Entwicklung in der Partnerschaft

Hallo^^

Bevor man gleich über mich herzieht, schreibe ich noch aus! *g*

Meine Ansichten sind bereits bekannt.

Wenn man möchte dass die Beziehung lange bis ewig hält und man in der Beziehung glücklich ist, muß man den anderen so akzeptieren wie er ist.

Wenn man den anderen Ändern möchte, wird man selbst unglücklich und auch der Partner.

Wenn man sich denkt und in verschönerten Worten zum Partner sagt „das passt an dir nicht, ändere es“, legt man die Zukunft der Beziehung in die Hände des Partners und macht sich dabei selbst unglücklich.

Ändert er sich nicht, bleibt man unglücklich

Ändert er sich, ändert sich eine weitere Eigenschaft bei ihm. (es hat alles seine vor und Nachteile). Ein Mann sagte mir zum Beispiel, dass sich seine Frau immer beschwerte, dass seine Kleidung so schnell schmutzig wird. Er änderte es, er bastelte nicht mehr in jeder freien Minute und ging auch nicht mehr in die Natur hinaus. Seine Kleidung blieb sauber… weil er ab dann vor dem Fernseher oder Computer saß. So in der Art geht es übrigens in vielen Beziehungen zu. Einer von beiden beklagt sich, dass der andere so viel fort ist, so selten zu Hause und wenn er sich entsprechend geändert hat, ist die Beziehung langweilig, weil beide Personen zu Hause rumsitzen…

Auch der, der geändert werden soll, kann etwas für die Beziehung tun, indem er dem Partner höflich aber klar sagt, dass er so ist wie er ist. Dadurch wird keine „Hoffnung“ erweckt und das hilft sehr um in der Beziehung glücklicher zu sein.

Auch Streit ist meiner Meinung nach ganz schlecht. Der lenkt die Beziehung nur auf das schlechte. Besser man weicht dem Streit aus und läßt den Partner ausreden wenn die Stimmung besser ist. Dann ist meist nichtmal mehr ein Kompromiss nötig weil sich die Partner verstanden fühlen.

Die Partnerschaft und die Liebe ist aber nicht bedingungslos.

Stimmt. Jeder kann seine Probleme selbst aus dem Weg räumen. Wenn man (um auf oberes Beispiel zurück zu kommen) nicht die schmutzige Wäsche des Partners waschen will, dann soll er sie sich selber waschen. Will man sie waschen, braucht man sich nicht beschweren dass sie schmutzig ist.

Verhaltensweisen, die man selbst zu den Ungünstigen,
Schädlichen oder Selbstzerstörenden zählt. Wenn man jemanden

Und die Person hat mit diesen „selbstzerstörenden“ Eigenschaften nun 30 Jahre gut gelebt? Dann kann es doch keine selbstzerstörende Eigenschaft sein?

Liebe Grüße

Martin

3 Möglichkeiten
Hallo!

Sicherheit!

Nicht zu selten sind Paare zusammen, weil sie sich so in
Sicherheit wiegen. Sie denken, dass es dann immer wenigstens
einen Menschen gibt, der sie immer lieben wird, der einen vor
allem beschützen kann, der einem immer eine Zuflucht bietet.

Ja, aber dieser Trugschluss fliegt häufig auf, sobald echte Probleme auftauchen.

Das klingt für mich einerseits gut, aber es klingt auch so,
als würde die Entwicklung bei der Normalität stoppen. Nach dem
Motte: „Wir lieben uns und haben keine Probleme mit einander.
Also bleiben wir zusammen.“

Nein, die dritte Möglichkeit ist doch die mit dem Austausch. Man redet doch miteinander und nimmt sich gegenseitig mit bei einer Entwicklung. Mal geht der Impuls zur Veränderung von einem, mal vom anderen aus. Mal „folgt“ man williger, ein anderes mal ist einem fremd, was der Partner da vorhat. Mal lässt man sich begeistern für Ideen und Wege. Und das Ergebnis ist keineswegs immer entlang der Normallinie, wie meine Erfahrung zeigt. Auch mutige Entwicklungsschritte können daraus entstehen. Und dumme. Die Überprüfung durch den Partner ist nur ein sehr grobes Sieb. :smile:

Es gibt also in so einem Fall aus Deiner Sicht nur akzeptieren
oder trennen.

Siehe oben. Der dritte Weg.

Grüße
kernig

Hallo Hermann,

Einen Menschen gegen seinen Willen zu ändern, wird nicht
gelingen. Sollten es Psychologen und Psychater unter den
Lesern dieses Threads geben, werden sie mir in diesem Punkt
wahrscheinlich zustimmen.

Ja, da werden sicher auch Nichtpsychologen zustimmen. Stimme Dir zu, wenn man hinter dem Rücken des Partners versucht zu manipulieren, dann geht das auf kurz oder lang in die Hose. Es führt nur zu Stress und dass sich der Partner nicht ernst genommen fühlt.

Auch
mit List und Tücke sind Menschen nur sehr selten zur Änderung
ihrer Verhaltensweisen zu bewegen. In aller Regel gibt es
Gründe, warum man etwas tut oder eben nicht. Und da beginnt es
intressant zu werden…

Was meinst Du damit? Das „…“ interessiert mich.

Beziehungen unter Menschen wachsen nicht auf dem Baum, auch
wenn es immer mehr Menschen gibt, die dazu tendieren, Gefühle
regelrecht zu „konsumieren“.

Den Eindruck habe ich auch.

Eine erfüllte Partnerschaft und
Liebe ergibt sich nicht von selbst, sondern ist in aller Regel
das Ergebnis andauernder, möglicherweise auch harter Arbeit.

Ich versteh auch nicht, wie man darauf kommen kann, dass man den Partner nach Abflauen der ersten Verliebtheit als „für-immer-und-ewig-mein“ bezeichnet. Nach dem Motto, ich hab ja mein Schäfchen im Trockenen. Deswegen meine provokante Frage.

In meinen Augen kann eine Partnerschaft nur gelingen, wenn man
in erster Linie sich selbst mit kritischen Augen betrachtet
(du merkst: anderer Ansatz!) und seine eigenen Stärken und
Schwächen zu akzeptieren lernt. Wer diese Selbstreflektion
betreibt und damit erkennt, dass er selbst nicht perfekt ist,
ist auch in der Lage einen anderen Menschen mit seinen Stärken
und Schwächen leichter zu akzeptieren.

Vielen fällt es leichter, andere zu kritisieren, weil sie sich selbst nicht reflektieren können. Da macht es dann der Partner für einen. Nur die eigene Offenheit muss da sein, um die Kritik des Partners anzunehmen. Besser ist natürlich, wie Du schreibst, dass man sich selbst reflektiert. Nur so kann man den Partner ohne gefärbte Brille sehen.

Wer sich also entwickelt, tut das aus freiem Willen und
möglicherweise nicht so wie der Partner das wünscht. Das
gehört zu den Lebensrisiken, die wir alle tragen müssen. Wer
allerdings nicht bereit ist, ein kleines Stück von sich selbst
aufzugeben, wird die Früchte der Liebe nie kosten können.

So isses, dank Dir für Deinen Beitrag. Dein ganzer Artikel war eine Wohltat zu lesen.

Gruß
Spiff

Moin,

Wieso kommt „man“ nicht auf den Gedanken, dass es sich einfach
um den „falschen“ Partner handelt?

Sicher ist das eine Möglichkeit.Aber auch die einfachste, weswegen sie viel praktiziert wird. Nicht dass ich der Meinung bin, dass man sich auf Ewig binden und zusammenbleiben soll. Aber die Entwicklung in der Beziehung ist doch was Besonderes, was man nicht so leichtfertig von sich wirft.

Will sagen:
entweder passt es ganz oder gar nicht!

Dieses Absolutheit kann ich selbst nicht nachvollziehen. Es gibt nunmal Kompromisse im Leben. Wer den perfekten Partner sucht, wird ihn entweder nie finden oder ist anspruchslos. Letzteres würde aber auch bedeuten, dass die Entwicklung in der Beziehung nicht gerade riesen Sprünge macht.

Macht keinen der Partner schlechter, sie sind dann halt nur
einfach nicht wirklich kompatibel und wenn einer versucht dem
anderen die Marotten auszutreiben, weil er sie nicht ertragen
kann…

Dann lieber trennen. Es ging mir ja auch nicht um Marotten, die man nicht leiden kann, sondern um schädliches Verhalten.

mmmh, ja also was liebt er dann noch an ihm? Sind es
nicht gerade diese kleine und größeren Marotten, die das
Gegenüber so einzigartig machen? die man, so man denn wirklich
liebt, belächelt und liebenswert findet?

Es hat in erster Linie mit sich selbst zu tun, wenn man sich über etwas aufregt. Der Partner ist ein Spiegel für die eigene Reife.

Viele Grüße,
Spiff

Hallo Kathleen

Mir persönlich hört sich allerdings das…

sollte man sich gegenseitig immer wieder zu neuen
„Schandtaten“ anstiften, den Partner und sich selbst
motivieren, Spannendes zu unternehmen oder gemeinsam neue
Sichtweisen zu untersuchen.

…recht anstrengend an! :smile: Aber wie gesagt, wenn der Partner
eine ähnliche Vorstellung hat, ist es ja i.O.

Eine auf diese Weise stressige Partnerschaft mit viel Entwicklung wäre mir lieber, als Sitzen in der gemütlichen, warmen Stube und Leben im Kokon. Ich bin übrigens selbst in meiner Beziehung im Moment eher der Passive, was das Äußere angeht. Meine Freundin ist sehr aktiv, das läuft sozusagen. Aber was das Innere angeht bin ich aktiver und spreche immer wieder Dinge an, die ich klären möchte.

[…]
Ich habe aber in allen Fällen nie gesagt: „Das musst Du
machen!“

Deine beschriebenen Beispiele hören sich für mich nach einer gesunden Einstellung an.

Und genauso gibt es Seiten am Partner, die nicht
gerade zu diesen Gründen zählen. Eigenarten, Gewohnheiten und
Verhaltensweisen, die man selbst zu den Ungünstigen,
Schädlichen oder Selbstzerstörenden zählt. Wenn man jemanden
liebt, so will man demjenigen doch klar machen, dass dieses
Verhalten nutzlos und wenig gewinnbringend ist. Also verhilft
man ihm zu menschlicher Entwicklung.

Das ginge mir zu weit. Es hört sich nach meinem Geschmack auch
recht überheblich und missionarartig an, Verhaltensweisen als
„schändlich“ zu bezeichnen und den Partner „auf den richtigen
Weg“ führen zu wollen.

Hab ich „schändlich“ geschrieben? Dann hab ich mich vertippt. Wäre kein Wort, das ich verwenden würde. Schädlich, meinte ich. Ich würd es auch nicht so sehen, dass ich ständig an allem rumnörgeln würde und auch im Beisein von Freunden würde ich jedes Verhalten meiner Freundin in Schutz nehmen. Hinterher aber, würde ich mit ihr drüber reden. Und auch ich erwarte, dass sie mich auf „komische Sachen“ anspricht.

OK, ich gebe zu, es kam etwas überheblich rüber, was ich geschrieben habe. Ich will mit Sicherheit keine richterliche Instanz sein, vor der sich jemand zu rechtfertigen hat. Vielleicht ein Beispiel meinerseits, um das zu verdeutlichen:

Ich bin manchmal sehr schusselig, z.B. vergesse ich gelegentlich, dass ich mit meiner Freundin irgendwas abgemacht habe oder bringe Petersilie statt Koriander vom Einkaufen mit. Als das die ersten Mal auftrat war sie sauer auf mich. Einerseits zu recht, andererseits hat das dann auch nichts geändert bzw. ich habe mich nur betroffen gefühlt. Seit einiger Zeit macht sie Witze über mich, wenn ich mal wieder falsch eingekauft habe oder ich irgendwas verschusselt habe, was eigentlich nur mich was angeht. Dann lachen wir drüber und ich weiß genau, was sie damit sagen will. Nur fühl ich mich nicht klein und dumm.
Wir ergänzen uns sehr gut: Sie ist die Planerin und ich bringe eine gewisse Entspanntheit in die Beziehung. Wenn man die negativen Seiten der Person rauspickt, birgt das wenig Entwicklung. Wenn man die Qualitäten des Partners erkennt, dann ist das für beide nur gut. Aber ohne diese Rückmeldung könnt ich keine Beziehung führen.

Wenn man sich gegenseitig
nicht mehr inspirieren kann, kann man’s auch gleich sein
lassen.

Kommt drauf an, was man unter Inspirieren versteht. Einen
Mann, mit dem ich nicht mehr diskutieren / streiten kann,
könnte ich auch nicht gebrauchen, aber eben sowenig einen
Mann, der mich in meinem Wesen ändern möchte.

Jep, das geht mir auch so. Dank Dir.

Viele Grüße,
Spiff

Hi Spiff,

Sicher ist das eine Möglichkeit.Aber auch die einfachste,
weswegen sie viel praktiziert wird. Nicht dass ich der Meinung
bin, dass man sich auf Ewig binden und zusammenbleiben soll.
Aber die Entwicklung in der Beziehung ist doch was Besonderes,
was man nicht so leichtfertig von sich wirft.

Habe Dein Posting wohl falsch verstanden, ich dachte nicht, dass die Marotten sich innerhalb der Beziehung erst entwickelt haben. Habe es so verstanden als seien sie schon immer gewesen und fallen erst jetzt als störend auf.
Ich gebe Dir völlig recht, eine Beziehung hinwerfen sobald es nicht mehr rund läuft ist auch nicht meine Vorstellung.

Es ging mir ja auch nicht um Marotten,
die man nicht leiden kann, sondern um schädliches Verhalten.

Sicher wäre es einfacher, wenn Du etwas genauer schreibst was Du mit schädlichem Verhalten meinst, schädigt sich Deine Partnerin durch ihr Verhalten, schädigt sie Dich? Ich stehe gerade irgendwie auf dem Schlauch.

Es hat in erster Linie mit sich selbst zu tun, wenn man sich
über etwas aufregt. Der Partner ist ein Spiegel für die eigene
Reife.

Auch hier weiß ich nicht so recht was ich mit Deiner Aussage anfangen soll, da sie mir widersinnig erscheint.

Gruß
Gina

Es ging mir ja auch nicht um Marotten,
die man nicht leiden kann, sondern um schädliches Verhalten.

Sicher wäre es einfacher, wenn Du etwas genauer schreibst was
Du mit schädlichem Verhalten meinst, schädigt sich Deine
Partnerin durch ihr Verhalten, schädigt sie Dich? Ich stehe
gerade irgendwie auf dem Schlauch.

Es hat in erster Linie mit sich selbst zu tun, wenn man sich
über etwas aufregt. Der Partner ist ein Spiegel für die eigene
Reife.

Auch hier weiß ich nicht so recht was ich mit Deiner Aussage
anfangen soll, da sie mir widersinnig erscheint.

Du verstehst es möglicherweise eher, wenn Du die anderen Beiträge auch durchliest. Desweiteren rede ich nicht von meiner persönlichen Beziehung, sonder es sollte eine Grundsatzdiskussion sein.

Herzliche Grüße,
Spiff

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Was meinst Du damit? Das „…“ interessiert mich.

Dann will ich mal deinem Wunsch nachkommen, das „…“ mit etwas Inhalt zu füllen.
So wie es hier bereits im Verlauf des Threads angeklungen ist, bin auch ich der Meinung, dass es in fast allen ernsthaften und „klassischen“ (im Gegensatz zu sogenannten modernen oder auch offenen) Partnerschaften einen stärker und einen schwächer liebenden Partner gibt. Dieser Rollenverteilung liegt meistens das Dominanzverhalten des Einzelnen zugrunde und daraus ergibt sich auch automatisch, wer in der Partnerschaft führt und wer der Geführte ist. Der Volksmund nennt das wohl „die Hosen anhaben“.

Nun betrachten wir vor diesem Hintergrund den klassischen Fall der zerdrückten Zahnpastatube.
Nehmen wir einmal an, der Geführte stört sich daran, dass diese Tube vom führenden Partner nicht fein säuberlich vom Ende zur Öffnung hin ausgedrückt wird und er bringt dies zur Sprache. Dann sind zwei Grundszenarien denkbar:

  1. Der Führende wird sich das anhören und dieses Tun fortsetzen.
  2. Der Führende wird sich das anhören und sein Verhalten ändern.

Im ersten Fall kann der Grund für die Fortsetzung des Verhaltens sein, dass er ja weiss/spürt, das er der Führende ist. Er kann also den Wunsch des Partners ignorieren.
Er könnte aber den Wunsch des Partners auch bewusst ignorieren, eben um darzustellen, dass er die Macht dazu hat (eben die Hosen an).

Im zweiten Fall kann er selbst zu der Erkenntnis kommen, dass der Wunsch des Partners legitim ist, weil dadurch der Inhalt der Tube effizient genutzt werden kann.
Es könnte aber auch sein, dass er, obwohl er der Führende ist, den geführten Partner derart wertschätzt, dass er aus diesem Grund allein sein Verhalten ändert. Dies mag auf den ersten Blick nicht gerade logisch erscheinen, da das Nachgeben scheinbar ein Anzeichen von Schwäche ist. Bei näherer Betrachtung allerdings wird klar, dass höchstwahrscheinlich gerade im respektvollen Umgang mit dem Partner seine Legitimation zur Führung in dieser Partnerschaft zu suchen ist.

Ich hoffe, dieses kleine Beispiel (das mit Sicherheit längst nicht alle denkbaren Facetten beleuchtet hat) zeigt halbwegs auf, warum es so intressant ist, zu hinterfragen, warum wer was in der Partnerschaft tut oder eben nicht.
Gruß

Hermann