Empfänger orten

Hallo,

meine Frage gehört nicht wirklich zum Amateurfunk, aber in alle anderen Bretter m. E. noch weniger.
In einem Krimi war bei den Ermittlungen ein wesentliches Element, dass der Empfänger von per Funk übertragenen Kameradaten geortet wurde.

Ich kann mir nun überhaupt nicht erklären, wie man einen Empfänger orten soll. Im übertragenen Sinne könnte man noch annehmen dass man wenn eine Kamera über Funk gesteuert wird (etwa aus-/einschaltet, ausrichtet oder zoomt) und man die gesendeten Steuerbefehle zurückverfolgt dort dann den Empfänger im Sinne von Person finden würde. Aus dem Kontext der Geschichte wurde aber deutlich, dass tatsächlich angeblich das Empfangsgerät gesucht wurde (es hieß dann: „Ich kann ihn nicht orten. Der Empfänger ist anscheinend nicht eingeschaltet“).

Hat der Autor hier also Sience Fiction bzw. Technoquark eingebaut um mit seiner Story billig voran zu kommen oder gibt es tatsächlich eine Technik zum Orten von Empfängern?

Gruß
Werner

Funkpeilung
http://de.wikipedia.org/wiki/Funkpeilung
http://de.wikipedia.org/wiki/RTLS
http://de.wikipedia.org/wiki/Echtzeit-Lokalisierung

Ich kann mir nun überhaupt nicht erklären, wie man einen
Empfänger orten soll.

Mit einer Richtantenne drauf zielen ergibt die Richtung.

Aus mehreren Richtungen drauf zielen ergibt Schnittpunkte. Dort müsste das Ziel sein.

Bei Mobiltelephonen macht man eine Längenschätzung über die Feldstärke. Das ergibt um jeden Funkmast einen Aufenthaltswahrscheinlichkeitskreis mit Toleranzzone.

Gruß

Stefan

Hallo Werner,

Hat der Autor hier also Sience Fiction bzw. Technoquark
eingebaut um mit seiner Story billig voran zu kommen oder gibt
es tatsächlich eine Technik zum Orten von Empfängern?

Einen reinen Empfänger kann man praktisch nicht orten.

Rein theoretisch könnte man versuchen die ZF anzupeilen oder, noch theoretischer, die durch die Epfangsantenne verursacht Feldstärkeänderung zu messen.
Das funktionirt abe in unsererer technisierten Welt shon lange nicht mehr.

Um auf die Geschichte zurück zu kommen, wenn eine WLAN-Kamera verwendet wurde, geht die Peilung, da WLAN eine bidirektionale Verbindung erfordert, also an beiden Enden ein Sender sitzt.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

bei all dem bleibt unbeantwortet, was man vom Empfänger überhaupt
messen kann, um seine Richtung zu ermitteln.
Die von dir verlinkten Beiträge gehen - soweit überhaupt - vom Messen aus ge sendeter Wellen aus. Mein Problem bleibt die Messbarkeit des Empfangs.

Gruß
Werner

Hi,

dem schließe ich mich an. Einen Empfang kann man nicht orten.

Ein Empfänger eines Webcam Signals sendet bei UDP in regelmäßigen Abständen das Signal „Ich bin noch da“.
Ein Empfänger eines Webcam Signals sendet bei TCP in regelmäßigen Abständen „Ich habe die Datenblöcke xxxxx bis xxxxx erhalten“

Diese Empfangsbestätigungen die der Empfänger sendet können geortet werden.

Dies geschieht idR über eine Dreiecksortung. 3 Empfänger orten die Richtung aus der das Signal kommt. Diese 3 Richtungen werden auf einer Karte eingezeichnet und wo sie sich schneiden befindet sich der Sender.
Dies ist theoretisch auch mit 2 Empfängern möglich, führt aber wenn sich die beiden Empfänger und der Sender auf einer Linie befinden zu einem zu großen Fehler.

MFG

Hallo Werner,
wie schon geschrieben wurde, gibt es verschiedene Möglichkeiten…
Eines wurde aber noch nicht genannt, das ist die Störstrahlung des Empfänger-Oszillators. Die meisten Empfänger senden diese Strahlung aus, welche man dann ganz normal, wie jeden anderen Sender anpeilen kann. Natürlich geht dies nur über kurze Entfernungen (z.B. neben dem entsprechenden Haus).
W-Lan und ähnliche moderne UHF-Übertragungsverfahren wurden schon genannt.
Gruß, Edi

Eines wurde aber noch nicht genannt, das ist die Störstrahlung
des Empfänger-Oszillators.

Doch :smile:

/t/empfaenger-orten/6791990/3

Die meisten Empfänger senden diese Strahlung aus.

Sog. Geradeausempfänger ohne ZF-Stufe gibt es praktisch nur noch als Bastelprojekte.

Allerdings lassen sich ZF- „Aussendungen“ auch sehr genau differenzieren. Denn es gibt sehr charakteristische und individuelle Abweichnungen von Gerät zu Gerät und praktisch keines liegt genau „auf der Frequenz“.

Einen schwachen Eindruck erhält man schon mit den Amateurmitteln der Frequenzanalyse mit einem SDR-Empfänger mit niedriger ZF in Verbindung mit einem Computer wo man sich das Spektrum von z.B. 445-460 khz recht genau anschauen kann.

450khz und 455khz sind gebräuchliche ZF-Frequenzen. Oder auch 10,7Mhz für breitbandigere Signale wie beim UKW-Rundfunk.

Nicht von ungefähr sind diese Frequenz- Bereiche für allgemeine Aussendungen nicht freigegeben.

Als Anhaltspunkt für die Ortung mag z.B. der Umstand dienen, dass ein "Empfänger in „Warteposition“ keine Modulation oder nur Rauschen auf der ZF aufweist. Das ist eben eher ungewöhnlich.

Die Suche nach einem sehr schwachen unbekannten Signal ist mit einem Aufwand verbunden, der sich nicht ortsnah und in kürzester Zeit auffahren lässt.

Hallo,

Kino = Märchen
In diesem Fall ein Krimi.
Jeder weiß, dass beim Film „Alles“ möglich ist, sogar Beamen.
Denke über Empfängerortung einfach nicht mehr darüber nach.

Gruß
nicki

Danke (owt)
.