Empfangsstreifen bei Fernschreibern

Hallo zusammen,

wozu diente der Empfangsstreifen bei Fernschreibern? Habe gerade auf einem Video gesehen, wie der Empfangsstreifen-Locher so einen Streifen locht… Aber mir erschließt sich der Sinn nicht ganz, die Nachricht wird doch menschenlesbar auch aufs Papier gebracht…

Danke schonmal!

Hallo,

auf der Empfangsseite kenne ich nur Streifenschreiber. Diese schrieben aber schmale Textstreifen (würden unter anderem für Telegramme benutzt).

Die Lochstreifenstanzer/leser wurden auf der Sendeseite eingesetzt. Einerseits wurde damit die Sendegeschwindigkeit erhöht, andererseits konnte man mit Textbausteinen arbeiten. Zudem boten die Lochstreifen Korrekturmöglichkeiten.

Grüße

fribbe (der seine schöne Stunden vor dem Telexgerät niemals vergessen what …)

Danke schonmal, das leuchtet ein. Hier mal der Link:
http://www.ddr-rechentechnik.de/html/fernschreiber.html
Da gibt’s den Empfangsstreifen-Locher…

Moin,

man lernt nie aus …

Un zum Sinn? Fällt mir nur folgendes ein:

  • Archivierung?
  • Zur Erstellung einer oder mehrerer Kopie des Fernschreibens

Grüße

fribbe

Hallo auch,

ich versuchs mal…schliesslich hab ich 542Tage an so einem Ding gesessen…

wozu diente der Empfangsstreifen bei Fernschreibern? Habe
gerade auf einem Video gesehen, wie der
Empfangsstreifen-Locher so einen Streifen locht…

der hatte mehrere Funktionen…zu einem auf der Sendeseite:

Hatte man nur einen Empfänger so konnte man den Empfänger anwählen und den Text direkt per Tastatur eingeben. Zeitgleich wurde der Text beim Empfänger gedruckt.

Hatte man aber mehrere Empfänger, war es natürlich mühselig den Text mehrfach zu schreiben…also erstellte man beim ersten Mal eine Kopie auf Lochstreifen. Nun wählte man den Empfänger an und konnte den Lochstreifen wieder einlesen und beim Empfänger ratterten die Buchstaben aufs Papier. Den Vorgang wiederholte man soviele Mal wie es Empfänger gab.

Auf der Empfängerseite wurde zB. die ankommenden Nachrichten als Kopie auf dem Lochstreifen gespeichert…Vorwiegend wenn es verschlüsselte Nachrichten (GTX) waren. Der Lochstreifen wurde zusammen mit dem gedruckten Text von der Dechiffrierstelle abgeholt. Was die dort mit dem Lochstreifen angestellt haben kann ich leider nicht sagen.
Umgekehrt war es genauso…die brachte einen Lochstreifen den man dann an die entsprechenden Empfänger weiterleitete…

Aber mir
erschließt sich der Sinn nicht ganz, die Nachricht wird doch
menschenlesbar auch aufs Papier gebracht…

gaanz einfach…damals konnte man nicht an mehrere Empfänger gleichzeitig senden.

Danke schonmal!

Bitteschön
Gruß Angus

Dechiffrierung und Archivierung machen Sinn, wobei ich an Archivierung auch gedacht hatte… Danke Euch!

Hallo Fragewurm,

wozu diente der Empfangsstreifen bei Fernschreibern? Habe
gerade auf einem Video gesehen, wie der
Empfangsstreifen-Locher so einen Streifen locht.

  1. Die Technik war damals einfach und man konnte den Lochstreifenstanzer jederzeit Ein/Ausschalten.
  2. Telex war eine Art ferngesteuerte Schreibmaschine. Hatte man eine Verbindung erstellt, wurde jeder Tastendruck, egal auf welchem Gerät. auf beiden Geräten gleichzeitig ausgedruckt. Ja, Chatten ist schon eine ganz alte Geschichte!!
  3. Der Lochstreifen war eigentlich für die Kostenoptimieren. Die Gebühren fielen pro Zeit der stehenden Verbindung an, wie beim Telefon. Der Lochstreifen konnte dabei die Übertragungskapazität zu 100% ausnutzen.

Normalerweise hat man den Lochstreifen erstellt ohne eine Verbindung zu irgendeiner Station aufzubauen, da fielen dann nur die Stromkosten an. Dann hat man die Gegenstation angewählt und den Lochstreifen durchlaufen lassen.

Es gab auch, wie beim Telefon, eine Auskunft, mit der hat man dann gechattet, nur nannte das damals noch keiner so. Man hat seine Frage nach einer Telex-Nummer gestellt, dann kam erst mal ein „mom pls“ und die Dame ging dann in den Telex-Verzeichnissen nachschlagen oder fragte über einen anderen Telex bei der Kollegin im entsprechenden Land nach …

Der Telex hatte keine Papierüberwachung, man konnte also eine Telex empfangen, wenn gar kein Papier im Gerät war. Zudem kam es öfters mal vor, dass das Papier klemmte, dann hatte man den Ganzen Text auf einer Zeile :frowning:
Das war auch ein Grund, den Lochstreifen beim Empfang mitlaufen zu lassen.

Der Rest wurde schon genannt.

MfG Peter(TOO)

Dechiffrierung und Archivierung machen Sinn, wobei ich an
Archivierung auch gedacht hatte…

NEIN!

In erster Linie haben wie dir Lochstreifen benutzt um nicht alles mehrfach schreiben zu müssen!!!
Es gab damals keine „Copy and paste“ Funktion !
Man konnte nur maximal EINEN Empfänger anwählen !
Hatte man mehr als einen Empfänger MUSSTE man den Text nochmal schreiben!
oder man hat eben den Lochstreifen geschrieben und brauchte nur noch diesen einzulesen.

Anschliessend haben wir die Dinger weggeworfen!

nur bei den verschlüsselten Telexen weiss ich nicht was damit gemacht wurde!

Gruß Angus