Entwässerung Frostschutzschicht Halle und Zufahrt

Wir haben eine Abstellhalle 10x10m gebaut und innen gepflastert. Ziel abtropfendes Wasser von Kfz soll versickern, sich nicht sammeln. Nun haben wir das Problem, mit aufsteigenden Wasser. Durch die Ritzen des Betonpflasters kommt sichtbar Feuchtigkeit „herein“.
Im Grund genommen haben wir für Zufahrt und Halle eine Grube ausgehoben, und mit Frostschutz gefüllt. Im Grunde eine „Wanne“ in eine recht lehmhaltige Umgebung eingebracht und mit Frostschutz gefüllt. Ziel des Frostschutzes ist ja eigentlich, das das Wasser eben nicht aufsteigt. Ich vermute, das diese „Wanne“ einfach mit Wasser, insbesondere von der Einfahrt, vollläuft. Damit steigt der Wasserspiegel in der Frostschutzschicht. Wie kann ich meine Halle trockenlegen?
Das Grundstück ist von Haus aus recht naß und leicht abschüssig. Wir habe deshalb schon als OK Pflaster den höchsten Punkt des Grundstückes gewählt. Dennoch passiert was womit ich nicht gerechnet habe… .

Frostschutzschicht wirkt ungewollt als Drainage
Hallo,
Wasser sucht sich immer den Weg des geringsten Wiederstandes (und ist damit so wie der Mensch :smile:). Es ist schwer die Situation nur aus der Beschreibung zu beurteilen. Es könnte jedoch wie folgt aussehen:
Der Frostschutz unter dem Pflaster wirkt als Drainagepackung gegenüber dem restlichen Gelände und zieht damit das Wasser aus dem umgebenden Boden an.
Lösung:
Das Planum unter dem Frostschutz muss bereits so angelegt sein, dass es Gefälle aus der Halle raus hat und auch die Möglichkeit zum Ablauf hat. Evtl. mittels eines Drainrohres, welches an eine tieferliegende Grundstücksstelle geführt wird.
Im Falle eines hydrogeologisch „schwierigen“ Geländes macht es immer Sinn einen Baugrundgutachter einzuschalten. Diese führen Untersuchungen vor Ort durch und zeigen bauliche Lösungsmöglichkeiten auf.
Für mich wäre jetzt der erste Lösungsansatz die Frostschutzschicht in die Zufahrt zu verlängern und das Planum (= Bodenfläche unter der Frostschutzschicht) sauber so zu planieren, dass ein Gefälle aus der Halle heraus entsteht. Besteht die Gefahr, dass auch hier das Wasser nicht abläuft, weil das Grundwasser bis „Oberkante Unterlippe“ steht, dann würde ich ein Drainrohr entlang der tiefsten Seite legen und dieses an eine tiefere Grundstücksstelle führen. Dort kann es entweder an der Oberfläche austreten und wieder oberflächig versickern oder in eine entsprechend große Sickerpackung geführt werden.
ACHTUNG: all diese Maßnahmen sind Eingriffe in das Schutzgut Wasser und damit genehmigungspflichtig. In Rheinland-Pfalz über die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) und dort nur über einen Fachingenieur mit Zulassung nach LWG § 110. In anderen Bundesländern jeweils die Obere Wasserbehörde, deren Name und Anschrift sie beim örtlichen Bauamt erfahren.

Viel Erfolg wünscht

Ingenieurbüro L.O.P.
www.lop-ingenieure.de

Vielen Dank für die fachlich fundierte Auskunft.
Eine Frage noch: Die Frostschutzschicht ist nicht mit Gefälle ausgeführt und umfasst auch die zur Zufahrt.
Zu meinem Verständnis: Es reicht ein Drainagerohr an der tiefsten Stelle. Es muß nicht die ganze Halle „umringt“ werden? Ein Drainagerohr nur an der tiefsten Stelle hätte zur Folge, das das Wasser bis zu 20 m (durch die Frostschutzschicht) zurücklegen müßte?
Danke! Lutz Berthold

dann

würde ich ein Drainrohr entlang der tiefsten Seite legen

Ein Drainrohr hat, je nach Bodenverhältnissen, eine Entwässerungswirkung von bis zu ca. 10 m seitlich. Da das Wasser in der Frostschutzschicht sowieso „läuft“, würde ich erst ein Drainrohr entlang der tiefsten Seite legen und dieses Wasser wegführen. Wenn es nicht lang, können später immer noch die anderen Seiten gemacht werden.

Hallo,
in einer gepflasterten, unbeheizten Halle ist es normal, dass es im Herbst oder Winter zu Nässeerscheinugen kommt. Da ist eine normale Bodenfeuchte ausreichend. Sammelt sich jedoch das Wasser in der Grube mit Frostschutzschicht, muss das Wasser irgendwo hin. Ich würde die Grube bis zur Frostschutzschicht angraben und dafür sorgen, dass das Wasser ablaufen kann. Liegt dieser Ablaufunkt unter der Geländeoberfläche ist ein Sickerschacht erforderlich.
MfG