Hallo zusammen,
ich halte morgen ein Referat über Vulkane.
Darin kommt dann mal vor, dass Schildvulkane bei auseinander driftenden Erdplatten und Schichtvulkane bei Subduktionszonen enstehen.
Kann mir jemand sagen WARUM das so ist?
lg, Juli
Hallo zusammen,
ich halte morgen ein Referat über Vulkane.
Darin kommt dann mal vor, dass Schildvulkane bei auseinander driftenden Erdplatten und Schichtvulkane bei Subduktionszonen enstehen.
Kann mir jemand sagen WARUM das so ist?
lg, Juli
Hallo Julian,
ich bin zwar kein Fachmann auf dem Gebiet, habe aber ein (für mich) schlüssige Erklärung.
Beim Auseinanderdrifen zweier Platten entsteht ja ein Riss in der Erdkruste. Dieser ist permanent vorhanden und es strömt (mehr oder weniger) permanent LAva aus. Diese steht nur unter geringem Druck weil sie ja eben kontinuierlich abfließen kann. Dadurch entsteht ein relativ flacher Schildvulkan.
Ein Schichtvulkan entsteht, wenn sich unter der Erdkruste heißes Magma bildet, z.B. durch Reibung in einer Subduktionszone. Dieses Magma kann nicht kontinuierlich abfließen da über ihm ja die Erdkruste vorhanden ist. Erst wenn sich ein genügend hoher Druck aufgebaut hat kann es sich durch Schwachstellen in der Erdkruste einen Weg nach oben suchen. Das passiert dann manchmal sehr plötzlcih und explosiv. Der Vulkan schleudert die Lava in hohem Bogen heraus. Es bildet sich eine Lava Schicht. Sobald der Druck in der Magmakanner nachlässt hört der Vulkan auf mit dem Ausstoß von Lava. Nach ein paar Tausen Jahren fängt das Ganza dann von vorne an und es bildet sich die nächte Lavaschicht.
Vielleicht kann das einer der hier anwesenden Vulkanologen noch bestätigen / korrigieren.
Gruß
Sven
Der Grund für die Entstehung dieser unterschiedlichen Vulkantypen ist die Zusammensetzung der Lava.
Die an den mittelozeanischen Rücken aufsteigende Magma ist basaltisch. Diese Art der Magma ist relativ dünnflüssig und fließt deshalb relativ unspektakulär aus. Größere Explosionen gibt es nicht. Auch die Gesteine im Untergrund des Meeres haben eine basaltische Zusammensetzung. Die Folge sind die flachen Schildvulkane.
Bei Subduktionszonen, wo die Erdkruste abtaucht und aufgeschmolzen wird, ist die Lava, die an der Oberfläche austritt, sehr viel kieselsäurehaltiger. Die Kieselsäurelava ist weitaus weniger dünnflüssig, außerdem enthält sie große Mengen an Gasen. Die Gase bauen Druck auf, die Magma fließt zudem nicht so gleichmäßig aus. Es kommt zu den bekannten Vulkanausbrüchen mit Explosionen und weit fliegenden Gesteinsbrocken (Bomben).
Die Zusammensetzung der Lava ist aus zwei Gründen anders als an den mittelozeanischen Rücken. Zum einen schmilzt die Magma beim Aufsteigen das umliegende gestein an. Da die kontinentale Kruste, die angeschmolzen wird, silikatreiche Gesteine enthält, wird die Magma auch silikathaltiger. Zum anderen erstarren die basaltischen Komponenten bereits bei viel höheren Temperaturen im Untergrund. Auf dem langen Weg zur Oberfläche bleiben also nur die silikatischen Anteile der Magma flüssig und treten schließlich an der Oberfläche aus.
Durch die stärkere Dynamik der Ausbrüche und das dickflüssigere Material bilden sich Vulkane mit steileren Flanken aus, als das bei Schildvulkanen der Fall ist.
Hi Julian,
Also mit dem kontinuierlich ausfließendem Lavastrom hat das in dem Sinne nix zu tun. Basische fließt nicht kontinuierlicher aus als saure Lava, das ist eher von der Aktivität des entsprechenden Vulkans abhängig. Die Antwort von „Spot“ trifft die Sache eigentlich auf den Punkt. Es hat nämlich mit der Viskosität (Zähigkeit) und damit auch mit dem Chemismus zu tun (je höher der Kieselsäur- und Al2O3-Gehalt, desto viskoser, also dicker die Schmelze). Wobei die Viskosität auch noch von anderen Parametern beeinflußt wird (wie z.B. die Temperatur der Schmelze oder der Gehalt an Phänokristallen etz.)
Natürlich stimmt das, dass saure Schmelzen (z.B. rhyolitisch) explosiver sind als basische (z.B. basaltisch). Aber wie oben erwähnt hängt das mit der Viskosität und dem Anteil an Volatilen (leichtflüchtige Komponenten, eben Gase… wie Spot schon bemerkte) in der Schmelze zusammen. „Dünnflüssige“ Schmelzen finden eben eher einen Weg als „Dickflüssige“, so dass sich wenig Druck aufbauen kann. Wie man am Mount St. Helens sehen konnte.
Ich bin zwar kein Experte in Vulkanologie, aber ich hatte immerhin ein Semester lang Vulkanologie gehört (…studiere Geologie/Mineralogie). Wobei man ja auch in anderen Fächern des Geologiestudiums darüber etwas hört, aber das gehört hier nicht her…