Hallo,
bin kein Physiker, aber das eine oder andere ist aus der Schule doch hängen geblieben. Zum Beispiel der Energieerhaltungssatz der klassischen Mechanik. Wasser in einem hoch gelegenen Stausee hat eine hohe Lageenergie. Lässt man es in ein niedriger gelegenes Gewässer durch eine Turbine rauschen, verringert sich die Lageenergie und die Energiedifferenz lässt sich in der Turbine in kinetische Energie und schließlich elektrische Energie umwandeln.
Nun stellt sich aber die Frage, was passiert energetisch, wenn ich keine Turbine dazwischen schalte. Die Abnahme der Lageenergie habe ich unverändert wie im vorherigen Fall. Aber was ist mit der verloren gegangenen Energiedifferenz? In nichts kann sie sich nicht aufgelöst haben. Das widerspräche dem Energieerhaltungssatz. Einzige Lösung aus meiner Sicht: wenn das Wasser ohne Turbine ungehindert strömt, strömt es schneller und das führt zu höherer Reibung sowohl zu den Kontaktflächen wie auch innerhalb des Wassers. Und das wiederum müsste Wärme freisetzen, die dann die Energiedifferenz beinhalten müsste. In jeder Hydraulikanlage merkt man, das hohe Strömungsgeschwindigkeiten insbesondere bei hohem Druck zu massiver Reibung und starker Erwärmung von Leitungen führen kann.
Nach meiner Einschätzung müsste demnach jedes fließen von Wasser, das zu einer Verringerung seiner Lageenergie führt, zur Wärmeproduktion beitragen, sofern kein Schaufelrad und keine Turbine oder Ähnliches dazwischen geschaltet ist. An einem Fließgewässer ist es mir dadurch aber noch nie warm geworden. Ich vermute mal, diese Wärmeabgabe ist so großflächig und so kontinuierlich, dass wir sie nicht bemerken können. Messtechnisch müsste sie aber erfassbar sein.
Liege ich richtig, oder hat jemand eine schlüssigere Erklärung? Falls ja - danke dafür!
Edgar