Entfernung von Muttermal auf Unterlippe

Hallo!

Bei mir muss ein verdächtiges Muttermal direkt auf der Unterlippe (aus dem Lippenrot) entfernt werden. Es ist nicht sonderlich groß, verläuft eher senkrecht und ist etwa 2mm hoch und 1mm breit.

Über den kleinen Eingriff habe ich mir bis jetzt gar keine Sorgen gemacht vor allem weil ich mich bei der plastischen Chirurgin, die das Muttermal entfernt, in guten Händen fühle. Sie hat einen sehr guten Ruf. Sie hat mir gesagt, dass man am Anfang sicher erst mal eine kleine Narbe sehen würde, die sich dann aber bei guter Hautpflege gut verwächst.
Inzwischen machen mir aber meine Eltern vor dem eigentlichen Eingriff regelrecht Angst; sie behaupten solche Sachen wie: Du darfst danach auf keinen fall Auto fahren (obwohl es nur örtlich betäubt wird); Du musst Dich zumindest an dem „OP-Tag“ krank schreiben lassen! Deine Lippe wird in den nächsten Tagen ganz schlimm aussehen!

Ich bin schon nahe dran meine Ärztin noch mal anzurufen, komme mir aber irgendwie lächerlich dabei vor.

Hat hier jemand Erfahrung mit so einem kleinen Eingriff? Sind die Befürchtungen und Ratschläge meiner Eltern tatsächlich berechtigt?

Vielen Dank für Eure Antworten!
Moni

Hallo Moni,

wieso solltest du denn danach nicht Auto fahren dürfen? Zum Zahnarzt fährst du doch auch mit dem Auto, oder? … Also wenn du die örtliche Betäubung beim Zahnarzt immer gut vertragen hast, warum dann nicht auch bei dieser kleinen Operation?

Naja, krankschreiben lassen kann ja nicht schaden :wink:
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass es medizinisch nötig ist.

Sehen wird man die ersten Tage mit Sicherheit etwas, denn das wird ja erst einmal genäht und wird vielleicht auch ein wenig anschwellen. Lippenstift fällt auch ein paar Tage aus. Aber „ganz schlimm“? Sofern du nicht gerade Schauspielerin oder ähnliches bist, wird es wohl niemanden stören.

Wieso verunsichern deine Eltern dich hier so?

Schöne Grüße

Petra

Hallo Moni,

nach einem operativen Eingriff am Kopf sollte man nicht sofort Auto fahren, zur reinen Vorsicht ca. 1/2 bis 1 Stunde warten.
Sei es wegen der mögl. Narkosenachwirkung bzw. ist man am Kopf etwas empfindlicher (u.U.). Unsere Patienten mußten sich immer noch ein wenig ins Wartezimmer setzen. (Würde Dir aber Deine Ärztin mitteilen, wenn sie es auch so handhabt.)
Dann geht auch das Autofahren!
Mit dem Arbeiten ist das so ne Sache- kommt ja auch drauf an, als was Du arbeitest! Mußt Du viel sprechen, dann ist eine Krankschreibung schon besser, damit Du " den Mund halten" kannst. Deine Ärztin kann das aber besser einschätzen- die macht das wahrscheinlich mind. 1x pro Woche!
Größere Schmerzen sind hinterher wohl nicht zu erwarten: b. Bed. Paracetamol 500 oder Ibuprofen 400 sollten ausreichen. Könnte beim Sprechen „ziepen“
Die Schwellung nach Op, z.T. durch die örtliche Betäubung - wie beim Zahnarzt, müßte sich auch zügig verlieren.

Alles in allem ein eher harmloser Eingriff! Laß Dir keine Angst machen!

Alles Gute!
LG Doreen

Hallo,

Ich verstehe dein Problem nicht. Es besteht kein
Widerspruch zwischen den Aussagen der Ärztin und deinen Eltern,
so wie du es beschreibst.

Die Aussagen deiner Ärztin beziehen sich auf etwas
ganz anderes als die deiner Eltern.
Du vertraust der Ärztin. Sie hat Ähnliches schon
oft erfolgreich gemacht. Sie redet von Langweitwirkungen.

Deine Eltern reden von den nächsten paar Tagen und
von kurz nach der OP. Dass sofortiges Autofahren
nicht unbedingt zu empfehlen ist, wurde dir hier
schon gesagt. Deine Eltern wollen halt wirklich
sicher machen, dass alles gut geht.
Desgleichen mit dem Krankschreiben.

Gruß
Elke

nach einem operativen Eingriff am Kopf sollte man nicht sofort
Auto fahren, zur reinen Vorsicht ca. 1/2 bis 1 Stunde warten.

Ergänzung:
Lokale Betäubungsmittel sind faktisch auch normale Betäubungsmittel - nur eben begrenzt angewendet. Da du aber einen Blutkreislauf hast, ist es einfach so, daß nicht alles von dem Wirkstoff auch da bleibt, wo es hin soll. Zwar wird i.d.R. nur wenig davon in den restlichen Körper gelangen, aber jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf jedes Medikament. Bei mir wirken z.B. örtliche Betäubungen beim Zahnarzt nur sehr schlecht und ich warte tatsächlich immer etwas - auch wegen der psychischen Probleme… ich hasse Zahnärzte… :smiley:
Ein bißchen im Wartezimmer noch sitzen bleiben ist daher ein sehr gute Idee.

Mit dem Arbeiten ist das so ne Sache- kommt ja auch drauf an,
als was Du arbeitest! Mußt Du viel sprechen, dann ist eine
Krankschreibung schon besser, damit Du " den Mund halten"
kannst.

Hast du dir mal so richtig auf die Lippe gebissen? Oder im Winter ab und zu Risse im Mundwinkel? Wenn ja, dann weißt du in etwa, was da auf die zukommt - nur etwas heftiger halt. Jede Bewegung der Lippen kann da wieder die Wunden aufreissen und weh tun - das ist einfach so. Wenn du aber deine Lippen nicht bewegen mußt und dich sonst auch fit fühlst, kannst du durchaus auch wieder arbeiten danach. Hängt aber natürlich auch von der Größe des Eingriffs ab. Dein Arzt kann dir da sicher die richtige Antwort geben, der macht das nämlich oft genug :smile:

Hi Moni,

vielleicht bringt dir dieser kleine Erfahrungsbericht was:
Ich habe mir vor einigenJahren eine Fettgeschwulst unter der Augenbraue wegmachen lassen.

Laut Merkblatt vom Krankenhaus sollte ich eine Begleitperson mitbringen, also Autofahren wurde wohl generell als tabu betrachtet. Das war mir zu blöd, ich bin allein hingegangen, hatte aber eine Kollegin gebeten, mich abzuholen, falls ich schlappmachen sollte. Geplant war Taxi, aber ich bin schließlich mit dem Bus zurückgefahren, der stand gerade so praktisch an der Haltestelle, als ich rauskam …

Die Operation war nicht schlimmer als Zahnarzt (eher weniger, auch für die Nerven), aber vom Drücken beim Blutstillen bekam ich doch einen leichten Brummschädel.

Nach der Operation musste ich noch eine halbe Stunde im Wartezimmer sitzen (freundlicherweise mit einer Tasse Tee), weil sie abwarten wollten, ob es noch mal zu bluten anfängt. Deshalb gab es auch eine Anweisung, mich 24 Stunden lang nicht zu bücken.

Das war’s eigentlich - sonst noch was? Hinterher war ich erst mal nicht schlapp, sondern reichlich aufgedreht - ein bisschen nervös ist man halt doch. Als ich schließlich doch müde wurde, bin ich heimgegangen und habe den Rest des Tages vergammelt.

Autofahren würde ich an deiner Stelle nicht, weil du nicht vorhersagen kannst, wie du reagierst, sei es nun das Betäubungsmittel oder die Aufregung. Und einen Tag frei nehmen kann auch nicht schaden - ich habe damals den Tag nach der Operation auch frei genommen und den kleinen Luxus durchaus geschätzt (wenn’s auch eher „nur“ angenehm als wirklich nötig war). Grund zum Fürchten besteht nicht, aber du musst auch nicht partout die „harte Tour“ reiten mit sofort wieder arbeiten gehen usw.

Noch was: Ich habe den Eindruck, dass du so unsicher bist, weil du nicht sicher bist, was dich genau erwartet. Warum möchtest du die Ärztin nicht noch mal fragen - es gehört doch zu ihrem Job, dir so etwas zu erklären, oder?

Alles Gute,

Beate

Vielen Dank für Eure Antworten.

Jetzt bin ich schon wieder beruhigt. Bei der ganzen Aufregung, die meine Eltern veranstaltet haben war ich im Zweifel, ob ich die Sache nicht zu locker sehe. Natürlich hat mich die Ärztin schon darüber aufgeklärt, dass nach dem Eingriff eine kleine Schwellung da ist, dass ich am ersten Tag nicht zu viel sprechen soll und dass es auch einige Tage danach beim Sprechen ziepen kann. Meine Eltern haben daraus aber regelrechte „Horrorgeschichten“ gesponnen von wegen: Da kannst Du nicht in die Arbeit gehen, da denkt ja jeder Dein Mann hätte Dich verprügelt!
Ich weis auch nicht, warum meine Eltern da anscheinend so überreagieren. So was bin ich von ihnen eigentlich nicht gewohnt und wahrscheinlich hat mich genau das so irritiert.

Dass das mit dem Autofahren eventuell problematisch sein könnte, daran habe ich aber ehrlich gesagt nicht gedacht. Ich bin selbst nach dem Ziehen meiner Weisheitszähne noch Auto gefahren; da hatte ich auch keine Bedenken und Probleme. Der Zahnarzt hat aber damals auch gemeint, dass ich längere Fahrten an dem Tag vermeiden soll. Ausdrücklich verboten hat er mir das Autofahren nicht.
Ich habe sowieso schon überlegt, ob ich nicht die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen soll; da bin ich sogar schneller beim Arzt als mit dem Auto. Vom Arzt zur Arbeit ist es auch nur ein Katzensprung. Also werde ich das Auto einfach stehen lassen.

Wegen der Krankmeldung werde ich die Ärztin fragen ob es sinnvoll ist; ich gehe eigentlich sehr gerne in die Arbeit und ob mir nun in der Arbeit die Lippe leicht schmerzt oder ob ich mit leichten Schmerzen alleine zu Hause sitze ist auch egal. Ich muss bei der Arbeit außerdem nicht unbedingt reden; ein/e Kollege/in ist sicher dazu bereit mal für einen Tag meine Anrufe entgegenzunehmen. Am nächsten Tag wird’s schon wieder gehen.
Falls ich mich tatsächlich nicht „arbeitsfähig“ fühle kann ich auch so mal einen Tag zu Hause bleiben bzw. dann einfach von der Arbeit nach Hause gehen. Da findet sich zur Not dann sicher auch ein netter Kollege/in die mich dann nach Hause fahren würden, falls ich mich so schlecht fühle, dass ich mir die Heimfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr zutraue.

Jetzt werde ich versuch meine Eltern zu beruhigen! :smile:

Liebe Grüße,
Moni

Hallo Moni,

vielleicht kennen deine Eltern noch solche Horrorszenarien von früher?!

Viel Glück für den Eingriff!

Gruß Suse