Was gibt es eigentlich für Unterschiede im verfahren der sowjetischen und amerikanischen Zone ?
Hallo,
tut mir leid, das ist nicht mein Gebiet, da kann ich nicht weiterhelfen.
Freundliche Grüße
JoP
Während die SBZ auf eine umfassende Umstrukturierung der sozialen Ordnung setzte, konzentrierten sich die westlichen Besatzungsmächte, vor allem die Amerikaner, auf die Säuberung und Umerziehung des Einzelnen.
Einigkeit gab es nur beim den Nürnberger Hauptkriegsverbrecher Prozess. Dort wurden 22 Nazi-Größen (die sich nicht vorher das Leben genommen hatten) angeklagt, 12 davon zum Tode verurteilt.
In allen 4 Zonen folgten weitere Prozesse vor Militärtribunalen
1945 wurden in allen Zonen 270.000 Anhänger des NS verhaftet (es gab schätzungsweise 8 Mio NSDAP Mitglieder und 4 Mio in Unterorganisationen).
Ergänzung:
Die KPD sah die Entnazifizierung als nachgeholte Revolution von 1918 an.
Die sowjetische Besatzungsmacht führten tiefgreifende Solzialökonomische Struktureingriffe durch, so gab es z.B. eine Bodenreform und Großunternehmen Unternehmen (wie die IG Farben) wurden verstaatlicht.
Volksentscheide wurden eingeführt um die Bevölkerung an Demokratie zu gewöhnen.
Propagandistische Pareiveranstaltungen der SED wurden speziell für kleinere ehem. NSDAP Mitglieder abgehalten. Diese Veranstaltung zeigten auch schnell die gewünschte Wirkung.
Erschwert wurde die Entnazifizierung durch das schlechte Bild der roten Armee das sich bei einem Teil der Bevölkerung gebildet hat.
Im Februar 1948 wurde die Entnazifizierung dann offiziell für beendet erklärt
Mit dem Ziel die ehem. aktiven Nazis besser herausfiltern zu können wurden in der Amerikanisch besetzten Zone Fragebögen eingeführt mit denen die politische Gesinnung herausgefunden werden sollte. Später wurden Sie dann Meldebögen zur politischen Überprüfung genannt.
Da man sich mit Hilfe dieser Bögen praktisch eine weiße Weste waschen konnte bürgerten sich die Begriffe „white wash“ und „Persilschein“ ein.
Ab der 2. Hälfte 1948 wurde in der ABZ die Entnazifizierung nicht mehr überwacht, obwohl Sie nicht als abgeschlossen, sondern eher als Fehlschlag angesehen wurde, was die Statistiken belegen. Die Zahl derjeniger, die den NS für eine „gute Idee, schlecht ausgeführt“ halten stieg von 1945 bis 1948 auf 55%. Von Befragten hielten 1945 41% den NS für schlecht, 1948 waren es nur noch 30%
Was gibt es eigentlich für Unterschiede im verfahren der
sowjetischen und amerikanischen Zone ?
Ich denke, in der Sowjetzone wird das bestimmt deutlich rigoroser durchgeführt worden sein.
Durchaus interessante Frage - ich hoffe mal, es antworten noch mehr Leute hier
Was gibt es eigentlich für Unterschiede im verfahren der
sowjetischen und amerikanischen Zone ?
hallo hilfe15,
Ich kann nur aus 25 Jahren Erfahrung als DDR - Bürgerin antworten:
Die Unterschiede waren nicht sehr groß, im Tenor kann man sagen, alles was an Belasteten der NS-Zeit für die jeweilige Besatzungsmacht von Wert war wurde „benutzt“ (ich denke vor allem an Forschungserkenntnisse in Luft und Raumfahrt, medizinisches (z.B. die Ergebnisse der KZ Versuche am Menschen,so daß alle Personen, welche hiermit zu tun hatten in die jeweiligen Staaten verbracht wurden und dort nahtlos weiter arbeiten konnten.Ein Beispiel der Raumforscher Wernher von Braun und div. Mitarbeiter kamen in die USA, der sehr erfolgreiche Manfred von Ardenne kam nach Rußland/UdSSR. In den Besatzungszonen von Frankreich/England/USA war vorrangig eine Demokratie zu errichten, Juristen und Ärzte auch Lehrer wurden recht großzügig als unbelastet eingestuft und erhielten den „Persilschein“ in der sowj. Besatzungszone wurde eine sogenannte: "Diktatur des Proletariats"errichtet. Eigentlich hätte nur das Wort Diktatur stehen bleiben können - dies war die Wirklichkeit! Betriebsinhaber, Landadel, frühere Beamte wurden ohne Suche nach tatsächlicher Mitschuld zur Flucht in die 3 westlichen Besatzungszonen gedrängt - unter Zurücklassung von allen Besitztümern, lediglich Papiere über Patente, Landbesitz u.a. konnten mitgeführt werden, diese wurden dann in Westdeutschlang entschädigt. Ein besonders schwarzes Kapitel war die Weiterführung der KZ auf Sowj. Zonengebiet: Buchenwald, Oranienburg usw. dort wurde alles eingeleifert, was nicht in den neuen Sozialismus passte: Lehrer, frühere Beamte, Jugendliche die in der HJ waren, und alles was ein Parteibuch besessen hatte. Denunzieren waren wie zuvor an der Tagesordnung!
Solltest Du noch mehr wissen wollen --schreib der Mamsell
Was gibt es eigentlich für Unterschiede im verfahren der
sowjetischen und amerikanischen Zone ?
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