… was jeder wissen könnte.
Zuvor eines: Ich bin absolut gegen Krieg und Gewalt. Was ich unten schreibe, soll lediglich eine Darstellung von Entwicklungen sein, die sich erkennen lassen, wenn man sich mal zurücklehnt und Informationen aus vielen Quellen kombiniert.
Zunächst einige Feststellungen
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Ohne Öl läuft bei uns garnichts. Das ist seit der Ölkrise in den 70ern bekannt. Wenn wir nicht mehr mit Öl versorgt werden, sind wir nach wenigen Monaten wieder im Mittelalter.
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Das Öl reicht nicht ewig. Wie lange es noch reicht, darüber läßt sich gut streiten. Kommt hauptsächlich darauf an, welchen Infoquellen man glaubt. Bei den Ölförderländern ist zu bedenken, daß deren erlaubte Förderquote auch von ihren gemeldeten Vorräten abhängt. Da hängt man auch gerne mal eine Null an. Und die OPEC bezieht ihre Zahlen von diesen Ländern.
Auch wird oft die Menge des vorhandenen Öls mit der Menge des förderbaren Öls gleichgesetzt. Die Ölförderung wird mit zurückgehenden Beständen allerdings immer aufwendiger. Wenn für Förderung, Transport und Aufbereitung eines Liters Öl ein Energieeinsatz von einem Liter Öl erforderlich ist, gibt es immer noch eine Menge Öl, das aber nicht gefördert werden kann.
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Unsere Politiker und besonders die hinter ihnen stehenden Fachleute sind nicht so dumm, wie wir glauben. Diese haben längst erkannt, daß das Öl in absehbarer Zeit knapp wird. Allerdings liegt es nicht im Interesse der Politiker, das Volk an dieser Kenntnis teilhaben zu lassen. Am Ende der Ölzeit drohen Anarchie und Chaos, und wenn die Massen dieses wüßten, träten diese Zustände aus psychologischen Gründen schon früher ein.
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Es geht daher für die westlichen Staaten darum, so viele Ölreserven wie möglich zu ‚übernehmen‘, um das Bestehen ihrer Staaten/Systeme zu verlängern. Jeder Stratege wird danach streben, diese ‚Übernahmen‘, für die meist Gewaltanwendung erforderlich sein wird, aus einer Position der Stärke in Angriff zu nehmen und nicht bis zur tatsächlichen Knappheit zu warten. Wer wartet, bis der Sprit alle ist, kann mit seinen Panzern nicht mehr in andere Länder einrücken.
Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen: Ölknappheit zeichnet sich ab, aber es steht noch genug zur Verfügung, um einen oder mehrere Kriege führen zu können.
(Wer meint, daß aber doch immer neues Öl entdeckt wird und daß es noch lange so weitergehen kann, kann, sofern er des Englischen mächtig ist, über die Links auf www.runningonempty.org jede Menge unzensierte Infos über dieses Thema finden.)
Die US-Regierung (und andere westliche Regierungen) steht dabei vor dem Dilemma, dem Volk nicht den wahren Grund nennen zu können, weil es sonst zu Unruhen kommen könnte.
Meine Schlußfolgerung lautet daher:
Es wird zum Irakkrieg kommen (außer Saddam wirft freiwillig das Handtuch), und danach zu weiteren Auseinandersetzungen. Dabei es ist sogar egal, ob der US-Präsident Bush oder Schröder heißt, und das Ergebnis der Inspektionen hat auch keinerlei Auswirkungen.
Zur Frage, ob diese Ölkriege tatsächlich unabwendbar sind: Ich glaube, in der Praxis leider ja.
Theoretisch gäbe es natürlich auch noch andere Möglichkeiten, denn auch wenn die westlichen Länder über alle Ölvorräte der Erde verfügen können, ist das Problem nur um einige Jahre verschoben. Dann wird als nächstes die Hoffnung auf Wasserstoff gesetzt.
(In den Medien wird allerdings meist vernachlässigt, daß Wasserstoff erstmal unter großem Energieeinsatz hergestellt werden muß. Diese Energie kann nur durch viele neue Atomkraftwerke erzeugt werden, die daher eine zunehmende Akzeptanz im Volk erfahren werden. Auch als Atomkraftgegner sehe ich diese Entwicklung ganz klar kommen.)
Und eine Unwägbarkeit in diesem Szenario sind Motoren, die durch Sand oder genauer gesagt Silizium betrieben werden. Es bleibt abzuwarten, was daraus wird, da bisher nur sehr wenig in dieser Richtung geforscht wird.
In einer idealen Welt könnten die Machthaber somit auch sagen, laß das mit dem Ölklauen lieber sein, wir gehen gleich zu den nächsten Energiequellen. Dies hätte noch einen Nebeneffekt: Egal ob durch Umstellung der Energieversorgung auf Atomkraft, Wasserstoff oder Silizium sind gigantische Umbauten unserer auf Öl ausgerichteten Infrastruktur erforderlich, was auch zu einem erheblichen Wirtschaftsaufschwung führen würde.