Erdanziehungskraft in Wien

Hallo!

Ich hab gehört, dass Wien die Stadt mit der größen Erdanziehungskraft in Europa sein soll. Ist da etwas wahres dran?

Es heißt die hohe Erdanziehungskraft sei der Grund für die Trägheit der Wiener. Hört sich für mich deshalb eher nach einer urbanen Legende an.

lg

Ich hab gehört, dass Wien die Stadt mit der größen
Erdanziehungskraft in Europa sein soll. Ist da etwas wahres
dran?

Es heißt die hohe Erdanziehungskraft sei der Grund für die
Trägheit der Wiener. Hört sich für mich deshalb eher nach
einer urbanen Legende an.

IIRC haben wir in der Schule (in Wien) die Erdbeschleunigung mittels Pendel bestimmt und keine von der Literatur abweichenden Werte gefunden. Vielleicht haben wir aber auch nur ungenau gemessen…

Daß Erdbeschleunigung und (menschliche) Trägheit korrelieren, halte ich aber für ein Gerücht - Astronauten müßten sich ja dann vor Tatendrang kaum halten können.

LG
Stuffi

Hallo lg,

die Erdanziehung ist in einem sehr geringen Maße vom Untergrund abhängig. Wenn z.B. viel Eisenerz unter Dir ist, ist die Anziehung minimal größer, wenn eine große Erdgasblase da ist, minimal geringer.
Das machen sich Prospektoren zunutze um auf diese Art nach Bodenschätzen zu suchen. Aber sooo einfach ist das nicht.

Vielleicht liegt Wien auf einem großen Stein?!

Gandalf

Vielleicht liegt Wien auf einem großen Stein?!

Nein, eher Schotter, Lehm, usw…

LG
Stuffi

Hallo,

Ich hab gehört, dass Wien die Stadt mit der größen
Erdanziehungskraft in Europa sein soll. Ist da etwas wahres
dran?

Das wage ich mal stark zu bezweifeln, da die Erde an den Polen abgeflacht ist, würde ich eher auf eine Stadt in Nord-Norwegen tippen.

Es heißt die hohe Erdanziehungskraft sei der Grund für die
Trägheit der Wiener. Hört sich für mich deshalb eher nach
einer urbanen Legende an.

Also die Erdanziehung variiert zwar ein bisschen mit Meereshöhe, Breitengrad und geologischen Strukturen im Untergrund, aber dieser Unterschied ist minimal. Die Abweichung ist so gering, dass du davon überhaupt nichts spürst.

Mit dieser Logik müssten die Bewohner in Tibet oder in den Anden sowas von voller Tatendrang sein und die Bewohner um die Polkappen oder am Toten Meer dürften sich gar nicht mehr bewegen.

Also IMO eine ziemlich blöde Urban Legend.

mfg
deconstruct

Tach auch !

Geologisch gesehen, liegt Wien in einem inneralpinen Becken, welches im zuge der Alpenbildung im Tertiär entstand. Diese Becken wurden mit sedimentärem Material der Alpen gefüllt und können mehrere km mächtig sein.
Im Allgemeinen ist dieses Material, auch wenn es tief versenkt ist, leichter als z.B. Mantelmaterial. Aufgrund dieses Dichteunterschiedes müsste im Beckenzentrum eigentlich ein Gravitationsminima vorherrschen, außerdem sind die Alpen mit ihrer Vielzahl von sauren und intermediären Intrusionen kein Gebiet für vorherschende hohe Erdanziehungskraft.
Hohe Erdanziehungskräfte bzw. Gravitationsmaxima erhält man bei natürlich bei manchen Eisenlagerstätten, aber so weit verbreitet sind die dann auch wieder nicht, und bei sehr dichter Lithosphäre.
Diese Lithosphäre (Erdkruste) findet man zb in kaltem, absinkendem Ozeanboden an Subduktionszonen und auf den Kontinenten in mafischen-ultramafischen Intrusionen (zb Bushveld-Komplex oder Great Dyke).
Das sind also Gebiete hoher Erdanziehung, welche sich aber erst im 2. oder 3. Nachkommabereich bemerkbar machen.

Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind würde ich eher behaupten: Wien liegt in einem Schwereminima.

Aber genaue Daten sollte man bei geophysikalischen Instituten der Uni´s
erfahren.

Wer meine Ausführungen wiederlegen möchte, ich bitte darum.

mfG Frank