Hallo peda,
Dass Km bei steigender Temperatur gleich bleibt, kommt mir
komisch vor: so lange vmax (durch unvollständige
Substratsättigung) noch nicht erreicht ist, müsste doch durch
eine höhere Teilchenbewegung die
Zusammentreffenswahrscheinlichkeit von Enzym und Substrat mit
einer höhreren Temperatur möglich sein.
aus diesem Grund nimmt Km ja auch mit steigender Temperatur manchmal tatsächlich leicht ab, aber eben nicht immer, wie du beispielsweise den Abbildungen 2 und 3 des von mir verlinkten Papers über die PGK entnehmen kannst. Wodurch das bedingt ist, kann ich nicht sagen, aber offenbar ist es von Substrat zu Substrat und Enzym zu Enzym unterschiedlich. Da spielen ja auch noch Sachen wie z.B. induced fit oder generell Konformationsänderungen eine Rolle, was m.E. durch steigende Temperaturen auch negativ beeinflusst werden kann.
Bei den kinetischen Betrachtungen handelt es sich oft um Idealisierungen, die hinreichend genau sind. Wenn man aber tatsächliche Messkurven mit mit den Graphen berechneter Werte vergleicht, findet man fast immer Abweichungen. Deshalb passt ja kaum eine Kurve in die tatsächlichen Messwerte, muss also „gefittet“ werden.
(wird also durch eine höhere Temp. nicht nur
die Eigenbewegung und somit auch die
Zusammentreffenswahrscheinlichkeit von Enzym und Substrat
positiv beeinflusst).
Bei Substratsättigung spielt ja die Enzym-Substrat-Komplex-Bildung kaum eine Rolle, so lange keine Substrathemmung stattfindet.
[E][S] [ES]
Der geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist dann der eigentliche Umsatz des Substrats zum Produkt sowie die Dissoziation des Enzym-Produkt-Komplexes:
[ES] —k3–> [E][P]
Darum wird Vmax ja auch so berechnet:
Vmax = k3 [E]T
Geschieht dies dann dadurch, dass die Aktivierungsenergie
herabgesetzt ist, oder???
Möglicherweise ja, denn ich denke, dass bei höheren Temperaturen Übergangszustände wahrscheinlicher sind als bei niedrigen Temperaturen.
Etwaige Berichtigungen sind herzlich willkommen.
LG
Huttatta