Hallo,
ich verstehe deine Bedenken, kann deine Überlegungen jedoch nicht teilen. Sorry, ich halte mich eigentlich für sehr nett fühle mich hier aber versucht dir den Kopf gründlich zu waschen 
Grundsicherung für Rentner ist im Prinzip nichts anderes als Sozialhilfe. Sie wurde imho eingeführt, da viele Rentner mit sehr geringem Einkommen die Sozialhilfe nicht beansprucht haben, um z.B. nicht die eigenen Kinder zu belasten. Bei der Grundsicherung dagegen wird jetzt erstmal davon ausgegangen, dass die Kinder kein hohes Einkommen haben und sie werden nicht zu einer Zahlung herangezogen. Das sollte die Rentner ermutigen diese Leistungen auch einzufordern. Eigenes Einkommen oder Vermögen wird jedoch (berechtigterweise) bis auf wenige Ausnahmen berücksichtigt. Das wird bei einer Betriebsrente aufgrund einer Entgeltumwandlung genauso passieren wie bei einer Riesterrente. Als Quelle zum nachschauen würde ich dir dazu die Webseite der deutschen Rentenversicherung empfehlen.
Falls der direkte Link funktioniert:
[http://www.deutsche-rentenversicherung-bund.de/nn_11…](http://www.deutsche-rentenversicherung-bund.de/nn_11962/SharedDocs/de/Navigation/Rente/Leistungen/grundsicherung/Einkommensanrechnung_20 node.html nnn=true)
Wie gesagt, ich verstehe deine Bedenken. Es gibt ja auch genug Hochrechnungen die zu dem Ergebnis kommen, wie viele letztendlich so wenig Rente erwarten dürfen, dass sie in die Grundsicherung fallen.
Wie hoch diese soziale Absicherung in der Zukunft jedoch wirklich sein wird steht in den Sternen. Man erwirbt nirgendwo ein Anrecht auf eine bestimmte Grundsicherungshöhe.
In Bezug auf Riester sagst du letztendlich: "ich sorge überhaupt nicht für mein Alter vor, denn es gibt ja eine soziale Absicherung und ich gehe davon aus, dass ich mein ganzes Leben eher unterdurchschnittlich verdiene. Hmm, machst du auch Schulden ohne Ende, weil es schließlich ja die Möglichkeit einer Privatinsolvenz gibt und man dann nach wenigen Jahren wieder schuldenfrei sein kann? Ist natürlich nicht das gleiche, aber irgendwo gingen solche Überlegungen ja in die gleiche Richtung…
Du hast Kinder und dadurch glaubst du bis zur Rente zu wenig zu verdienen und damit letztendlich in eine Grundsicherung zu fallen. Hast du wirklich solche Zukunftsängste, dass du eine „Kopf in den Sand“- Taktik bei deiner Altersversorgung fahren möchtest?
Übrigens sorgen Kinder bereits für einige Entgeltpunkte in der gesetzlichen Rentenversicherung und erhöhen damit deine Rente. Falls du (mal) verheiratet sein solltest wünsche ich dir, dass das ein Leben lang hält. Falls dein Leben allerdings auch die Erfahrung einer Scheidung für dich in der Zukunft einmal bereit hält, könnte der dann stattfindende Versorgungsausgleich möglicherweise auch für eine Erhöhung deiner späteren Rente sorgen, auch wenn du tatsächlich selbst aufgrund langer Kindererziehung nur geringe Ansprüche erworben hast…
Man erwirbt u.U. auch Rentenansprüche, falls man pflegebedürftige Verwandte betreut… Du könntest auch trotz Kinder einmal einen Beruf mit gutem Verdienst haben… usw.
Die Zukunft hält so vieles für uns noch bereit von dem wir nichts ahnen.
Dass in 20 Jahren viel mehr Rentner als heute einer geringeren Zahl an Erwerbstätigen gegenüber stehen wird, steht jedoch so gut wie fest. Denn dass in den vergangenen Jahren wenig Kinder geboren worden, kann man nicht rückgängig machen. Dass für ein umlagefinanziertes System wie die gesetzliche Rente damit die Zukunftsaussichten nicht eben besonders toll sind ist da logisch. Du wirst zusätzlich etwas fürs Alter machen müssen und je eher je besser oder aber du nimmst das Risiko einer Altersarmut inkauf und hoffst auf eine wie dann auch immer geartete staatliche Unterstützung wie sie zur Zeit die Grundsicherung darstellt. Riester ist da - von ferne betrachtet und ohne deine näheren Umstände zu kennen - eigentlich ein sehr guter Anfang…
Und ja, selbstverständlich besteht das Risiko letztendlich trotz Eigenvorsorge immer noch so wenig zu haben, dass das zukünftige soziale Absicherungsnetz bereits mehr bietet und dadurch „umsonst“ gespart zu haben. Aber nichts zu tun und damit sich nur darauf zu verlassen, dass später wirklich eine soziale Grundabsicherung existiert halte ich für die falsche Einstellung.
Achja, übrigens existieren Überlegungen in der Regierung, ob man eine Riesterrente bei der Grundsicherung vielleicht doch nicht so anrechnet…
Meine Antwort zu deiner Frage muss also wirklich lauten: Wie heute ein soziales Netz für aktuell arme Rentner gestrickt ist sollte dich weniger interessieren. Denk positiv und hoffe darauf, die vielen Jahre deines zukünftigen Rentnerdaseins (gerade als Frau ist die durchschnittliche Lebenserwartung ja besonders hoch) auch finanziell gut zu verbringen. Sorg deshalb auch privat ausreichend vor (Riester, Entgeltumwandlung, …) und falls dein ganzes Arbeitsleben finanziell wirklich ganz schlecht gelaufen ist kannst du ja trotzdem ein wenig darauf hoffen, dass du selbst dann nicht im Alter verhungern musst und eine Grundsicherung (oder was auch immer) dich dann auffängt.
Viele Grüße
Thomas