Hallo, Uwe!
Weiß nicht, ob Du mittlerweile genügend Antworten bekommen hast oder ob Deine Frage überhaupt noch aktuell ist.
Also, im Prinzip köännte man schon Räucherschinken ohne Nitripökelsalz (NPS) herstellen, der wäre aber dann grau und unansehnlich. Das NPS sorgt in Verbindung mit dem Blutfarbstoff dafür, daß die rote Farbe stabil bleibt.
Eine weitere Aufgabe des NPS ist natürlich auch die Konservierung. Der Schinken wird zwar schon durch Rauch und Salz konserviert, aber das NPS hilft da noch ein bißchen mit.
Zur Terminologie:
-
geräucherter Schinken ist, wie der Name schon sagt, im Rauchfang gegart, nachdem er zuvor mit Salz oder mit NPS, evtl. unter dem Zusatz von Gewürzen, gepökelt wurde.
-
gekochter Schinken wird gepoltert, das heißt mit einer Lake aus Wasser, NPS, Salz, sonstigen Hilfsstoffen (Phosphat oder Citrat) gepoltert. Das kannst Du Dir so vorstellen, daß die Fleischstücke mit der Lake in einer Art „Wäschetrockner“ (aber ohne Hitze) oder „Betonmischer“ behandelt werden. Dieser Vorgang bewirkt, daß das Fleischeiweiß an den Rändern „aufgeweicht“ wird und so mit anderen Fleischstücken zusammenhaften kann. Kochschinken besteht nämlich nicht aus einem einzigen massiven Stück, sondern wird meist aus mehreren kleineren zusammengesetzt, nachdem Knochen, Fett, Sehnen etc. entfernt wurden. Außerdem kann der Schinken beim Poltern etwas Wasser aufnehmen, d.h. er wird schön saftig (Phosphat oder Citrat vergrößern die Wasseraufnahme). Natürlich freut sich der Metzger auch über diesen Effekt, kann er doch Wasser teuer verkaufen. Dann werden die Fleischstücke in einer verschlossenen Form gekocht und kleben hierbei zu einem einzigen Stück zusammen.
-
gepökelter Schinken: ob das nun nur Räucher- oder auch Kochschinken ist, kann ich Dir leider im Moment nicht sagen.
Aber ich hoffe, daß ich Dir weitergeholfen habe.
Gruß
Regina
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]