Energietransport bei refletierten Wellen

Moin zusammen
Ich meditiere schon eine Weile über die Frage, wie das mit dem Energiefluß bei reflektieren Wellen eigentlich genau ist.
Nehmen wir als Beispiel elektromagnetische Wellen auf einer Leitung. Dies ist ja ein recht gut beschriebenes Themengebiet.

Wir haben auf der Leitung anfangs eine zum Lastende fortschreitende Welle. Diese transportiert unzweifelhaft Energie in Richtung des Lastendes. Ist das Lastende nicht mit dem korrekten Widerstand abgeschlossen, so wird ein Teil der einlaufenden Welle zurück zum Leitungseingang reflektiert - auch bekannt.

Viele Veröffentlichungen (auch die Lehrbücher zum Thema) sprechen davon, daß mit der Welle jetzt auch Energie reflektiert wird.

Schaue ich mir jetzt aber speziell den Leitungseingang an, dann wird auch hier bei Fehlanpassung ein Teil der rücklaufenden Welle wieder nach vorne reflektiert.

Betrachtet man nun eine kurzgeschlossene Lambda/4 Leitung an einem an den Leitungswellenwiderstand angepaßten Generator so hat man am Leitungseingang einen virtuellen Leerlauf. Der Innenwiderstand des Senders ist stromfrei und kalt. Es fließt keine Energie durch diesen Widerstand.
Auf der Leitung haben wir aber eine hin- und eine rücklaufende Welle. Die rücklaufende Welle wird zu 0% am Leitungseingang zurück reflektiert.

Wie erklärt man jetzt den Energiefluß? Wenn die rücklaufende Welle Energie transportieren würde - wie erklärt man, daß die Energie dann am Leitungseingang umkehrt, obwohl die rücklaufende Welle dies nicht tut? Ich hab da meine Probleme mit dem Energieerhaltungssatz, wenn ich versuche diese Situation zu erklären.

Wenn man und den Ausschwingfall betrachtet, also den Generator abschaltet, dann kann man natürlich sehen, wie die in der Leitung gespeicherte Energie zurück in den Eingangswiderstand des Senders fließt. In dem Falle haben wir definitiv eine rücklaufende Energie. Aber wie ist’s im eingeschwungenen Zustand?

Die gleiche Fragestellung ergibt sich im Prinzip auch mit mechanischen Wellen. Nehmen wir eine stehende Transversalvelle. Fließen durch die Knoten der stehenden Welle nun zwei entgegengesetzt gleich große Energieströme? Oder fließt dort gar keine Energie? (Im reibungsfreien Fall natürlich.)

Hallo,

Nehmen wir als Beispiel elektromagnetische Wellen auf einer
Leitung. Dies ist ja ein recht gut beschriebenes Themengebiet.

ja. Eben vor kurzem wieder mal eindrucksvoll am Oszi demonstriert,
daß man mit der Reflektion wunderbar die Länge von Kabeln messen kann.

Wir haben auf der Leitung anfangs eine zum Lastende
fortschreitende Welle. Diese transportiert unzweifelhaft
Energie in Richtung des Lastendes. Ist das Lastende nicht mit
dem korrekten Widerstand abgeschlossen, so wird ein Teil der
einlaufenden Welle zurück zum Leitungseingang reflektiert -
auch bekannt.
Viele Veröffentlichungen (auch die Lehrbücher zum Thema)
sprechen davon, daß mit der Welle jetzt auch Energie
reflektiert wird.

ja logisch. Was sollte den eine Welle ohne Energie sein?
Wenn es am Leitungsende eine Reflektion gibt, bedeutet dies ja
gerade, das das Ende nicht angepasst ist und nicht alle
Energie im Leitungsabschluss verbraten wird.

Schaue ich mir jetzt aber speziell den Leitungseingang an,
dann wird auch hier bei Fehlanpassung ein Teil der
rücklaufenden Welle wieder nach vorne reflektiert.

Ja und?

Betrachtet man nun eine kurzgeschlossene Lambda/4 Leitung an
einem an den Leitungswellenwiderstand angepaßten Generator so
hat man am Leitungseingang einen virtuellen Leerlauf. Der
Innenwiderstand des Senders ist stromfrei und kalt. Es fließt
keine Energie durch diesen Widerstand.
Auf der Leitung haben wir aber eine hin- und eine
rücklaufende Welle. Die rücklaufende Welle wird zu 0% am
Leitungseingang zurück reflektiert.

Wie erklärt man jetzt den Energiefluß? Wenn die rücklaufende
Welle Energie transportieren würde - wie erklärt man, daß die
Energie dann am Leitungseingang umkehrt, obwohl die
rücklaufende Welle dies nicht tut? Ich hab da meine Probleme
mit dem Energieerhaltungssatz, wenn ich versuche diese
Situation zu erklären.

Wenn man und den Ausschwingfall betrachtet, also den
Generator abschaltet, dann kann man natürlich sehen, wie die
in der Leitung gespeicherte Energie zurück in den
Eingangswiderstand des Senders fließt. In dem Falle haben wir
definitiv eine rücklaufende Energie. Aber wie ist’s im
eingeschwungenen Zustand?

Verstehe ich jetzt nicht ganz.
Wenn am Generator was zurückkommt, dann wird es entweder wieder
reflektiert oder vom Generator selbst absorbiert.
Dem Energieerhaltungssatz darf man schon vertrauen.

Die gleiche Fragestellung ergibt sich im Prinzip auch mit
mechanischen Wellen. Nehmen wir eine stehende
Transversalvelle. Fließen durch die Knoten der stehenden Welle
nun zwei entgegengesetzt gleich große Energieströme? Oder
fließt dort gar keine Energie? (Im reibungsfreien Fall
natürlich.)

Auf Grunde der Größenordnungen hat man hier wohl etwas andere
Perspektive und einen Sonderfall.
Da fließt die Energie nicht durch die Knoten.
Du darfst jetzt nicht einen einzelnen Punkt einer Welle
mit der Welle gleichsetzen.

Die Energie steckt hier hauptsächlich in den schwingenden Teilchen.
Geht bei stehenden Welle in den Knoten gegen Null, dafür in den
Wellenbergen umso mehr. Deshalb kannst du die Knoten auch fixieren
und es passiert trotzdem nichts.
Gruß Uwi

Hallo,

Nehmen wir als Beispiel elektromagnetische Wellen auf einer
Leitung. Dies ist ja ein recht gut beschriebenes Themengebiet.

ja. Eben vor kurzem wieder mal eindrucksvoll am Oszi demonstriert,
daß man mit der Reflektion wunderbar die Länge von Kabeln messen kann.

… der Klassiker - ich weiß. Auch zum Aufspüren von Kabelbrüchen geeignet.

Wir haben auf der Leitung anfangs eine zum Lastende
fortschreitende Welle. Diese transportiert unzweifelhaft
Energie in Richtung des Lastendes. Ist das Lastende nicht mit
dem korrekten Widerstand abgeschlossen, so wird ein Teil der
einlaufenden Welle zurück zum Leitungseingang reflektiert -
auch bekannt.
Viele Veröffentlichungen (auch die Lehrbücher zum Thema)
sprechen davon, daß mit der Welle jetzt auch Energie
reflektiert wird.

ja logisch. Was sollte den eine Welle ohne Energie sein?

Formal ist das Wellenkonzept erstmal nicht mit einer Energie verknüpft …

Wenn es am Leitungsende eine Reflektion gibt, bedeutet dies ja
gerade, das das Ende nicht angepasst ist und nicht alle
Energie im Leitungsabschluss verbraten wird.

Wirklich? Formal bedeutet es erst einmal nur, daß ein Teil der Welle reflektiert wird.

Schaue ich mir jetzt aber speziell den Leitungseingang an,
dann wird auch hier bei Fehlanpassung ein Teil der
rücklaufenden Welle wieder nach vorne reflektiert.

Ja und?

s.u. Es geht um den Teil der nicht reflektiert wird.

Betrachtet man nun eine kurzgeschlossene Lambda/4 Leitung an
einem an den Leitungswellenwiderstand angepaßten Generator so
hat man am Leitungseingang einen virtuellen Leerlauf. Der
Innenwiderstand des Senders ist stromfrei und kalt. Es fließt
keine Energie durch diesen Widerstand.
Auf der Leitung haben wir aber eine hin- und eine
rücklaufende Welle. Die rücklaufende Welle wird zu 0% am
Leitungseingang zurück reflektiert.

Wie erklärt man jetzt den Energiefluß? Wenn die rücklaufende
Welle Energie transportieren würde - wie erklärt man, daß die
Energie dann am Leitungseingang umkehrt, obwohl die
rücklaufende Welle dies nicht tut? Ich hab da meine Probleme
mit dem Energieerhaltungssatz, wenn ich versuche diese
Situation zu erklären.

Wenn man und den Ausschwingfall betrachtet, also den
Generator abschaltet, dann kann man natürlich sehen, wie die
in der Leitung gespeicherte Energie zurück in den
Eingangswiderstand des Senders fließt. In dem Falle haben wir
definitiv eine rücklaufende Energie. Aber wie ist’s im
eingeschwungenen Zustand?

Verstehe ich jetzt nicht ganz.

Wenn am Generator was zurückkommt, dann wird es entweder wieder
reflektiert oder vom Generator selbst absorbiert.

Dazu habe ich mir ja gerade diesen speziellen Fall angesehen: Wie soll der Generator Energie absorbieren? Der Innenwiderstand ist hier ja stromfrei. Da es ein ohmscher Widerstand ist, fließt an dieser Stelle in diesem Zustand also weder Energie in die Leitung hinein und auch keine hinaus.
Die Wellengleichungen sagen aber, daß die rücklaufende Welle nicht reflektiert wird (Anpassung!).

Dem Energieerhaltungssatz darf man schon vertrauen.

Tue ich - und deswegen hab ich hier das Problem.

Die gleiche Fragestellung ergibt sich im Prinzip auch mit
mechanischen Wellen. Nehmen wir eine stehende
Transversalvelle. Fließen durch die Knoten der stehenden Welle
nun zwei entgegengesetzt gleich große Energieströme? Oder
fließt dort gar keine Energie? (Im reibungsfreien Fall
natürlich.)

Auf Grunde der Größenordnungen hat man hier wohl etwas andere
Perspektive und einen Sonderfall.

Sehe ich nicht so. Wieso sollten Größenordnungen hier eine Rolle spielen? Man kann die gekoppelten Pendel ja beliebig klein machen und beliebig viele davon einsetzen - das ändert am Problem nichts.

Da fließt die Energie nicht durch die Knoten.
Du darfst jetzt nicht einen einzelnen Punkt einer Welle
mit der Welle gleichsetzen.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Für jeden Punkt der Welle gelten die gleichen Gesetze. Also auch in den Knoten. Und wenn es da argumentative Probleme gibt, dann hat das ganze Bild ein Problem.

Die Energie steckt hier hauptsächlich in den schwingenden Teilchen.
Geht bei stehenden Welle in den Knoten gegen Null, dafür in den
Wellenbergen umso mehr. Deshalb kannst du die Knoten auch fixieren
und es passiert trotzdem nichts.

Das ist die in der stehenden Welle gespeicherte Energie. (Aufladung der Leitung.) Um die geht es mir hier nicht.

Um es nochmal plastisch zu machen:
Nehmen wir an, der Sender gibt im Einschwingfall 1 MW in die Leitung ab. Fließt nun im eingeschwungenen Zustand kontinuierlich eine Leistung von 1 MW zum Kurzschluß, wird dort reflektiert und fließt dann zurück zum Leitungseingang? Das ist doch das Bild das in der Leiteratur gerne verwendet wird.
In Summe fließt auf der Leitung dann keine Energie - also paßt das erstmal zum Energieerhaltungssatz.
Aber: Was genau passiert dann am Leitungsanfgang. Die Energie kann ja nicht zurück in den Generator. Sonst müßte der Innenwiderstand warm werden, denn da muß die Energie durch. Die Welle wird aber auch nicht reflektiert. Trotzdem muß die Energie aber dort ihre Richtung umkehren.

Hallo,

Wenn es am Leitungsende eine Reflextion gibt, bedeutet dies ja
gerade, das das Ende nicht angepasst ist und nicht alle
Energie im Leitungsabschluss verbraten wird.

Wirklich? Formal bedeutet es erst einmal nur, daß ein Teil
der Welle reflektiert wird.

Naja, zumindest ist ist in Praxis so, am Ende der Leitung ein Abschlusswiderstand ist.
Es kann natürlich auch sein, dass in einen Kabel ein weiteres
angeschlossen ist und die Stoßstelle eine Fehlanpassung darstellt,
die eine Teilreflektion verursacht. Der Rest der wird dann eben
weiter geleitet.

Wenn am Generator was zurückkommt, dann wird es entweder wieder
reflektiert oder vom Generator selbst absorbiert.

Dazu habe ich mir ja gerade diesen speziellen Fall angesehen:
Wie soll der Generator Energie absorbieren? Der
Innenwiderstand ist hier ja stromfrei. Da es ein ohmscher
Widerstand ist, fließt an dieser Stelle in diesem Zustand also
weder Energie in die Leitung hinein und auch keine hinaus.

Die Wellengleichungen sagen aber, daß die rücklaufende Welle
nicht reflektiert wird (Anpassung!).

Hm, wenn sie nicht reflektiert wird und nicht absorbiert,
wo bleibt dann die Ernergie?

Auf Grunde der Größenordnungen hat man hier wohl etwas andere
Perspektive und einen Sonderfall.

Sehe ich nicht so. Wieso sollten Größenordnungen hier eine
Rolle spielen? Man kann die gekoppelten Pendel ja beliebig
klein machen und beliebig viele davon einsetzen - das ändert
am Problem nichts.

Ich denke, die Energie steht in der Welle, was aber nicht heißt,
dass in jedem winzigen Fragment der Welle die gleiche Energie steckt.

Da fließt die Energie nicht durch die Knoten.
Du darfst jetzt nicht einen einzelnen Punkt einer Welle
mit der Welle gleichsetzen.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Für jeden Punkt der Welle
gelten die gleichen Gesetze. Also auch in den Knoten. Und wenn
es da argumentative Probleme gibt, dann hat das ganze Bild ein
Problem.

Dass die gleichen Gesetze gelten, bedeutet doch nicht, dass sich
jedes Segment einer Welle gleich verhält. Wenn das so wäre,
gäbe es keine Wellenberge und keine Knoten.

Um es nochmal plastisch zu machen:

Nehmen wir an, der Sender gibt im Einschwingfall 1 MW in die
Leitung ab. Fließt nun im eingeschwungenen Zustand
kontinuierlich eine Leistung von 1 MW zum Kurzschluß, wird
dort reflektiert und fließt dann zurück zum Leitungseingang?
Das ist doch das Bild das in der Leiteratur gerne verwendet wird.

Hm, was in der Literatur dazu steht, weiß ich jetzt nicht.

In Summe fließt auf der Leitung dann keine Energie - also
paßt das erstmal zum Energieerhaltungssatz.

Ich will mich da nicht so sehr weit aus dem Fenster lehnen,
weil Feldtheorie lange lange her ist ;-(

Aber: Was genau passiert dann am Leitungsanfang. Die Energie
kann ja nicht zurück in den Generator. Sonst müßte der
Innenwiderstand warm werden, denn da muß die Energie durch.

Doch, dann wird der Generator warm. In Praxis ist das IMHO so.

Übrigens, schreibe mal wenigstens ein Minmalinfo in deine Vika,
zu deinem Wissensstand bzw. Qualifikation, damit man weiß, auf
welcher Ebene man überhaupt diskutieren sollte.

Gruß Uwi

Ich spalte dies mal ab, da für die eigentliche Diskussion nicht relevant …

Übrigens, schreibe mal wenigstens ein Minmalinfo in deine Vika,
zu deinem Wissensstand bzw. Qualifikation, damit man weiß, auf
welcher Ebene man überhaupt diskutieren sollte.

Schwierig das dort zu tun. Ein Themengebiet und die kurze Charakterisierung sagt nicht sehr viel aus …

Und wenn man es länger macht: Was kannst aus der Tatsache, daß ich mal Physik bis kurz vors Diplom studiert habe, dann es aber habe versanden lassen weil ich ins Berufsleben abgedriftet bin ablesen?
Daß ich Funkamateur (Klasse A) bin hilft hier auch nicht weiter, denn das Niveau auf dem ich frage liegt weit über dem was dort abgefragt wird.

Dieses Thema hab ich schon eine Weile am Wickel und sogar auch schon mit einem Elektrotechnik-Prof. diskutiert (der aber aufgegeben hat - vermutlich auch weil wir da sehr in die Breite gegangen sind).

Geh einfach in die Vollen. :wink: Ich les mir die Details dann ggf. an. Auch mein Wissen ist teilweise recht angestaubt, aber mit den geeigneten Stichwörtern finde ich ggf. meinen Weg durch die Literatur …

Hallo,

Wenn es am Leitungsende eine Reflextion gibt, bedeutet dies ja
gerade, das das Ende nicht angepasst ist und nicht alle
Energie im Leitungsabschluss verbraten wird.

Wirklich? Formal bedeutet es erst einmal nur, daß ein Teil
der Welle reflektiert wird.

Naja, zumindest ist ist in Praxis so, am Ende der Leitung ein
Abschlusswiderstand ist.

Es kann natürlich auch sein, dass in einen Kabel ein weiteres
angeschlossen ist und die Stoßstelle eine Fehlanpassung darstellt,
die eine Teilreflektion verursacht. Der Rest der wird dann eben
weiter geleitet.

Jau, ist bekannt. Und für den weitergeleiteten Teil hab ich auch kein Problem.

Wenn am Generator was zurückkommt, dann wird es entweder wieder
reflektiert oder vom Generator selbst absorbiert.

Dazu habe ich mir ja gerade diesen speziellen Fall angesehen:
Wie soll der Generator Energie absorbieren? Der
Innenwiderstand ist hier ja stromfrei. Da es ein ohmscher
Widerstand ist, fließt an dieser Stelle in diesem Zustand also
weder Energie in die Leitung hinein und auch keine hinaus.

Die Wellengleichungen sagen aber, daß die rücklaufende Welle
nicht reflektiert wird (Anpassung!).

Hm, wenn sie nicht reflektiert wird und nicht absorbiert,
wo bleibt dann die Ernergie?

Bingo! Genau das ist meine Frage!

Auf Grunde der Größenordnungen hat man hier wohl etwas andere
Perspektive und einen Sonderfall.

Sehe ich nicht so. Wieso sollten Größenordnungen hier eine
Rolle spielen? Man kann die gekoppelten Pendel ja beliebig
klein machen und beliebig viele davon einsetzen - das ändert
am Problem nichts.

Ich denke, die Energie steht in der Welle, was aber nicht heißt,
dass in jedem winzigen Fragment der Welle die gleiche Energie steckt.

Mit diesem Bild der in der stehenden Welle stehenden Energie umgeht man das Problem der rücklaufenden Energie am Leitungseingang. Wir haben aber trotzdem auch in der stehenden Welle eine hin- und eine rücklaufende Welle. Deren Überlagerung ergibt ja bekanntlich die stehende Welle.

Mit diesem Bild hätten wir also im Einschwingfall durch die hinlaufende Welle einen Energietransport vom Leitungseingang in Richtung Lastende, der die Leitung in dieser Richtung mit Energie auflädt.
Nun baut sich mit der rücklaufenden Welle die stehende Welle dann vom Lastende her auf während in dieser Zeit noch Energie durch den Leitungseingang in die Leitung fließt. Diese Energie wird auch im Feld der stehenden Welle gespeichert.
Irgendwann kommt die rücklaufende Welle am Leitungseingang an und dann beginnen für mich die Fragen.

Wenn ich mir eine auf der Leitung kreisende Energiemenge vorstelle, dann bin ich nahe an dem Bild, daß die jeweilige Welle auch jeweils Energie transportiert. Dies ist im Ein- und Ausschwingfall ja auch unzweifelhaft richtig.
Ich komme aber in argumentative probleme am Leitungseingang.

Da könnte man auf die Idee kommmen, daß die stehende Welle dann dafür sorgt, daß gar keine Energie mehr in die Leitung eintreten kann. Daß wir also eine „ruhende“ Energiemenge in der stehenden Welle haben. Dieses Bild würde dann dem Energieerhaltungssatz besser entsprechen, nur wäre der Energietransport dann von der Wellenausbreitung entkoppelt. Der Energietransport würde dann nur über die Überlagerung aller Wellen geschehen und nicht über die jeweiligen Einzelwellen.

(Wenn ich mir das wegen der Welle- Teilchen Dualität für elektromagnetische Wellen dann aber wieder versuche mit bewegten Ladungsträgern vorzustellen …)

Da fließt die Energie nicht durch die Knoten.
Du darfst jetzt nicht einen einzelnen Punkt einer Welle
mit der Welle gleichsetzen.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Für jeden Punkt der Welle
gelten die gleichen Gesetze. Also auch in den Knoten. Und wenn
es da argumentative Probleme gibt, dann hat das ganze Bild ein
Problem.

Dass die gleichen Gesetze gelten, bedeutet doch nicht, dass sich
jedes Segment einer Welle gleich verhält. Wenn das so wäre,
gäbe es keine Wellenberge und keine Knoten.

Uff - hier treffen wir auf die Grenzen der sprachlichen Möglichkeiten. :wink: Was genau bedeutet der Begriff „verhält“? Aber ich denke wir sind da auf einer Linie - das brauchen wir nicht auszuwalzen und können uns auf das Problem an sich konzentrieren.

Es ging mir hier um die Tatsache, daß wenn wir hin und rücklaufende Energieströme in einer stehenden Welle haben, daß diese dann auch durch die Knoten müssen. Oder aber die Knoten haben eine „spiegelwirkung“ …

Um es nochmal plastisch zu machen:

Nehmen wir an, der Sender gibt im Einschwingfall 1 MW in die
Leitung ab. Fließt nun im eingeschwungenen Zustand
kontinuierlich eine Leistung von 1 MW zum Kurzschluß, wird
dort reflektiert und fließt dann zurück zum Leitungseingang?
Das ist doch das Bild das in der Leiteratur gerne verwendet wird.

Hm, was in der Literatur dazu steht, weiß ich jetzt nicht.

Ich könnte ein paar Zitate liefern. Dieses Bild wird jedenfalls häufig verwendet (auch in der Fachliteratur, nicht nur bei den Funkamateueren).

In Summe fließt auf der Leitung dann keine Energie - also
paßt das erstmal zum Energieerhaltungssatz.

Ich will mich da nicht so sehr weit aus dem Fenster lehnen,
weil Feldtheorie lange lange her ist ;-(

Ich denke nicht, daß wir die Feldtheorie hier im Detail brauchen. Im Grundsatz müßte das Problem viel weiter unten liegen, nämlich im Wellenkonzept. An dieser Stelle sind meine Physikbücher dann auch recht „ungesprächig“.

Wir haben eine Welle. Im Allgemeinen sagt das erstmal nur aus, daß sich ein Zustand mit der Zeit im Raum fortpflanzt.
Bei Seilwellen, Wasserwellen etc. erklärt man dann wie stehende Wellen entstehen. Dort untersucht man auch den Energieinhalt der stehenden Welle in Abhängigkeit vom Ort, sagt aber nichts über Energieflüsse in diesen stehenden Wellen aus.
Die Elektrotechniker haben da einen anderen Blick drauf und die reden nicht nur von reflektierten Wellen, sondern auch von reflektierter Energie. Die ganze Mathematik und die physikalischen Modelle dahinter sehen mir aber genauso aus wie bei Wasserwellen etc. so daß sich die Energiefrage dort eigentlich genauso stellt (nur niemand fragt danach).

Aber: Was genau passiert dann am Leitungsanfang. Die Energie
kann ja nicht zurück in den Generator. Sonst müßte der
Innenwiderstand warm werden, denn da muß die Energie durch.

Doch, dann wird der Generator warm. In Praxis ist das IMHO so.

Ich rede hier natürlich über idealisierte Generatoren. In der Praxis haben wir Verluste und dann wird’s natürlich warm. In diesem idealisierten Bild müßte der Innenwiderstand des Senders IMHO aber kalt bleiben.
Wir sind uns einig, daß in dieser Konstellation (der Generator arbeitet gegen einen virtuellen Leerlauf) kein Strom durch den Innenwiderstand des Generators fließt?

Hallo,
vorab, ich hatte den Eindruck, dass du Student einer Fachrichtung
Elektrotechnik oder Physik bist. Kommt also an sich schon fast hin.
Es wäre aber gerade bei solchen Fragen, die doch weiter in die Theorie
reichen, gut zu wissen. Da brauchen sich auch nicht User bemühen,
die dann doch nicht helfen können (vermeidet Frust auf beiden Seiten).

Die Wellengleichungen sagen aber, daß die rücklaufende Welle
nicht reflektiert wird (Anpassung!).

Hm, wenn sie nicht reflektiert wird und nicht absorbiert,
wo bleibt dann die Ernergie?

Bingo! Genau das ist meine Frage!

Naja, das war natürlich rhetorisch gefragt.
Entweder die Energie wird doch wieder reflektiert oder eben doch
absorbiert. In Praxis natürlich immer beides in bestimmter Verteilung.
Wenn also in einem Modell da ein Widerspruch ist, das muss das Modell
wohl falsch sein ;-(

Ich denke, die Energie steht in der Welle, was aber nicht heißt,
dass in jedem winzigen Fragment der Welle die gleiche Energie steckt.

Irgendwann kommt die rücklaufende Welle am Leitungseingang an
und dann beginnen für mich die Fragen.

Wenn ich mir eine auf der Leitung kreisende Energiemenge
vorstelle, dann bin ich nahe an dem Bild, daß die jeweilige
Welle auch jeweils Energie transportiert. Dies ist im Ein- und
Ausschwingfall ja auch unzweifelhaft richtig.

Ich komme aber in argumentative probleme am Leitungseingang.

Da könnte man auf die Idee kommmen, daß die stehende Welle
dann dafür sorgt, daß gar keine Energie mehr in die Leitung
eintreten kann. Daß wir also eine „ruhende“ Energiemenge in
der stehenden Welle haben.

Hatte auch schon mal so gedacht, das dann aber wieder verworfen,
weil es irgendwie nicht der Realität entspricht. Das liegt aber
möglicherweise daran, dass es in Realität nix Ideales gibt.

Um es nochmal plastisch zu machen:
Nehmen wir an, der Sender gibt im Einschwingfall 1 MW in die
Leitung ab. Fließt nun im eingeschwungenen Zustand
kontinuierlich eine Leistung von 1 MW zum Kurzschluß, wird
dort reflektiert und fließt dann zurück zum Leitungseingang?

Gut, da würde ich noch mal ansetzen.

Fall 1) Der Generator ist tatsächlich angepasst:
Das bedeutet doch, der Generator ist als Ersatzschaltbild
zusammengesetzt aus einer EMK (Spannungsquelle mit Ri=0) und
dem Innenwiderstand mit der Impedanz des angeschlossenen
Wellenleiters (Kabel).
Diese Konstellation hat man oft in der Informationselektronik,
wo es darauf ankommt, die max. mögliche Leistung aus der Quelle
zum Empfänger zu übertragen (z.B. Anpassung Antenne zo Tuner-In).

In dem Fall sollte auch klar sein, dass eine zurück laufende Welle
doch in dem angepassten Innenwiderstand verheizt wird.

Fall 2) Der Generator ist gar nicht angepasst.
Es gilt Ri-> 0 (bzw. in Praxis Ri

Hallo,

vorab, ich hatte den Eindruck, dass du Student einer Fachrichtung
Elektrotechnik oder Physik bist. Kommt also an sich schon fast hin.
Es wäre aber gerade bei solchen Fragen, die doch weiter in die Theorie
reichen, gut zu wissen. Da brauchen sich auch nicht User bemühen,
die dann doch nicht helfen können (vermeidet Frust auf beiden Seiten).

Naja, anhand meiner Formulierungen ist wohl schon klar, daß ich ein bißchen von dem verstehen muß was ich da anfrage. Ich will aber auch nicht mit irgendwelchen Pseudo-Titeln jemanden von einem Antwortversuch abhalten. Die richtige Antwort könnte ja auch von einem „Anfänger“ kommen. Und einem Anfänger nebenbei meine Frage erklären zu müssen zwingt mich dann auch die Sache nochmal zu durchdenken. :wink:
Beides hat seine Vorteile …

Die Wellengleichungen sagen aber, daß die rücklaufende Welle
nicht reflektiert wird (Anpassung!).

Hm, wenn sie nicht reflektiert wird und nicht absorbiert,
wo bleibt dann die Ernergie?

Bingo! Genau das ist meine Frage!

Naja, das war natürlich rhetorisch gefragt.

Entweder die Energie wird doch wieder reflektiert oder eben doch
absorbiert. In Praxis natürlich immer beides in bestimmter Verteilung.

Wenn also in einem Modell da ein Widerspruch ist, das muss
das Modell wohl falsch sein ;-(

Nur so am Rande: Ich bewege mich da dummerweise auch noch an einem sehr kritischen Punkt des Modells. „Links“ vom Leitungseingang gibt es nämlich keine Wellen mehr denn da ist das Leitungsmodell zuende und man rechnet im Sender mit den quasistatischen Modellen.
Deswegen versuche ich auch über den Tellerrand zu schauen und mir andere (mechanische) Wellen anzuschauen. Es ergeben sich dort dieselben Probleme. Hab da aber noch keinen vernünftigen Ansatz gefunden um da weiter zu kommen.

Ich denke, die Energie steht in der Welle, was aber nicht heißt,
dass in jedem winzigen Fragment der Welle die gleiche Energie steckt.

Irgendwann kommt die rücklaufende Welle am Leitungseingang an
und dann beginnen für mich die Fragen.

Wenn ich mir eine auf der Leitung kreisende Energiemenge
vorstelle, dann bin ich nahe an dem Bild, daß die jeweilige
Welle auch jeweils Energie transportiert. Dies ist im Ein- und
Ausschwingfall ja auch unzweifelhaft richtig.

Ich komme aber in argumentative probleme am Leitungseingang.

Da könnte man auf die Idee kommmen, daß die stehende Welle
dann dafür sorgt, daß gar keine Energie mehr in die Leitung
eintreten kann. Daß wir also eine „ruhende“ Energiemenge in
der stehenden Welle haben.

Hatte auch schon mal so gedacht, das dann aber wieder verworfen,
weil es irgendwie nicht der Realität entspricht. Das liegt aber
möglicherweise daran, dass es in Realität nix Ideales gibt.

Nehmen wir mal eine Schallwelle in einem abgeschlossenen Rohr. Bei geeigeneter Rohrlänge haben wir am Anfang des Roheres einen Knoten. Die Luftebene dort ist in Ruhe - vergleichbar mit dem unbelasteten Innenwiderstand des Senders.

Fließt jetzt Energie durch diese Fläche? Oder sorgt der „Gegendruck“ der rücklaufenden Welle dafür, daß jetzt keine Energie mehr in das Rohr eintreten kann?

Bei Laser Experimenten hab ich so eine Argumentation auch schon gehört: Die Rückwirkung sorgt dafür daß keine Energie mehr aus dem Laser austritt - nur mich da bisher nicht im Detail drum gekümmert - ich kann nicht auf allen Nebenkriegsschauplätzen gleichzeitig kämpfen. :wink:

Um es nochmal plastisch zu machen:
Nehmen wir an, der Sender gibt im Einschwingfall 1 MW in die
Leitung ab. Fließt nun im eingeschwungenen Zustand
kontinuierlich eine Leistung von 1 MW zum Kurzschluß, wird
dort reflektiert und fließt dann zurück zum Leitungseingang?

Gut, da würde ich noch mal ansetzen.

Fall 1) Der Generator ist tatsächlich angepasst:

Das ist der Fall, der mich hier interessiert, da dort der Widerspruch am deutlichsten auftritt

Das bedeutet doch, der Generator ist als Ersatzschaltbild
zusammengesetzt aus einer EMK (Spannungsquelle mit Ri=0) und
dem Innenwiderstand mit der Impedanz des angeschlossenen
Wellenleiters (Kabel).

Genau! Dieses Ersatzschaltbild verwende ich hier.

Diese Konstellation hat man oft in der Informationselektronik,
wo es darauf ankommt, die max. mögliche Leistung aus der Quelle
zum Empfänger zu übertragen (z.B. Anpassung Antenne zo Tuner-In).

In dem Fall sollte auch klar sein, dass eine zurück laufende Welle
doch in dem angepassten Innenwiderstand verheizt wird.

Nö.
Nimm die kurzgeschlossene Lambda/4 Leitung. Die rücklaufende Welle kommt phasenrichtig am Leitungseingang an. Mit anderen Worten auf der linken und der rechten Seite des Innenwiderstandes liegt die gleiche Spannung. Über den Widerstand fällt keine Spannung ab => es fließt kein Strom durch den Widerstand im Widerstand wird keinerlei Energie umgesetzt. Der Widerstand bleibt kalt.
Oder wie sollte jetzt Energie zurück in den Generator kommen?

Fall 2) Der Generator ist gar nicht angepasst.

Es gilt Ri-> 0 (bzw. in Praxis Ri

Hallo,

Wenn also in einem Modell da ein Widerspruch ist, das muss
das Modell wohl falsch sein ;-(

Nur so am Rande: Ich bewege mich da dummerweise auch noch an
einem sehr kritischen Punkt des Modells. „Links“ vom
Leitungseingang gibt es nämlich keine Wellen mehr denn da ist
das Leitungsmodell zuende und man rechnet im Sender mit den
quasistatischen Modellen.

Naja, am Ende der Leitung ist entweder die Last oder eben der
Generator (EMK mit entsprechendem Ri).
Damit ist das Modell IMHO vollständig.

Fall 1) Der Generator ist tatsächlich angepasst:

Das ist der Fall, der mich hier interessiert, da dort der
Widerspruch am deutlichsten auftritt

Das bedeutet doch, der Generator ist als Ersatzschaltbild
zusammengesetzt aus einer EMK (Spannungsquelle mit Ri=0) und
dem Innenwiderstand mit der Impedanz des angeschlossenen
Wellenleiters (Kabel).

Genau! Dieses Ersatzschaltbild verwende ich hier.

In dem Fall sollte auch klar sein, dass eine zurück laufende Welle
doch in dem angepassten Innenwiderstand verheizt wird.

Nö.

Nehmen wir wieder die kurzgeschlossene Leitung: Das bedeutet,
daß die auf der Leitung gespeicherte Energie also mit
wachsender Betriebsdauer zunimmt? Wenn man dann den Generator
abschaltet, kommt diese Energie ja wieder aus der Leitung
heraus (ideale Verhältnisse vorausgesetzt) Das heißt wir haben
hier einen unbegrenzten Energiespeicher.

Das wäre ein Resonator oder Schwingkreis.
Der macht theoretisch auch nix anderes, als Energie zu speichern.

Ein unbegrenzter Speicher ist es natürlich nicht, weil z.B. die
Spannung (beim mechn. System die Amplitude) gegen unendlich steigt.
Das führt schnell zur Selbstzerstörung (elektr. Spannungsdurchschlag).

Das ist aber offensichtlich nicht der Fall.

Ob der Generator aber Energie zuführt oder doch nicht, das hängt
IMHO von der Phasenlage der zurück laufenden Welle ab.
Wenn die „verkehrt“ ist, dann gibt der Generator wohl keine Energie
mehr ab.

Wenn Du genau drauf schaust, glaube ich nicht, daß Du das
weiterhin behaupten wirst. Hab da schon eine längere
Abhandlung geschrieben und diverse Fälle mit LTSpice simuliert
und auch theoretisch durchgerechnet. Eine ins unbegrenzte
wachsende vor- und rücklaufende Welle trat da auch nicht auf.
Der Aufsatz ist aber noch nicht ganz spruchreif … daher
noch nicht auf meiner Homepage veröffentlicht. Ich hoffe das
„Energieproblem“ vorher noch lösen zu können (was mich erst zu
diesem Aufsatz gebracht hat).

Aber was ist mit den Energien? Behalten die Kugeln ihre
Energie und wurde die Energie beim Stoß nur in der Richtung
geändert, oder ist die Energie jeweils von der rechten auf die
linke Kugel und umgekehrt über gegangen?
Unentscheidbare Frage …

Das ist eigentlich klar.
Beide Kugeln verhalten sich wie Federn, die gespannt werden
und sich wieder entspannen.
Die kin. Energie wird also im Stoß in Federspannung umgewandelt
und wieder zurück in Federenergie.
Energie ist IMHO keine vektorielle Größe und hat keine Richtung.

Das Thema Energie scheint mir langsam immer mysteriöser zu
werden … Deswegen versuche ich auch im Zweifel auf die
mechanischen Wellen zurückzugreifen. Da kann man die
Komponenten (zumindest theoretisch) anfassen …

Ja, da kannst du auch praktische Experimente mit machen.

So, da das ganze sowieso demnächst ins Archiv rutschen wird, möchte
ich mich hier ausklinken. Ich denke, dass ich dir da auch nicht weiter
helfen kann. Was ich darüber denke und weiß, habe ich geschrieben.
In wie weit du dem folgen willst, ist natürlich dir überlassen.
Gruß Uwi

Hallo,

Wenn also in einem Modell da ein Widerspruch ist, das muss
das Modell wohl falsch sein ;-(

Nur so am Rande: Ich bewege mich da dummerweise auch noch an
einem sehr kritischen Punkt des Modells. „Links“ vom
Leitungseingang gibt es nämlich keine Wellen mehr denn da ist
das Leitungsmodell zuende und man rechnet im Sender mit den
quasistatischen Modellen.

Naja, am Ende der Leitung ist entweder die Last oder eben der
Generator (EMK mit entsprechendem Ri).
Damit ist das Modell IMHO vollständig.

Was ich sagen wollte ist, daß die Situation nicht durchgängig durch ein einziges Modell beschrieben wird, sondern durch zwei unterschiedliche Modelle. Diese Modelle müssen am Senderausgang, bzw. Leitungseingang geeignet gekoppelt werden. Das Leitungsmodell beschreibt IMHO nicht, was mit den Wellen passiert, die die Leitung dann verlassen. Außerhalb des Leitungsmodells gibt es die Wellen einfach nicht mehr.

Fall 1) Der Generator ist tatsächlich angepasst:

Das ist der Fall, der mich hier interessiert, da dort der
Widerspruch am deutlichsten auftritt

Das bedeutet doch, der Generator ist als Ersatzschaltbild
zusammengesetzt aus einer EMK (Spannungsquelle mit Ri=0) und
dem Innenwiderstand mit der Impedanz des angeschlossenen
Wellenleiters (Kabel).

Genau! Dieses Ersatzschaltbild verwende ich hier.

In dem Fall sollte auch klar sein, dass eine zurück laufende Welle
doch in dem angepassten Innenwiderstand verheizt wird.

Nö.

Ähem, Du hast hier falsch zitiert. Der u.A. Abschnitt bezieht sich nicht auf den o.A. Abschnitt!
An diese Stelle hatte ich die Spannungsverhältnisse am Innenwiderstand beschrieben und daran verdeutlicht, daß in diesem Fall keine Energie durch den Innenwiderstand fließen kann.

Hier sagtest Du:

Wellen stehen bleiben (Knotenpunkte an den Enden = Kurzschluss) und
wenn der Generator da weiter Energie zuführt, steigt die
gespeicherte Energie weiter an.

[…]
Auf diesen Abschnitt hatte ich geantwortet:

Nehmen wir wieder die kurzgeschlossene Leitung: Das bedeutet,
daß die auf der Leitung gespeicherte Energie also mit
wachsender Betriebsdauer zunimmt? Wenn man dann den Generator
abschaltet, kommt diese Energie ja wieder aus der Leitung
heraus (ideale Verhältnisse vorausgesetzt) Das heißt wir haben
hier einen unbegrenzten Energiespeicher.

Das wäre ein Resonator oder Schwingkreis.
Der macht theoretisch auch nix anderes, als Energie zu
speichern.

Ja, aber nur eine begrenzte Menge an Energie, während Deine Formulierung darauf hinaus läuft, daß in der Leitung eine mit der Zeit zunehmende Energiemenge gespeichert wird.

Ein unbegrenzter Speicher ist es natürlich nicht, weil z.B. die
Spannung (beim mechn. System die Amplitude) gegen unendlich steigt.
Das führt schnell zur Selbstzerstörung (elektr. Spannungsdurchschlag).

Ja, das wären die praktischen Konsequenzen. Diese treten offensichtlich nicht auf. Ein weiterer Beweis dafür, daß die Leitung nur eine begrenzte Menge an Energie aufnimmt.

[…]

Aber was ist mit den Energien? Behalten die Kugeln ihre
Energie und wurde die Energie beim Stoß nur in der Richtung
geändert, oder ist die Energie jeweils von der rechten auf die
linke Kugel und umgekehrt über gegangen?
Unentscheidbare Frage …

Das ist eigentlich klar.

Beide Kugeln verhalten sich wie Federn, die gespannt werden
und sich wieder entspannen.

Die kin. Energie wird also im Stoß in Federspannung umgewandelt
und wieder zurück in Federenergie.

Energie ist IMHO keine vektorielle Größe und hat keine Richtung.

Energie kann ohne Zweifel transportiert werden. Der Energietransport ist also eine gerichtete Größe und könnte durch einen Vektor dargestellt werden. Und mir geht es hier ja genau um Energietransporte.

Bei dem Stoß werden die Energien wie von Dir beschrieben umgewandelt, ja. Aber die Frage ob die Energien jeweils in den Kugeln bleiben, oder ausgetascht werden (oder eine Zwischenform davon) kann nicht beantwortet werden.

Das Thema Energie scheint mir langsam immer mysteriöser zu
werden … Deswegen versuche ich auch im Zweifel auf die
mechanischen Wellen zurückzugreifen. Da kann man die
Komponenten (zumindest theoretisch) anfassen …

Ja, da kannst du auch praktische Experimente mit machen.

So, da das ganze sowieso demnächst ins Archiv rutschen wird, möchte

ich mich hier ausklinken. Ich denke, dass ich dir da auch nicht weiter
helfen kann. Was ich darüber denke und weiß, habe ich geschrieben.
In wie weit du dem folgen willst, ist natürlich dir überlassen.

Danke auf jeden Fall für Deinen Input. Zeigt mir mindestens, daß ich nicht einem ganz einfachen Denkfehler aufgesessen bin.
Schade, daß ich nicht mehr studiere - da könnte ich dann meinen Prof. löchern. :wink:

tnx
ML