Entsorgung von Atommüll

Hallo,

ich muss in der Schule einen 10 min langen Vortrag zur Entsorgun von Atomaren Müll halten. Kann mir da vielleicht einer sagen wo ich da anfangen soll? Sollte ich da vielleicht noch ein paar entscheidungen vom Bund mit reinbringen oder reicht es, wenn ich den Transport beschreibe.

danke Alex

Hallo ALex!

Ich gebe Dir mal in Stichworten an, wie ich den Vortrag
aufbauen würde:

Theorie (Physik): Aus bestimmten radioaktiven Stoffen
(gewisse Uran- und Plutonium-Isotope) kann man große Mengen
Energie (Elektrizität) wirtschaftlich gewinnen.

Praxis: AKWs.

Physik: Die Stoffe verbrauchen sich mit der Zeit. Wenn
sie für die Energiegewinnung längst nix mehr taugen, geben
sie noch SEHR lange immer noch soviel Strahlung ab, daß sie
super-gefährlich sind -> Entsorgung notwendig.

Die Brennelemente müssen irgendwohin hin, wo sie ohne Schaden anzurichten SEHR lange bleiben und „kalt“ werden können.

Ins Weltall schießen geht nicht, da VIEL zu teuer und
Sicherheitsrisiko: Wenn Rakete explodiert, kann’s SEHR
schlimm werden (wenn sich die Radioaktivität in der Luft verteilt und Millionen Menschen diese einatmen).

Einzige Möglichkeit: Zeug unter die Erde bringen.

Irgendwo tiefen Schacht graben und Mist reinwerfen geht
nicht, weil Erde in Schichten aufgebaut, die aufeinander
gleiten (auf sehr lange Zeit gesehen). Das Zeug darf auf
keinen Fall zu nahe an die Oberfläche driften.

Am besten sind uralte Salzstöcke, da die sind auch auf
sehr lange Zeit gesehen (relativ!) „ruhig“ sind.

Technik der Einlagerung (ausführlich drauf eingehen):
Brennelemente werden zu Granulat gemacht, dieses in Glas
eingeschmolzen (Physik: Glas"isolation" ist auch nach
Jahrmillionen noch lecksicher"), mit Beton umgeben, so
daß die Fässer auch beim schlimmsten Unfall auf dem
Transportweg heil bleiben. Trotzdem Restrisiko: Was ist,
wenn Düsenjet auf den Lkw/Zug stürzt? (Kernkraftwerks-
kuppeln sind so stabil gebaut, daß auch bei abstürzenden
Jets oder Meteoriten „bis zu einer gewissen Größe“ nix
passiert.)

Probleme: 1. Auf S E H R lange Zeit hin bergen selbst
Salzstöcke gewisse Risiken. Bisher wurde weltweit(!) kein
einziger „optimaler“ Lagerort gefunden. 2: Es gibt nicht
alle 10 km einen Salzstock -> Notwendigkeit von „Zwischen-
lagern“.

Einige rechtliche Bestimmungen zu Lagerung und Transport
von radioaktivem Müll nennen

Ethischen Aspekt ansprechen („Was hinterlassen wir unseren
nachfolgenden Generationen?“)

Vortrag schließen mit: „Es gibt Grund dazu, die Frage
nach der Abschaffung der AKWs zu diskutieren“
(Achtung: Eigene Meinung dazu NICHT äußern!)

Gruß
Martin

Hallo Alex,

vielleicht findest Du unter http://www.kernenergie.de ein paar n"utzliche Infos.

Viel Erfolg!

Ciao
Gernot

Hallo,

Wenn Du Dir aussuchen kannst, worüber Du redest, würd ich empfehlen, das zu erzählen, was Du selbst (!) an dem Thema besonders interessant findest. Wahrscheinlich finden das dann auch die anderen so, und für die machst du ja den Vortrag. Wenn Du also die Art und Weise, wie Atommüll transportiert wird, interessant findest, dann solltest Du auch darüber sprechen. Sicherlich gibt es auch bei den Entscheidungen des Bundes interessante Aspekte: welche Partei hat wann welche Aufassungen vertreten, hat man vor Wahlen was andres gesagt als hinterher, welche Entscheidungsgewalt hat eigentlich der Umweltminister, wie geht die Regierung damit um, daß die Konzerne transportieren wollen, viele Menschen aber nicht (Demos)…

Deine Meinung gehört dazu. Es sei denn, Du hast keine, aber dann ist ja der Vortrag unnötig. Mein Tip liegt aber in der Reihenfolge: Wenn Du am Anfang gleich sagst, Du bist für oder auch gegen Kernkraft oder so, dann macht jeweils die andre Hälfte der Zuhörer die Klappe zu. Darum ist es besser: zuerst eine Frage in den Raum stellen: z.B. Sind Transporte nötig? Danach die verschiedenen Argumente erläutern (nicht alle, sondern nur die wichtigsten, was spricht dafür, was dagegen). Als letztes dann: „Aufgrund dieser Argumente und dem Abwägen, komme ich selbst für mich zu dem Schluß, daß …“

Die Zuhörer können dadurch miterleben, wie Du zu Deiner Auffassung gelangt bist, und sie können für sich im Stillen überlegen, was sie selbst von den verschiedenen Gedanken halten. Du sagst so Deine Meinung ohne die andern zu bevormunden.

Als Quelle würde ich noch http://www.greenpeace.de empfehlen, dort unter den Stichworten Sellafield, Castor, Atommüll… zu suchen. Auch Bilder sind dabei, von einem entgleisten Castorwagen z.B., dann Rußland als Atommüll-Lager, etc.

Tschuess, Sven.

Hallo Alex,
falls Du Deinen Vortrag noch nicht gehalten hast, noch ein paar Infos.
Die Ablagerung in Salzstöcken wird gewählt, da diese in der Regel keinen Wasserzutritt haben (Ausschluß Korrosion der Behälter), geotechnisch relativ einfach zu beherrschen sind, da sie in der regel homogen aufgebaut sind (Berechnung Spannungen an Hohlräumen)und bergmännisch keine hohen Anforderungen stellen. Die Salzstöcke liegen in der Regel in tektonisch ruhigen Gebieten. Problematisch sind die Wörter „in der Regel“, wenn mann geologische Zeiträume betrachtet, die Salzstöcke entstanden ja auch aus Sedimenten eines Meeres und tektonische Aktivitäten gab es auch in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Salzstöcken (Rhön). Eher unbekannt ist die technische Schwierigkeit, den Schacht nach Abschluß zu verschließen. Die „Verpfropfung“ von Schächten wurde schon im Mittelalter vorgenommen, heute kommt es relativ häufig zu Schachtbrüchen durch Verlust der ehemaligen Verpfropfung

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