Entgeltumwandlung im Kirchlichen Dienst

Kann bitte jemand die Rechnung überprüfen, da diese mich sehr erschreckt. Ich hoffe, ich habe mich vertan und die Aufstockung der Betriebsrente falsch berechnet.

Eckdaten:
Tarifvertrag Bat-Kf, Jahresbrutto 33800€; Lohnsteuerklasse I, Betriebsrente mit 67 Jahren durch die Kirchliche Zusatzversorgungskasse Dortmund von 4,8% = 570€, Altersrente (Gesetzliche Rente) mit 67Jahren = 1300€ (48 Versorgungspunkte)

Angebotenes Model zur Aufstockung der Betriebsrente ist die ZusatzrentePlus Entgeltumwandlung mit Hinterbliebenenversorgung und Erwerbsminderungsabsicherung:

Umzuwandelnder Gesamtbeitrag im Jahr = 1066€, monatlich = 88€

Eigenanteil vom Gesamtbeitrag = 29,32€ / 33%
Anteil durch Arbeitgeberzuschuss (geregelt im Bat-Kf) = 17,41€ / 19,6%
Anteil der SV und Steuerersparnis = 42,12€ / 47,4%

Maximale monatliche Rentenauszahlung mit 67Jahren = 273,27€

Garantierte monatliche Rentenauszahlung mit 67Jahren = 128,18€€

Durchschnittliche zu erwartende Rentenauszahlung mit 67 ((273,27€+128,12€) : 2) = 200,73€

Berechnung der monatlichen Rente mit 67 Jahren ohne ZusatzrentePlus Entgeltumwandlung:
Brutto-Altersrente 1300€ + Brutto-Betriebsrente 570€ = Netto-Gesamtrente 1413€

Berechnung der monatlichen Rente mit 67 Jahren mit ZusatzrentePlus Entgeltumwandlung
(Durchschnittliche zu erwartende Rentenauszahlung):

Minderung der Gesetzlichen Rente um 0,90€ im Monat für jede 1000€, die das Bruttoentgelt mindern. Monatliche Verringerung der gesetzlichen Brutto-Rente: 34 Jahre * 1066€ + 0,90€:1000= 32,61€

Brutto-Altersrente 1300€ - Minderung der gesetzlichen Rente 32,61€ + Brutto-Betriebsrente 570€ + ZusatzrentePlus 200,73€ = Netto-Gesamtrente 1509€

(Rentenrechner: http://www.n-heydorn.de/rentenbesteuerung.html)

Netto mehr Rente im Monat mit ZusatzrentePlus Entgeltumwandlung:
Netto-Gesamtrente 1509€ mit ZusatzrentePlus – Netto-Gesamtrente 1413€ = Netto mehr Rente im Monat 96€

Model Sparbuch:

Eingezahlter Eigenanteil 34 Jahrelang monatlich von 29,32€ = 11.962,56€

Eingezahlter Eigenanteil 34 Jahrelang monatlich von 29,32€ verzinst mit 2% = 17.083,30€

Vergleich Sparbuch und ZusatzrentePlus Entgeltumwandlung bzw. nach wie viel Jahren habe ich meinen Eigenanteil ausbezahlt bekommen:

Eingezahlter Eigenanteil 11.962,56€ : Netto mehr Rente im Monat 96€ : 12 Monate = 10,38 Jahre

Eingezahlter Eigenanteil mit 2% Zinsen 17.083,30€ : Netto mehr Rente im Monat 96€ : 12 Monate = 14,83 Jahr

Kann es wirklich sein, dass ich 10,38 Jahre die ZusatzrentePlus erhalten muss, um meinen eingezahlten Eigenanteil zurück zu erhalten und 14,83 Jahre, wenn der Eigenanteil mit 2% verzinst wird? Heißt das dann wirklich, dass ich erst ab dem ungefähr 82. Lebensjahr was von der „Staatlichen Förderung“ erhalte und dass somit das Sparbuch wahrscheinlich die bessere Alternative ist, weil der „Staat“ sich keine ca. 50% davon „schnappt“ wie bei der ZusatzrentePlus Entgeltumwandlung?

Würde mich über Rückmeldungen sehr freuen!

Es tut mir sehr Leid,es ist nicht mein Gebiet.

Hallo!

Bei allem Respekt: das System betriebliche Altersversorgung (hier die Kirchliche) ist falsch verstanden.

  1. Eine Versicherung kann man nicht mit einem Sparbuch vergleichen. Äpfel vergleicht man auch nicht mit Birnen.

  2. Die betriebliche Altersversorgung wird vom BRUTTO-Einkommen bezahlt, nicht vom NETTO-Einkommen, das bedeutet zum Beispiel bei einer Brutto-Investition von 200 Euro legt man bei Steuerklasse 1 rund 100 Euro netto an -> de facto also: ich habe 100 Euro weniger im Portemonaie spare aber für 200 Euro -> erste „Rendite“

  3. Vater Staat beteiligt sich bei dieser Variante: dadurch, dass vom Brutto investiert wird, sind keine Steuern und Sozialabgaben für die 200 Euro zu bezahlen (Deshalb netto auch nur 100 Euro aus dem Portemonaie).

  4. Eine Rentenversicherung ist quasi eine Wette mit dem Versichere: Es wird auf die Langlebigkeit gewettet. Die versicherte Person wettet, dass diese über das angesparte Kapital hinaus lebt, der Versicherer wettet dagegen.

  5. Von der staatlichen Förderung erhält man mit dem ersten Sparbeitrag etwas (s. 2 und 3).

  6. Bei einer durchschnittlichen Inflation von aktuell 3% ist ein Sparbuch mit einer Verzinsung von 2% (brutto) ein guter Weg, um Geld zu vernichten. Denn bei diesen Annahmen reduziert sich die Kaufkraft des Kapitals jedes Jahr um 1/3. Da die 2% brutto sind, ist hier noch zu berücksichtigen, dass hierfür 25% Kapitalertragssteuer plus Kirchensteuer plus Solizuschlag abzuziehen sind, also ca. 30% (= 0,6%), das Kapital würde also faktisch mit 1,4% jedes Jahr verzinst werden. Bei durchschnittlicher Inflation von 3% also eine Kapitalvernichtung von über 50%. Das Sparbuch ist demnach die denkbar schlechteste Form des Sparens.

  7. Der Versicherer verzinst garantiert mit 1,75% plus Überschüsse. Bei einem guten Versicherer können hierbei ca. 5% jährliche Rendite bei herumkommen, ohne (!) Steuerabzüge.

  8. Die betriebliche Altersversorgung muss später zwar versteuert werden, allerdings gelten dann die steuerrechtlichen Einkommensgrenzen. Erst ab ca. 8000 Euro Einkünften pro Jahr fallen Steuern an (Single). Sozialabgaben sind auf den Betrag auch anteilig zu bezahlen, jedoch verteilt über eine Laufzeit auf 10 Jahre. Diese sind (nach heutigem Stand) im Rahmen der Vorsorgeaufwendungen somit wieder abzugsfähig. Es besteht also die Chance, die betriebliche Rente abgabenfrei zu erhalten. Wenn man es jedoch schafft, im Alter Steuern zu bezahlen, sollte man davon ausgehen, dass man ein gutes Auskommen hat.

Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.

MfG
CKH

Sparbuch wahrscheinlich die bessere Alternative ist, weil der „Staat“ sich keine ca. 50% davon „schnappt…
Würde mich über Rückmeldungen sehr freuen!

hallo anubis ,
ich sage du liegst mit deiner annahme garnicht falsch,ich kann aber nicht dazu raten das Sparbuch bei einer deutschen bank zu führen…

Gruß Opi

Erst mal vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

Zu 1) Natürlich kann man ein Sparbuch nicht mit einer Versicherung vergleichen. Mir ging es nur um einen Ertragsvergleich.

Zu 2 / 3) Die Steuern und Sozialabgaben werden für mich angelegt, sind aber keine reine Rendite. Die Steuern und Sozialabgaben, die ich mir „heute“ erspare, fallen dafür indirekt später bei der Rentenauszahlung an. Man könnte fast behaupten, dass die Zahlung nur verschoben wurde.

Zu 4) Von Wetten halte ich nichts und schon gar nicht bei der Altersvorsorge. Um die Wette zu gewinnen, müsste ich ca. 82 Jahre alt werden und das ist schwer. Wenn das Renteneintrittsalter von 67 auf 70 Jahre heraufgesetzt wird, muss ich sogar 85 Jahre alt werden. Sollte später nur der Garantiebetrag von 128€ ausgezahlt werden, weil die Versicherung sich verzockt hat, dann kann ich die Wette gar nicht mehr gewinnen. Im schlimmsten Fall freut sich auch noch die Pflegeversicherung, da ich mehr Rente habe und größere Teile der Pflegeleistungen selber zahlen muss.

Zu 6 / 7 Kapitalertragssteuer + Kirchensteuer + Solizuschlag muss ich nur abziehen, wenn mein Freibetrag ausgeschöpft ist. Dies wird bei mir nicht der Fall sein, weil ein Erwerb einer Immobilie ansteht und das Geld so investiert wird.

Die Antworten haben mir sehr viel weiter geholfen, da mir klar geworden ist, wie wichtig es ist, selbst über sein Geld zu verfügen und es nicht dem Staat oder einer Versicherung zu überlassen. Eine Hinterbliebenenversorgung und Erwerbsminderungsabsicherung kann auch anders umgesetzt werden, z.B. über eine Berufsunfähigkeitsversicherung usw., die mich noch besser absichert.

Wenn ich ein Versicherungsvertreter wäre, würde ich wie Christian argumentieren – das ist aber nicht negativ gemeint.

Danke!

Anubis

PS: OPI- bei welcher Bank sollte ich das Geld denn anlegen, wenn bei keiner Deutschen?

Gern geschehen - zu meiner Ehrenrettung möchte ich allerdings nochmals meinen Senf hinzugeben:

Ich selbst bin kein Versicherungsvertreter, sondern Finanz- und Versicherungsmakler, dass heisst, ich vertrete nicht die Interessen des Versicherers (=Versicherungsvertreter), sondern die Interessen des Kunden („Bundesgenosse des Versicherten“ wie es u.a. das Gesetzt bezeichnet). Als Finanzmakler sind mir sehr wohl die Vorzüge und Nachteile einer Bank beim Aufbau einer Altersvorsorge bekannt. Ob die Freibeträge beim Sparen nun aufgebraucht werden oder nicht, ist völlig unerheblich. Auch wenn diese nicht aufgebraucht werden, ist völlig klar, dass man hier erfolgreich Geldvernichtung betreibt, bitte daher immer die Inflation bei den Berechnungen mit einbeziehen, wenn man von Ertragsvergleich spricht. Und auch, wenn es finanzmathematisch nicht 100% korrekt ist: Tagesgeldzins (extra kein Sparbuch, da hier die Zinsen höher sind) durchschnittlich ca. 2,5 %, Inflation durchschnittlich 3%, beides auf das Jahr gerechnet, als 2,5% minus 3% = -0,5% Rendite. Klasse Anlage für das Alter. Da kann man das Geld auch unter das Kopfkissen legen, da muss man wenigstens keine Angst haben, dass es bei den maroden Banken und noch maroderen Staaten irgendwann weg ist, vor allen dann, wenn ich Gelder in ausländische Banken anlege, die nicht dem Einlagensicherungsfonds angehören.

Wenn im Alter Steuern anfallen, kann ich nach heutigem Stand nur eines sagen: Gut so! Dann kann man sicher sein, sich seinen Ruhestand zu finanzieren, da dann nach heutigem Stand der Dinge das Einkommen durchschnittlich über 1.400 Euro pro Monat liegen wird und man nicht Hartz IV ist. Das sollte zumindest Ziel eines jeden Menschen sein.

Was die bildhafte Darstellung einer Versicherung als Wette angeht: Wenn dem so ist, dass man von Wetten nichts hält, würde ich den grundsätzlichen Vorschlag machen wollen, keine Versicherung mehr abzuschließen. Denn jede Versicherung ist eine Wette: Bei der Hausratversicherung wettet man als Kunde, dass etwas passiert, der Versicherer wettet dagegen, genauso bei Haftpflicht, bei Berufsunfähigkeit, bei Risikolebensversicherungen usw…

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist im übrigen keine Hinterbliebenenversorgung, diese zahlt nicht im Ruhestand und zahlt auch keine Leistungen bei Tod! Diese zahlt nur, wenn man seinen eigenen Beruf nicht mehr ausführen kann und generell (bis auf wenige tarifliche Ausnahmen) nur je nach Beruf bis maximal zum 67. Lebensjahr, also bis zum Rentenbeginn.

Im übrigen werden bei der Betrieblichen Altersversorgung die Steuern und Sozialabgaben nicht (!) angelegt, diese Aussage ist falsch. Da die betriebliche Altersversorgung vom Brutto-Einkommen bezahlt wird, fallen Steuern und Sozialabgaben für diesen Teil nicht an. Dies ist ein gravierender Unterschied. Und auch, wenn eventuell im Alter bei Rentenbezug ein Teil der Sozialabgaben (ist ja begrenzt auf 10 Jahre!) anfällt, und man 20, 30 oder 40 Jahre Sozialabgaben spart (je nach Laufzeit), ist das kein Vorteil für den Sparer? Ist es kein Vorteil für den Sparer, wenn im Alter die Besteuerung geringer ausfällt bzw. wie bei den meisten gar nicht anfällt? Wenn das keine Rendite ist, was ist dann eine Rendite?

Hinsichtlich Pflegeversicherung: wer nur gesetzlich versichert ist, muss im Pflegefall auf jeden Fall aus eigener Tasche dazu wirtschaften, ein durchschnittlicher Heimpflegeplatz kostet je nach Region zwischen 3.000 und 6.000 Euro pro Monat. Ein kleiner Tipp bzw. Hinweis sei hier erlaubt: Der Gesetzgeber sagt an dieser Stelle „Kinder haften für Ihre Eltern“ (vgl. §1601 BGB) - d.h., wenn das eigene Einkommen nicht ausreicht, werden die Kinder zum Unterhalt herangezogen…

Auf jeden Fall freue mich über diese angeregte Diskussion - in diesem Sinne…

MfG
CKH

Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich finde die Foren profitieren von lebhaften und niveauvollen Diskussionen! Ich gebe Ihnen in vielen Punkten Recht, besonders in dem Punkt mit Hartz 4 und „Kinder haften für Ihre Eltern".

Ich nehme gerne einen Kaufkraftverlust von 0,5% im Verlauf von 34 Jahren in Kauf. Das bedeutet bei meinem eingezahlten Eigenanteil von 11.962,56€ einen Nettoverlust an Kaufkraft in 34 Jahren von 59,81€. Dies ist für mich nicht unbedingt eine Kapitalvernichtung, da für mich der Vorteil überwiegt, dass ich mit meinem Geld später mehr oder weniger machen kann was ich will, wenn ich es geschickt anstelle.

Wenn ich die KZVK Rente nicht mit der Entgeltumwandlung aufstocke, würde ich mir zu meiner gesetzlichen Rente und der Rente aus der KZVK mit einer Anlage auf z.B. einem Tagesgeldkonto noch ein sehr flexibles drittes Standbein an Absicherung meiner Renten schaffen. Und wäre somit „nicht“ so abhängig von der gesetzlichen Rente und der KZVK. Das Ausfallrisiko wäre somit auf drei und nicht zwei „Rententräger“ aufgeteilt. Verluste könnten besser kompensiert werden.

Wenn der Rentenrechner richtig rechnet, fallen bei meiner Rente auf jeden Fall Steuern und Sozialabgaben an. Was bei Personen ist, die weniger Rente bekommen, kann ich nicht sagen! Für die lohnt sich vielleicht eine Aufstockung. Da mein Arbeitgeber bereits 4,8% (davon zahle ich nur 0,3%) in die KZVK einzahlt, bin ich im Vergleich zu einem „normalen“ Arbeitnehmer schon für die Rente gut vorbereitet.

Auf Wetten, wie z.B. die Haftpflichtversicherung, Rechtsschutzversicherung usw., kann man meiner Meinung nach nicht verzichten. Außerdem ist da der Wetteinsatz nicht so hoch und es gibt eigentlich auch keine Alternativen zu diesen Wetten.

Viele Grüße

Anubis

Es gibt in der Betrachtung mit dem Kaufkraftverlust nur einen kleinen Denkfehler (wie er auch oft bei Zinsrechnungen entsteht). Der Kaufkraftverlust von 0,5% pro Jahr (!) erhöht sich exponentiell bis zum Ruhestand in 34 Jahren. Rechnerisch entsteht so ein Kaufkraftverlust von ca. 30%. Nur um zwei drei Beispiele zu nennen: Die Bildzeitung hat 1990 0,20 Euro gekostet. Heute kostet diese, wenn ich mich nicht irre 0,60 Euro oder 0,70 Euro. Das Brötchen, was 1990 durchschnittlich 14 Pfennig gekostet hat, kostet heute durschnittlich 30 Cent (= ca. 60 Pfennig). Die Kugel Eis, die 1990 rund 40 Pfennig das Stück kostete, kostet heute ca. 80 Cent (ca. 1,60 DM).

Was ich damit sagen will: 0,5% weniger Zinsen als die Inflation heisst nicht einen Kaufkraftverlust von rund 60 Euro, sondern auf den eingezahlten Anteil mehr als 3.600 Euro Kaufkraftverlust(!). Mit anderen Worten, dass, was ich heute für 11.962,56 Euro einkaufe, kann ich mir in 34 Jahre gar nicht mehr leisten, weil durch Kaufkraftverlust mir über 3.600 Euro fehlen. Ich brauche also ca. 16.000 Euro, um mir gleich einkaufen zu können. Ich muss also nach Abzug aller Kosten eine Nettorendite von mindestens 3% erzielen, damit ich das Kapital also die Kaufkraft erhalte. Ein Tagesgeldkonto kann das nicht. Ein Versicherer schon, denn da erziele ich eine Nettorendite von durchschnittlich knappen 5%.

Wenn ich im Alter also auf nichts verzichten möchte, sollte man dies berücksichtigen und die Wette mit dem Versicherer eingehen.

MfG
CKH

Oh, das is aber eine lange Rechnung.
Mal Ehrlich so genau habe ich das noch nicht nachgerechnet da bei uns keine Entgeltumwandlung angeboten wird.
Aber wenn ich mir das so mal durchschaue, kann das schon hinhauen.HMMM
Lieber noch auf Antworten warten die das genau rechnen könnten.

Gruß

Sie haben vollkommen Recht, dass ich einen Gedankenfehler bei den 0,5% hatte!

Wenn ich 34 Jahre lang monatlich einen Betrag von 29,32€ einzahle, habe ich ohne Zinsen nach 34 Jahren 11.962,56€. Und bei einer durchschnittlichen Verzinsung mit 2,5% sind es sogar 18.761,99€.
Bei einer durchschnittlichen Inflation von 3% müsste ich 20.641,85€ nach 34 Jahren haben, um die Kaufkraft zu erhalten, die sich aus den monatlichen Einzahlungen (29,32€) ergibt. Das heißt, ich habe nach 34 Jahren ein Minus von 1879,86€ (18.761,99€ - 20.641,85€). Hierbei ist aber auch zu bemerken, dass die 1879,86€ Verlust in 34 Jahren im Vergleich zu heute auch nur noch eine Kaufkraft von ca. 900€ haben.

Was mich noch mehr erschreckt ist, dass ich die Inflation in meiner ersten Rechnungen gar nicht berücksichtigt habe. Wenn ich richtig überlegt habe, muss ich aus der ZusatzrentePlus Entgeltumwandlung 20.641,85€ erhalten, um meine eingezahlte Kaufkraft zurückzuerhalten. Bei einer Rentenauszahlung von 96€ netto müsste ich nicht 14,83 Jahre leben, sondern 17,92 Jahre (20.641,85€:96€:12Monaten). Ist der Gedanke richtig, dass ich erst mit 85 Jahren bei meiner Rentenkonsultation meine eingezahlte Kaufkraft zurückerhalten habe? Das kann doch nicht sein, oder?

Danke!

Mfg

Anubis

Heute wurde in den RTL Nachrichten berichtet, dass die Betriebsrenten zukünftig nicht mehr so hoch ausfallen werden, da die zurzeit geltenden Zinssätze sehr gering sind und die Versicherungen so zu wenig erwirtschaften können.

Die KZVK erteilt momentan Baukredite für um die 3%. Wie soll denn dann die KZVK später ihren Klienten Renten in einer angemessenen Höhe (Verzinsung mit 5%) auszahlen, die zudem weit über dem Garantiebetrag liegen?

Nein, die Betrachtung ist in der aufgeführten Art nicht korrekt. Zwar wird in die betriebliche Altersversorgung brutto eingezahlt, im Portemonaie bemerkt man dies jedoch nur netto. Um es korrekt zu berechnen, muss man über den Zeitraum der Einzahlung den Steuer- und Sozialabgabenvorteil herausrechnen - dies ist ja die staatliche Förderung, die bei Bezug nicht voll angerechnet wird. Sozialabgabenpflicht besteht bei Bezug der Rente nur für 10 Jahre, dann entfällt diese; die Steuerhöhe kennen wird bei Bezug der Rente nicht. Ergo müßte die Berechnung, um es korrekt zu machen um die Förderung bereinigt werden.

Und bei allem Respekt: ich bleibe dabei, es ist eine Wette mit dem Versicherer wie alle Versicherungsprodukte. Statistisch gesehen werden Männer aktuell mindestens 88 Jahre alt, Frauen im Schnitt 5 Jahre älter und das jährlich mit steigender Tendenz - genau das ist ja das Dilemma der Altersvorsorge, egal ob privat oder staatlich.

Die betriebliche Altersvorsorge kann daher nur ein Standbein für den Ruhestand sein.

Unabhängig davon, ob man alles zurück bekommt oder nicht bei der privaten Vorsorge: Bei der gesetzlichen Rente bekommt man garantiert weniger ausgezahlt als man eingezahlt hat …

MfG
CKH

Natürlich werden Baukredite nur für 3% ausgegeben, Laufzeit 5 bis max 10 Jahre - die Laufzeit der Altersvorsorge ist 34 Jahre?

Baukredite sind jedoch nur ein Standbein, mit dem man Geld verdienen kann. Ich kenne die KZVK nicht gut genug, aber kurzfristige Kredite (Dispositionskredite z.B.) werden teilweise mit bis 18% an den Endverbraucher weitergegeben, Ratenkredite bis zu 12% - da sollte also Spiel sein, um Geld zu erwirtschaften.

Es ist schön, wie die Medien mit der Angst der Menschen umgehen - es wird auf die Versicherungen rumgedroschen, weil wir alle Provisionsgeier sind und jeden Kunden nur übervorteilen, die Versicherer zahlen ja nie, und mit Geld können die auch nicht umgehen, wie man oben bei der Nachricht von RTL vermuten kann.

Dass aber Banken die gesamte Weltwirtschaft erfolgreich ins Wanken gebracht haben (und das dauerhaft nun seit 2008!), will keiner wahr haben - Geld wird dort veruntreut, Kunden werden abgezockt (Dispozinsen u.ä.) usw… - Ich frage mich, warum haben Banken immer noch diesen Vertrauensbonus?

Wenn man allerdings ein Haar in der Suppe sucht, wird man immer eines finden, bei allem und jedem, nichts ist perfekt. Die Internetseite der KZVK sieht sehr nach einer Unterstützungskasse aus, welcher Versicherer steht dahinter?

MfG
CKH

Hallo, danke für Ihre Antwort! Mir ist nicht klar, um was bzw. wie meine Berechnung bereinigt werden muss. Mich interessiert nur, was ich netto eingezahlt habe (eventuell auch noch der Verlust bei der gesetzlichen Rente durch die Entgeltumwandlung) und das, was ich in meinem Fall voraussichtlich netto an Kaufkraft wieder in meiner Geldbörse habe! Heute haben mehrere Tageszeitungen berichtet, dass bei Versicherungen zukünftig nur mit dem Garantiebetrag gerechnet werden sollte. Allerdings möchte ich nicht mit dem Garantiebetrag von 54€ netto, für den ich 34 Jahre lang jeden Monat 29,32€ netto (die in meiner Geldbörse gefehlt haben) bezahlt habe, ausrechnen, wie lange ich leben muss, um die eingezahlte Kaufkraft wieder herauszubekommen. Ich glaube, dann würde mir schlecht werden :smile:. Geschätzt müssten es ca. 30 Jahre oder so sein.

Zu Ihrer Statistik: Ich kenne niemanden persönlich, der 88 bzw. 93 Jahre alt geworden ist.

Gerade weil die gesetzliche Rente falsch ausgelegt ist und man weniger herausbekommt als man eingezahlt hat, sollte man nicht denselben Fehler bei der privaten oder betrieblichen Altersvorsorge begehen. Da muss schon eine vernünftige und garantierte Rendite bei herauskommen!!!

Zitat: Natürlich werden Baukredite nur für 3% ausgegeben, Laufzeit 5 bis max. 10 Jahre - die Laufzeit der Altersvorsorge ist 34 Jahre?..

Ja, die Laufzeit ist 34 Jahre. Aber die Laufzeit der Baukredite ist falsch! Für 30 Jahre 3,35% (http://www.kzvk-dortmund.de/kzvk/realkredite/unsere-…). Hinter der KZVK steht indirekt die Kirche bzw. die Diakonie Verbände.

In dem Punkt mit den Banken gebe ich Ihnen vollkommen Recht!!! Aber dürfen oder müssen die Versicherungen es deswegen auch falsch machen?

Dass Sie an den Nachricht von RTL zweifeln, kann ich verstehen, aber die FAZ ist wohl sehr glaubwürdig, besonders der Wirtschaftsteil! Die haben einen interessanten Artikel (http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/a…) veröffentlicht und besonders der letzte Satz bestätigt meine Meinung.

Zitat: …. Spätestens dann aber dürfte sich mancher Beschäftigte fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, das Geld selbst anzulegen.

Die Aufstockung der Rente aus der KZVK durch die Entgeltumwandlung ist nichts anderes als eine Erhöhung der Betriebsrente des Arbeitgebers. Somit gilt wohl der Artikel der FAZ auch in direkt für die KZVK.

Anscheinend (laut diverser Medien) schaffen es die Versicherungen zukünftig auch nicht mehr, den Kaufkraftverlust von 3% auszugleichen, wie sie es in vorherigen Beiträgen behauptet haben! Die Verzinsung könnt zukünftig ähnlich wie bei einen Tagesgeldkonto bei durchschnittlich 2,5% liegen.

Ich muss immer an Hrn.Wolfgang Grupp (Trigema) denken, der in einem Interview gesagt hat, dass sein Volksschulwissen reicht, um seine Firma zuleiten. Wenn die Kunden der Banken und Versicherungen ihr Volksschulwissen auch effektiv anwenden würden wie Hr. Grupp, dann würden sie nicht so leicht von Ihren „Vertragspartnern“ über den Tisch gezogen werden. Das soll nicht heißen, dass alle Banken und Versicherungen schlecht sind.

Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, welche Vorteile bzw. Nachteile ihm eine Versicherung, Tagesgeldkonto, Sparbuch, Geld unterm Kopfkissen usw. für seine Altersvorsorge bringt. Besonders muss man auch entscheiden, was einem diese Vorteile Wert sind. Aber eine super Netto-Rendite wird eine Versicherung voraussichtlich auch nicht erzielen können. Super Renditen werden nur mir Risikoanlagen erzielt, aber das ist wohl nicht der richtige Weg für eine Rentenvorsorge. Außerdem möchte auch da der Staat, wie bei der Versicherung, seinen Teil abhaben.