Es handelt sich um eine Urkunde Mitte 11. Jh. Ein Getreuer (Mezelin) bekommt eine „villa“ zu freiem Eigentum geschenkt. Mit folgendem komme ich dabei nicht klar und bitte um Ihre/Euere Hilfe:
quod predicte ville cives ad urbem debent, in proprium dedimus confirmavimus perpetuo iure possidendum sibi concessimus, ea videlicet racione ut idem Mecelinus eiusque posteri absque cunctorum contradictione liberam inde potestatam habeant tenendi precariandi commutandi tradendi vel quicquid illis placuerit faciendi.
Hallo!
Ich übersetze das jetzt mal, obwohl ich mit dem Sinn des „quod … cives … debent“-Satzes nicht recht klarkomme.
quod predicte ville cives ad urbem debent,
Was die Bewohner des o. g. Gutes der Stadt schulden,
in proprium dedimus
haben wir als Eigentum gegeben,
confirmavimus
haben es bestätigt [oft im Sinn von unterschrieben und besiegelt]
perpetuo iure possidendum sibi concessimus,
haben ihm/ihnen dauerhaft zu Recht zum Besitz überlassen,
ea videlicet racione, ut idem Mecelinus eiusque posteri
nämlich in dem Sinn, dass dieser Mezelin und seine Nachkommen
absque cunctorum contradictione liberam inde potestatam* habeant
infolgedessen von jeder Einrede freie Verfügungsgewalt haben ,
tenendi precariandi commutandi tradendi
es zu behalten, zu verleihen, zu tauschen, weiterzugeben
vel quicquid illis placuerit faciendi.
oder damit nach Belieben zu verfahren.
[wörtlich: oder alles zu tun, was ihnen gefällt]
* Ich übersetze, als ob potestatem dastünde, was vermutlich der Fall ist.
Beste Grüße!
H.
perpetuo iure possidendum sibi concessimus,
Da habe ich das Reflexivpronomen sibi beim Gerundiv possidendum zu wenig beachtet.
Wörtlicher übersetzt man also:
haben dauerhaft zu Recht zu seinem Besitz überlassen.
H.