Er weiß nicht, was er empfindet

Hallo liebe Forum-User,

ich schildere mal mein aktuelles Seelenleiden und hoffe auf ein paar ernstgemeinte Meinungen und Ratschläge.

Ich habe vor 9 Monaten einen Mann, 30 J., kennen gelernt - via Internet, räumliche Distanz 200 km. Wir waren von Anfang an auf einer Wellenlänge, verstehen uns weitestgehend sehr gut und sind in vielen Dingen ähnlich gestrickt. Die Distanz erschwert ein intensives persönliches Kennenlernen. Wir haben bisher viel telefoniert, was den persönlichen Kontakt jedoch nicht kompensieren kann. Die ersten Wochen und Monate hab ich - ohne großartig nachzudenken - sehr genossen, er kann sehr aufmerksam sein und hat sich in der Anfangszeit sehr bemüht. Alles in allem habe ihn als große Bereicherung erfahren und somit auch Gefühle entwickelt, die bei mir inzischen zu „Liebe“ geworden sind. Er hat - beruflich bedingt - leider auch wenig Zeit. Wir sehen uns alle 3 Wochenenden und dann meist für 1 Tag, mehr gibt sein Job-Pensum kaum her.
Seit einigen Wochen wachsen nun Zweifel in mir. Wenn wir uns sehen, verstehen wir uns nach änfänglich etwas seltsamen Phasen des wieder-aneinander-Gewöhnens gut - sehen wir uns länger nicht, entwickeln sich gewisse „Downs“. Insgesamt gibt er sich eher unverbindlich was den Bereich zukünftige Gestaltung betrifft und tut sich - in vielen Bereichen - schwer, Entscheidungen zu fällen (aus Angst Fehler zu machen). Initativen (Wann sehen wir uns wieder? etc.) kommen meist von mir.
Meine Unsicherheit wächst zunehmend - ob er für mich dasselbe empfindet wie ich für ihn. Wenn es nach mir geht, so wünsche ich mir eine „aktive Beziehung“ mit beginnenden gemeinsamen Zukunftsplänen. Und ich wünsche mir mehr gemeinsame Zeit. Ich habe vor ein paar Tagen versucht, mit ihm darüber zu sprechen. Fazit aus seiner Sicht: Er weiß, dass er mich gern hat, fühlt sich wohl bei mir, wir verstehen uns gut, er erzählt mir Dinge, die er allenfalls seinen Eltern erzählt (das überrascht ihn offenbar), wir können gut miteinander reden, er findet mich prima, aber: Er weiß nicht genau, was er fühlt - bzw. ob das, was er fühlt, sozusagen „Liebe“ ist! Er kann es für sich nicht einordnen. Und ihn stören diese Up and Downs, die sich immer wieder einschleichen - gerade, wenn wir uns länger nicht sehen. Jedoch hat er einfach auch nicht mehr Zeit.
Mich verunsichert natürlich sein Nichtwissen!! Enorm. Ich fühl mich irgendwie ohnmächtig.
Dann soll man ja bei Männern immer auf Taten achten, weniger auf Worte. Da sieht es bei ihm z.B. folgendermaßen aus: Wenn er mich besucht, bringt er mir immer eine Kleinigkeit mit. Er unterstützt mich (leider nicht mehr so häufig wie anfangs) mit Ratschlägen. Er bekocht mich, wenn ich bei ihm bin. Er zeigt mir Dinge, die ihm wichtig sind - angefangen von Geocachen/Geocoins über berufliche Pamphlets bis hin zur „Bierbrauerei für den Hausgebrauch“ (Bier selbermachen - sein Hobby). Er begleitet mich nach wir vor zum Verabschieden an mein Auto und schickt auch mal ne SMS, wenn ich nen anstrengenden Tag vor mir habe. Eigenlich nicht zu beanstanden…
Doch wenn wir getrennt sind, habe ich immer häufiger das Gefühl, wir beide leben in 2 Parallelwelten. Ich möchte dabei in einer leben, während er damit klarzukommen scheint, sich einfach in seinen Alltag stürzt und damit zufrieden ist, mich alle 3 Wochen zu sehen! Natürlich will ich mehr - ich könnte halbwegs damit leben, wenn ich zumindest emotional Gewissheit hätte.

Gibt’s ne Chance, dass seine Ungewissheit irgendwann in naher Zukunft zur Gewissheit wird - oder handelt es sich eher um aussichtlslose Liebesmühe meinerseits und ich sollte besser abhaken, bevor ich noch mehr leide? Oder bin ich nur zu ungeduldig und der Gute ist eigentlich gar nicht so verkehrt, sondern einfach typisch Mann, der sich schwer mit Gefühlen tut?

Danke für eure Antworten und einen sonnigen Herbsttag!

Alariel

Hallo,

aus persönlicher Erfahrung heraus würde ich sagen, lass es bleiben.

Selbst wenn er auch Gefühle hat, kann eine Beziehung, die letztendlich nur alle paar Wochen mal gelebt wird, vermutlich nur in ganz seltenen Ausnahmefällen funktionieren.

Schau lieber, welche netten Männer vor deiner Haustür so rumlaufen, mit denen wirst du sicher deutlich glücklicher!

Liebe Grüße

Amanda

Hallo,

wenn der Mann nach 9 Monaten immer noch nicht weiss was er für dich empfindet, dann würden bei mir sämtliche Alarmglocken schrillen. Entweder er ist verrückt nach dir oder eben nicht! Ein Mittelding wie das grad bei dir ist… ist ein „Warmhalten“
sorry!

LG

Hallo

…, kann eine Beziehung, die
letztendlich nur alle paar Wochen mal gelebt wird, vermutlich
nur in ganz seltenen Ausnahmefällen funktionieren.

das würde ich so nicht unterschreiben

Schau lieber, welche netten Männer vor deiner Haustür so
rumlaufen, mit denen wirst du sicher deutlich glücklicher!

Das schon eher

Gruß vom Wolf

Hi!

Neben den anderen Meinungen, die ich teils teilen kann :wink:, hab ich mal noch eine andere Betrachtung. So erlaube ich mir mal, ein bisschen von der Allgemeinsicht abzudriften.

Ich geh mal davon aus, dass ihr noch recht jung seid. Vielleicht höchstens Anfang … Mitte 20. Ist das so?

. Er hat - beruflich bedingt - leider

auch wenig Zeit. Wir sehen uns alle 3 Wochenenden und dann
meist für 1 Tag, mehr gibt sein Job-Pensum kaum her.

Dann mutmaße ich mal, dass er selbstständig ist.

In dem Fall, wo man selbstständig und gleichzeitig jung ist, müsste man Existenzgründer sein (es sei denn, man hat eine Hotelkette geerbt oder so). Dann hat man halt soviel zu tun, was definitiv so ist, und wenig Zeit und:

200 km hin und 200 zurück sind im Gesamten lt. meiner Berechnungen ungefähr 399,99 km, die er zu fahren hat. Es sind nicht nur die Spritkosten, und nicht nur die Abschreibung des KFZ, nicht nur die km-Kosten, die wir einmal mit 0,30EUR/km unterstellen, sondern er dies auch noch als Privatentnahme zu versteuern hat.

Vielleicht kann er das finanziell nicht stemmen und traut sich nicht, das zuzugeben?

Seit einigen Wochen wachsen nun Zweifel in mir. Wenn wir uns
sehen, verstehen wir uns nach änfänglich etwas seltsamen
Phasen des wieder-aneinander-Gewöhnens gut - sehen wir uns
länger nicht, entwickeln sich gewisse „Downs“. Insgesamt gibt
er sich eher unverbindlich was den Bereich zukünftige
Gestaltung betrifft und tut sich - in vielen Bereichen -
schwer, Entscheidungen zu fällen (aus Angst Fehler zu machen).
Initativen (Wann sehen wir uns wieder? etc.) kommen meist von
mir.

Vielleicht ist er selbstunsicher und überlässt dir lieber die Regie?

Meine Unsicherheit wächst zunehmend - ob er für mich dasselbe
empfindet wie ich für ihn. Wenn es nach mir geht, so wünsche
ich mir eine „aktive Beziehung“ mit beginnenden gemeinsamen
Zukunftsplänen. Und ich wünsche mir mehr gemeinsame Zeit. Ich
habe vor ein paar Tagen versucht, mit ihm darüber zu sprechen.

Vielleicht wartet er auch darauf, dass du ihn öfter mal besuchst? Könntest du ja auch mal machen.

Fazit aus seiner Sicht: Er weiß, dass er mich gern hat, fühlt
sich wohl bei mir, wir verstehen uns gut, er erzählt mir
Dinge, die er allenfalls seinen Eltern erzählt (das überrascht

Hm, also meinen Eltern würde ich nichts aus meinem tiefen Seelenleben erzählen. Das muss aber nichts zu sagen haben, da ich insgesamt ein merkwürdiger Mensch bin und meine Meinungen und Erfahrungen nicht als gemeingültig anzusehen sind.

ihn offenbar), wir können gut miteinander reden, er findet
mich prima, aber: Er weiß nicht genau, was er fühlt - bzw. ob
das, was er fühlt, sozusagen „Liebe“ ist! Er kann es für sich
nicht einordnen. Und ihn stören diese Up and Downs, die sich
immer wieder einschleichen - gerade, wenn wir uns länger nicht
sehen. Jedoch hat er einfach auch nicht mehr Zeit.

Welche Up und downs meinst du? Was passiert dann, wovon verursacht?

Mich verunsichert natürlich sein Nichtwissen!! Enorm. Ich fühl
mich irgendwie ohnmächtig.
Dann soll man ja bei Männern immer auf Taten achten, weniger
auf Worte. Da sieht es bei ihm z.B. folgendermaßen aus: Wenn
er mich besucht, bringt er mir immer eine Kleinigkeit mit. Er
unterstützt mich (leider nicht mehr so häufig wie anfangs) mit
Ratschlägen.

Das ist doch süß!

Er bekocht mich, wenn ich bei ihm bin. Er zeigt
mir Dinge, die ihm wichtig sind - angefangen von
Geocachen/Geocoins über berufliche Pamphlets

Diese Wortwahl zeigt mir, dass du seine Tätigkeit nicht ernstschätzt…

bis hin zur
„Bierbrauerei für den Hausgebrauch“ (Bier selbermachen - sein
Hobby).

Schön!

Mein Hobby ist ja mehr der Verzehr desselben.
Bier kann man heute schon fertig kaufen. Ist ungeheuer zeitsparend und auch nicht teuer!

Er begleitet mich nach wir vor zum Verabschieden an
mein Auto und schickt auch mal ne SMS, wenn ich nen
anstrengenden Tag vor mir habe. Eigenlich nicht zu
beanstanden…

Nein, das ist absolut toll. Sowas macht eigentlich niemand, dann und wann mal eine SMS zu schicken. Du musst für ihn was besonderes sein!

Doch wenn wir getrennt sind, habe ich immer häufiger das
Gefühl, wir beide leben in 2 Parallelwelten. Ich möchte dabei
in einer leben, während er damit klarzukommen scheint, sich
einfach in seinen Alltag stürzt und damit zufrieden ist, mich
alle 3 Wochen zu sehen! Natürlich will ich mehr - ich könnte
halbwegs damit leben, wenn ich zumindest emotional Gewissheit
hätte.

Fahr doch mehr und öfter zu ihm!

Gibt’s ne Chance, dass seine Ungewissheit irgendwann in naher
Zukunft zur Gewissheit wird - oder handelt es sich eher um
aussichtlslose Liebesmühe meinerseits und ich sollte besser
abhaken, bevor ich noch mehr leide? Oder bin ich nur zu
ungeduldig und der Gute ist eigentlich gar nicht so verkehrt,
sondern einfach typisch Mann, der sich schwer mit Gefühlen
tut?

DAS, liebe alariel, weiß Gott allein. Der ist nur leider in Frankreich im Urlaub. Den können wir grad nicht fragen.

Dein Bauch und dein Herz wissen, was es damit auf sich hat.

Hallo!

Deine Gefühle scheinen wohl stärker als seine zu sein. So klingen deine Schilderungen leider.

Ich kann natürlich falsch liegen, aber vielleicht will er einfach nur etwas Zeit mit dir verbringen? Ohne viel weiter zu denken? Ohne sich auf eine Beziehung oder irgendwelche Pläne festzulegen.

Was meinst Du denn mit Zukunftsgestaltung?

Vielleicht drängst Du ihn damit, und deswegen rudert er zurück?

Nimm es mir nicht übel, aber das ist doch verständlich. Ich finde 9 Monate sind nicht sehr lang. Besonders wenn man sich monatlich 1 Mal sieht.

Wenn Du ihn dann drängst mit fester Beziehung oder gar Ehe und Familienplanung, ist das wirklich viel verlangt. Das wäre nämlich extrem früh.

Wer weiß, vielleicht kannst Du irgendwann froh sein, dass er sich so zurückhält. Das bewahrt euch beide davor, alles zu überstürzen.

Stell dir vor, ihr würdet zusammenziehen und nach paar Wochen ein riesen Krach und es ist vorbei. Keine schöne Situation.

Versuch doch einfach, die Wochenenden zu genießen. Ihr versteht euch doch grundsätzlich gut, wie Du schreibst. Richte dir dein Leben ein wie es dir gefällt, vergiss irgendwelche Pläne. Sonst machst dich nur unglücklich. Und wirst in einer Dauerwarteschleife verbleiben.

Mit 30 Jahren wird er wohl ungefähr wissen, was er will, wie er sein Leben gestalten will. Wenn er Beziehungen grundsätzlich nicht so eng gestalten will, wird sich das wohl kaum ändern die nächsten Jahre.

Versuche damit umzugehen. Und löse dich von irgendwelchen Rollenbildern oder Erwartungshaltungen. Mach es so wie er. Besuche ihn monatlich, solange Du Freude daran hast und wenn nicht dann lass es. Richte nur deinen Lebensmittelpunkt nicht auf diese Beziehung, das macht dich nur unglücklich und verletzlich.

Viele Grüße

Noch was
An anderer Stelle wurde dir vorgeschlagen, jemanden in deiner Nähe zu suchen. Denk doch darüber mal nach.

Doch auch wenn Du jemand neues findest: Lass dir Zeit! Nach einigen Treffen kann man nicht von einer Beziehung sprechen.

Und sollte dich einer nach paar Monaten heiraten wollen, such schnell das Weite :smile: Der hat entweder einen Knall oder braucht einen Pass.

Ausnahmen gibt es natürlich, wie immer im Leben. Bevor mich die paar Monats-Pärchen jetzt attackieren :smile:

Viele Grüße

hallo,

ich würde mal sagen die 200km auseinander bauen einen gewissen druck auf. „mehr zeit miteinander“ bedeutet ja bei seinem arbeitspensum, dass einer von euch beiden umziehen und den job wechseln muss. und weil man grade dabei ist, würde man dann gleich zusammenziehen.

das ist vielleicht nach 9 monaten mit monatlichem treffen n bisschen arg früh. vielleicht ist ihm nicht klar, dass du nicht unbedingt genau das und zwar sofort willst, sondern eben nur gewissheit.

grüße
crazyeddie

Hallo

200 KM ist ne Menge Abstand !
und nur alle drei Wochen 1 Tag ist sehr wenig ! bist du dir sicher das alles so ist , wie von seiner Seite kommt ? manchmal sind wir Frauen ja Blind vor Liebe , wollen gar nicht genau wissen was wirklich abgeht ?!
Ich hoffe für dich , das der Kerl wirklich ok ist und das du nicht verars… wirst !dann werdet ihr auch einen gemeinsamen Weg finden , wenn ihr es beide wollt .
Habe in den vergangenen Jahren leider auch meine Erfahrung machen müssen, das Männer Schweine sein können … Lügen…Lügen…Lügen…
habe aber dann im letzten Jahr mein Glück kennen gelernt und wir leben jetzt zusammen , es gibt jede menge Schufte da draußen , aber auch ehrliche Typen und solch einen wünsche ich dir…!!!

Hallo Alariel

Ich hätte ein paar Fragen an Dich. Auch ist mir etwas aufgefallen:

aufmerksam sein und hat sich in der Anfangszeit sehr bemüht.

Aus dem Wort „bemühen“ läßt sich Mühe ableiten. Bemühen = Mühe!

Wenn mir jemand sagt: „Der Partner bemüht sich in der Beziehung“, schrillen bei mir alle Alarmglocken. Eine Beziehung soll Spass machen und keine Mühe sein.

Seine Unsicherheit sind meist Erwartungen, die er glaubt, die er Dir zuliebe erfüllen muß um ein guter Mann/Freund zu sein.

Meine Fragen nun:

In wie fern hat er sich bemüht?

Wobei hast Du gesehen, dass er sich bemüht hat?

Wie stellst Du Dir Deine Zukunft vor?

Was möchtest Du in der zusätzlichen gemeinsamen Zeit mit ihm gerne machen?

Was schätzt Du an Ihm?

Welche Änderungen wünschst Du Dir bei ihm?

Liebe Grüße

Martin

Hallo Jessy,

danke für die liebgemeinte Antwort.

Er ist kein Schuft, da bin ich 99%ig sicher. Sein Vater ist Pfarrer, er selbst hat u.a Lehramt Theologie studiert. Ein Arschlochverhalten ist erzieherisch bedingt ausgeschlossen.

Ansonsten: vielleicht hast du Recht und ich male mir gewisse Dinge schön. Ich denke langsam, es liegt daran, dass er nicht weiß, was er will…somit zögert er auch ständig, will sich auf nix festlegen.
Vielleicht bin ich auch zu anspruchsvoll und fordernd und enge ihn dadurch ein bzw. baue Druck auf. Ich weiß es nicht…

Ich freue mich für dich, dass du dein Liebesglück gefunden hast. Es ist nicht immer leicht.

Liebe Grüße
Barbara

Hallo Martin,

danke für deine Worte.

Nun zu deinen Fragen:

In wie fern hat er sich bemüht?
Er war nicht nur bemüht, sondern auch aufmerksam und zwar selbstlos. Wasserglas neben das Bett stellen, Jacke/Mantel/Tasche tragen, selbstgemachte Pizza backen, regelmäßig Mitbringsel, laufend Tipps und Ratschläge gegeben für alles Mögliche, usw.

Wobei hast Du gesehen, dass er sich bemüht hat?
Wenn wir bei der Bezeichnung Aufmerksamkeit bleiben wollen - ich hab es gespürt und habe ganz selten etwas von all den Dingen verlangt. Er hat’s einfach immer gemacht…

Wie stellst Du Dir Deine Zukunft vor?
Wenn alles gut läuft, nach 1,5-2 Jahren das Zusammenziehen wagen, danach weiter sehen und mittelfristig vielleicht Eigenheim, Heirat, Kinder. Ich habe alle Punkte bisher nie thematisiert, um ihn nicht einzuengen.

Was möchtest Du in der zusätzlichen gemeinsamen Zeit mit ihm gerne machen?
sich nah sein, Zeit verbringen, Unternehmungen jeglicher Art - und dennoch nicht nur aufeinander sitzen - jeder sollte sein Leben ein Stück weit bewahren…

Was schätzt Du an Ihm?
Intelligenz, Feinfühligkeit & sensible Art, Aufmerksamkeit, Stimme, Aussehen, Ehrgeiz, Aufrichtigkeit & Ehrlichkeit…

Welche Änderungen wünschst Du Dir bei ihm?
Ich möchte das Zusammensein steigern, dass wir ein Team bilden - alle 21 Tage ist nicht wirklich oft und auf die Distanz ist’s nicht einfach. Aber wenn beide grds bereit dazu sind, muss es irgendwie gehen. Und ich wünsche mir mehr Verbindlichkeit. Er kann sich nur schwer festlegen, eigentlich in allen Bereichen (Job, Restaurantwahl, feste Bindung etc.) Zukunftspläne werden geschoben und nur dann angegangen, wenn Druck von außen kommt.
Und genau hier kommen die Zweifel…

–> Was will er? Ich denke, das weiß er nicht.

Danke schon jetzt für deine Zeit, mir den Männer-Blickwinkel zu erklären.

Lieber Gruß
Barbara

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Kommunikations Problem
Hallo Barbara

So wie sich das für mich liest, scheint klar zu sein was er will.

Nämlich: Dich NICHT verlieren.

Und euer Problem scheint auch klar zu sein: Kommunikationsproblem!!!

Das erkennt man zum Beispiel an dem, dass er sich nur schwer festlegen kann.

Zukunftspläne werden geschoben und nur dann angegangen, wenn
Druck von außen kommt.

Warum kann er sich schwer festlegen? Weil er Angst hat eine Entscheidung zutreffen die, Dir nicht gefällt. Andererseits hat er wieder Angst, dass er seine Eigenständigkeit verliert. Dass Du folgendes machst:

Ich möchte das Zusammensein steigern, dass wir ein Team bilden

Zu Beziehungen:

Aus meiner Sicht ein absolutes nono: Nämlich gegen Kommunikation sein und für Gedankenlesen in der Beziehung:

Wasserglas neben das Bett stellen,
Jacke/Mantel/Tasche tragen, selbstgemachte Pizza backen,
regelmäßig Mitbringsel, laufend Tipps und Ratschläge gegeben
für alles Mögliche, usw.

(…)

ich hab es gespürt und habe ganz selten etwas von all den
Dingen verlangt. Er hat’s einfach immer gemacht…

Warum sind all die Dinge schlecht für eine Beziehung. Es ist am Anfang romantisch, doch wird es zur Beformundung. Man glaubt, dass der Partner das will, weiß es aber nicht. Der andere will es vielleicht nicht mehr, läßt es aber über sich ergehen, weil es der andere ja so Liebevoll macht. Man geht sich auf gut Deutsch, gegenseitig auf die Nerven, obwohl man etwas gutes tun will.

Wenn ich von meiner Freundin erwarte, dass sie mir zum Beispiel die Jacke trägt, ohne dass ich es ihr sage: Dann würde ich von ihr erwarten, dass sie Gedanken lesen kann.

Wenn Du von ihm erwartest, dass er Dir ein Wasserglas zum Bett stellt, ohne dass Du es ihm sagst, dann erwartest Du von ihm, dass er Gedanken lesen kann.

Genau das nennt sich mit der Zeit: mangelnde Kommunikation + Auseinanderleben.

Meine Freundin und ich machten uns am Anfang der Beziehung zum Beispiel aus, dass wenn jemand etwas von anderen wünscht, muß er es ihm sagen. Als sie mir einmal sagte, dass ich es mir selbst denken hätte können, sagte ich ihr, dass ich nicht ihre Gedanken lesen kann und wenn sie es mir nicht sagt, ich es auch nicht wissen kann.

Und das ist egal bei was. Da gibt es Beispiele, dass die Frau mit dem Kochlöffel extra laut auf den Kochtopf schlägt um so dem Mann zu signalisieren, dass er ihr hilft. Der Mann kann aber nicht gedanken lesen und nicht wissen, dass das heißt hilf mir bitte. Auf der anderen Seite ist die Frau unsicher (so wie Du), weil er ihr nicht hilft. Doch woher soll er es wissen, wenn sie es ihm nicht sagt?

Das ganze gilt auch für Aufmerksamkeiten: Woher soll er wissen ob es Dir Lästig sein wird oder Du darüber erfreut sein wirst? Zwischen lästig und erfreut ist so eine schmale Grenze. Wenn Du CDs als Beispiel sammelst, es kann sein, dass er Dir eine schenkt, die Du nicht so gerne hast. Die Du nur annimmst, weil sie von ihm ist.

Oder beim Fern sehen. Ab und zu möchte meine Freundin einfach gerne alleine fern sehen, ab und zu gerne nebenbei mit mir kuscheln. Ich kann nicht wissen wann dieser oder dieser Zeitpunkt ist. Wenn sie mit mir kuscheln möchte, fragt sie mich, ob ich Zeit und Lust habe.

Das vom anderen zu erwarten, dass er es sich denken kann ist nur eines: mangelnde Kommunikation!

Vom Freund zu erwarten, dass er einem glücklich macht ist eine sehr große Last in der Beziehung. Natürlich auch umgekehrt, sich von der Freundin zu erwarten, dass sie einem glücklich macht. Beziehungen unter dieser Last werden glaube ich nahezu immer zu Bruch gehen.

Der nächste Punkt:

wagen, danach weiter sehen und mittelfristig vielleicht
Eigenheim, Heirat, Kinder. Ich habe alle Punkte bisher nie
thematisiert, um ihn nicht einzuengen.

Du erwartest von ihm, dass er dazu klar Stellung beziehst, traust Dich aber selbst nicht dazu Stellung zu beziehen um ihn nicht einzuengen. Hast Du schon einmal daran gedacht, dass er aus dem gleichen Grund diesbezüglich nicht dazu Stellung nimmt?

Es ist wieder das gleiche: mangelnde Kommunikation.

Was ich sehr wichtig und gut finde von Dir ist keinen Druck machen.

Man kann auch ohne Druck dem anderen seine Wünsche und Sichtweise mitteilen.

Zum Beispiel, indem mich meine Freundin fragt ob ich Zeit und Lust zum kuscheln habe und wenn ich „nein“ sage, darauf nicht böse ist.

Entscheidungsfähigkeit beim Partner kann man übrigens verbessern und verschlechtern. Lob und Komplimente machen selbstsicherer. Wenn Du ihn zum Beispiel viel Lobst und Komplimente machst, wird er selbstsicherer. Kritierst Du ihn, wird er unsicherer, trifft weniger Entscheidungen, überläßt immer mehr Dir.

Ganz klassisch aus meiner Sicht: Wenn jemand den Partner kritisiert, dass er so wenig Zeit mit einem verbringt, bessert sich etwas für 2 Wochen, danach wird es noch schlechter. Wer möchte schon gerne mit jemanden Zeit verbringen, der einem kritiert? Lobt man ihn dagegen, dass er zum Beispiel im Job so begehrt ist, wird er eher versuchen weniger zu Arbeiten. Meist möchte man nur diese Anerkennung erreichen, wenn man sie hat, ist man zufriedener und kann leichter zurück stecken.

Also bezüglich Deiner Unsicherheit:

Frage nicht im Forum was er will. Frage ihn!!! Vertrauen ist übrigens besser als ihn zu „messen“ oder „überprüfen“!

Brich das Eis und rede mit ihm darüber! Frage ihn über seine Pläne und sage Du ihm Deine! Traue Dich. Sage ihm Deine! Wenn ihr nicht auf einen Zweig kommt, weißt Du wo Du dran bist. Bei der Unsicherheit die ihr jetzt beide habt, ist niemand von euch glücklich! Einer von beiden muß den ersten Schritt tun! Sage ihm auch, dass was Du hier schriebst:

ihn nicht einzuengen.

nicht nur aufeinander sitzen - jeder sollte sein
Leben ein Stück weit bewahren…

Und weißt Du was noch kommunikatives Eis bricht? Sich entschuldigen zu können.

Überlege einmal, wofür Du Dich bei ihm entschuldigen könntest.

Liebe Grüße

Martin

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