Erbsensuppe: Warum werden die Erbsen nicht weich?

Hallo,

ich habe heute Erbsensuppe gekocht, so wie schon viele Male in meinem Leben. Bisher hat das immer geklappt, ist ja auch nicht schwer. Aber diesmal wollen die Erbsen einfach nicht weich werden. Sie sind aus „Müllers Mühle“, mehr als 12 Stunden eingeweicht und kochen nun schon 1 1/2 Stunden. Aber wenn ich eine rausfische und zu essen probiere, ist sie noch hart.

Woran kann das liegen? Ich habe lange keine Erbsensuppe mehr gekocht, die Packung lag wohl mehr als zwei Jahre im Schrank. Kann das schuld daran sein? Was kann ich nun tun? So essen, wie sie ist, oder gibt es eine Chance, sie doch noch weicher zu bekommen? Und wenn, dann wie?

Fragt unglücklich und grübelnd
Carsten

[Titelzeile editiert vom www Team]

Hallo,
hast du Salzwasser verwendet?
Das könnte der Grund sein, denn Erbsen und Linsen werden dann nicht weich.
Also Salz weglassen und würzen, wenn die Erbsen weich sind.
Mao

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Kipp das Wasser ab und füge frisches wieder hinzu, gib pro Liter 1 Teel. Natron/Backpulver dazu und koch sie nochmal… Werden binnen kurzer Zeit weich und werden dadurch auch bedeutend bekömmlicher. ramses90

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Möglicherweise liegt es wirklich daran, dass die Erbsen schon so lange herum gelegen sind… vielleicht nimmst du das nächste Mal einfach Tiefkühl-Erbsen? Finde die praktisch, weil die im Nu fertig sind!

Für eine Erbsensuppe?

Das habe ich vor vielen Jahren einmal gemacht. Das Ergebnis: Erbsen und Kartoffeln waren gar. Klar. Die Sämigkeit, die Erbsensuppe sonst hat, fehlte aber völllig. Die Flüssigkeit sah aus wie klare Brühe, in der die Erbsen und Kartoffelstücke herumschwammen. Es schmeckte auch Null nach Erbsensuppe.

Retten konnte ich das Essen nur, nachdem ich in einem Kochforum gefragt hatte, indem ich eine Tüte Erbscremsuppe kaufte und die hineinmischte, Sah dann echt wie Erbsesuppe aus und schmeckte auch so, einfach g u u t !

Carsten

Kann ich nur bestätigen. Koche trockene Hülsenfrüchte grds. nach Einweichen immer mit ein bisschen Natron (und etwas Speck),
LG
Amokoma1

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ja, warum denn nicht? ich mache das immer so, was ist denn so verwunderlich dran? Ich finde das doch viel einfacher als die trockenen erbsen zu verarbeiten. vielleicht mache ich ja etwas falsch, freue mich über gegenargumente, dann überdenke ich meine Taktik. :slight_smile:

Es gibt kein Gegenargument. Es gibt allerdings zwei unterschiedliche Gerichte bzw. Suppen.

  • die Erbsensuppe aus Trockenerbsen: eine gebundene/sämige Suppe, von der man satt wird, die für mich eher in die kühlere Jahreszeit passt und
  • die Erbsensuppe aus grünen frischen Erbsen (die können auch aus TK oder Dose kommen), die aus Brühe mit Erbseneinlage und optimalerweise kleinen Grießklößchen besteht und für mich eher eine „Sommersuppe“ ist.
    LG
    Amokoma1
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Und es gibt eine (oder genauer eine Gruppe von) Erbsensuppe, die aus pürierten grünen Erbsen besteht, meist auf Basis von Kefir oder Buttermilch, aber auch auf Basis von Brühe, gelegentlich mit Joghurt oder Schafskäse serviert, lauwarm oder eis gekühlt als Sommersuppe.

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Das finde ich interessant. Kommt mir lecker vor. Werde ich ausprobieren,
Merci vielmals.
LG
Amokoma1

ah interessant! ich habe dann eine ganz andere art von erbsensuppe gemeint. ich hatte erbsen-cremesuppe im kopf, also püriert mit sahne :smiley: die anderen varianten habe ich noch nie ausprobiert. dann kann ich ja gar nicht mitreden, habe noch nie mit getrockneten erbsen gekocht :slight_smile: danke für die erklärung! :slight_smile:

???

Das finde ich jetzt schon interessant. Aus welcher Gegend Deutschlands stammst Du, dass Du unter „Erbsensuppe“ eine Suppe von grünen Erbsen verstehst? Offenbar eine Gegend, in der es keine Pfadfinder, keinen Wanderverein, kein Technisches Hilfswerk, keine Freiwillige Feuerwehr und kein Rotes Kreuz gibt.

Übrigens: Die klassische Basis für Erbsensuppe sind nicht getrocknete Erbsen, sondern die älteste industriell herstellbare Konserve überhaupt, die Erbswurst:

Schöne Grüße

MM

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Ich weiß nicht, ob das primär ein Problem mit einer Region ist. Es soll Menschen geben, die auch von der Familie her mit Pfadfindern, Wanderverein, THW, freiwilliger Feuerwehr und DRK nix am Hut haben. Dafür muss die Stadt, in der man wohnt, nicht mal besonders groß sein. Außerdem fallen mir gleich mehrere Einrichtungen dieser Art ein, in denen die Erbsensuppe ziemlich verpönt war. Dazu muss man nur jemand Verantwortliches am Start haben, der sie nicht mag. (Davon gibt es viele Menschen…) Oder jemanden mit „Zeitgeist“, der auf anderen Suppenvarianten zurückgegriffen hat.

Wenn man dann noch in einer Familie aufwächst, wo eine derartige Abneigung auch vorhanden ist, hat sich das Thema Erbsensuppe erledigt. Sollte man dann in der Phase des Erwachsenwerdens nur in die Nähe einer solchen Kanone gekommen sein, wurde da ein sehr großer Bogen drum gemacht.

Die Antwort liefert dann indirekt dein Link. Die Erbswurst wurde nicht eingestellt, weil deren Erfinder die Rezeptur mit ins Grab genommen hat, sondern weil die Nachfrage weg war. Das war sie schon ziemlich lange. Das wiederum spricht nicht für einen hohen Verbreitungsgrad in den letzten Jahrzehnten.

Das lag und liegt auch daran, dass Erbsensuppe - so auch der Hinweis im Wikipediaartikel zu selbiger - als Zeichen von Armut gilt. Dieses Label wollte man sich auch beim DRK oder THW nicht unbedingt mehr anpappen. Dann lieber preiswerte Suppen, die diesen „Ruch“ nicht haben.

Was natürlich alles nicht ausschließt, dass Erbsensuppe auch eine Fangemeinde hat.

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Dass die klassische Basis für die sämig nahrhafte Erbsensuppe aus getrockneten Erbsen die „Erbswurst“ sein soll, ist mir völlig neu. In der Gegend, aus der ich stamme, war die „Erbstwurst“ als Grundlage verpönt. Sie hatte den schlechten Ruf, nur von faulen und nicht besonders guten Köchinnen benutzt zu werden. Eine Erbsensuppe aus der Erbswurst gab es extrem selten und nur unter vielen Entschuldigungen der Köchin.
Dass die Erbswurst am Anfang stand, kann Ich von der Produktionsweise her einfach nicht glauben.
LG
Amokoma1

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Hast Du eine Ahnung, was die zuletzt ungefähr gekostet hat?

Bei ebay werden die letzten Exemplare zu horrenden(?) Preisen vertickert:
1 Stück 14,00
2 Stück 24,00
usw.
alle mit schon abgelaufenem MHD klickmich

Gruß

Servus,

ich glaube mich aus den letzten Jahren an sowas wie 1,29 oder 1,39 € zu erinnern.

Eine noch nicht sehr alte hab ich noch hier zu liegen, aber die ist nicht aus einem Geschäft mit Preispäppern.

Schöne Grüße
´
MM

Das halte ich auch für eine höchst persönliche Meinung. Selbst bei den Gulaschkanonenbefüllern, an deren Füllprozess ich als Betrachter zugegen war, ist die nicht verwendet worden. Eben weil der Ruf noch mauer war, als ohnehin schon einer Erbsensuppe anhängt. Dann wenigstens vernünftig gemacht.

Da hast Du wohl Recht. Interessant ist für mich, in welchem Umfang seit einiger Zeit „Dal“ - Gerichte (wohl überwiegend aus der indischen Küche stammend, also mit exotischem und weltläufigem Unterton versehen) an Beliebtheit zunehmen. Im Grundprinzip handelt es sich in der Basis .
immer um weich gekochte, manchmal pürierte Trockenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Kichererbsen, die mit verschiedenen anderen Zutaten variiert werden. Das ist ja ein grundsätzlich psitiver Ernährungstrend.
Die „alte“ Suppe aus getrockneten Erbsen oder Linsen musste vermutlich erst unter einem völlig neuen Label wachgeküsst werden.
LG
Amokoma1