Endlich wieder allein

Ich weiß, was Du meinst, aber trotzdem: ist das Maß der
Belastung derart messbar oder ist das nicht eher eine
individuelle Frage?

auch wenn es hier eigentlich nicht das Thema ist, aber ich denke schon, dass es ein Unterschied der Belastung ist, wenn kein Vater mehr da ist (GAR nicht da ist, also tot oder andersartit dauerhaft abwesend). Persönlich kam ich überhaupt nicht drum herum, ganztags zu arbeiten, sonst wären wir nicht über die Runden gekommen. mal abgesehen vom physischen Stress, hast Du als Mutter, die eigentlich überhaupt keine Zeit hat für ihr Kind erhebliche seelische Probleme (Gewissensbisse) - ging mir jedenfalls so.

Davon abgesehen, kenne ich viele Paare, wo (meistens) der Mann
den ganzen Tag weg ist, sie Mutter also auch den kompletten
Haushalt schmeißt (und nebenbei auch noch nebenbei Teoilzeit
arbeitet), ein großes, Manko meiner Sipee (Männer), das ich
als Mann auch gerne bestätige.

Tja, ein solches Manko steht auch auf einem anderen Blatt und ist nun wieder ein anderes Problem :wink:

…weil ich zu viele Fälle kenne,
wo die Eltern sich danach sehnen, dass sich ihre Kinder
endlich mal wieder melden.

Ich denk, da gibt es schon ein Mittelmaß, oder? Also ich z.B. sehe meine Eltern 1 x in der Woche. Das geht aber auch nur, weil wir 10 Minuten entfernt voneinander wohnen. Wenn zwischendrin Hilfe gebraucht wird, klar, bin ich da.

Aber ich muss beim besten Willn nicht täglich mit meiner M. telefonieren. Ich glaub, das wäre ihr allerdings auch zu viel :wink:

Beste Grüße
Demenzia

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Moin,

In 3 Wochen ist es endlich soweit, ich ziehe um und
gleichzeitig meine Kids aus.

Das ist einzig allein eine Sache zwischen dir und deinen Kindern (sofern sie schon volljährig sind). Wenn ihr euch da alle einig seid, herzlichen Glückwunsch, dann herrscht bei euch bezüglich der Wohnsituation schon mehr Harmonie als in vielen anderen Familien :smile:

Gruß
Marion

Hallo Nikelaus,

Ich habe mir noch einmal so die ganzen Antworten durchgelesen.

aber wohl nicht verstanden.

Mit Eltern, die „nicht loslassen können“, nur weil sie sich dafür
interessieren, wie es ihren erwachsenen Kindern geht und sich
regelmäßig bei denen melden (weil die es ja in aller Regel
nicht tun).

ich telefoniere regelmäßig mit meiner Tochter, bin aber ausdrücklich der Ansicht, dass einmal alle ein bis zwei Wochen reicht. Soviel passiert weder im Leben meiner Tochter noch in meinem, das unbedingt die andere wissen müsste.

Kannst Du mir einen Fall nennen, in dem tägliches Telefonieren mit Kindern weit jenseits der Volljährigkeitsgrenze sinnvoll ist? Die Fälle, auf die ich anspiele (berichtet von meiner Tochter und aus dem weiteren Bekanntenkreis auch persönlich mitgekriegt):

„Das Kind kriegt man ja NIE ans Telefon.“
„Wieso, wann habt ihr das letzte Mal telefoniert?“
„Vorgestern“

Also „NIE ans Telefon“ geht bei mir nach zwei Wochen Unereichbarkeit los, vorher denke ich mir, dass sie genauso wie ich mit Job und ehrenamtlichem Engagement halt gerade mehr als ausgelastet ist.

Gruß, Karin

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Hallo, Angela,
ich melde mich nochmal, weil mir angesichts einiger Postings noch ein weiterer Gesichtspunkt eingefallen ist, der, wenn er auch nicht unmittelbar mit Deiner Situation, so aber doch mit dem Thema zusammenhängt.

Natürlich haben die Eltern ein Recht ihr Leben nach eigenen Wünschen zu gestalten, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Und selbstverständlich hat da niemand, schon gar nicht Fremde, ein Wort dazwischenzureden.

Eines ist meiner Meinung nach schon wichtig: dass man Kontakt hält. Eine Familie ist immer auch eine Gemeinschaft zum Zweck des gegenseitigen Beistandes. Sei es, dass die Kinder des Rates oder der aktiven Hilfe bedürfen oder die Eltern sich auf die Hilfe ihrer Kinder stützen können. Dazu bedarf es regelmäßiger Kontakte, sei es telefonisch oder brieflich oder sei es durch gelegentliche(!) gegenseitige Besuche. Schön sind auch ab und zu gemeinsame Feiern bei familiären Anlässen, wo sich alle sehen und ihre Gemeinschaft erneuern.

Das schließt ja eine voneinander unabhängige Lebensführung nicht aus. Allzu enges Aufeinanderhocken führt eher zu Streit, als eine Distanz, die jedem der Beteiligten genügend Luft zum Atmen und eigenen Entfaltung läßt.

Dass das sogar in einem Haus möglich ist, sehe ich an meiner eigenen Familie, wo wir mit den Schwiegereltern in einem Haus leben und auch unser Sohn sich noch wohlfühlt, wenn er sich auch zunehmend nach außen orientiert. Dazu sind aber klare Absprachen, belastungsabhängige Verteilung der Aufgaben und gegenseitige Rücksichtnahme und Rückzugsräume für jeden notwendig.

Nichts ist schrecklicher, als ein „Schwiegermutterbesuch“, bei dem Staubsuche und Kritik an der Lebensführung der Jungen oder auch Alten im Zentrum steht. Rat und Hilfe ist sicher gut gemeint, aber nur dort angebracht, wo sie auch gewünscht und nachgefragt wird.

Grüße
Eckard

Hallo Angela,

Gratuliere! Du wirst feststellen, dass du die nächste Zeit viel Stress haben wirst, weil du einiges nachholen oder ausprobieren willst. Macht aber riesigen Spass.

Lass die Anderen reden, die sind nur neidisch oder „sperren den Schnabel“ auf ohne darüber nachzudenken. Möchte nicht nachgucken, was die so treiben, gelle.

Viel Spass
Tizia

Ich allein erziehender Vater (Sohn 15)geniese die Zeit wo er bei mir wohnt, jedoch wird auch für ihn der Tag kommen wo er eigene Wege gehen mus und erst dann sieht man ob unsere Erziehung gut war.
Hotel Papa oder Mama giebt es dann nicht mehr das ist so zu sagen der abschluß der Erziehung und hat mit egoismus nichts zu tun.
Wir werden die besten Freunde bleiben und es wird immer ein Zimmer frei sein!
Freu dich, wenn deine Kinder sich dann auch so um dich kümmern, wie du es getahn hast. Meine Mutter war auch allein mit 3 Kindern und sie ist immer noch meine beste Freundin und freut sich das ihre Kinder so selbständig geworden sind! :smile:

Gruß Andi!

Hi Angela,

etwas von der anderen seite:

meine eltern (mutter und stiefvater) haben mir, als ich 20 war gesagt,es wird zeit zum ausziehen. auch sie hatten die wohnung zu dieser zeit gewechselt und es ist entschieden worden, das es für mich dort keine dauerhafte bleibe mehr geben soll. ich war damit einverstanden und habe mir eine studentenbude gesucht

ich habe diese bemerkung meiner elter nie als egositisch empfunden, sondern war froh um diesen unkomplizierten verlauf. allerdings reagiert mein umfeld leich tirritiert, wenn ich davon erzähle.

es gab für mich am anfang noch soetwas wie ein zimmerchen, das ich nur selten genutzt habe, und nach einem weiteren wohnungswechsel meiner eltern gibts nur noch ein gästebett für mich.

aber ich weiss, das in einem notfall ich jederzeit bei meinen eltern unterschlupf finden könnte. der kontakt ist locker, alle paar wochen mal ein - dann aber stundenlanges - telephonat.

hast du lange in der wohnung gewohnt? hat sich da viel angesammelt? dann ist jetzt die zeit, um 22 jahre kinderaufzucht zu entrümpeln…das wird wahrscheinlich schwierig und mit emotionen beladen sein, viel glück.

mutter wirst du immer bleiben
Viel erfolg beim start in die neue epoche
viele grüsse, sama

Hallo Angela,
ich denke, es gibt Menschen, die ohne Gesellschaft verzweifeln würden und Menschen, die es eben auch mögen, allein zu sein. Ich persönlich kann verstehen was du meinst und bin auch eher der Mensch, der gerne mal allein ist. Da bist du überhaupt nicht unnormal, würde ich sagen und solange du noch für deine Kinder da bist, ist das ja kein Problem!

Von meinen beiden ist temporär seit 3 Jahren immer eins aus- und das andere wieder eingezogen. Also warte ich weiter geduldig bis der Raum (das große Schlaf/Kinderzimmer) endlich meins allein wird, sobald beide nicht mehr heim zu Mama wollen.
Wobei ich doch zufrieden bin mit den Erfahrungen die beide bei ihren ersten „Fremdwohnausflügen“ gemacht haben. Seit dem habe ich pflegeleichte Untermieter (nie da, zahlen anteilig Miete, waschen und putzen ihr Sach selbst) die mit mir verwandt sind.

es grüßt (leicht gelb vor Neid) karline

Hallo Angela,

ich kann Dich voll und ganz verstehen.

Als mein Mann kürzlich in Kur war, haben meine Kinder mich abwechseln immer mal wieder einladen wollen. Ich denke, die hatten „Mitleid“ mit ihrer armen Mutter.

Ich aber WOLLTE gar nicht unterhalten werden. Ich genoss es einfach, allein zu sein.

Verstanden haben meine Kinder das nicht.

Allerdings, als ich sie ein einziges Mal in diesen sechs Wochen Hilfe bei der Gartenarbeit bat, hatte keiner Zeit ! Es ist halt viel einfacher, sein Gewissen mit einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen zu beruhigen.

Genieße Deine neue Freiheit.
Liebe Grüße
MOXA

Ich kann einzelne User ja verstehen.Aber wenn einmal
der Sensenmann kommt und man ist für den Rest des Lebens alleine,
das ist beiweitem nicht schön und man wünscht sich alle Ecken
und Kanten zurück.
silvercath

Hallo Angela,

ich wünsch dir alles Gute für deinen Neuanfang. Ich finde dass du dir das als Mutter und Alleinerziehende auf jeden Fall verdient hast und lass dir da mal nix sauer machen. Geniess deine Zeit und alles Gute!

LG