Emigration aus Deutschland

Hallo,
bin noch recht neu, möcht aber trotzdem gerne was fragen. Was wisst ihr über Emigration (also Auswanderung) aus Deutschland? Die Zeit und das Zielland spielen keine Rolle. Ich muss demnächst ein Referat darüber halten und bräucht noch Erfahrungen bzw. Links zu Seiten, auf Info dazu steht. Vielleicht hat jemand damit sogar Erfahrung.
Falls ihr Fragen habt die meine Themengebiete betreffen helfe ich gerne.
Danke schon mal im Vorraus.

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Was ich bis jetzt weis:
Viele sind wegen den Nazis aus gewandert (wohin v. a.?)
Beliebteste Zielländer

Hi,

wir sind nach Canada ausgewandert aber nicht wgen den „Nazis“.Ich kann dir geren n paar infos geben aber denn schreibe bitte etwas genauer. Wir sind zB wegen der Arbeit hier.

Gruss

Dan

Hola

Schau mal bei der Botschaft für Paraguay in Berlin, findest Du im Internet.
Gründe fürs Auswandern und infos findest du sehr viel, wenn Du den Suchbegriff bei Google eingibst.

Viele Grüße aus der Sonne
von Paraguay.

Floh-Py

Hallo Deniz

kann dir gerne einiges beantworten wenn du magst, braeuchte aber schon genauere Anhantspunkte was du wissen willst. Ansonsten ist das ja ein Fass ohne Boden.

Ich bin 2009 nach Kanada ausgewandert, der Liebe wegen. Viele Europaeer, die ich hier getroffen habe, sind aus dem Grunde hier. Insgesamt sind es glaub ich ca. 1/3 aller Einwanderer in Kanada, die HEUTZUTAGE hierher kommen um mit ihrem (Ehe-)partner zu leben.

Mit dem Grund wegen den Nazis, das kann sich ja nur auf Menschen beziehen, die vor vielen vielen Jahren ausgewandert sind, ist also gar nicht aktuell. Oder sollst du auch damals/heute vergleichen?

Hier ist ein Link
http://www.wohin-auswandern.de/auswandern-nach-kanad…
zu einer Seite wo man sich ueber saemtliche Laender informieren kann, der Link fuehrt dich aber erstmal zu dem Unterpunkt Kanada. Viele Leute geben dort sehr neg.Erfahrungen zum besten was wohl u.a. auch daran liegt, dass viele Leute sehr naiv und schlecht vorbereitet auswandern (es ist wesentlich schwieriger als man denkt!!!) und auch daran, dass die Leute, die schlechte Erfahrungen machen wohl eher dazu tendieren zu versuchen sich (im Internet) Gleichgesinnte zu suchen als Menschen die gluecklich und zufrieden sind.
Generell ist zu sagen dass man nur auswandern sollte wenn man sich sehr sehr gut ueber das Zielland informiert hat, realistische Berufschancen dort hat oder schon ein Jobangebot hat, die Sprache spricht, man in Deutschland keine Chance mehr hat (es sei denn man geht aus anderen Gruenden wie z.B. der Partner ist aus dem Zielland) und man dort auch sicher die noetigen Papiere bekommt bzw diese schon hat. Einfach als Tourist drauf los und sich dann wundern dass man irgendwo am anderen Ende der Welt seine Kinder nicht so einfach in der Schule dort anmelden kann -sehr naiv und schlecht vorbereitet!

Ok, lass mich wissen wenn du irgendwelche konkreten Fragen hast…

Hallo Dan,
danke schon mal für die info. Hab noch ein paar Fragen: Wie seid ihr auf die Idee gekommen nach Canada auszuwandern?
Was ist euch am schwersten gefallen?
Warum Canada?

Freu mich schon auf Antworten und vielen Dank.
:smile:

hi Floh-Py
danke schonmal für deine Antwort.
Warum bist du ausgewandert?
Hattest du schon immer gewusst: „Wenn ich groß bin gehe ich nach Paraguay!“ oder hattest du andere Gründe.
Hattest du Schwierigkeiten dich an das dortige Klima / die dortige Kultur zu gewöhnen?

Ich schick dir schon mal ein Danke im Vorraus.
:smile:

Hallo milo5,
danke für deinen Eintrag.
Die Info mit der Naivität kann ich sehr gut gebrauchen. das sich manche wie auf einen urlaub vorbereiten hätte ich ganicht gedacht.
An was sollte man denken wenn man auswandert?
War es schwer für dich deinen Freunden / deiner Heimat Lebewohl zu sagen?
Würd mich über Antworten sehr freuen und sag schon mal danke,
Deniz

Kann ich leider nicht weiter helfen. Dazu gibt es doch sicher jede Menge im Internet und Fernsehen.

Erst einmal solltest Du Dir darüber klar werden, wie Du Dein Referat aubauen willst. Wenn ich Dich recht verstehe, geht es um Deutschland als das Land, welches verlassen wird.

Welchen Inhalt soll das Referat haben? Emigration aufgrund von politischer Verfolgung, Krieg und Hunger oder auswandern, weil man keine Lust mehr auf sein Heimatland hat und hofft woanders sein Glück (Arbeit, anderer soziale Verhältnisse, ein warmes Klima etc.) zu finden?

Falls du um politische oder Kriegsflüchtlinge schreiben möchtest, musst du nur googeln, es gibt jede Menge Information ím Netz. Dasselbe gilt für Auswanderer, nur daß du mit anderen Stichworten suchen mußt.

Solltest Du über beide Bereiche schreiben wollen (was wohl recht umfangreich werden würde), wäre es möglicherweise interessant die unterschiedlichen Beweggründe für die Emigration herauszuarbeiten. D.h. Du könntest die Flüchtlinge des zweiten Weltkrieges einerseits mit den Auswanderern der heutigen Zeit vergleichen. Welche Nöte, Zwänge, Hoffnungen liegen hinter dem Beschluss seine Heimat zu verlassen?

Obwohl ich nicht weiß, auf welchem Niveau sich Deine Arbeit befinden soll, will ich Dir dennoch den Tip geben niemals Wikipedia als Quelle zu verwenden. Solltest du Zugang zu Bibliotheken haben, kannst du Dir dort Literatur zum Thema holen. Man muß natürlich nicht alle Bücher komplett lesen, es reicht meist ein Blick ins Inhaltsverzeichnis oder ins Register. Dort findest Du die relevanten Passagen/Kapitel, auf denen Du dann Dein Referat aufbauen kannst. Denke aber daran auf Deine Quellen hinzuweisen!

Hoffe diese Information hat Dir weitergeholfen.

Viel Erfolg mit dem Referat!

Die Frage ist etwas schlecht formuliert…du willst wissen WARUM Leute aus D augewandert sind…oder noch auswandern wollen richtig …bei dir list es sich so als wenn du wissen moechtest wie eine Auswanderung von statten geht…

Am meisten Material bekommst du in Auswanderer-Foren…einfach mal nach „auswandern USA“…oder „USA-Foren googeln“…dich dann dort anmelden oder einfach nur lesen…

Hoffe das hilft dir ein wenig…

Und das beliebteste Ziel zu nazi-zeiten war wohl USA…das aber heute nicht mehr so…

Hallo Deniz,

entschuldige die spaete Antwort. Ich hoffe sie kommt nicht zu spaet fuer dein Referat.

Also, auf was man unbedingt achten muss:

  1. Was erstmal das allerwichtigste ist, was viele Leute vorher aber viel zu sehr auf die leichte Schulter nehmen: Papierkram. Wer ausserhalb der EU auswandern moechte hat ja nicht mehr Rechte als jeder andere Mensch aus anderen Teilen der Welt. Ohne Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse geht da nichts. Die sind oftmals sehr schwer zu kriegen und vor allem koennen Bearbeitungszeiten je nach Land sehr lang sein, wir sprechen von Monaten oder Jahren (ca. bis zu 5 Jahre im schlechtesten Fall). Ausserdem koennen allein schon die Antraege dafuer kostspielig sein, auch im Fall dass sie abgelehnt werden. Laender verdienen damit richtiges Geld. Es ist nicht ueberall so wie in Deutschland wo sowas alles umsonst ist. Wenn man also nicht schon die Papiere in der tasche hat oder sich zumindest auf der offiziellen Immigrationswebsite des Ziellandes umfangreich informiert hat und weiss was man an Unterlagen braucht, mit welchem Bearbeitungszeitraum und welchen Kosten zu rechen ist, welche Immigrationskategorien (hier in Kanada z.B. Nachzug zum Ehegatten, „Kanadische Erfahrung“ fuer Leute die dort schon studiert oder gearbeitet haben, „Skilled worker“ fuer gut ausgebildete und erfahrene Berufstaetige, oder eine Klasse fuer Menschen, die sich Selbstaendig machen wollen und bereit und in der Lage sind eine grosse Summe Geld innerhalb Kanadas zu investieren) es gibt und ganz wichtig ob sie realistischerweise damit rechnen koennen die Kriterien einer dieser Klassen (jetzt oder in Zukunft) zu erfuellen. Ansonsten braucht man es erst gar nicht versuchen, geschenkt gibt es nichts.

  2. Wie oebn schon in Bezug auf die Kosten erwaehnt: Nie davon ausgehen dass Dinge im Zielland so geregelt sind wie in Deutschland. Nur weil es das einzige ist was man selber kennt heisst das nicht dass es ueberall so ist. Oft erlebt man Ueberraschungen mit denen man gar nicht rechnet weil man sich nicht gut genug fuer alle moeglichen Faelle informiert hat weil man meint es muesste logischerweise so oder so sein. Manchmal machen Dinge nicht immer Sinn…

  3. Sprache: Wenn man die Sprache des Ziellandes nicht schon vor der Auswanderung gut beherrscht ist man schnell aufgeschmissen. Man darf sich nicht sagen „Ach, das kommt von ganz allein wenn ich erstmal da bin“. Wenn man da ist hat man ganz andere Sachen zu tun wie z.B. Jobsuche, Arbeiten, Wohnungssuche, 1000 Dinge die geregelt werden muessen ueber Stromanbieter bis Auto kaufen und anmelden. Da ist immer irgend etwas. Und wie gesagt, da die Dinge nicht so sind wie zu Hause dauern sie auch meistens laenger und erfordern mehr Info-Sammlung und Vorausdenken. Sich dann noch Abends hinsetzen und Vokabeln pauken geht zwar, aber hat man dazu den Nerv? Man will ja auch noch leben…

  4. Ruecklagen: Ganz wichtig ist es ein ORDENTLICHES finanzielles Polster zu haben. Oftmals hat man ja noch gar keine Papiere mit denen man ueberhaupt arbeiten kann so dass man nur vom Ersparten leben muss. Oder wenn man arbeiten kann findet man nichts oder das was man findet ist gerade bei Einwanderern oft eher schlecht bezahlt und es dauert bis man sich hocharbeitet. Davon kann man nicht oder kaum leben und gerade bei / nach einem Umzug hat man viele Extrakosten. Oft muss man auch viele Dinge neu anschaffen, nicht jeder nimmt ja einen Cotainer mit allen seinen Moebeln mit wenn er auswandert. Ausserdem wie eben schon erwaehnt, Antraege kosten, med. Untersuchung die man fuer die Antraege benoetigt kosten und gerade wenn man zu mehreren Personen ist wird es teuer. Hier in Kanada muss man pro Person mit einem vierstelligen Betrag rechnen wenn man eine unbeschraenkte Aufenthaltserlaubnis will.

  5. Krankenversicherung: Ganz wichtig, gerade fuer uns Deutschen, die ja immer abgesichert sein wollen und es gewoehnt sind immer alles bezahlt zu bekommen. Das ist hier und in vielen Lanern anders. Hier werden viele Leistungen nicht von der gesetzlichen Kasse getragen. Deshalb muss man diese selbst tragen oder wie viele Einheimische halt drauf verzichten, wie z.B. Zahnersatz. Auch Medikamente werden nicht gezahlt (nur bei Senioren), der Zahnarzt wird nicht gezahlt, keine Brillen etc etc. Und auf Termine wie z.B. beim Spezialisten, fuer OPs etc muss man lange warten. Viele haben noch nicht einmal einen Hausarzt weil es zu wenige Aerzte gibt und die, die da sind, keine neuen Patienten aufnehmen. Klingt fuer uns unglaublich, ist aber so. Auch geplante OPs werden oft immer wieder verschoben, da die Kapazitaeten an Betten in dem Moment dann nicht da sind. Sogar Krebspatienten muessen oft 3 Monate auf den Beginn einer Chemotherapie warten. Bis dahin kann es natuerlich zu spaet sein. Das meine ich mit guter Vorbereitung, denn ueber sowas ist man sich in der Regel nicht im Klaren wenn man in ein zivilisiertes westliches Land auswandert. Ganz wichtig ist natuerlch ueberhaupt erstmal Krankenschutz zu bekommen, denn wenn man keinen Status in dem Land hat bzw halt Besucher sprich Tourist dann bekommt man ja erst gar keinen Krankenschutz. Aber wann man den bekommt ist natuerlich ueberall anders, deshalb im vorhinein informieren! Dann kann man sich nur eine Reiseversicherung abschliessen, die aber auch wieder bestimmte Bedingungen hat und auch i.d.R. nur Notfaelle abdeckt, keine Behandlung von schweren Krankheiten, Vorerkrankungen, Schwangerschaft/Geburt etc. Gerade das mit der Schwangerschaft ist bei jungen Frauen oft ein Problem wenn sie jahrelang auf die entsprechenden Papiere warten muessen und schon im Zielland sind.

  6. Jobchancen: Man sollte am besten schon einen guten Job in der Tasche haben wenn man geht oder zumindest wissen dass man im Zielland gute Chancen mit dem eigenen Beruf hat. Dann muss man sich auch genau informieren in welcher Region genau dieser Berug benoetigt wird. Ausserdem muessen Abschlusszeugnisse oft von einer Behoerde im Zielland offiziell anerkannt werden, ansonsten sind sie im Zielland wertlos. Das kann auch wiederum zeit- und kostspielig sein und muss beachtet werden. Teilweise muessen auch Nachpruefungen gemacht werden.

  7. Man muss sich gut ueber Verdienstmoeglichkeiten und Lebenshaltungskosten informieren. Dinge, die in D guenstig sind koennen woanders sehr teuer sein oder umgekehrt. Milchprodukte, vor allem Kaese, kostet in Kanada locker das 3-4-fache von dem was es in D kostet. Damit rechnet man nicht. Man sollte vorher in der gewaehlten Region Urlaub machen und vor Ort versuchen soviele Informationen wie nur moeglich zu sammeln.

  8. Man sollte sich selber fragen warum man ueberhaupt auswandern will. Wenn es mehr eine Laune ist und man gar keinen vernuenftigen Grund hat und vor allem auch in D Arbeit hat wuerde ich dringend abraten. Es ist mit sehr viel Arbeit und Drchhaltevermoegen verbunden und die Sache einfach nicht wert wenn man keinen triftigen Grund hat. Dazu raten wuerde ich nur in 2 Faellen: Der Partner ist im Zielland und ist in der Lage dich finanziell abzusichern d.h. du bist nicht unbedingt drauf angewiesen selber Geld zu verdienen. Oder du hast einen der Berufe mit denen du im Ausland deutlich mehr Geld verdienen kannst wie in D, wie z.B. Arzt, und hast den noetigen Papierkram erledigt und eine Stelle und einen Plan in der Tasche. Ansonsten kann der Traum vom Fernweh schnell zum Albtraum werden. Es ist zu bedenken dass ja i.d.R. im Ausland nicht auf Sozialhilfe etc zurueck gegriffen werden kann da man darauf in den meisten Faellen keinen Anspruch hat. D.h. im Notfall ist man am A… wenn einem das Kleingeld ausgeht. Auswandern ist kein Urlaub!!!

Was mich persoenlich angeht, meine Familie zurueck zu lassen fiel mir nicht soooo schwer, da ich sie auch in D nicht so oft gesehen habe aufgrund von Entfernung. Das gleiche gilt fuer Freunde. Heutzutage ist das eigentlich ok mit den Mitteln die einem zur Verfuegung stehen, sprich Telefon, E-Mail, Skype etc…frueher waere das was ganz anderes gewesen. Wenn man natuerlich sehr stark mit der Familie und Freunden verwurzelt ist ist es was anderes.

Mein Land, meine Kultur etc vermisse ich aber schon. Mehr als ich es gedacht haette. Allein schon das Essen und Dinge wie Kirmes, Weihnachtsmarkt, verkehrsberuhigte Zonen in Innenstaedten mit Biergarten und Eisdiele, sowas und viele andere Dinge gibt es woanders gar nicht. Man muss auf viel verzichten was Lebensqualitaet angeht. Man bekommt dafuer natuerlich Dinge, die das Zielland zu bieten hat was es in D vielleicht nicht gibt, aber auf was kann man besser verzichten, auf die Dinge mit denen man gross geworden ist oder auf Dinge die man sowieso nur vom Foto kannte? Gerade was Lebensmittel angeht muss man auf sehr viel Verzichten. Allein schon die Auswahl ist hier viel kleiner und sehr viele Dinge gibt es hier gar nicht, wie z.B. Broetchen, Brote oder sehr viele Fleisch- und Wurstwaren, Suessigkeiten, Kaesesorten, Backwaren wie wir sie gewohnt sind, Getraenke etc etc, nicht einmal gute Brat- oder Currywurst, normalen geraeucherten Schinken, Teewurst, Zwiebelmett, oh man ich hoer lieber auf…Wenn man dann jahrelang nicht mehr die Lieblingsschokolade oder das Lieblingsessen essen kann, das ist schon aetzend…

Ja Deniz, ich glaub damit hab ich dir schonmal ziemlich weitergeholfen, oder? Ich hab bestimmt noch einiges vergessen, aber das ist alles was mir im Moment einfaellt. Wenn sich daraus weitere konkrete Fragen ergeben kannst du gerne nachfragen.

Viele Gruesse

Hi milo5,
danke für deine Antwort. Hat mir super geholfen. Bin dann zwischen 14-18. Feb mit zwischenpräsentation dran.
Deniz

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Danke an alle die mir so klasse geholfen haben.
Bin total happy dass man mir so schnell so viel Info geschrieben hat.

An den Mod,
habe jetzt genug Info und der Thread kann geschlossen werden.
Deniz

Hallo

sorry für die späte Antwort, aber ich kann da leider nicht weiterhelfen. Da müsstest Du mal ein Statistikinstitut anfragen
gruss