Entwicklung der Neigungen im Mutterleib?

Hallo Gemeinde,

ich habe gestern eine Sendung über die Entwicklung der Sexualität
gesehen.Und da wurde erwähnt das nachdem entwickeln der Hoden diese Testesteron aussenden und das Gehirn dieses aufnimmt.Soweit so gut aber
dann wurde gesagt wenn das Gehirn zu wenig vom Hormon aufnimmt(oder die Hoden zu wenig produzieren) kommt bei einem Jungen mehr die „Hingezogenheit“(später)zum männlichen Geschlecht.
Es wurde auch gesagt das, dass eine Theorie sei.

Aber ich habe immer gedacht das Babys und überhaupt Kinder erst mit Beginn der Pubertät anfangen sich zu Orientieren.Und zu einem stößt man
da auch nicht auf eine Glaubensfrage wenn diese Theorie vertretbar ist?
MfG Eduard

Hallöchen Eduard!

Ich kenne diese Theorie von der du sprichst, ich habe vor Jahren mal was darüber gelesen.
Zunächst sei nochmal betont, dass es eine Theorie ist… nicht mher, nicht weniger. Aber das hast du ja auch nochmal hervorgehoben.

.Und da wurde erwähnt das nachdem entwickeln der Hoden

diese Testesteron aussenden und das Gehirn dieses
aufnimmt.Soweit so gut aber
dann wurde gesagt wenn das Gehirn zu wenig vom Hormon
aufnimmt(oder die Hoden zu wenig produzieren) kommt bei einem
Jungen mehr die „Hingezogenheit“(später)zum männlichen
Geschlecht.

Ja, laut dieser Theorie, wird zunächst das biologische Geschlecht des Kindes festgelegt, im weiteren Verlauf der Entwicklung das geistige. Beides sei eine Sache der Hormone, hauptsächlich ist da Testosteron ins Blickfeld geraten.
Es kann vorkommen, dass über den Schwangerschaftsverlauf die Konzentration des Hormons schwankt. Unter Umständen ist da am Beginn der Schwangerschaft die Konzentration des Testosterons hoch genug, damit sich ein biologischer Junge entwickelt, später aber fällt die Konzentration eventuell ab, so dass für die „Polung des Gehirns“ nicht mehr genug des Hormons verfügbar ist… je nachdem wie viel oder wenig Testosteron zu Verfügung stünde, würde sich dann von einem „geistigen Jungen“ bis hin zum „geistigen Mädchen“ im Jungenkörper alles entwickeln können, mit sämtlichen Zwischenstufen. Über diese „Testosteron manipuliert das Gehirn“-Theorie werden dann übrigens auch eher maskuline Hetero-Frauen oder weiblich angehauchte Hetero-Männer erklärt. Ich finde das jetzt als einen Teil des Erklärungsansatzes nicht so weit hergeholt…bewiesen ist meines Wissens nach aber nach wie vor gar nichts.

Aber ich habe immer gedacht das Babys und überhaupt Kinder
erst mit Beginn der Pubertät anfangen sich zu Orientieren.

Glaube ich nicht. Kinder kommen meiner Meinung nach nicht als unbeschriebene Blätter auf die Welt. Ich denke, da sind schon viele Linien vorgegeben… in welchen Farben die dann wie kräftig ausgemalt werden hängt aber natürlich auch zu einem guten Teil vom Umfeld ab.
Manche homosexuelle Mitmenschen berichten ja auch, dass sie schon sehr früh eher Verhaltensweisen des anderen Geschlechts ausgelebt haben, entgegen des für den kulturellen Hintergrund Üblichen.

zu einem stößt man
da auch nicht auf eine Glaubensfrage wenn diese Theorie
vertretbar ist?

Wie genau menst du das? Kannst du das näher erläutern?
Mich persönlich würde es nicht in irgendwelche Glaubenskonflikte stürtzen, wenn diese oder jene Theorie dazu irgendwann bewiesen oder widerlegt würde. Das hängt natürlich davon ab, was man denn persönlich glaubt. Da ich nicht weiß, in wie weit diese Theorie mit deinem Glauben kollidieren würde, fällt es mir schwer auf diese Frage einzugehen.

Im übrigen, bin ich nicht der Meinung, dass sich Wissenschaft davon abhalten lassen sollte, dass sie eventuell Glaubenskonflikte hervorrufen könnte… dann wären ein Galilei oder ein Darwin (und unzählige andere, deren Theorien sich vielleicht nicht durchsetzen konnten, die genauso wichtig waren, einma ausgesprochen zu werden) nicht so weit gegangen, wie sie gegangen sind… was ich äußerst bedauerlich finden würde.

lieben Gruß
aj

Zum Überblick über die Entwicklungsschritte im Mutterleib kann ich dieses Buch empfehlen : http://www.amazon.de/Das-Geheimnis-ersten-neun-Monat…

MfG
Klaus

Wie genau menst du das? Kannst du das näher erläutern?

Ich meine damit das die Geburt doch sehr oft als Wunder gepriesen wird
und bla bla Gottes Werk und so…und dann kommt ein schwules Kind auf die Welt…weil bei den meisten religiösen und konservativen Menschen
wird doch die gleichgeschlechtliche „Liebe“…keine Ahnung…
als Teufelswerk verschrien.

Ich entschuldige mich jetzt schon mal wenn das
…schwule Kind…
auf Empörung treffen sollte.

Eduard

weil bei den meisten religiösen und konservativen Menschen
wird doch die gleichgeschlechtliche „Liebe“…keine Ahnung…
als Teufelswerk verschrien.

Also ich würde bei einer wissenschaftlichen Theorie die religiöse Betrachtung erst einmal ausser acht lassen. In vielen Bereichen gibts da einfach keinen gemeinsamen Boden. Aufgeschlossene Gläubige werden solche Dinge versuchen in Ihren Glauben einzubauen, „Fundamentalisten“ werden sie einfach leugnen.

In den USA gibt es z.B. die Auseinandersetzung zwischen den Darwinisten und den Kreationisten. Die Darwinisten glauben, dass das Leben vor Kapp 2 Mrd. Jahren entstanden ist und sich mit Hilfe der Evolution zu dem entwickelt hat, was heute so kreucht und fleucht. Die Kreationisten glauben, dass der christliche Gott die Erde samt Bewohnern vor ca. 6000 Jahren erschaffen hat und es sich (wenn überhaupt) erst seitdem weiterentwickelt. Letztere wollten erreichen, dass in den Schulbüchern beide Theorien gleichwertig nebeneinander stehen. Soweit ich weiß haben sie sich bisher nicht durchsetzen können.

Wer die Beweiskraft von Fossilien, Altersbestimmung von Gestein etc. ignorieren kann, hat sicherlich auch kein Problem damit, Hormone und deren Wirkungen als Hirngespinste abzutun. Ich halte es auch für fruchtlos, wenn Anhänger der Wissenschaft mit Gläubigen streiten oder Gläubige versuchen, die Bibel wissenschaftlich zu erklären. Ein Gläubiger Mensch hat meiner Meinung nach nicht das Recht, wissenschaftliche Theorien, Beobachtungen oder Schlussfolgerungen nur aufgrund des eigenen Glaubens zu verurteilen, doch genauso hat niemand das Recht, den Glauben anderer zu be- oder verurteilen.

Viele Grüße
Peter

Hallo aj.

Es gibt eine südamerikanische Affenart, frag mich nicht, welche, bei der die Homosexualität der erstgeborenen Weibchen zum Standard gehört. Die Homosexualität wird durch Hormonausschüttung des trächtigen Weibchens erzeugt.

Verhaltensbiologisch wird das dadurch erklärt, dass das junge Weibchen einmal keine Konkurrenz und zum anderen Helfer bei den folgenden Aufzuchten haben möchte.

Klingt logisch, oder?

Analogien zum Menschen sind naheliegend.

Gruß, Nemo.

Huhu,

In den USA gibt es z.B. die Auseinandersetzung zwischen den
Darwinisten und den Kreationisten.

über den großen Teich musst du dafür gar nicht springen…
auch hier brodelt es gewaltig zu dem Thema, und es gibt immer wieder versuche, den Kreationismus in den Biologieunterricht zu bringen.

gruß
aj