Elternvertreter abwählen

Hi zusammen,

alles in allem eine recht unerfreuliche Geschichte, die mir da gerade widerfährt. Hühnerstallniveau. Aber bitte:

Hat jemand Erfahrungen damit gemacht (Bundesland: Bayern), Elternklassensprecher (gleichzeitig: Schriftführer im Elternbeirat) abzuwählen? Geht das? Und wie? Und ein Rücktritt?

Wollt Ihr die Geschichte hören? Also gut: 2. Klasse. Nächstes Jahr also Lehrerwechsel. 2 Möglichkeiten, eine davon ist der Rektor der Schule, älteren Semesters, Typ: hart, aber fair, alte Schule eben. Nun gibt es tatsächlich Eltern, die von uns verlangen eine Unterschriftenaktion gegen den Rektor durchzführen, damit unsere Kinder ihn nicht als Klassenlehrer bekommen! Ich gebe noch einmal zu bedenken, dass dem Mann weder sachlich noch fachlich irgendetwas vorzuwerfen ist (mangelnde Lieblichkeit evtl. :wink: ). Dies gereicht uns jetzt zu dem Vorwurf, wir würden uns nicht um die Belange der Klasse kümmern.
Von diesem Vorwurf wiederum habe ich nur hintenrum erfahren. Aber meine Motivation, mich für derart durchgeknallte Eltern zum Deppen zu machen, ist natürlich gleich null. Null ist übrigens -trotz mehrfacher Aufforderung - auch die Anzahl der Gegenkandidaten bei der Wahl gewesen.

kernig
*stocksauer*

Hallo kernig,

Nun gibt es tatsächlich Eltern, die von uns
verlangen eine Unterschriftenaktion gegen den Rektor
durchzführen, damit unsere Kinder ihn nicht als Klassenlehrer
bekommen!

ähnliches kenne ich aus einer Aktion vor vielen vielen Jahren (meine Tochter war 1986/87 in der zweiten Klasse :smile:), da kriegte unsere Klasse nicht die Wunschlehrerin, und die andere war - Oh Schreck - sooo streng. Die „ungeliebte“ Lehrerin war allerdings nicht Rektorin der Schule.

Allerdings löste sich das bei uns in Wohlgefallen auf, nachdem unsere Kinder einen Monat bei der ach so unbeliebten Lehrerin verbracht hatten. Mit einer lernfreudigen Klasse wie der, in der meine Tochter war, konnte auch diese Frau lockerer umgehen. Zum Ende der 4. Klasse gab es auf dem Schulfest einen wort- und emotionsreichen Abschied von „unserer lieben Frau X“! Das war, ich möchte es nochmal betonen, die Frau, die vorher die Mütter abgelehtn hatten, die ihre Kinder frühzeitig vor den Unbilden des Lebens behüten wollten.

Warum ich das jetzt so schreibe? Als Empfehlung, sich nicht allzusehr drüber aufzuregen. Wenn Du noch ein Argument pro Rektor haben möchtest: Allenthalben wird beklagt, dass die Jungs in unserer Gesellschaft viel zu spät auf männliche Identifikationsfiguren treffen. Ihr habt jetzt diese Chance, da sollte man doch nicht mit einer Unterschriftenliste dazwischen funken.

Gruß, Karin

Kampfhühner, die Fortsetzung
Morgen,

ich habe es ja immer noch nicht geschafft herauszufinden, wer da wirklich welches Problem mit mir als Elternklassensprecherin hat. Ein paar haben sich gemeldet, um mir zu sagen, sie wüßten und die anderen hätten sie mitgerissen, ganz gegen ihren Willen quasi, aber sie dürften mir auch nicht sagen, wer dahinter steckt, das wäre ja dann unfair…

Immerhin weiß ich jetzt, dass es bei dem Gehacke gar nicht im Kern um die Sache mit dem Lehrer nächstes Jahr geht, sondern um eine Ansammlung von kleinen Ärgernissen, die nie bei mir angelangt sind, meist auch schon geklärt wurden, die mir aber jetzt aufs Butterbrot geschmiert werden. „Die Lehrerin hat einen Fehler in der Hausaufgabe übersehen“ (???)Ja, ich habe genauso fragend geguckt wie jetzt hier meine Leser.

Das gipfelte dann in besagter Beschwerde beim Elternbeirat und dem geäußerten Wunsch, quasi Neuwahlen abzuhalten. Deshalb noch mal meine genauere Nachfrage:

Weiß jemand, wie das praktisch und formell aussehen kann?

Danke, auch für die schon gegebenen Antworten.

kernig
*schwankend zwischen stinksauer und belustigt*

Hallo, kernig,

Das gipfelte dann in besagter Beschwerde beim Elternbeirat und
dem geäußerten Wunsch, quasi Neuwahlen abzuhalten. Deshalb
noch mal meine genauere Nachfrage:

Weiß jemand, wie das praktisch und formell aussehen kann?

eine für Bayern einheitliche Regelung scheint es nicht zu geben; Art. 68 des EUG besagt nur:

1Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus wird ermächtigt, nach Anhörung des Landesschulbeirats durch Rechtsverordnung insbesondere Amtszeit, Mitgliedschaft, Wahlverfahren, Geschäftsgang, Beschlussfähigkeit und Beschlussfassung der Einrichtungen der Elternvertretung zu regeln; der Elternvertretung kann das Recht eingeräumt werden, sich eine Wahlordnung zu geben.

Grundsätzlich bestehen die Möglichkeiten eines Rücktritts (dann sind automatisch Neuwahlen fällig) und einer Abwahl. Über das Prozedere (Beschlussfähigkeit, Stimmenzahl etc.) müsste die oben erwähnte Wahlordnung Aufschluss geben.

Vielleicht erhältst Du hier konkretere Hinweise: http://www.elternimnetz.de/cms/paracms.php?site_id=5…

Gruß
Kreszenz

Danke für den Link
Guten Morgen,
danke für den Link, ist eine sehr informative Seite.

Ich überlege noch, was ich tun soll. Entweder hinschmeißen, dann hätten die Kampfhühner ja Erfolg gehabt mit Ihrer Methode, gefällt mir gar nicht. Vor allem schade ich damit ja dem vernünftigen Teil der Elternschaft. Ich meine, angenommen, die wählen eine aus ihrer Mitte: Von einem Duckmäuser will ich nicht vertreten werden, wenn die sich schon nicht trauen mir gegenüber ihre Meinung zu äußern, was veranstalten die denn erst, wenn es ein echtes Problem mit Lehrern oder Rektor gibt…

danke nochmal
kernig

Hallo, kernig,

Ich überlege noch, was ich tun soll. Entweder hinschmeißen,
dann hätten die Kampfhühner ja Erfolg gehabt mit Ihrer
Methode, gefällt mir gar nicht.

in diesem Fall würde ich an Deiner Stelle gar nichts unternehmen und einfach abwarten.
Sollen doch die „verdeckten Beschwerdeführer“ tätig werden, sich um Modalitäten und Organisation einer Abwahl kümmern - falls es ihnen damit wirklich ernst wäre.

Wenn es aber (wie sehr oft in solchen Fällen; ich spreche da aus langer Erfahrung) - nur ein „Sturm im Wasserglas“ ist, werden diese Leute auf einmal sehr zurückhaltend, sobald es um „Butter bei die Fische“ geht. Sie brauchen eine Zielscheibe für ihr Gemecker, meiden aber in der Regel jede Konfrontation.

Von einem Duckmäuser will ich
nicht vertreten werden,

Die Duckmäuser werden sich hüten, selbst Verantwortung zu übernehmen und sich damit ja auch möglicher Kritik auszusetzen (…oder solchen „Kampagnen“, wie sie sie gerade gegen Dich führen).

Ich wünsch Dir gute Nerven!

Gruß
Kreszenz