Hallo, Sonja und Marvin!
Thomas Mann aber schreibt „Epikuräer“, ich kann mir nicht
vorstellen, dass er sich da vertan hat…
Warum denn nicht? Thomas Mann hält bisweilen auch den Deppenapostroph bereit.
Sogar ich mache Fehler, nicht nur aus Versehen. Vor Jahren ertappte ich mich dabei, dass ich chronisch „Athmosphäre“ schrieb.
Schon Adelung stellte 1793 fest:
Epikur, Genit. -s, Dat. -en, ein bekannter Griechischer Philosoph, welcher lehrte, daß das höchste Glück in dem geistigen Vergnügen bestehe, welches aus der Zufriedenheit mit dem Bewußtseyn der Tugend herfließe; welchen sehr wahren Satz seine Feinde und spätere Wollüstlinge dahin verdreheten, als wenn er das höchste Glück des Menschen in den Genuß sinnlicher Wollüste gesetzt habe. In dieser letzten Bedeutung ist ein Epikurer, ( nicht Epikuräer, ) noch jetzt ein Mensch, welcher die gröbern Arten des sinnlichen Vergnügens für sein höchstes Gut hält, und Epikurisch, ( nicht Epikuräisch ,) in dieser Denkungsart gegründet.
[Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch: Epikur, S. 1. Digitale Bibliothek Band 40: Adelung, S. 14972 (vgl. Adelung-GKW Bd. 1, S. 1846)]
Adelung braucht sogar nur ein „e“!
Und auch mein Duden von 1932 und erst recht der letzterschienene hat:
_ E|pi|ku|re|er ágr.-lat.ñ der; -s, -: 1. Vertreter u. Anhänger der Lehre des griech. Philosophen Epikur. 2. jmd., der die materiellen Freuden des Daseins unbedenklich genießt, Genussmensch.
© Dudenverlag._
Gruß Fritz