Entlädt ein E-Auto, wenn es unbenutzt steht?

Hallo!

Wie lange dauert das? Welchen Einfluss hat z.B. kalte Witterung?

Danke und Tschüss!

Moin,

Selbstverständlich entlädt sich ein Elektroauto, wie ein modernerer Verbrenner auch. Die Bordsysteme benötigen Strom. Immer. Dazu kommt noch die Selbstentladung, die grob bei rund 4% pro Monat ausmacht…

22 kWh Batterie oder 100 kWh? :wink:
Im Ernst, ich habe keine verlässlichen Zahlen gefunden. Bei Tesla als Negativbeispiel scheint das bis zu 1% Verlust pro Tag zu reichen.

-Luno

Also, grob über den Daumen, nach drei Monaten ist der Akku leer?

Muss ein restentladenes E-Auto einfach an die „Steckdose“, oder benötigt man dazu (so habe ich es vernommen) einen Kundendienst?

Moin,

Je nach Tesla Modell: ja. Eine ZOE scheint eine standbay Leistung von 3 Watt zu haben: https://www.goingelectric.de/forum/viewtopic.php?t=3220 Die hat im Vergleich zum Tesla wirklich nur die notwendigsten Bordsysteme.

Keine Ahnung, denn die Entwicklung im Bereich BEV läuft ja immer noch. Von daher wäre die Betriebsanleitung die erste Wahl.
Übrigens ist die Fahrbatterie eher weniger ein Problem, die vorhandenen 12 Volt Batterien sind es. Die lümmeln eigentlich nur vorne rum und sterben einen kalendarischen Tod wegen chronischer Nichtbenutzung.
Bevor jemand fragt:
Tritt ein Problem auf (Unfall), wird die Hauptbatterie typisch vom restlichen Bordnetz getrennt, wie auch nach dem Abschalten bei Fahrtende. Aber irgendwer muss ja dann noch Energie liefern, das macht die 12 Volt Batterie. Auch sind alle Verbraucher, die man nutzt, auf 12 Volt ausgelegt. Mit 400 Volt (oder auch schon 800 Volt) möchte man keine Frontscheinwerfer versorgen.

-Luno

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Wobei das kein Randthema, sondern ein sehr ernst zu nehmendes Problem ist. Denn die 12V-Batterie wird benötigt, um den vollständig abgeschalteten Wagen zunächst wieder von seinen ganzen Bordsystemen her hoch zu fahren und diverse Systeme zu betreiben, die man braucht, bevor man in den Fahrmodus geht. D.h. die noch so volle Fahrbatterie nützt Dir nichts, wenn die nicht mehr gar so frische 12V-Batterie nach ein paar Nächten im kalten Winter die Grätsche gemacht hat. Dann bekommst Du je nach Fahrzeugtyp nicht mal mehr die Tür von außen auf dem üblichen Weg auf und stehst vor der Kiste und kommst nicht rein, oder kommst zwar rein, kannst die Kiste aber nicht starten. Da gibt es dann je nach Modell ggf. diverse Tricks und Kniffe, aber erst mal ist man dann gekniffen.

Moin,

Das gilt auch für moderne Verbrenner, die man per Funk öffnen kann. Da sind sie alle gleich. Bei den Fahrzeugen, die wir haben und hatten und mit Funk geöffnet wurden, waren und sind Notschlüssel in der Fernbedienung integriert. Die hätte man alle klassisch öffnen können.
Was übrigens auch bei einer leeren Batterie der FB auftritt. Das haben wir in der Vergangenheit bei einem Verbrenner erlebt. Unsere große ZOE mit keyless warnt bei nachlassender Spannung der CR2032 im Schlüssel, die kleine ZOE nicht.

Auch das ist bei allen Fahrzeugen gleich, nur bei den BEV könnte das anders sein. Da kann ich nicht mit eigenen Erfahrungen dienen. Aber aus https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/unfall-schaden-panne/unfall/elektroauto-abschleppen/

Erste Hilfe durch Stromspender

Erfreulicherweise sind solche Bordnetzprobleme einfach lösbar. Denn im Regelfall braucht man nur eine kurze Stromspende geben. Damit wird das Bordnetz wiederbelebt, und die Traktions-Batterie wird aktiv geschaltet, die dann wiederum die 12-Volt-Batterie auflädt. Wer für einen solchen Fall gewappnet und autark sein möchte, besorgt sich einen kleinen Starthilfe-Booster (12 Volt), den es schon ab 40 bis 50 Euro zu kaufen gibt.

Nur Abschleppen wäre kritisch, denn der Antriebsmotor kann Generator spielen, was in dem Zustand unerwünscht ist. Auf einer Ladefläche ist das okay, nur am Haken hinterher ziehen eher nicht. Die Bedienungsanleitung gibt darüber Auskunft.

-Luno