Hallo Zusammen,
bei meinem Mann ist vor ca. 4 Wochen ein Entzündungswert ( CRP ) von 731 festgestellt worden. Rheumawert normal. Er ist mit folgenden Symptomen zum Arzt:
geschwollene Hand- Fußgelenke
ziehen in den Gelenken ( Hand )
extreme Druckempfindlichkeit ( Hand / Fuß ) = schon ein leichter Druck am Fuß äußerst schmerzlich.
Zum Hausarzt, welcher ihm ( nach Erkennung des hohen Entzündungswertes ) ein Entzündungshemmendes Mittel verschrieben hat ( Pednas…irgendwas ). Zur Zeit 1 Tablette morgens, eine halbe abends.
Am Anfang 3 morgens, 1,5 abends. Man konnte förmlich zusehen wie die Schwellungen zurück gingen.
Überweiseung zum Rheumatologen ( Internist mit Schwerpunkt Rheuma ) = Diagnose: rheumatoide Arthritis. Obwohl: DNA Analyse negativ, Röntgenbilder ( Gott sei Dank ) negativ bzw. mit ganz normalem Verschleiß. Zusätzliches Medikament: Metex 20 mg 1X die Woche. In meiner Angst (ich mache mir ganz fürchterliche Sorgen) habe ich ihn zum Urologen zwecks Vorsorge geschickt. Alles wunderbar ! Der Urologe meinte das die Symptome auch auf einen Zeckenbiss hindeuten können.
Meinem Mann geht es sehr gut ! Keinerlei Beschwerden ( nur 1x ein kurzes Ziehen in den Fingern ) seit der Medikamenteneinnahme. Zur ersten Blutprobe muss er nächste Woche Mittwoch von daher wissen wir noch nicht inwieweit der Entzündungwert zurück gegangen ist. Ich habe (leider !!! ) rheumatoide Arthritis gegoogelt und mir stehen die Haare zu Berge. Also da die Beschwerden nach den Rheumamitteln stark zurück gegangen sind gehe ich eigentlich davon aus das es auch Rheuma ist. Mir wurde gesagt, dass Rheuma auch wieder ganz verschwinden kann, ist das richtig ? oder hat vielleicht jemand ähnliche Symptome gehabt und es ist / war etwas ganz anderes ?
Für eine Antwort im Voraus besten Dank.
Macho1980
bei meinem Mann ist vor ca. 4 Wochen ein Entzündungswert ( CRP
) von 731 festgestellt worden. Rheumawert normal. Er ist mit
folgenden Symptomen zum Arzt:
geschwollene Hand- Fußgelenke
ziehen in den Gelenken ( Hand )
extreme Druckempfindlichkeit ( Hand / Fuß ) = schon ein
leichter Druck am Fuß äußerst schmerzlich.
Zum Hausarzt, welcher ihm ( nach Erkennung des hohen
Entzündungswertes ) ein Entzündungshemmendes Mittel
verschrieben hat ( Pednas…irgendwas ). Zur Zeit 1 Tablette
morgens, eine halbe abends.
Am Anfang 3 morgens, 1,5 abends. Man konnte förmlich zusehen
wie die Schwellungen zurück gingen.
Überweiseung zum Rheumatologen ( Internist mit Schwerpunkt
Rheuma ) = Diagnose: rheumatoide Arthritis. Obwohl: DNA
Analyse negativ,
Was ist da negativ? Eine DNA-Analyse doch wohl nicht.
Röntgenbilder ( Gott sei Dank ) negativ bzw.
mit ganz normalem Verschleiß.
Ist im Anfang auch nicht anders zu erwarten.
Zusätzliches Medikament: Metex
20 mg 1X die Woche. In meiner Angst (ich mache mir ganz
fürchterliche Sorgen) habe ich ihn zum Urologen zwecks
Vorsorge geschickt. Alles wunderbar ! Der Urologe meinte das
die Symptome auch auf einen Zeckenbiss hindeuten können.
Schuster bleib bei deinen Leisten! Der Urologe soll sich um sein Fachgebiet kümmern!
Meinem Mann geht es sehr gut ! Keinerlei Beschwerden ( nur 1x
ein kurzes Ziehen in den Fingern ) seit der
Medikamenteneinnahme.
Offensichtlich kriegt Ihr Mann Cortison. Und dann muß auch so bleiben. Es ist eine Dosis von etwa 7,5mg Decortin H (oder entsprendem) anzuzielen als Dauermedikation.
Aber wenn Ihr Mann das Cortison mal wegläßt, so einige Tage, dann explodiert das alles wieder. Ich kenne Leute, die haben sich damit (und der oft albernen Cortisonangst) umgebracht.
Zur ersten Blutprobe muss er nächste
Woche Mittwoch von daher wissen wir noch nicht inwieweit der
Entzündungwert zurück gegangen ist. Ich habe (leider !!! )
rheumatoide Arthritis gegoogelt und mir stehen die Haare zu
Berge. Also da die Beschwerden nach den Rheumamitteln stark
zurück gegangen sind gehe ich eigentlich davon aus das es
auch Rheuma ist. Mir wurde gesagt, dass Rheuma auch wieder
ganz verschwinden kann, ist das richtig ?
Unter „Rheuma“ segeln viele Krankheitsbildert. Hier aber haben wir es aber wohl mit einer echten rheumatoiden Arthritis (= chronische Polyarthritis") zu tun,und die geht nicht wieder weg.
Die Sache gehört regelmäßig in die Hand eines Rheumatologen, selbst Internisten sind dabei oft überfordert.
oder hat vielleicht
jemand ähnliche Symptome gehabt und es ist
Ja, habe ich gehabt, aber nur beruflich.
Wurden denn auch die Hst-Werte (Harnstoff) kontrolliert? Bei einem Gichtanfall ist das CrP auch erhöht, und Gelenke (gerade am Fuß-Großzehe) geschwollen und äußert druckempfinlich.
Wünsche scho mal gute Besserung…
Wurden denn auch die Hst-Werte (Harnstoff) kontrolliert?
Wozu?
Bei
einem Gichtanfall ist das CrP auch erhöht, und Gelenke (gerade
am Fuß-Großzehe) geschwollen und äußert druckempfinlich.
Bei der Gicht sind einzelne Gelenke befallen (zumindest im Anfang, und man kontrolliert nicht die Harnstoffwerte, sondern die Harnsäurewerte. Die können, müssen aber nicht, erhöhht sein.
Zuerst einmal vielen Dank für die Antworten.
Die DNA Analyse wurde von dem Rheumatologen in Auftrag gegeben, da die RA wohl vererblich ist. Negativ = kein Befund.
Mein Mann hat die Beschwerden seit ca. 1 Jahr, ich weiß nicht ob man nach einem Jahr RA noch von Anfangsstadium spricht.?.
Ich habe auch die Symptome nach einem Zeckenbiss gegoogelt, diese sind den Beschwerden meines Mannes auch sehr ähnlich. Zumindest ganauso ähnlich wie die Symptome einer RA. Stellt sich mir als Laie nur die Frage: wenn es von einem Zeckenbiss ist, würden die Medikamente die er erhält auch so helfen ?
Last but not least: manche Erfahrungsberichte zeigen, dass eine RA mit den Medikamenten zu stoppen ist und der Patient sein beisheriges Leben ganz normal weiter führen kann. ( Mein Mann arbeitet körperlich hart )
Ich habe selbst mit dem Rheumatologen gesprochen und er machte mir einen recht entspannten Eindruck. Sicherlich hat er darauf hingewiesen, dass mein Mann regelmäßig zur Blutabnahme kommen muss aber er schien mir zuversichtlich das bis auf die tägliche Medikamenteneinnahme nicht mit einer Verschlechterung zu rechnen ist.
Ich möchte mich nicht in trügerischer Sicherheit wiegen, denke mir aber das im schlimmsten Falle die Medikation geändert werden muss und Dinge wie " angeknabberte Knochen oder tagelange Schmerzen " etc. ausgeschlossen sind.
???
Hallo,
vielleicht kann ich dich ein bisschen beruhigen. Ich habe selbst seit 3 Jahren RA. Bei mir hat das sehr plötzlich und sehr heftig angefangen und leider auch sehr untypisch, so dass auch die Rheumatologen sich am Anfang nicht sicher waren.
Ich hatte auch gar nichts im Blut, außer erhöhte Entzündungswerte. Ich habe damals auch gedacht (und gehofft), es wären vielleicht die Folgen eines Zeckenbisses, das kann man aber ja auch durch einen Bluttest ausschließen. Außerdem vermutest du da ganz recht: Bei einer Borreliose hilft Cortison nicht, da würde dein Mann nicht so eine spontane Verbesserung merken.
Ich habe dann auch nach ca. 8 Monaten Beschwerden Cortison und MTX bekommen. Das Cortison hat sofort geholfen, das Metex erst nach ca. einem halben Jahr. Seit ca. einem Jahr bin ich wirklich absolut schmerzfrei und habe erst das Cortison LANGSAM!!! ausgeschlichen und bin jetzt vorsichtig am Metex reduzieren.
Die Krankheit ist leider nicht heilbar, aber wenn man früh genug mit den richtigen Mitteln behandelt,und das ist bei deinem Mann ja offensichtlich der Fall, dann kann man sie stoppen. Ich lebe wie zuvor, kann jeden Sport machen und die meisten Menschen in meinem Umfeld wissen überhaupt nichts von der Krankheit. Ich habe auch überthaupt keine Gelenkschäden o.ä. Morgens hüpf ich aus dem Bett wie eine junge Göttin während mein Mann immer irgendwo ein Zipperlein hat.
Als das bei mir losging, habe ich auch angefangen, rumzugoogeln und was ich da über die RA gelesen habe, hat mich fast in eine Depression gestürzt, auch die armen Menschen mit verkrümmten Gliedmaßen, die man beim Rheumatologen im Wartezimmer sieht usw.
Das sind aber meistens Leute, die das schon seit Jahrzehnten haben und damals hat man mit einem völlig anderen Konzept behandelt, oder die aus Angst vor den bösen Nebenwirkungen lieber naturheilkundlich behandelt haben, mit dem Resultat, dass die Krankheit völlig ungehindert fortschreiten kann und irgendwann nichts mehr richtig gut hilft.
Aber „zum Glück“ ist RA eine sehr häufige Erkrankung, es lohnt sich also für die Pharmaunternehmen, da intensiv zu forschen und gerade in den letzten Jahren wurden da Quantensprünge gemacht. Mit den neuen Biologicals können selbst schwersten Fällen geholfen werden, das braucht dein Mann aber zum Glück nicht.
Natürlich können wir nicht in die Zukunft schauen und das können auch die Rheumatologen nicht. Da man bis heute nicht die Ursache der RA kennt, kann euch auch keiner 100%ig versprechen, dass sich das niemals verschlechtern wird. Aber wenn dein Mann so schnell so gut auf die Medikamente angesprochen hat und auch nichts im Blut gefunden wurde, hat er denke ich schon eine sehr gute Prognose. Wenn man früh genug richtig behandelt, kann man die Krankheit auf jeden fall stoppen.
Kopf hoch!
Chang
Hallo Frau Chang,
ich kann Dir gar nicht sagen wie sehr mich Deine Antwort gefreut und auch erleichtert hat. Das Du nach Deinen Internet-Recherchen fast in eine Depression gefallen wärst kann ich sehr gut verstehen ! Und schön, dass es Dir heute möglich ist beschwerdefrei zu leben.
Was Du beschreibst hat auch mein Mann von den Ärzten mit nach Hause gebracht. Eine nicht zu " lasche " Medikation direkt am Anfang, damit das fehlgeleitete Immunsystem heftig einen auf die Nase kriegt. Allerdings bekommt er kein Cortison. Zusätzlich zu Metex nimmt er Prednisolon.
Das die RA eine häufige Erkrankung ist war mir gar nicht bekannt.
Mein Mann hat die letzten 2 Jahre Schwerstarbeit geleistet und ich führe es auch darauf zurück. Kann dies möglich sein ? Waren es bei Dir besondere Umstände als die Krankheit sich bemerkbar gemacht hat ?
Mein Mann ist selbständiger Handwerker und das mit Leib und Seele. Ein Berufs-aus wäre für ihn eine Katastrophe. Aber solange er nicht sagt: ich kann dies nicht mehr muss ich ihn ja so laufen lassen. Wie gesagt: es geht ihm richtig gut. Ich bin leider eine Oberglucke, das macht den Umgang mit der Erkrankung nicht einfacher.
Weißt Du was ? Ich lege mir Deine Mail in den Schreibtisch und vom Internet lasse ich ab sofort die Finger.
Wünsche Dir weitere 100 Jahre " junge Göttin hüpft aus dem Bett "
Hallo nochmal und danke für die guten Wünsche,
als erstes: Prednisolon IST Cortison. Das hab ich auch genommen (Decortin H?)Das wirkt sofort, es ist echt ein Wundermittel, hat aber leider auf Dauer auch extreme Nebenwirkungen, deshalb sollte das Ziel sein, es langsam wieder auszuschleichen, sobald die Basismedikation mit Metex wirkt. Das kann allerdings einige Wochen bis Monate dauern. Die Basismedikamente nimmt man dann dauerhaft. Die sind natürlich auch keine harmlosen Zuckerl, aber gerade Metex ist lange erprobt, viele nehmen das seit Jahrzehnten. Ich persönlich kann auch über Nebenwirkungen wie Übelkeit usw. nicht klagen.
Von harter Arbeit bekommt man eigentlich kein Rheuma. Arthrose vielleicht, aber keine Rheumatoide Arthritis, das ist ja eine Autoimmunerkrankung. Wie gesagt, die Ursachen sind noch absolut ungeklärt, man spricht wohl von „Bad genes and bad luck“, also man braucht schon eine Anlage in den Genen und einen Auslöser. Bekannt hierfür sind wohl Hormonumstellungen, deshalb bekommen es gerade auch viele Frauen in der Pubertät, nach einer Geburt oder in den Wechseljahren. Außerdem ist Rauchen nicht gerade förderlich. Und dann gibt es noch die sog. reaktive Arthritis als Folge einer schweren Erkrankung. Wenn ich richtig informiert bin, kann die sogar wieder verschwinden.
Was meiner Meinung auch ein Auslöser sein kann, ist die Seele. Also ich denke, die harte Arbeit macht nichts, solange dein Mann sie gerne macht. In der Psychosomatik spricht man da von aufgestauten Aggressionen, die sich sozusagen in den Gelenken ablagern können. Das ist jetzt vielleicht etwas bildlich dargestellt, aber ich persönlich möchte das für mich nicht ausschließen. Bei mir passt das auch ganz gut, ich bin eher angepasst, immer freundlich und möchte niemand vergraulen.
Das kann man natürlich nicht verallgemeinern, denn schließlich bekommen selbst Säuglinge schon Rheuma, da kann man wohl kaum davon sprechen, dass die zuviel in sich reinfressen. Ich bin aber der Meinung, dass es zumindest nicht schaden kann, sich über sowas mal Gedanken zu machen, ZUSÄTZLICH zur medikamentösen Behandlung natürlich.
Wenn man wie dein Mann schon RA hat, sollte man dennoch ein bisschen vorsichtig mit den Gelenken umgehen. Als ich meinem Rheumatologen mal freudestrahlend erzählt habe, dass ich wieder eine 6-stündige Bergtour gemacht habe, meinte er, dass man eine Entzündung auch durch zu viel Belastung provozieren könne.
Langfristig wäre es auf jeden Fall wichtig, dass sich dein Mann Alternativen überlegt. Ich weiß ja nicht, wie groß sein Betrieb ist, oder ist er alleine? Wenn nicht, vielleicht kann er ja die schwere Arbeit ein bisschen delegieren und mehr Büro und Akquise machen? Einen Plan B zu haben, schadet auf jeden Fall nicht und beruhigt auch die Seele. Als Handwerker kann man z.B. auch im Vertrieb sehr gutes Geld verdienen.
Übrigens: ich weiß, dass RA nicht heilbar ist, aber in meinem weiteren Bekanntenkreis weiß ich von drei(!) Fällen, denen RA diagnostiziert wurde und die seit langen Jahren beschwerdefrei sind - (geheilt???)
Das ist auch mein Ziel und meine Einstellung, ich geh da so ein bisschen trotzig damit um - der Scheiß-Krankheit werd ich schon zeigen, wer hier der Boss ist.
Alles Gute für euch
Chang