Entwicklungsstufen des Gehirns bringt anderes Denken?

Hallo Leute,

vor einer längeren Zeit habe ich in irgend einem Bericht einen Beitrag über die Entwicklungsstufen des Gehirns gesehen. Es ging darum, daß die Aussage gemacht worden ist, daß selbstständig ein anderes Denken einsetzt, wenn bestimmte Areale im Gehirn zusammengewachsen sind. Dieses Zusammenwachsen findet bei jedem Menschen statt, aber zu unterschiedlichen Zeitfenstern. Bei einigen zwischen 17 und 22 Jahren, bei einigen erst etwas später.Das Interessante daran war, daß nach Abschluss des Zusammenwuchses dieser Mensch plötzlich eine andere und ausgeprägtere Meinung über ein Thema hatte als zuvor. Eine Beeinflussung von außen zu diesem Thema fand nicht statt.

Hat jemand einen ähnlichen Bericht gehört oder gelesen und kann mir einen Link dazu geben?

Freue mich über Antworten von Euch.

Hi,

so weit mir bekannt ist, verknüpfen sich die Areale im Gehirn durch Neuronen.

Ein Kind kommt mit der kpl. Anlage des Gehirns auf die Welt und verfügt über Grundvernetzungen, die im Laufe der Entwicklung dichter und komplexer werden.

Dieses Zusammenwachsen findet bei jedem Menschen statt, aber zu
unterschiedlichen Zeitfenstern. Bei einigen zwischen 17 und 22
Jahren, bei einigen erst etwas später.Das Interessante daran
war, daß nach Abschluss des Zusammenwuchses dieser Mensch
plötzlich eine andere und ausgeprägtere Meinung über ein Thema
hatte als zuvor. Eine Beeinflussung von außen zu diesem Thema
fand nicht statt.

Ein Zusammenwachsen halte ich für sehr unwahrscheinlich. Im Extremfall wäre nur ein undifferenzierter Zellklumpen im Kopf.

Wahr ist aber, daß Hirnareale Aufgaben von anderen übernehmen können. So weit ich weiss geht das aber auch nur über Verknüpfungen, sprich Wachstum von Neuronen.

Gruß vom Raben

Hi,

Ja, hallo !

so weit mir bekannt ist, verknüpfen sich die Areale im Gehirn
durch Neuronen.

Das ist korrekt.

Ein Kind kommt mit der kpl. Anlage des Gehirns auf die Welt
und verfügt über Grundvernetzungen, die im Laufe der
Entwicklung dichter und komplexer werden.

Auch das stimmt. Allerdings nimmt die Zahl der Nervenzellen (nämlich jene,
die nicht mittels Synapsen vernetzt werden) dabei Schritt für
Schritt ab.

Ein Zusammenwachsen halte ich für sehr unwahrscheinlich. Im
Extremfall wäre nur ein undifferenzierter Zellklumpen im Kopf.

Richtig. Es sind die Synapsen, die sich zwischen den einzelnen Nervenzellen
(Neuronen) ausbilden. Die Synapsen-Ausbildung spielt eine wesentliche
Rolle bei Entwicklung geistiger Fähigkeiten und auch bei Lernprozessen.
Auch die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit wird hierüber bestimmt.
Nach neueren Erkenntnissen der Hirnforschung ist das menschliche Gehirn
erst ab dem 30. Lebensjahr so weit „vernetzt“, dass man von einer emotionalen
Reife sprechen kann. Vorher sind viele Handlungen noch affektgesteuert und
nach Ansicht der Forscher oft nicht rational kontrolliert, was bei der Beurteilung einer
Strafmündigkeit künftig neue Fragen aufwerfen könnte.

Gruß Kai

Hallo

Auch das stimmt. Allerdings nimmt die Zahl der Nervenzellen
(nämlich jene, die nicht mittels Synapsen vernetzt werden) dabei Schritt für
Schritt ab.

Bedeutet dies, daß wenn keine äußeren Reize, die diese Verknüpfungen einleiten vorhanden sind, dieses Gehirn Richtung Schwachsinn geht? Und sich evtl. in der Masse reduziert?

Nach neueren Erkenntnissen der Hirnforschung ist das
menschliche Gehirn
erst ab dem 30. Lebensjahr so weit „vernetzt“, dass man von
einer emotionalen
Reife sprechen kann. Vorher sind viele Handlungen noch
affektgesteuert und
nach Ansicht der Forscher oft nicht rational kontrolliert, was
bei der Beurteilung einer
Strafmündigkeit künftig neue Fragen aufwerfen könnte.

Das wirft für mich einen neuen Aspekt auf. Wenn dem so sein sollte, so wären unsere frühen Vorfahren, die die 30 kaum erreicht oder nur so knapp gerissen haben, auf emotionaler Ebene ziemlich unausgegoren.

Oder hat sich die emotionale Entwicklung zugunsten der rein mentalen zurückgestellt?

Gruß vom Raben

Bedeutet dies, daß wenn keine äußeren Reize, die diese
Verknüpfungen einleiten vorhanden sind, dieses Gehirn Richtung
Schwachsinn geht? Und sich evtl. in der Masse reduziert?

Ja. Die Masse des Gehirnes nimmt tatsächlich mit zunehmenden Alter ab,
wenn auch nur um wenige Gramm (sogenannte Altersinvolution). Zahlenmäßig
ist der Neuronenverlust aber zu verschmerzen, denn bis zum Lebensende sind
es, sofern nicht durch Alkohol, Verletzungen oder anderes „nachgeholfen“ wird,
vielleicht 10 %.

Das wirft für mich einen neuen Aspekt auf. Wenn dem so sein
sollte, so wären unsere frühen Vorfahren, die die 30 kaum
erreicht oder nur so knapp gerissen haben, auf emotionaler
Ebene ziemlich unausgegoren.
Oder hat sich die emotionale Entwicklung zugunsten der rein
mentalen zurückgestellt?

Naja, sagen wir mal so: Es gibt ja wenig Aufzeichnungen darüber, wie rational
unsere frühen Vorfahren ihr Handeln überdacht haben. Bei den Neandertalern
wird es wohl eher sehr impulsiv zugegangen sein.

Gruß Kai