Er will immer alles sofort und immer das teuerste

Hallo!

Hoffe ich bin hier im Brett richtig…

Mein Problem ist, mein Freund (23 Jahre) ist ein Einzelkind und Scheidungskind. Er besitzt auch eine eigene Wohnung

Jedes mal wenn irgendwas neu auf den Markt kommt MUSS er es haben. Sei es ein TV, ein Handy, ein PC oder einfach nur Schuhe.
Und zwar nicht nur irgendwas, es muss immer das Beste der Besten sein, egal wie teuer.

Er redet sich immer raus, weil als Einzelkind wird man doch mehr Verwöhnt, und wenn sich die Eltern Scheiden lassen (er war damals ca 8 Jahre) sowieso. Die Eltern haben sich aber nicht bekämpft indem sie ihm die teuersten Sachen kauften! Aber er hatte halt immer alles was er wollte.

Das Problem dabei ist, er kann sich diesen Luxus auf Dauer einfach nicht Leisten! Weil wer kauft sich einmal im Jahr den neusten TV? Wer lässt sich seinen PC alle paar Monate updaten? Er hat auch immer nur Markensachen an (Schuhe, Kleidung, selbst Unterwäsche muss vom feinsten sein).
Noch dazu kommt, dass er nicht warten kann. Er sieht was neues und schwupp landet es im Einkaufswagen!

NOCH ist er nicht verschuldet, aber jedes Monat wirds knapp und irgendwann kann er sich das alles einfach nicht mehr leisten, aber er versteht das einfach nicht!

Wie kann ich ihm das erklären, dass er besser aufpassen muss? Dass er Nachdenken soll bevor er etwas kauft? Könnte es den wirklich sein, dass er eine Art „Einzelkind-Syndrom“ hat oder es wegen der Scheidung ist? Oder könnte es sogar Kaufsucht sein?

Bitte helft mir! Ich will nicht das er in die Schuldenfalle tappt!

Danke für Eure hilfe!
16musik

aus meiner persönlichen Erfahrung würde ich sagen, dass die Ausrede Einzel- und Scheidungskind Blödsinn ist. Nennt man das Ganze nicht einfach Kaufsucht? Wenn ja - zum Fachmann.

Bitte helft mir! Ich will nicht das er in die Schuldenfalle tappt!

So wie sich das anhört, wirst Du das Verhalten Deines Freundes nicht ändern können.

Hi!

Als erstes: bei aller Liebe, aber mach das Problem deines Freundes nicht zu deinem finanziellen Problem!
Dazu gehört, daß du ihm am besten gar kein Geld leihst - und wenns denn unbedingt sein muß, dann schriftlich und unter Zeugen festhalten!
Und falls ihr zusammenzieht oder ähnliches - getrennte Konten!
Sonst bist du schneller in der Schuldenfalle mitgefangen als du gucken kannst.

Zu ihm selbst würde mir nur eine Hilfe einfallen, diese besteht aber aus zwei Teilen:

  1. Den Kompromis schließen, daß teure/neueste Sachen nur dann gekauft werden, wenn dazu noch Geld da ist. Am besten also erst am Ende des Monats - sofern ers wenigstens noch sooo lang aushalten kann bis zum Kauf.
  2. Sparvertrag abschließen - egal welcher Art. Es sollte jedoch auf eine gewisse Zeitspanne ausgelegt sein, dieses bring i.d.R. mehr Zinsen und hat als Nebeneffekt, daß man an das Geld nicht sofort kommt, sondern erst, wenn die Laufzeit beendet ist. Hier wäre ich aber vorsichtig und würde die Zeitspannen (die je nach Anbieter variieren) eher relativ kurz wählen, so ca für 1 Jahr oder 3 Jahre. Lieber nicht länger, denn wenn mal Not am Mann ist, dann sollte man schon an das Geld kommen können.
    Auf dieses Sparkonto wird dann jeden Monat am Monatsanfang (!) eine bestimmte Summe überwiesen - soviel, wie man es sich noch leisten kann.

Dies wäre jetzt nur eine Hilfe, wie er eine größere Anschuldung halbwegs verhindern kann und ebenso für Notfälle (Schuldenfall) dennoch etwas in Reserve hat.
Das ändert jedoch nichts an seinem Grundproblem - er selbst muß sein Kaufverhalten ändern!!

Eine weitere Hilfe wäre vielleicht, einen vollständigen Haushaltsplan zu erstellen - kann man auch selbst mit Excel. Wenn er sämtliche Einnahmen (Gehalt usw) und sämtliche laufende Kosten (Miete, Versicherungen, Vereinsbeiträge, Ausgaben für Lebensmittel, Klamotten usw.). Daran kann er vielleicht auch einsehen, daß der ständige Kauf von Luxusgütern seinen baldigen finanziellen Ruin fördert.

Männer brauchen sowas in anschaulicher Form und nicht nur so dahergesagt *gg*

Gruß,
Sharon

Er hat keine Schulden
Hallo!

Jedes mal wenn irgendwas neu auf den Markt kommt MUSS er es
haben. Sei es ein TV, ein Handy, ein PC oder einfach nur
Schuhe.

Das Problem dabei ist, er kann sich diesen Luxus auf Dauer
einfach nicht Leisten! Weil wer kauft sich einmal im Jahr den

NOCH ist er nicht verschuldet, aber jedes Monat wirds knapp

Wo siehst Du hier das Problem?

Er kauft sich genau so viel, wie er sich leisten kann.

Falls er weniger Geld ausgibt, was soll er Deiner Meinung nach mit dem Geld machen?

Ich war gestern bei einer Selbsthilfegruppe für Angehörige. Die meisten dort haben das Problem, dass sie sich einfach nicht genug distanzieren können. Sie können nicht akzeptieren, dass jeder Mensch das Recht auf eine Makke haben muss und diese ihm gewährt werden muß.

Solange es sich mit dem Geld ausgeht, hat er kein Problem! Je mehr Du ihn zum nicht kaufen drängst um so mehr wird er vermutlich kaufen. (ist meistens so)

Wenn Du mit seinem Verhalten nicht einverstanden bist, gibt es nur eine Lösung: Getrennte Kassen. Das heißt: Sein Geld und Dein Geld. Dann kannst Du mit Deinem Geld machen was Du willst und er mit seinem.

Wie kann ich ihm das erklären, dass er besser aufpassen muss?

Auf was soll er besser aufpassen?

Dass er Nachdenken soll bevor er etwas kauft? Könnte es den

Er denkt sicherlich vorher nach, nur hat er halt andere Gedanken als Du. So wie Du vielleicht eher Bekleidung kaufst, kauft er eher Technik.

es wegen der Scheidung ist? Oder könnte es sogar Kaufsucht
sein?

So wie Du das beschreibst ist es keine Kaufsucht. Denn es geht sich bei ihm mit dem Geld aus.

Bitte helft mir! Ich will nicht das er in die Schuldenfalle
tappt!

Dann lasse ihm sein Ding machen. Oft braucht man auch einen Kredit um zu erfahren wie das ist, wenn man ständig Zinsen zahlt.

Getrennte Kassen!

Liebe Grüße

Martin

Hallo

NOCH ist er nicht verschuldet, aber jedes Monat wirds knapp …

Das kann doch auch noch ewig so weitergehen, oder nicht?

und irgendwann kann er sich das alles einfach nicht mehr leisten, aber er versteht das einfach nicht!

Ich irgendwie auch nicht. Wann genau kann er sich das alles nicht mehr leisten? - Ich vermute eher, dass er bis auf Weiteres immer ganz knapp mit seinem Geld auskommen wird. Das scheint ja seine Angewohntheit zu sein.

Wichtig ist (meiner Meinung nach), dass du niemals, auch nicht ausnahmsweise, ihm aushilfst oder ihm was leihst. Das wäre möglicherweise das Ende eurer Freundschaft.

Wenn du aber am 29. noch was Tolles unternehmen kannst, und er muss zu Hause bleiben, dann wird er vielleicht einsehen, dass Haushalten doch manchmal sinnvoll sein kann. Vielleicht aber auch nicht. Voraussetzung wäre allerdings, dass du das auch ab und an tust, und zwar dann ohne ihn, weil er ja nichts mehr hat.

Viele Grüße

Guten Tag,

„Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht !“

Sicher ist, die Schwierigkeiten werden kommen. Für den Partner wird es dann nicht einfach, nicht mit reingezogen zu werden. Ein paar Punkte sind dann unbedingt zu beachten:

Wenn um eine Unterschrift gebeten wird, niemals etwas unterschreiben, seis auch noch so harmlos oder einleuchtend.

Nur Beträge verleihen, deren Verlust leicht verschmerzt werden kann.

Den eigenen Posteingang genau überwachen. Dafür sorgen, daß Briefe nicht „verloren gehen“ können.

Seltsame Schreiben von Banken, Versandhäusern, Inkassobüros etc. nicht als unwichtige Irrläufer abtun, sondern sofort prüfen.

Das klingt jetzt alles ein bißchen kraß, nach 2 Jahrzehnten Berufspraxis in diesem Bereich weiß ich aber, wovon ich schreibe.

MfG, Houdini