Engl. Namen gegenüber dt. Namen bei Erzeugnissen

Ergibt es Sinn, Produkte, die man auch im Ausland verkaufen möchte mit englischen Namen zu versehen?

Dagegen spricht: Volkswagen, Mercedes-Benz, Rammstein und auch ein deutsches Selbstbewußtsein, für das man sich nicht schämt.

Dafür spricht: Alle Neuentwicklungen scheinen auf Englisch zu sein, gerade sah ich „Alkolock“, aber auch „Far Cry“ und andere sind deutsche Produktionen.

Was denken Sie?

Hallo Michael-Thomas,

ich würde eine solche Entscheidung immer davon abhängig machen, um was für ein Produkt es sich handelt und welche Zielgruppe man anspricht.

Ist es ein modernes, innovatives Produkt, welches eher jüngere Menschen anspricht und kann man davon ausgehen dass die Zielgruppe englisch spricht oder zumindest versteht, ist gegen einen englische Namen nichts einzuwenden. Des weiteren sollte zu dem Produkt ein englischer Name passen.

Dies sind aber nicht die einzigen Faktoren die bei der Namensgebung eine Rolle spielen. Man sollte auch folgende Aspekte bei der Namensgebung bedenken:

  • Erhält das Produkt einen Mehrwert durch einen deutschen Namen, da man z.B. „Made in Germany“ als positiv herausstellen kann.
  • Ist der Name leicht verständlich, einfach zu schreiben und zu buchstabieren, damit er durch Mundpropaganda sich einfach weiter verbreiten kann?
  • Ist der Name markenrechtlich schützbar oder ist er ggf. bereits durch jemand anderen geschützt worden?
  • ist die entsprechende Internetadresse noch zu haben?
  • Welche Assoziationen soll der Name hervorrufen? (Livio bekam seinen Namen beispielsweise nur, damit die Menschen damit hochwertiges Olivenöl assoziieren und nicht das wirklich enthaltene Sonnenblumenöl)
  • Lassen sich Name und Produkt ggf. verknüpfen (z.B. wie bei Hanuta)

Ich hoffe diese Antwort hilft Ihnen weiter, auch wenn sie nicht eindeutig für einen englischen oder deutschen Namen ausfällt.

Das kommt auf das Produkt an!

Volkswagen, Mecedes-Benz etc. haben als Bestandteil ihres Firmenprofils bzw. der Marketingstrategie das Gütesiegel „Made in Germany“. Für solche Produkte empfiehlt sich ein deutscher Name weil er dieses „Leistungsmerkmal“ unterstreicht und außerdem ein gewisses Selbstbewußtsein vermittelt.
Rammstein ist im Prinzip kein Produkt sondern primäres Ziel einer Band ist natürlich ggf. auch ein kommerzieller Erfolg, auch im Ausland. Hier steht in erster Linie hinter der Namensgebung der Band lediglich die Erreichung eines Bekanntheitsgrades, nicht der Abverkauf eines Produktes.

Englische Namen machen daher sind wenn es um Massenwaren geht, die klar erkennbar nicht das Gütesiegel „made in Germany“ tragen.
Soll mit dem Produktnamen also eine Aussage zu den Eigenschaften des Produktes getroffen haben ist eine englische Namensgebung sinnvoll (beispielsweise Softies, Smart, Crunchies etc.)

Zu guter Letzt wurde hier jedoch zwei Sparten der Namensmöglichkeiten vergessen, nämlich die der Eigennamen bzw. Phantasienamen (z.B. Twix, DELL etc.)
und Abkürzungen. Letztere ergeben sich oft aus den Namen und Gesellschaftsformen der Unternehmen (z.b. BMW = Bayrische Motoren Werke)

Hier kann man entweder deutsch- oder englischklingende Namen verwenden.

Fazit: Diese Frage kann nur mit der Kenntnis des Produktes koorekt beantwortet werden, aber wenn man die eingängliche Frage beantworten möchte, ob es Sinn macht ein Produkt für den Verkauf im Ausland einen englischen Namen zu geben, dann muss man sagen „Ja“, wenn es das Produkt in seiner Eigenschaft beschreiben soll.