Entscheidet ein Wahlkreis die Bundestagswahl?

Hi!

Wird die Bundestagswahl zum Witz?

Im Wahlkreis Dresden ist die NPD-Direktkandidatin an einem Hirnschlag gestorben. Jetzt muss die NPD jemand anderes aufstellen. Das dauert. Also wird am 18.September in Dresden nicht gewählt. Alle bereits abgegeben Briefwahlstimmen sind hinfällig. Der Wahlkreis umfasst immerhin 219.000 Stimmberechtigte.

Nach der Wahl am 18.September wird aber ein vorläufiges amtliches Endergebnis durch den Bundeswahlleiter bekannt gegeben. Wie auch immer das aussehen mag, die Vorbedingungen für die Nach-Wahl in Dresden sind grundsätzlich verändert. Die Dresdner wählen mit dem Wissen, sie können das Ergebnis der Bundestagswahl u.U. kippen bzw. ihre Stimmabgabe ist für das Gesamtergebnis völlig ohne Belang (Stichwort Zweitstimme). Ist das noch eine reguläre Wahl? Müsste die Auszählung und Bekanntgabe der Ergebnisse nicht bis zur Wahl in Dresden zurückgestellt werden?

Wie seht ihr das?

Grüße
Heinrich

hi,

nachwahl: § 43 Bundeswahlgesetz http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/bwahlg/__43…

zur feststellung: §§ 37-42 Bundeswahlgesetz,
feststellung erfolgt wahlkreis für wahlkreis und landesliste für landesliste, ich denke nur die landesliste sachsen wird nicht bekanntgegeben, die kann man sich (wird die presse) aber ausrechnen. eine vorschrift, dass erst alle gewählt haben müssen bis irgendein wahlkreis bekanntgeben kann gibt es nicht.

gruss vom

showbee

Hallo Heinrich.
Von der Logik her müsste das komplette, bundesweite Ergebnis eigentlich komplett verschwiegen werden bis der Letzte gewählt hat;
ansonsten es Wahlbeeinflussung ist.
Deswegen sind ja auch die Medien bis zum Schluss der Wahl ruhig.

Allerdings finde ich, daß es durchaus zumutbar wäre,
sofort eine Ersatzperson nachzurücken.
Bezeugt für mich ein etwas ‚schwaches‘ Herangehen der Partei an die Wahl.

Es wäre auch eine (willkommene?) Möglichkeit,
die Partei von der Wahl kurzfristig auszuschließen,
da sie ja keinen Kandidaten bereitstellt.

Es wäre auch noch ein Trauerspiel,
wenn dadurch u.U. das Schicksal Gesamtdeutschlands negativ beeinflußt würde.

Gruß - digi

hi,

nebenbei: wäre es nicht jetzt noch an der zeit seinen wohnsitz nach dresden zu verlegen, nicht auf dauer, nur das die stimme im notfall doch mehr gewicht bekommt.

auf jeden fall glaube ich, das in dem wahlbezirk ein nie gesehener wahlkampf „einbrechen“ wird. die parteien werden plakate und transparente aus dem ganzen bundesgebiet nach dresden schaffen, dazu werden sich die spitzenkandidaten im wahlbezirk ein stelldichein geben, nichts ungewohntes wäre es, wenn der kanzler mal eben noch ein paar subventionen für den bezirk locker macht… aus erlösen der gaspipeline z.b. ?!

es wird ein kuriosum… besser wäre es natuerlich, wenn die siegerin schon vorher deutlich feststeht.

gruss vom

showbee

Hi,

die Frage ist genauso sinnlos, wie das Gemeckere über eine Fußballmannschaft, die am letzten Spieltag verloren und damit den Titel nicht erreicht hat. Die Meisterschaft wird nicht am letzten Spieltag entschieden, sondern an 36 Spieltagen und genauso wird die Bundestagswahl nicht in einem Bezirk entschieden, sondern in der ganzen Republik. Nur weil im letzten Bezirk die Auszählung so oder so ausging, ist nicht der Bezirk „schuld“ sondern die gesamte Bevölkerung hat ihr Urteil gefällt - auch wenn ein Wahlkreis eine vermeintlich außergewöhnliche Stellung einnimmt.

Gruß,
Christian

Es geistert ja durch alle Medien die Behauptung, dass Dresden I bei ähnlichen knappen Ausgang wie 2002 die Wahl entscheiden könne. Begründet wird dies damit, dass seiner zeit 6000 Stimmen den Unterschied machten.

Nun muss man sagen, dass diese Behauptung absoluter Schwachsinn ist. 6000 Stimmen war der Unterschied zwischen Union und SPD. Zwischen rot-grün und Schwarz-gelb gab es eine Differenz von über 500.000 Stimmen. Das kann Dresden I gar nicht kippen. Es müsste also extrem knapp (ein Sitz) ausgehen, damit Dresden im Endeffekt entscheidet.

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hi,

nebenbei: wäre es nicht jetzt noch an der zeit seinen wohnsitz
nach dresden zu verlegen, nicht auf dauer, nur das die stimme
im notfall doch mehr gewicht bekommt.

Da bist Du dann doch zu spät, der Stichtag, der der Wahlbenachrichtigung zu Grunde gelegt wird, ist dann doch schon vorbei.

Was wäre, wenn Stoiber doch recht behält? Die Wahl wird im Osten entschieden?
Gruß

ALex

Kerstin Lorenz
Die Massenmedien und die WWW-ler ekeln sich spürbar davor, ihren Namen zu nennen, manche WWW-Beiträge gehen in der Häme noch weiter.

Für die Anständigen in diesem Lande sind NPD-ler nun mal Nichtanständige, „gegen“ die zu sein, gern erfüllte edle Pflicht ist.

Ist das nicht eine Ethik der Gehässigkeit?

Gruß

Pavel

Hallo,

ich find es schade, dass die DDner nicht am 18. ihre Zweitstimme abgeben dürfen. Da wäre der prinzipielle Wahlausgang ja geklärt. Nur bzgl. des Direktmandats hätte man noch Unklarheiten.
Ciao maxet.

Hi Maxet,

ich find es schade, dass die DDner nicht am 18. ihre
Zweitstimme abgeben dürfen. Da wäre der prinzipielle
Wahlausgang ja geklärt. Nur bzgl. des Direktmandats hätte man
noch Unklarheiten.

nicht unbedingt. Sieh’s mal Parteiunabhängig, bei der Wahl haben ja alle zugelassenen Parteien das selbe Recht.
Stell Dir vor, ein Spitzenkandidat einer wichtigen Partei würde ausfallen. Das würde das gesamte Wahlergebnis völlig verändern.

Gruß, Rainer

Die Meisterschaft wird nicht am

letzten Spieltag entschieden, sondern an 36 Spieltagen und

Guten Tag,
welche Liga spielt denn an 36 Spieltagen ?
Ich kenne nur 34 oder 38 Spieltage.

Mal nur so gefragt.

Bernd

welche Liga spielt denn an 36 Spieltagen ?

Wurd auch Zeit, daß jemand den Korrekturfinger erhebt. Ich habs zwar kurz nach dem Abschicken gemerkt, aber dachte mir, ich schau mir das Spektakel mal an.

C.

Haha. Hättest dich doch selber korrigieren können.

Haha. Hättest dich doch selber korrigieren können.

Weiß ich, und? Hättest Deinen Artikel ja auch weglassen können, was einen besseren Eindruck hinterlassen hätte, und hast es nicht getan.

C.

Warum weglassen? Take it easy. Passiert nun mal.

Bernd

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Äpfel und Himbeeren vzergleichen
Hallo,

ich find es schade, dass die DDner nicht am 18. ihre
Zweitstimme abgeben dürfen. Da wäre der prinzipielle
Wahlausgang ja geklärt. Nur bzgl. des Direktmandats hätte man
noch Unklarheiten.

nicht unbedingt. Sieh’s mal Parteiunabhängig, bei der Wahl
haben ja alle zugelassenen Parteien das selbe Recht.

ja

Stell Dir vor, ein Spitzenkandidat einer wichtigen Partei
würde ausfallen. Das würde das gesamte Wahlergebnis völlig
verändern.

und was hat dein Beispiel mit der konkreten Situation zu tun ? Es geht um das Direktmandat eines Wahlkreises ? Ich sehe keine Partei benachteiligt, wenn nur die Zweitstimmen zum Termin abgefragt werden. Die NPD organisiert den Wahlkampf ja nicht nur durch die Kanditaten. Die sind darin -wie bei allen Parteien- nur ein Rädchen.

Oder willst du aus deiner Argumentation die Verschiebung der Wahl Bundesweit ableiten ?

Ciao maxet.

ist eines der Schlagwörter bei den Esoterikern und der Stoiber hat schon vor Wochen davor gewarnt, dass wieder eine Bundestagswahl im Osten entschieden werden könnte und er das nicht aktzepieren kann und will…und ich sehe schon die Bildschlagzeile ausm Oktober vor mir:

Stoibie hat s schon immer gewusst, die Ossis sind undankbar und Spielverderber…

Lieber Gerhard als Angie (das kleinere Übel ist Gerhard)

in dem Sinne

Der Mikesch

Hi Maxet,

und was hat dein Beispiel mit der konkreten Situation zu tun ?
Es geht um das Direktmandat eines Wahlkreises ? Ich sehe keine
Partei benachteiligt, wenn nur die Zweitstimmen zum Termin
abgefragt werden. Die NPD organisiert den Wahlkampf ja nicht
nur durch die Kanditaten. Die sind darin -wie bei allen
Parteien- nur ein Rädchen.

Oder willst du aus deiner Argumentation die Verschiebung der
Wahl Bundesweit ableiten ?

nein, ich denke, daß der Name des Kandidaten auch auf die Zweitstimme Einfluß und auf die Wahlentscheidung insgesamt hat. Ich finde es genau so, wie es ist richtig, jede Veränderung würde ich falsch finden.

Gruß, Rainer