EnergieZähler bei Wärmepumpen-Fußbodenheizung zählt bei niedrigem Verbrauch möglicherweise zu wenig

Wir wohnen in einem Energieeffizienzhaus mit Wärmepumpe und Fußbodenheizung, die Raumtemperatur ist auf 21/22 Grad Celsius eingestellt.
In den Heizperioden 2009/2010, 2010/11, 2011/12 verbrauchten wir (105qm Wohnung) etwa 2000kWh/Heizperiode an Heizenergie.
In der Heizperiode 2012/2013 hatten wir im Januar/Februar 2013 für 5 Wochen meine kranke Schwester zu Besuch und mußten daher 1 Zimmer stärker beheizen (vielleicht 25/26 Grad in nur einem Zimmer von etwa 16qm), die übrige Wohnung hatte etwa 21/22 Grad. 
In der Zeit von 01.01.2013 bis 30.09.2013 war der Energieverbrauch dann 4000kWh.
Nun meine Frage: Mißt ein Heizenergiezähler bei einer Heizanlage Wärmepumpe- Fußbodenheizung linear ansteigend mit stärkerem Verbrauch, oder kann es sein, dass dieser Zähler erst ab einem bestimmten Schwellwert korrekt mißt und bei Verbrauch unter diesem Schwellwert eben weniger Energie mißt als dem Verbrauch entspricht?

Hallo!

Wenn das ein Wärmemengenzähler ist,dann ist das ein echtes physikalisches und deshalb geeichtes(mind. eichfähiges) Messgerät. Das misst linear.
Wenn das selbst OK ist,muss man sich auf die Anzeige verlassen können.

Es misst den Durchfluss und stellt dabei die Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf und Rücklauf fest. Daraus lässt sich direkt der Verbrauch in kWh berechnen.

Dann muss man diese kWh nur noch mit dem eingesetzten Brennstoff(Öl,Gas,Strom) zusammenbringen.

2000 kWh Jahresverbrauch für 105 m² WF ist für einen Effizienzhaus OK,umgerechnet ca,  19 kWh/m²a. Mal zum Vergleich in Heizöl damit es anschaulich wird = ca.  200 Liter Jahresverbrauch.
Also schon extrem günstig. Das wäre das was man ein " 2 -Liter-Haus "  nennt .

Eigentlich fast ein Passivhaus.

Der Mehrverbrauch kann aus meiner Sicht NICHT mit der im Jahresvergleich kurzen Beheizung eines 20 m² Zimmers (= 1/5 der GesamtWF) um einige Grad mehr zusammenhängen !
Zwar ist Jan/Feb der heizintensivste Monat im Jahr,aber trotzdem. Das sehe ich so noch nicht.

Mehrverbrauch klar,aber verdoppelt ?

MfG
duck313

Hallo duck313, vielen Dank für Deine rasche Antwort. Ich habe nur die Erklärung, dass der Wärmezähler (ist ja ziemlich sicher ein Durchflußzähler) bei geringem Heizwasserdurchfluß weniger Wasserdurchfluß misst, und nur bei größeren Durchflußmengen richtig mißt (Analogie zu Wasserzählern, die zu groß dimensioniert sind). Allerdings kann natürlich auch ein Defekt vorliegen. Der Zähler wurde vor 5 Jahren in Betrieb genommen.

Der Zähler nennt sich KALO, soweit ich auf meinem Foto entziffern kann (wir sind umgezogen) „Wärmezähler magnetfeldfrei, Medium Wasser, 0.2K“, mehr kann ich nicht lesen.

Hi, unabhängig zu deiner Frage, auch wir hatten im letzten Winter (bedingt durch einen längeren eventuell auch kälteren Winter) deutlich mehr verbraucht als die Jahre zuvor,
zwar natürlich nicht das doppelte, aber bei dir kommt ja der zusätzliche Raum noch dazu.
dazu noch vielleicht eine etwas veränderte Heizgewohnheit?
Na dann fehlt nicht mehr ganz so viel auf das Doppelte.
Vielleicht gibt es bisher unentdeckte Schäden am Haus, wie etwa ein ganz kleiner bisher unbemerkter Wassereintritt am Dach der Fassade oder wo auch immer, es braucht nur ganz wenig, und ein Teilbereich der Isolierung ist hinfällig.

OL

Hallo Offline, danke für Deine Nachricht. Ich bin gerade gemeinsam mit dem Vermieter bei der Ursachenforschung. Das 9-Familien Haus wurde vor 5 Jahren gebaut. Mir geht es dabei weniger darum eine Heizrechnung hinunter zu drücken, sondern mich interessieren die technischen Details. Laut einem Webartikel von Verifox ist in der Heizperiode 2012/13
der Energieverbrauch zum Heizen um ca. 11% gestiegen. In einem Datenblatt von KALO zu einem Wärmemengenzähler habe ich von einem kleinsten Durchfluß Qmin von 12 Liter/h, und einer Anlaufgrenze von 3 Liter/h, aber auch von einer Batterie Lebensdauer von 5 Jahren +1 gelesen. Der Mehrverbrauch kann durchaus stimmen, aber es können durchaus andere Ursachen mit dabei sein.

Hallo Jule,

wenn der jährliche Bedarf in den vorausgegangenen Heizperioden fast der Gleiche war und nur über einen Zeitraum von 5 Wochen für einen Raum, der ca. 15% der Gesamtwohnfläche ausmacht und nur in diesem eine Temperaturerhöhung stattfand, kann es keine Verdoppelung des Energieverbrauchs geben. Das widerspricht aller Logik.
Auch sind die Durchflusszähler geeicht und müssen den Verhältnissen in dem Haus angepasst sein.

Ich bin überzeugt, daß da etwas faul ist. Es sei denn in diesem Raum stand stetig das Fenster offen.

Gruß vom Raben

Hallo Rabe,
irdendetwas ist da, deswegen meine Schilderung in „WerWeissWas“. Noch dazu ging diese letzte Heizperiode nur von 01.01.2013 bis 30.09.2013, also der Oktober bis Dezember 2013 fehlen ja noch.

Der Zähler funktioniert absolut und zählt richtig. - Elektronische Zähler zählen auch absolut linear. Die Toleranz kannst Du auf dem Zähler ablesen. Die Typen vom Eichamt sind Pedanten.

Du hast ein Leck. Irgendeine Verschraubung in Undicht. Verschraubungen sollten auch absolu nicht vorhanden sein. Da Deine Anlage keinen Sammler hat, führt jedes Leck zu einem steil ansteigenden Stromverbrauch. Streiche mit dem sauberen Zeigefinger über die Verschraubungen, siehst Du einen Ölfilm auf der Haut, dann Restgas absaugen + Alle (!) Schraubverbindungen beseitigen + Sammler einbauen + Manometer einbauen + Schauglas vor der Einspritzung installieren.

Dann passiert Dir sowas nicht mehr!

Am Schauglas sollte die Temperatur nicht über 10°C sein.
Im Schauglas sollte im Betrieb das Gas flüssig und absolut Blasenfrei sein.

Gruss
Kältetechnik Potsdam
Donald Fiebing

Hallo Donald,
ich glaube da liegt ein Mißverständnis vor. Der Wärmezähler für unsere Fußbodenheizung ist nur insoweit „elektronisch“ als es sich um die Aufzeichnung von der „Wärme“ des Heizwassers bei Zu- und Ablieferung bezieht. Die Mengenmessung des Wasserdurchflusses erfolgt vermutlich durch ein Flügelrad. deswegen denke ich, dass es bei geringem Wasserdurchfluß zu einem „Schlupf“ kommen kann. Allerdings kann ich das am Wärmezähler unserer vorherigen Wohnung nicht nachweisen, da wir da keinen Zugang mehr haben. Wir wohnen aber noch beim selben Vermieter, auch in einer Wohnung mit praktisch derselben Heizung und einem ähnlichen Heizungszähler, der auch die Wasserdurchflußmenge am Display anzeigen kann. Insoferne kann ich das Verhalten eines derartigen Zählers in dieser Heizperiode beobachten. Nur, wenn zu so einer Situation schon Erfahrungswerte vorliegen würden, wäre für mich eine Beweisführung leichter.