Hallo,
wir wollen demnächst bauen (Einfamilienhaus in Plankstadt bei Heidelberg). Soll möglichst passiv werden, wobei uns nicht der Passivhausnachweis wichtig ist, sondern die Energieeffizienz. Heizung und Warmwasserbedarf sollen möglichst umweltfreundlich und langfristig kostengünstig gedeckt werden.
Es soll ein Lüftungssystem geben und eine Erdwärmenutzung - entweder mit Tiefenbohrung oder Flächenkollekoren im Garten. Damit soll die Luft erwärmt werden. Außerdem soll es eine Wärmerückgewinnung geben.
Jetzt die entscheidenden Fragen:
Gibt es eine Möglichkeit, die Zuluft noch weiter zu erwärmen (bin sehr verfroren und brauche es im Winter wirklich warm), z.B. mit Gas, Strom,… ?
Welche Geräte sind zu empfehlen?
Ist eine weitere Erwärmung der Zuluft wünschenswert oder wird die Luft dann zu trocken? Ist es schlauer, stattdessen noch eine Fußbodenheizung einzubauen?
Habt Ihr generell Tipps, welche Geräte man wählen soll (Wärmepumpe, Lüftung, Kompaktgerät…)
Genügt eine Wärmepumpe oder friere ich dann im Winter?
Kennt jemand einen dafür kompetenten Heizungsbauer im Raum HD?
Vielen Dank!
Hallo,
Schön, dass Sie ein Passivhaus bauen möchten!
Neben Ihren individuellen Anforderungen stellt sich für die technischen Möglichkeiten die Frage, wie viel Wärme Ihr Haus braucht. Dafür ist das PHPP-Ergebnis wichtig.
Die effizienteste Haustechniklösung ist im Passivhaus ein Passivhauskompaktgerät, wo Lüftung, Warmwasser und Heizung kombiniert in einem Gerät werden.
Die Frischluft wird dann bei den meisten Geräten automatisch miterwärmt. Wärmerzeuger ist hier eine kleine Wärmepumpe. Dies sind sehr effiziente Systeme die ich fürs Passivhaus empfehlen kann.
Derzeit bestaufgestellter Hersteller: drexel-weiss.de
Wenn das Kompaktgerät nicht reicht (z.B weil das Haus sehr groß ist) dann wird Lüftung und Heizung/Kühlung separat ausgeführt (also 2 unabhängige Systeme).
Lüftung kann ich Paul oder Zehnder empfehlen.
Als Wärmeerzeuger kann man dann im Prinzip fast alle marktgängigen Systeme nehmen.
Wärmepumpen sind da heute sicherlich übliche Lösung, die auch sehr gut funktioniert.
Bisschen aufpassen muss man bei der Regelung, da diese nur von der Raumtemperatur angesteuert werden solle.
Die Luft kann auf max. 50°C nacherwärmt werden: am einfachsten elektrisch (nur für Spitzenlasten).
Sonst vom Wärmerzeuger, was aber relativ kostenintensiv ist und auch vom Typ der Heizung abhängt.
Bei getrenntem Wärmeerzeuger stellt sich die Frage, ob eine Luftheizung überhaupt noch nötig ist (Kosten).
Alternativ bietet sich ein kleiner Holzofen an (wenn man das mag).
Frieren sollten Sie so oder so nicht
Bei ausführenden Firmen sollte Sie auf Referenzen achten. Besonders bei PH sind Erfahrung der Monteuere wichtig.
In Heidelberg kenn ich leider niemanden (eventuell über die homepage der IGpassivhaus oder Drexel-weiss)
Hoffe ich konnte helfen.
sonnigen gruß aus münchen
dietmar kraus
also…
für das was sie sich wünschen empfehle ich als lösung ein solarspeicherhaus, bei dem die wärme nur von der sonne kommt mit 40 qm kollektorfläche auf dem dach ; fußbodenheizung und 10.000 liter pufferspeicher im keller (für den winter im ofen wassertasche mit dem speicher verbunden - braucht man nur wenn 3 wochen keine sonne scheint).
das ist vom preis in etwa das gleiche wie WP mit erdbohrung, lüftung und solar.
so braucht man nur c. 80 euro strom im jahr und keine wärmepumpe.
wenn man ein gutes fertighaus (dampfdiffusionsoffen mit homatherm und holzfaserdämmung) nimmt kann man gut auf die olle lüftung verzichten - die birgt nur keimrisiken und wartungs- und stromkosten. mit der solarspeicherheizung kommt ist die heizung kostenlos und sie können soviel heizen und lüften wie sie wollen, die sonne scheint fast jeden tag
mein mann ist architekt und u.a spezialist für solarspeicherhäuser und gesunde baustoffe. das neuste solche steht in mühlacker-enzberg, telemannweg 3, falls sie sich das mal von außen anschauen wollen - aber bitte nur von außen - sonst uns anrufen!!! das wurde dieses jahr gebaut - hochgedämmt inkl. 3 fachfenster 0,5 und wand 0,13 als u-werte - und hat keine lüftungsanlage sondern solarspeicherheizung.
trotzdem hat es immer ein ganz tolles klima - auch im sommer innen kühl.
wenn sie das von innen sehen wollen können sie uns über das forum kontaktieren oder uns über die auskunft finden. bauen ist ein ding fürs leben, das will gut bedacht sein.
gutes gelingen für ihr projekt wünscht ihnen familie
matthias walz, bad dürrheim
Hallo Frau Markwig,
eine Erwärmung der Zuluft ist lediglich für den Zweck des ‚zugfreien Einblasens‘ in den Raum zu empfehlen. In diesem Fall wird die Zulufttemperatur (bei 95% Wärmerückkgewinnung können bei sehr kalten Aussentemperaturen Einblastemperaturen von 16°C entstehen) auf Raumtemperaturniveau angehoben.
Ich habe in meiner jahrelangen Praxis festgestellt, dass in Gebäuden mit sehr niedrigem Primärenergiebedarf (gleich oder ähnlich Passivhaus) eine Heizungsunterstützung in Form einer ‚kleinen‘ Fußbodenheizung (Stichwort Strahlungswärme) elektrisch oder Warmwasser via Wärmepumpe bzw. Gas/Öl als Vorteil erweist. Ebenso können Elektro-Marmorheizplatten unterstützend wirken.
Die Wohnraumlüftung als Heizung einzusetzten empfehe ich nicht, da durch funktionsbedingten höheren Luftwechsel das Haus im Winter ‚austrocknet‘. Ebenso entstehen unangenehme Nebenerscheinungen, wie z. B. aufgeheizte Schafzimmer.
Eine Wärmepumpe zur Beheizung des Gebäudes sollte bei fachgerechter Planung/Ausführung auf jeden Fall ausreichen.
Weitere Informationen bzgl. Wohnraumlüftung finden Sie auch auf unserer Homepage http://www.visionair.eu
mfg. Weiss
Liebe Frau Markwig,
so viele Fragen auf einmal…
Wenn Sie ausführliche Antworten wollen, rufen Sie mich einfach mal an, Kontakt vgl. www.phk-verlag.de
In aller Eile und für die anderen hier:
- Klassische Kompaktlüftungsgeräte für Passivhäuser ermöglichen die gewünschte zusätzliche Lufterwärmung. Mit Wärmepumpe, oder, wenn es saukalt ist, kurzfristig direktelektrisch. Funktioniert!
- Meines Erachtens entscheidend ist die Wohnfläche und das Nutzerverhalten: In größeren Häusern und bei wenig internen Wärmegewinnen (z.B. beide berufstätig) kommen die Anlagen an ihre Grenzen. Wer es dann kuscheliger will, sollte Ergänzungen vorsehen, z.B. Pelletsofen (wärmt auch das Wasser), Wand-/Flächenheizung/Fußbodenheizung… ist halt alles zusätzliche Technik… Wir haben einen kleinen Ethanolofen für kalte Wintertage und das Auge. Kostet wenig, braucht kaum Platz, gibt was her und brennt 20-30 Tage/Abende im Jahr.
- trockene Luft: heißes Thema! Das Problem ist nicht die Heizung, sondern, dass die Feuchte im Passivhaus sehr schnell abgeführt wird, was ja eigentlich positiv ist. Meist lässt sich das beheben, wenn man die Volumenströme der Lüftung reduziert. In der Regel sind die zu hoch eingestellt! Es gibt auch Anlagen mit Feuchterückgewinnung (z.B. von Paul). Manche arbeiten mit Luftwäscher/befeuchter. Und wieder: ist halt zusätzliche Technik… Viele glauben aber auch nur, ein Problem mit trochenerer Luft zu haben und haben gar keines. Die denken dan an unangenehme staubhaltige Heizungsluft, wie man es von Heißluftöfen oder über 70 Grad heißen Heizkörpern kennt. So ist es ja nicht im Passivhaus.
- Heizungsbauer im Raum Heidelberg? Muss ich passen. Evtl. kann aber der Hersteller eurer (dann gewählten) Lüftungstechnik kompetente Partner vor Ort nenen. Aber die Frage ist richtig und wichtig! Lasst euch nur auf welche ein, die mit Kontrollierter Wohnungslüftung WIRKLICH Erfahrung haben.
Auf jeden Fall: freut euch auf euer Passivhaus! Der Wohnkomfort wird euch überzeugen!
Wenn das Gebäude kompakt ist, rundrum super gedämmt und sehr luftdicht wird, reicht die Erwärmung der Zuluft zur Beheizung aus. Hierfür gibt es gute Heizsysteme mit Abluftwärmepumpe und Nachheizregister im Zuluftstrom. Eine Erdwärmenutzung wäre hier gar nicht erforderlich- schadet aber auch nicht wenn die Sache richtig dimensioniert wird und das erforderliche Zusatzgeld locker sitzt.
Die Geräte werden erst durch den Fachgerechten Einbau gut. Hier sollte man 1. Energieberater und 2. Meisterbetriebe mit entsprechenden Erfahrungen beauftragen. Pi mal Daumen hilft hier nicht weiter.
Weiterhin gehört zum nachhaltigen Bauen das strategische Bauen! D.h. Wohn- und Arbeitsorte dicht beeinander wählen, damit die schöne Wohnenergieeffizienz nicht ökologisch und ökonomisch durch unerwünschte Individual-Zusatzmobilität wieder duch den Auspuff gepustet wird.
LG
Volker Drusche
Hallo,
dein Anliegen ist ja ziemlich komplex. Erst einmal ganz kurz dazu:
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das Lüftngssystem ist sozusagen eine Luftheizung, richtig? Oder habt ihr noch irgendwo Heizkörper?
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eine Luftheizung hat den enormen Vorteil, dass sie sehr schnell ist, (also genau das richtige für Frostköttel), weil nicht erst die Heizkörper warm werden müssen, sondern die warme Luft direkt in die Räume strömt.
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amit das funktioniert, müssen die Zu- und Abluftffnungen vernünftig angeordnet sein (Raumdurchspülung)
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die Wärmerückgewinnung sorgt dafür, dass ca. 50% der Abluftwärme (ca. 22°C) an die kalte Außenluft (im Winter bis -10°C) abgegeben wird. D.h. die Luft wird schon auf ca. 6°C vorgewärmt und die Nachheizung muss nur noch den rest erledigen.
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Es besteht jetzt die Möglichkeit, mit einer im Lüftungsgerät integrierten Abluft-Wärmepumpe auch die „Restwärnme“ nach der Wärmerückgewinnung noch zu nutzen. Falls ihr wirklich Passivhausstandard baut, müsste diese WP sogar reichen. Dann braucht man nicht noch zusätzlich eine Wärmepumpe mit Flach- oder Tiefenkollektoren.
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Trinkwassererwärmung müsste dann aber dezentral über Strom erfolgen (Durchlauferhitzer). Das sollte aber insgesamt betrachtet energetisch und wirtschaftlich verbünftiger sein als Lüftung mit WRG und eine Wärmepumpe.
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Die Zulufttemperatur ist dann im Rahmen der Geräteleistung wählbar. Am besten informierst du dich im interent über diese Systeme und mailst die Hersteller direkt an. Meiner Erfahrung nach tun sich SHK-Firmen oft schwer mit etwas komplexeren Systemen und empfehlen eher nach dem Motto „haben wir immer schon so gemacht…“.
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„Trocken“ wird die Luft im Winter immer, denn die Außenluft hat einen ganz geringen Anteil Wasserdampf im Winter; ca. 2-4 gramm Wasserdampf pro 1 kg Luft (im Sommer 12-14 gramm). Da sie aber auch eine niedirge Temperatur hat, ist die relative Feuchte recht hoch.
Wenn man die Außenluft dann erwärmt, so sinkt die relative Feuchte mit steigender Temperatur. Das ist Physik und bei jedem Heizungssystem so. D.h. je höhe die Innenraumtemperatur, umso trockener die Luft. -
Vorteil einer Fußbodenheizung wäre, dass diese einen Teil der Wärme über Strahlung abgibt, so dass die Raumlufttemperatur nicht so hoch wäre wie bei einer Luftheizung. Allerdings sind Fußbodenheizungen sehr träge, da halt der ganz Estrich etc. mit aufgeheizt wird.
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Ich würde eine Luftheizung mit WRG und integrierter Abluft-Wärmepumpe sowie Durchlauferhitzer für Warmwasser empfehlen. Aber bitte erst prüfen, ob es das in den leistungsbereichen git, die ihr braucht.
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Noch ein Tip: Regelung des Verdichters der Wärmepumpe ist wichtig. Eine Drehzahlregelung ist am energiesparendsten.
So, das waren viele Infos auf einmal. Bei Rückfragen: gerne melden.
Beste Grüße
newtons
Hallo Frau Markwig,
mein Mann hat Ihre Anfrage an mich weitergeleitet, denn als Architektin und zertifizierte Passivhausplanerin bin ich der eigentliche Fachmann im Haus.
Mit der Beantwortung Ihrer Fragen sind inzwischen einige Fachbücher gefüllt, deshalb gibt es darauf nicht die eine kurze und ultimative Antwort.
Die erste und entscheidene Frage haben Sie einen guten Architekten mit Passivhauserfahrung? Wenn ja, dann muß er Ihre Fragen beantworten bzw. die optimale Zusammenstellung an haustechnischen Komponenten und Gebäudehülle gemeinsam mit Ihnen erarbeiten. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten ein Passivhaus zu bauen. Die Größe der Gebäudes, die Ausrichtung zu Sonne, die Anzahl der Bewohnern, die Lage der Grundstückes, die Gewohnheiten der Bewohner, Wünsche und Prioritäten bezüglich Materialien der Bauherren, und, und, und. Alles spielt eine Rolle und muss in der Summe wieder eine Einheit geben, stimmig sein und vor allem zu den Bewohnern passen. Keines der Passivhäuser, die ich bisher gebaut habe, ist in Art und Ausstattung identisch mit dem Vorhergehenden.
Heidelberg ist im Prinzip knapp über meinem Aktionsradius, denn in der Regel versuche ich nur Projekte mit einer maximalen Anfahrtszeit von 30 Minuten anzunehmen. Denn sonst lässt sich die Bauleitung schwer in den Arbeitsalltag intergrieren. Sie können mich aber trotzdem gerne auf der Website meines neuen Büros besuchen (www.baukontor-hrp.de). Allerdings gibt es auf der Website des alten Büros (www.hh-passivhaus.de) mehr Infos. Leider fehlen dort noch die jüngsten Passivhausprojekte. Die Dokumentation kommt immer zu kurz, wenn man zu viel Arbeit hat.
Ich denke aber im Raum Heidelberg müssten einige gute Passivhaus-Architekten zu finden sein. Schauen Sie doch hier mal nach www.passivhausplaner.eu.
Wenn Sie sich inhaltlich nicht schon tiefer mit dem Passivhaus auseinander gesetzt haben, kann ich Ihnen auch gerne noch eine Broschüre vom Passivhausinstitut in Darmstadt per Post zukommen lassen. Rufen Sie mich einfach im alten oder neuen Büro an. Hilfreich sind auch die Internetseiten www.passiv.de und www.ig-passivhaus.de. Aber auch dort bleibt die Information noch an der Oberfläche. Konkrete Antworten auf Ihre Fragen lassen sich nur im Planungsprozess beantworten. Und da braucht Zeit und kann nicht in eine Mail gepackt werden. Auf jeden Fall gehen Sie den richtigen Weg, wenn Sie ein Passivhaus bauen. Wahrscheinlich wird schon ab 2016 vom Gesetzgeber der Passivhausstandard für Neubauten gefordert werden. Warum also heute schlechter bauen und in knapp 6 Jahren schon ein veraltetes Haus haben? Wir wohnen jetzt schon fast 10 Jahre im Passivhaus und haben jeden Tag darin genossen und außer im Krankheitsfall nie gefroren. Bis dato haben wir im Jahr für unsere 230 qm Wohnfläche maximal 450,- € für Heizung, Warmwasser und Lüftung bezahlt.
Kennen Sie eigentlich auch schon die Tage des Passivhauses, die jedes Jahr am ersten Novemberwochenende stattfinden. Dieses Jahr vom 12.-14.11… Passivhausbewohner öffnen an diesem Wochenende Ihre Häuser zur Besichtigung. Bestimmt auch einige im Raum Heidelberg. Wir öffnen unser Haus natürlich auch wieder, neben anderen Projekte aus meinem Büro. Ab September müsste man dazu die ersten Besichtigungsobjekte unter www.passivhausprojekte.de abfragen können. Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen.
Also in diesem Sinne: einen guten Passivhausplaner finden und auf jeden Fall ein Passivhaus bauen oder noch toppen als KfW-Effizienzhaus 40. Viel Erfolg dabei.
Mit freundlichen Grüßen
Heidrun Hausch
Hallo Eva,
ich kann dir deine Anfrage nicht im Detail beantworten. Zwei Stichworte nennest du selbst:
„möglichst umweltfreundlich und langfristig kostengünstig“. Man kann sich heute alle mögliche umweltfreundliche Technik ins Haus pflanzen. Sie funktioniert sogar. Aber die Amortisierungszeiten sind teilweise exorbitant lang. Eine Heizungsanlage hat eine Lebensdauer etwa 20 Jahren, wenn’s hoch kommt 30. Danach steht spätestens eine Vollsanierung an. Die Frage ist also: Wann hat sich deine super sparsame und aber auch sehr teure Technik amortisiert bzw. wann soll das geschehen sein? Und zwar auch unter Berücksichtigung des höheren Kapitaleinsatzes. Mit anderen Worten: Man kann sich eine super sparsame und regenerative Energien nutzende Heizung einbauen, aber trotzdem teuer heizen.
Was Konzepte angebelangt, guck mal bei www.rotex.de
dort scheint es mir derzeit eines der vernünftigsten Gesamtkonzepte von Wärmeerzeugung und Wärmeverteilung im Niedertemperaturbereich zu geben.
Gruß Christoph
Hallo,
wir wollen demnächst bauen (Einfamilienhaus in Plankstadt bei
Heidelberg). Soll möglichst passiv werden, wobei uns nicht der
Passivhausnachweis wichtig ist, sondern die Energieeffizienz.
Heizung und Warmwasserbedarf sollen möglichst umweltfreundlich
und langfristig kostengünstig gedeckt werden.
Es soll ein Lüftungssystem geben und eine Erdwärmenutzung -
entweder mit Tiefenbohrung oder Flächenkollekoren im Garten.
Damit soll die Luft erwärmt werden. Außerdem soll es eine
Wärmerückgewinnung geben.
Jetzt die entscheidenden Fragen:
Gibt es eine Möglichkeit, die Zuluft noch weiter zu erwärmen
(bin sehr verfroren und brauche es im Winter wirklich warm),
z.B. mit Gas, Strom,… ?
Welche Geräte sind zu empfehlen?
Ist eine weitere Erwärmung der Zuluft wünschenswert oder wird
die Luft dann zu trocken? Ist es schlauer, stattdessen noch
eine Fußbodenheizung einzubauen?
Habt Ihr generell Tipps, welche Geräte man wählen soll
(Wärmepumpe, Lüftung, Kompaktgerät…)
Genügt eine Wärmepumpe oder friere ich dann im Winter?
Kennt jemand einen dafür kompetenten Heizungsbauer im Raum HD?
Vielen Dank!
Hallo Eva.
das ist nicht so leicht zu beantworten, weil Deine Frage mehrere Themen parallel betrifft.
Das alles Entscheidende ist die Heizlast. Ohne diesen Wert ist es schwer, eine Empfehlung auszusprechen.
Außerdem hängt es stark von den „persönlichen Vorzügen“ ab.
Ist der Wärmebedarf des Hauses gering genug, kann unter Umständen ein Erhöhen der Zulufttemperatur ausreichen, um die Wärmeversorgung sicher zu stellen. Das setzt aber einen wirklich hochwertigen Dämmstandard voraus. Höhere Zulufttemperaturen werden häufig als unbehaglich empfunden (> 30°C); dabei ist es auch so, dass normale Luftwechselgeräte nicht die Luftmengen fördern, um tatsächlich Energie zu übertragen.
Bei (relativ) höheren Lasten wäre es besser ein Heiznetz zu erreichten. Je besser der Energiestandard (also je geringer die Heizlast), desto schneller sollte das System reagieren können. Radiatoren wären also besser. Eine Fußbodenheizung im Passivhaus ist extrem träge und schwer beherrschbar.
Die Wärmequelle (Wärmepumpe oder anderes System) hängt nun auch von der Heizlast ab. Werden z. B. nur 5 oder weniger KW Heizleistung benötigt, könnte durchaus eine Luft-/Wasser-Wrämepumpe, monoenergetisch bivalent, eingesetzt werden.
Bei höheren Leistungen würde sich auch das Erschließen der Quelle Erdreich lohnen (zunächst Flächen oder Körbe).
Viele Grüße
Christian Brenner
Sehr geehrte Damen und Herren,
bei Passiv reicht eine Wärmepunpe für die Heizung.
Warmwasser muss nacherhitzt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Hermann Röser