien oder Frauen, die sich durch das Elterngeld Urlaub gönnen können.

Das eigentliche Problem **war, ist und

bleibt**

m.A. nach der Mangel an
Kinderbetreuungsmöglichkeiten.
Sehe ich genauso. Ich weiss auch nicht welche gedanklichen Hintergründe die regierung dazu verleiten jetzt nun mit EInführung eines Elterngeldes anzufangen. Ich halte dies für eine falsche Reihenfolge.

Was machen denn Eltern nach 14

Monaten??? Wieder die Frage: Beruf aufgeben oder - was?

=) Genau das ist der Knackpunkt, der nicht bedacht wird.

Hätte man nicht mit diesem Geld besser die Zahl der
Kindergartenplätze und die tägliche Betreuungsdauer erhöhen
sollen, zum Beispiel?

Wie gesagt halte ich dies für einen besseren Weg als Elterngeld. Denn dann hätten die Eltern nicht nur ALmosen vom Staat für eine bestimmte Frist und müssten dann zusehen wie sie die Kinder betreuen. Sondern sie hätten die Betreungsfrage ein für alle Mal gelöst und könnten ihren Berufen nachgehen, was die Almosen vom Staat wieder unnötig machen würde.

MfG

Hallo Thea,

Welcher denn noch? Bitte um Aufklärung.

Ich glaube, da muss man sehr viel weiter in die Zukunft schauen. Arbeit wird in einigen Jahren per se Mangelware sein, ist es ja auch heute schon. Es geht hier um die Neuordnung einer ganzen Gesellschaftsordnung, und damit meine ich nicht die Beschränkung auf nationaler Ebene. Die Probleme, die Deutschland hat, sind ja nicht hausgemacht. Man hat nur sträflich spät darauf reagiert. Volkswirte mahnen seit sehr vielen Jahren vor den Veränderungen der Zukunft, die inzwischen immer deutlicher spürbar sind.

Im Übrigen muss ich Dich dahin gehend korrigieren: das
Elterngeld kann je nach Einzelfall durchaus auf die bekannten
zwei Jahre gedehnt werden.

In welchen Einzelfällen denn? Da habe ich bisher noch nichts
von gehört.

Da informiere Dich mal bitte selber, weil ich hier nicht jeden casus anführen möchte (zu aufwändig): http://www.bmfsfj.de

Dass bei der Kinderbetreuung auch viele gute Ansätze
vorherrschen, kannst Du genauso wenig negieren.

Welche guten Ansätze? Gute Gedanken höre ich zwar auch immer
wieder mal ausgesprochen, aber für die
Kinderbetreuungseinrichtungen werden jetzt - hier in NRW
jedenfalls - die Gelder stark zusammengestrichen, und zwar
sowohl von staatlicher als auch von kirchlicher Seite.

Da sieht man mal die Auswirkungen der Länderpolitik. Du hilfst sie aber eben mal dem Bund über. Und in einer föderalen Struktur geht das nicht.

Ich lebe in Berlin, und da ist enorm viel passiert. Bei meinem Sohn damals rannte ich noch von Kita zu Kita (obwohl ich oberste Berechtigung hatte), um einen freien Platz zu finden. Jetzt bei meiner Tochter greift das Gutscheinsystem, was bedeutet, dass das Bezirksamt nur noch die grundsätzliche Bedürftigkeit feststellt und den Kostenzuschuss berechnet. Die Kita selber kann daraufhin dann eigenverantwortlich planen. Mit meinem Gutschein konnte die Kita sogar den halben Arbeitsplatz einer Betreuerin begründen und somit erhalten. Die haben sich gefreut wie Bolle, ein so kleines Kind betreuen zu dürfen aus eben diesen Gründen. Daher weiß ich inzwischen auch, wie viele Gestaltungsmöglichkeiten der Bund den Ländern lässt. Wie diese dann in die Tat umgesetzt werden, hängt also auch am Engagement der Politiker vor Ort.

Mit dieser Neuregelung wird endlich auch einmal an die
Arbeitnehmer gedacht.

Das ist schon wahr, eigentlich hatte ich früher auch schon mal
gedacht, dass man ein Erziehungsgehalt einführen sollte, das
sich am Einkommen orientiert, das man vor den Erziehungszeiten
bekommen hat, schon deshalb um zu verhindern, dass Leute
Kinder in die Welt setzen, nur um dieses Gehalt zu bekommen.

In der DDR war das übrigens so, da bekam eine Mutter das erste Jahr lang ihr volles Gehalt weiter und durfte aber zu Hause bleiben, wenn sie das wollte.

Ich halte es für ein bitter-böses Gerücht, dass es Menschen gibt, die Kinder des Geldes wegen in die Welt setzen. So eine Kleingeistigkeit kann ich mir einfach nicht vorstellen. Ich glaube allerdings im Gegenzug, dass man sich vielleicht weniger GEGEN ein Kind entscheidet, wenn man die Sicherheit hat, nicht gleich in existentielle Not deshalb zu geraten. Ein Unterschied, oder?

Aber wie soll das denn jetzt praktisch ablaufen? Da soll eine
Akademikerin ein Jahr Erziehungsurlaub nehmen. Nach einem Jahr
übergibt sie die Aufgabe an den Mann für zwei Monate, und dann
kommt das Kind ganztags in eine Kinderkrippe.

Ja und? Was ist daran schlecht? So machen es hier jedenfalls alle Mütter, die nach der Elternzeit wieder ihren alten Job behalten wollen. Es ist nichts Schlechtes an einer Krippe, dem Kind schadet es auch nichts. Einjährige gewöhnen sich sehr viel sorgenfreier an neue Bezugspersonen, als das bei Dreijährigen der Fall ist. Ein Kind, das die Chance hat, einen sicheren Bindungsstil aufzubauen, was nur durch Liebe und gute Versorgung durch den/die Elternteil/e möglich ist, wird charakterlich durchaus zum Positiven geformt werden. Ich kann es nur immer wieder aus eigener Erfahrung sagen: die Qualität ist der Punkt, nicht die Quantität. Zufriedene Mutter mit gesundem Verhältnis zum Kind = zufriedenes Kind in jeder Hinsicht! Menschen sind SOZIALE Wesen, von Geburt an. Sie sind keine Einzelgänger, die auf eine böse Probe gestellt werden, wenn sie mit der Außenwelt in Kontakt geraten.

Vom Standpunkt eines Babies (Kleinkindes) aus ist das bestimmt
nicht der ideale Lebensweg. Da sind ja schon zwei Brüche drin,
die bestimmt schwer zu verarbeiten sind. Nichts gegen
Fremdbetreuung, aber hier geht es ja immer direkt um den
ganzen Tag, und nicht stundenweise oder mit langsamer
Gewöhnung. Ich glaube kaum, dass die Kinder sich darüber
freuen.

Ich meine, Du solltest Dich da weniger von laienhaften Vorurteilen leiten lassen. Wenn diese Überzeugung stimmt, wären Dreiviertel aller europäischen Kinder psychisch nachhaltig angeschlagen. Denn diese Betreuungspraxis, wie Du sie als Ideal beschreibst, existiert quasi nur noch in Deutschland.

Flammende Grüße :wink:
Jana

Hallo Jana

Ich glaube, da muss man sehr viel weiter in die Zukunft
schauen. Arbeit wird in einigen Jahren per se Mangelware sein,
ist es ja auch heute schon. Es geht hier um die Neuordnung
einer ganzen Gesellschaftsordnung, und damit meine ich nicht
die Beschränkung auf nationaler Ebene. Die Probleme, die
Deutschland hat, sind ja nicht hausgemacht. Man hat nur
sträflich spät darauf reagiert. Volkswirte mahnen seit sehr
vielen Jahren vor den Veränderungen der Zukunft, die
inzwischen immer deutlicher spürbar sind.

Ja, das verstehe ich alles, aber kannst du für mich hier noch die gedankliche Verbindung zum Elterngeld herstellen? Ich kann mir das einfach nicht von alleine denken, was du meinst.

Was die Länderpolitik angeht, hast du natürlich recht. Ich bin mit unserer Landesregierung überhaupt nicht zufrieden. Ich finde die einfach bekloppt.

In der DDR war das übrigens so, da bekam eine Mutter das erste
Jahr lang ihr volles Gehalt weiter und durfte aber zu Hause
bleiben, wenn sie das wollte.

Hach, traumhafte Zustände.

Ich halte es für ein bitter-böses Gerücht, dass es Menschen
gibt, die Kinder des Geldes wegen in die Welt setzen.

Hast du schon mal Leute erlebt, die ganz unten sind? Ich meine jetzt nicht (nur) finanziell, sondern hauptsächlich moralisch. Da kann ich es mir durchaus vorstellen, und gerade da würde man es sich nicht wünschen. Ich weiß allerdings nicht, wie häufig das wäre.

Ich glaube allerdings im Gegenzug, dass man sich vielleicht
weniger GEGEN ein Kind entscheidet, wenn man die Sicherheit
hat, nicht gleich in existentielle Not deshalb zu geraten. Ein
Unterschied, oder?

Ja klar, und das ist natürlich der wesentlich häufigere Fall.

Ich kann
es nur immer wieder aus eigener Erfahrung sagen: die Qualität
ist der Punkt, nicht die Quantität. Zufriedene Mutter mit
gesundem Verhältnis zum Kind = zufriedenes Kind in jeder
Hinsicht! Menschen sind SOZIALE Wesen, von Geburt an. Sie sind
keine Einzelgänger, die auf eine böse Probe gestellt werden,
wenn sie mit der Außenwelt in Kontakt geraten.

Nein, so sehe ich das gar nicht. Es wird immer vorausgesetzt, dass ein Kind, das bei der Mutter ist, immer alleine mit der Mutter zu Hause sitzt. Das ist natürlich außerordentlich schädlich.

Meine Idealvorstellung ist, dass das Kind in Gegenwart der Mutter sich immer weiter von ihr entfernt und neue Sachen und Leute kennenlernt, und immer wieder zur Mutter zurücklaufen kann. So wird meiner Meinung nach die Entdeckungsfreude gefördert. Es gibt in Kindergärten immer wieder Kinder, die nur in der Ecke sitzen und sehr wenig Entdeckungsfreude zeigen, weil sie dort nicht glücklich sind.

Der Hauptgrund, warum ich nicht so von Krippen begeistert bin, ist allerdings, dass ich in vielen Kindergärten u.ä. schlechte Erfahrungen gemacht habe, mehr schlechte als gute. Die haben da zum Teil Dinger gebracht, wo ich gedacht hätte, das muss eigentlich jede Mutter wissen, dass man sich so nicht gegenüber Kindern verhalten sollte. Und das waren Erzieherinnen. Aber das kann natürlich eine regionale Besonderheit sein.

Ich meine, Du solltest Dich da weniger von laienhaften
Vorurteilen leiten lassen. Wenn diese Überzeugung stimmt,
wären Dreiviertel aller europäischen Kinder psychisch
nachhaltig angeschlagen.

Wo kann man denn nachlesen, dass sie es nicht sind? Gibt es da Untersuchungen? Das ist doch auch nur Glaubenssache.

Denn diese Betreuungspraxis, wie Du
sie als Ideal beschreibst, existiert quasi nur noch in
Deutschland.

Wo hatte ich denn mein Ideal beschrieben?
Das habe ich doch nur jetzt gerade hier oben ansatzweise gemacht. Und das existiert in Deutschland auch nur punktuell. Meine Vorstellung ist auf jeden Fall, dass die Mütter mit ihren kleinen Kindern in die Welt hinaus gehen. Aber meistens putzen die ja nur ihre Wohnung, das bringt natürlich nichts.

Viele Grüße
Thea