Energieverlust durch Zirkulationswärme reduzieren

Mir ist aufgefallen, dass wir einen imensen Verlust von Energie durch die Warmwasserzirkulation haben.
Innerhalb von 3 Stunden fällt die Temperatur im Warmwasserspeicher um 12°C - und das obwohl die Zirkulationspumpe bereits abgeschalten ist.
Den Verlust habe ich dadurch herausbekommen, dass ich die Temperatur im Warmwasserspeicher abgelesen habe und dies nach 3 Stunden nochmals getan habe. Das ganze ohne Warmwasserverbrauch und ohne Umwälzpumpe (die haben wir wie bereits erwähnt schon abgeklemmt).
Am nächsten Tag habe ich dann die Leitungen des Brauchwassers und der Zirkulationsleitung abgeschiebert (die Umwälzpumpe war auch hier abgeklemmt) und wieder die Temperaturen innerhalb von 3 Stunden abgelesen - Ergebnis, war die erwähnten 12°C mehr im Warmwasserspeicher.

Meine Frage ist nun, wie wir den Verlust reduzieren können? Das Verlegen neuer Leitungen scheidet leider aus, da wir in Miete wohnen.

Die Kosten sind jedoch immens, Wir haben einen 200l Speicher. Das kostet uns dann etwas 2,5 kWh Energie um den Verlust wieder auszugleichen - da kommen auf das Jahr locker 2000 kWh zusammen…

Vielen Dank für Euere Hilfe…

Hallo!

Zirkulationsleitungen müssen auch zeit-oder bedarfsgerecht geschaltet werden. Wenn man im Hause allein wohnt,problemlos möglich (Zeituhr) meist ist das am Programm der Kesselregelung bereits vorgesehen.
200 l ist auch für EFH eher etwas groß.

Der Wärmeverlust hängt weitgehend von der Güte der Speicherisolierung ab. Im Datenblatt des Speichers steht auch eine Angabe dazu, etwa … kWh/24h Bereitschaftsverlust.
Und das dann bei einer Speichertemp. von 55 oder 60°C.
Die Angabe bezeichnet den Energieaufwand zum Halten der Temperatur.

Das liegt bei 150 l Speicher so um die 1 kWh/24 h. Macht also im Jahr 365 kWh nur zum Warmhalten. Die Entnahme von WW ist da nicht drin,das kommt je nach Nutzung dazu.
Und macht den Großteil der Kosten aus.

was kann man machen ?

bei stehenden Speichern kann man nachisolieren. Kostet wenig und bringt viel !

bei liegenden Speichern kommts darauf an,ob und wie man drankommt. Meist gehts da nicht. Front und Rückseite sollte man sich aber mal anschauen,ob man da etwas verbessern kann.
WW-Leitungen(Warmwasser und Z-Leitung) sollten ja isoliert sein,nur im freiliegenden Kellerbereich könnte man da nachbessern.

Man kann Zirkulation ganz stilllegen,Warmwasser kommt auch so. Wegen der Legionellen-Problematik muss man von Zeit zu Zeit Speicher weiter aufheizen (> 60°C) und dabei Zirkulation wieder einschalten. Damit das Stagnationswasser in der Z-Leitung gewechselt wird.

mfG
duck313

Moin!

Innerhalb von 3 Stunden fällt die Temperatur im Warmwasserspeicher um 12°C - und das obwohl die Zirkulationspumpe bereits abgeschalten ist.

Wie Duck bereits erwähnte, sollte man die Zirkulationspumpe nach Möglichkeit zeitabhängig schalten. Da Du diese Verluste allerdings bei bereits abgeschalteter Pumpe hast (wenn ich Dich richtig verstehe), fehlt m.E. eine Rückschlagklappe in der Zirkulationsleitung, sodass die Zirkulation auch ohne Pumpe ganz fröhlich über Schwerkraft läuft. Abhilfe: Zirkulationspumpe wieder anklemmen, Schaltuhr dazwischen (Zeiten nach Euren schwerpunktmäßigem Bedarf einstellen, etwa morgens kurz vorm Aufstehen oder abends kurz vorm Schlafen) und eine Rükschlagklappe (Flußrichtung wie die Pumpe, in Richtung Speicher) montieren (lassen). Bitte nicht die Z-Leitung einfach abschiebern. Sie behält durch ihren oberen Anschluß an die WW-Leitung Verbindung zum System, beinhaltet dann aber „stehendes Wasser“, in dem sich allerlei Keime und Bakterien bilden, die ins System wandern.
Gruß Walter

hi,

Innerhalb von 3 Stunden fällt die Temperatur im
Warmwasserspeicher um 12°C - und das obwohl die
Zirkulationspumpe bereits abgeschalten ist.

erscheint unlogisch.

Am nächsten Tag habe ich dann die Leitungen des Brauchwassers
und der Zirkulationsleitung abgeschiebert (die Umwälzpumpe war
auch hier abgeklemmt) und wieder die Temperaturen innerhalb
von 3 Stunden abgelesen - Ergebnis, war die erwähnten 12°C
mehr im Warmwasserspeicher.

und jetzt erst recht.

wurde ganz sicher kein Warmwasser entnommen?
vor kurzem hatte jemand einen seltsamen Defekt an einer Duscharmatur mit Thermostat. Dabei könnte schon Kaltwasserbezug vom WC ausreichen um den Speicher zu kühlen.

Überdruckventil geprüft? wenn es ständig etwas Wasser ablässt summiert sich das auch. Zwar kaum auf 12° in 3 Stunden aber immerhin etwas.
Wo sollen denn in 3 Stunden 50 Liter Wasser komplett abkühlen?

Würde zuerst die 12° Verlust nochmal überprüfen.

Danach auf einem Teilstück nach dem Speicher die Isolierung entfernen (aber nur, wenn man sie wieder anbringen kann) um diesen Bereich bewusst zu kühlen und dann prüfen, wann es sich ungewollt erwärmt. Bei dem Verlust muss da spürbar Wasser fließen.

Auch Kaltwasser sollte in dem Bereich an der Wasseruhr ablesbar sein.
Kaltwasser bleibt gleich und 12° dennoch verschwunden? dann wäre es seltsam, glaube ich aber nicht so recht.

bliebe noch die Möglichkeit, dass die Leitungen nicht besonders isoliert sind und sich eine Zirkulation durch die Schwerkraft einstellt.

grüße
lipi

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Da der Unterschied von 12°C ja aber zwischen der abgeschieberten Zirkulations- und Brauchwasserleitung und den nicht abgeschieberten Leitungen gemessen wurde, denke ich nicht, dass die mangelnde Isolation des Speichers dafür verantwortlich ist. Die zu verbessern wäre dann mein nächster Schritt, danke für den Hinweis…

Hallo,
vielen Dank für die Antwort. Das mit der Rückschlagklappe erscheint mir logisch, wenn das die Schwerkraft unterbindet. Wird diese dann in der Brauchwasserleitung und Zirkulationsleitung unterbunden? Die Zeitschaltung ist bei uns direkt über die Heizung möglich, also das geringere Problem. Die Überlegung ist, ob man nicht eine „lernfähige“ Pumpe einbaut oder eine Steuerung, die auf eine Warmwasserentnahme reagiert.
Auf alle Fälle hat mir der Tipp schon mal weitergeholfen.

Hallo lipi,
es wurde ganz sicher kein Wasser entnommen, da nur wir an dem Speicher dran hängen und bei uns keiner zuhause war. Alle Armaturen sind bei uns dicht, weshalb man auch den Kaltwasserbezug ausschließen kann. Den Verlust von 12°C habe ich zweimal identisch gemessen, der ist also ebenfalls sicher.

Vermutlich sind die Rohre alle sehr schlecht isoliert, da es sich um ein Gebäude aus den 1950 Jahren handelt. Im Keller wurde nachgebessert wo es möglich war, wie es in den Wänden aussieht, kann man nur vermuten. Deshalb ist der HInweis von Walter1967 mit der Schwerkraft und Rückschlagklappe für mich erstmal plausibel. Trotzdem danke für Deinen Beitrag, wer weiß ob ich den nicht doch noch gebrauchen kann.
Grüße

Moin!

Wird diese dann in der Brauchwasserleitung und Zirkulationsleitung unterbunden?

Ja, wird sie! Brauchwasserleitung und Zirkulation bilden zusammen einen Kreis. Die Zirkulationsleitung ist irgendwo nahe der vom Speicher entferntesten WW-Zapfstelle mit der WW-Leitung zusammengeführt. Unterbricht man diesen Kreis durch eine Rückschlagklappe (die natürlich durch den Pumpendruck geöffnet wird) unterbindet man die Zirkulation durch Schwerkraft und kann sie bedarfsgerecht steuern.
Gruß Walter