Epileptischer krampfanfall bei katzen?

Guten Tag,
meine Bekannte hat einen Kater, der Krampfanfälle ähnlich wie bei einer Epilepsie bekommt. Er verkrampft, zapelt rum wie als wär man auf einen Wurm getretten, hat das Maul offen und zieht den Kopf bis hinten in den Nacken, hinzu kommt noch das er beim Krampfen wasser lässt und die Krallen ausfährt. Sie war mit ihm schon beim Tierarzt gewesen, doch der konnte nach Röntgen und Blutabnahme nichts feststellen. Er hat ihr Tabletten zur Beruhigung mitgegeben und gesagt, wenn er keine Krampfanfälle mehr bekommt soll die Dosierung vermindert werden. Wenn sie nach einiger Zeit die Dosierung veringert, bekommt er wieder öffter diese Anfälle. Wenn er einen Anfall bekommt hüllt sie ihn in ein Handtuch und hält seine vorderpfoten fest, da er sich schon komplett das Gesicht und die Zunge zerkratzt hat. Sobald er in das Handtuch gehüllt ist (auch das Gesicht) wird er ruhiger und endspannt sich wieder. Kennt sich jemand damit aus oder hatte so einen ähnlichen Fall? Was kann man machen/wie kann man dem armen Tier helfen?

LG Min84

Hallo,
das hört sich ja schrecklich an. Aber anscheinend reagiert der Kater doch gut auf das Beruhigungsmittel, das würde ich auch weiter verabreichen.
Ich hatte einen Kater, der epileptische Anfälle bekam, aber das war eine tragische Geschichte. Wir mußten ihn einschläfern lassen, haben ihn dann obduzieren lassen. Er hatte FIP, eine tödlich verlaufende ansteckende Krankheit, und unter anderem war das Gehirn entzündet, deshalb die Anfälle.
Vielleicht findet Ihr einen Spezialisten für den Kater, es gibt gute Tierkliniken. Wenn Ihr in der Nähe vom Ruhrgebiet wohnt, kann ich Euch die Tierklinik in Essen, Am Kaiserberg empfehlen.
Ich drücke die Daumen, dass dem Kleinen geholfen werden kann.
Liebe Grüße
Christel

Hallo Min84!

Die arme Katze!
Tatsächlich ist es so, dass manchmal eine sehr sehr langfristige Gabe von Medikamenten nötig ist, um solche Probleme zu beheben. Es ist nämlich nicht damit getan zu bemerken, dass es der Katze mit Tabletten besser geht und dann gleich die Dosis zu reduzieren, sondern es kann dann gerade wichtig sein, die Dosis noch eine ganze Zeit hoch zu halten und dann langsam über Wochen erst zu reduzieren.
Eine ander Möglichkeit, die natürlich kostenintensiver ist, wäre es sich einen Tierarzt zu suchen, der Erfahrung mit dieser Krankheit hat. Es wird sich sicher um einen Defekt in einer bestimmten Hirnregion der Katze handeln, wenn man das arme Ding röngt und dann vielleicht die Region erkennt, kann man sicher eher eine Prognose erstellen, was genau der Katze helfen kann. Das kann aber natürlich auch ein schlechtes Ergebnis bringen, das wir ja alle immer nicht hören wollen.
Für mich klingt es so, dass die Medikamente zu früh abgesetzt bzw. reduziert wurden. Ich habe eine Katze über ein Jahr mit teuren Pillen versorgen müssen bis ich sie ruhigen Gewissens absetzen konnte. Geduld und ein Tierarztwechsel bringen oft mehr.
Viel Glück!
LG Marie

Hallo,

wir haben auch eine Katze mit epileptischen Anfällen. Die Anfälle fingen im Mai 2009 an. Zuerst vereinzelt und dann immer häfiger. In der intensivsten Phase kamen sie praktisch stündlich. Wir hatten sie mehrmals stationär ins Tierspital gebracht. Dort wurden mehrere Medikamente ausprobiert, zuerst Aphenylbarbit. Als das nicht geholfen hat kam noch ein Valiummittel dazu. Das hat auch nix gebracht. Als letztes haben sie Aphenylbarbit und Keppra zusammen probiert, das hat geklappt. Keppra ist ein Antiepileptikum für Kinder. Laut Prognose der Ärzte wäre es normal, wenn sie ein bis zwei Anfälle pro Monat hat. Es lief viel besser als gedacht und sie is bereits seit JULI 2009 anfallsfrei. Ich empfehle wirklich das Keppra mal zu probieren.
Viel Glück
Markus