Hallo Tychi!
Ich meine mit determiniert dasselbe wie mit kausal. Vielleicht
sollte
ich die Begriffe unterscheiden.
Ja unbedingt sogar, kausal ist etwas anderes als determiniert.
In einem determinierten Weltbild kann es keinen echten Zufall
geben. Dagegen ist es parallel zur Kausalität durchaus möglich.
Angst, neurotisch? Wovon sprichst du?
Von Flugängsten z.B., die kausal nachvollziehbar sind,
die aber auch durch freien Willen therapiert werden können.
Im Übrigen, falls dir dies nicht bewusst sein sollte: Nicht
nur ich habe keinen freien Willen, sondern du auch nicht.
Das würde ich so bestreiten!
Dieses Gefühl wird sich aufgrund seiner Vergangenheit nicht
einstellen.
Aber ebenso eine Frage der Prämissen und der Rationalität.
Geschieht dies trotzdem, z.B. wegen einer Krankheit, dann wird
er, wie immer das tun, wobei er das beste Gefühl hat, in
diesem Fall also falsch rechnen.
Ich kenne durchaus auch solche Gefühle, die sich dann
allmählich in greifbare Sprache oder Zeichen transformieren.
Das Medikament erweist sich als schädlich. Zuständige Leute
treffen daraufhin emotional die Entscheidung, das Medikament
zurückzuziehen. Im Wesentlichen steckt Angst dahinter: vor
Klagen, vor Image-Schaden, vor schlechtem Gewissen.
Und keine rationalen?
Ein Computer, der nichts als rational sein kann, hätte
vielleicht anders entschieden.
Widerum eine Frage der Prämisse oder in diesem Fall der
Programmierung. Es sind doch auch „vernünftige“ Gründe die
für eine entsprechende Massnahme sprechen.
Auf dem besten Wege wohin? Es kann durchaus sein, dass sich
meine Gedanken ändern. Aber das hat nichts mit Freiheit zu
tun.
Das ist die große Frage!
Wenn denn nun die Welt determiniert wäre, dann läge der
Sinn lediglich im durchleben oder durchlaufen, weil man
sowieso keine andere Wahl hätte.
Siehst du das so?
Ich unterliege wie du der Illusion, frei entscheiden zu
können. Der Unterschied zwischen uns ist nur, dass ich glaube,
dass dies nur eine Illusion sein kann, während du die
Einbildung für die Wahrheit hältst.
Was glaube ich denn? Das habe ich doch noch gar
nicht erwähnt!
Ich bemühe mich um Objektivität. Gerade deshalb lasse ich mich
nicht vom Schein der Willensfreiheit täuschen. Vorprogammiert ist
vielmehr die Auffassung, es gebe einen freien Willen.
Ich bemühe mich auch darum, gerade deshalb schliesse ich
keine voreiligen Schlüsse. Die Praxis zeigt, dass in
vielen Fällen, in denen konträre Positionen aufeinandertreffen,
keine von beiden richtig ist. Man ist auch dazu übergegangen
Definitionen durch Explikationen zu ersetzen, weil es sich
in solchen Fällen um Theoriekonstruktionen handelt.
Wenn man, um nun wieder den Begriff Prämisse zu strapazieren,
a priorisch eine bestimmte Position einnimmt, dann können
die Konklusionen eben nur eine adäquate Richtung annehmen.
Und das wiederum ist hausgemachter Determinismus.
Deshalb lasse ich mich von keiner Position vereinnehmen.
Es sei denn für ein Gedankenexperiment.
Gruss
Walden