Entgastes Wasser

Hallo Experten!

Ich brauche für meine Durchflusscytometrie entgastes Wasser. Das entgasen mache ich per Wasserstrahlpumpe, das klappte auch ganz gut.

Frage: Wie lang ist so entgastes Wasser denn „haltbar“? Diffundiert nicht wieder Luft in das Wasser rein?

Über alle Tipps freue ich mich… :smile:

Dank und Gruß,
Kyan

Ich weiss ja nicht, WIE gut das Wasser entgast sein muss, aber normal macht man sowas bei 10-3 mbar. Und zwar in einem Schlenk-Gefäß, an einer HV/Schutzgas-Anlage. Dabei ziehst du im Wechsel jeweils für einige Sekunden Vakuum, be"lüftest" mit Schutzgas und das ganze so drei mal. Dann hast du sogut wie kein O2 mehr im Wasser und die Haltbarkeit wird durch die Dichtigkeit des Gefäßes bestimmt: Gutes Gefäß --> Quasi unendlich.

Wenn du es mit Wasserstrahlpumpe machst, kommst du ja nur auf ca. 12 mbar wenn ich das richtig im Kopf hab. Machst du es denn mehrfach und belüftest mt Schutzgas?
Deine Frage klingt so, als lagertest du das Wasser in einem offenen Gefäß. Wenn dem so ist, sollte die „Haltbarkeit“ im kurzzeitigen Bereich liegen. Sekunden, Minuten oder so.

Vielleicht beschreibst du noch kurz, wie du es genau machst, also welche Gefäße, Schutzgas ja/nein…

Vielleicht beschreibst du noch kurz, wie du es genau machst,
also welche Gefäße, Schutzgas ja/nein…

Ich weiß auch nicht so richtig, WIE sehr entgast das sein muss.
Von Schutzgas usw habe ich (und alle Kollegen hier) keine Ahnung. Ich nehme einen Kolben mit Schlauchansatzstutzen. Oben einen Stopfen drauf. Wasser aufdrehen, etwa 8 min, bin keine Blasen mehr aufsteigen.

Dann gibt es ein Problem: Das Wasser muss in einen Tank überführt werden (für die FC), der zwar verschlossen ist, aber ja trotzdem etwas Luft enthält. Ich würde das einfach vorsichtig reingießen, aber naja. Alles wohl mehr gefühlt als mega-wissenschaftlich. Ist bei dem gerät aber leider nicht anders machbar…

Hallo

Ok, verstehe. Das Problem bei der Sache ist, dass du auf diese Methode zwar einiges an Luft rausbekommst, aber in dem Moment, wo das Vakuum abgedreht wird, kommt ja wieder Luft un das Gefäß, wobei etwas davon sicherlich gleich wieder ins Wasser diffundiert. Wie schnell das geht, kann ich auch nciht sagen, aber ich würde da ein einfaches Experiment vorsschlagen. Entgase mehrere Gefäße und lass sie unterschiedlich lange an der Luft stehen. 1 min, 10 min, 2 Stunden, 1 Tag oder so. Dann hängst du sie erneut an die Pumpe und beobachtest, wieviel Blasen aufsteigen (das ist natürlich keine sehr genaue Methode, aber grob wird man einen Anhaltspunkt finden. Irgendwann sieht die Blasenbildung dann genau so aus wie bei Leitungswasser.
Die Werte kannst du in eine Tabelle eintragen und eine Kurve daraus machen. (Vll mit Excel oder sowas). Dann kannst du anhand der Kurve einfach abschätzen, wie lange es dauert, bis wieviel Luft reinkommt. Ich würde einfach mal einen Kurvenverlauf erwarten, der so ähnlich aussieht wie eine Quadratwürzelfunktion (am Anfang geht viel rein, später dann weniger). Kann aber auch linear oder sonstwie sein.

Also ich würds einfach ausprobieren. (Ich hab mein entgastes Wasser halt immer unter Schutzgas in vakuumdichten Gefäßen gelagert und wenn ich mir unsicher war, hab ich es einfach nochmal fix entgast - daher kann ich dir leider keine genauen Zahlen zu deiner Frage geben. Aber so ein Versuch wäre sicherlich aufschlussreich - sofern keiner der Kollegen hier deine Frage beantworten kann.)

Ich kann mir auch vorstellen, dass solche Versuche schonmal gemacht und irgendwo tabelliert wurden - dann musst du es nicht selbst machen - aber ich wüsste jetzt nicht, wo ich suchen sollte.

Gruß

Hallo,

bin ja nun gar kein Chemiker, aber wenn ich das hier so lese: Schutzgas in Flasche mit Druckminderer über ein zusätzliches T-Stück mit Hahn in deine Konstruktion einzubauen, sollte doch eigentlich kein Problem sein. Dann kannst Du das vorgeschlagene „Belüften“ mit Schutzgas zwischendurch durchführen.

Ebenso den Tank des Geräts vor dem Einfüllen des Wassers mit Schutzgas zu fluten, und zum Einfüllen einen Stopfen mit zwei Bohrungen zu verwenden, an denen ebenfalls zwei Hähne sind. Dann mit nachströmendem Schutzgas das Wasser aus dem Entgasungsgefäß in den Tank drücken, und dabei über den zweiten Stutzen den im Tank sonst entstehenden Überdruck an Schutzgas ablassen. Dann sollte da keine Luft mehr dran kommen, und da solche Schutzgase schwerer als Luft sind (ich kenne die noch aus Fotolaborzeiten, da wurden die Becken damit überflutet, wenn man die Chemie länger im Becken lassen wollte), ist das im Tank stehende Wasser dann recht sicher und haltbar, weil oben drüber dann ja immer eine Schicht Schutzgas verbleibt.

Gruß vom Wiz

Hallo,

im Link finden sich gute Angaben für die Herstellung von entgastem Wasser. CO2 ist schwierig zu entfernen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Entgaser#Verfahren_f.C3…

Gruß

watergolf

Moin,

Frage: Wie lang ist so entgastes Wasser denn „haltbar“?
Diffundiert nicht wieder Luft in das Wasser rein?

beim Kohlendioxid dauert das nur wenige Minuten, wenn das Wasser in direkten Kontakt zur Luft steht.

Über alle Tipps freue ich mich… :smile:

Eine probate Methode Zur Entgasung ist das Durchperlen mit Helium.
Das ist in Wasser nahezu unlöslich, reißt aber die anderen Gase mit.

Nach dem Entgasen sollte es keinen Kontakt mit Luft mehr haben und sofort verwendet werden.
So wird Wasser für die HPLC aufbereitet, da stören gelöste Gase auch ungemein.

Gandalf

Hallo Kyan,

ich habe noch eine Stelle gefunden, die dich interessieren könnte:

http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache…

Darin u.a.:
„Stolperfalle Entgasen des Mediums
In der praktischen Durchführung stellt sich die Frage: Wie bereite ich mein Medium zu? Vor allem wie entgase ich das Medium?
Nach diversen Versuchen mit verschiedenen Entgasungstechniken können wir feststellen: Entgasen mit Helium führt nicht zu verlässlich reproduzierbaren Ergebnissen innerhalb der Spezifikation. Das gleiche gilt für Entgasen mit Stickstoff. Die Techniken, mit denen Sauerstoff durch ein anderes inertes Gas ersetzt wird, sind somit nicht wirkungsvoll. „

Wie aus dem Artikel hervorgeht ist als Medium:
„demineralisiertes Wasser“ gemeint.
Helium wird von dem Praktiker Herrn Dr. Hermann Heusler zur Entfernung von Sauerstoff aus Wasser demin. nicht empfohlen.

Gruß

watergolf