Erdbeben aus der Luft betrachtet

Wissenschaft Geowissenschaften & Erdkunde
#1

Hallo liebe Geologen und sonstige Experten,

ich hab mal versucht nach einer Aufnahme von einem Erdbeben, das aus der Luft gefilmt wird zu suchen - allerdings bin ich dabei gescheitert.

Mich würde das aber interessieren, wie ich mir das vorzustellen habe und nachdem ich nur einmal einen einzelnen Stoß einer Erdbebenwelle mitbekommen habe ist mir das nicht wirklich klar.

Erklärt wird es ja immer mit diesen Wellen, die sich kreisförmig um das Epizentrum erschliessen und natürlich immer schwächer werden…
Aber es sind ja nicht wirklich „Wellen“, die sich durch die Erde durchgraben, oder? Sprich: Die Erde erhöht sich nicht immer wieder und senkt sich dann, oder doch?
In den Videos, die man jedenfalls so findet scheint es eher ein hin- und herrütteln zu sein, das alles zum „beben“ (oder eher schaukeln/schwingen) bringt…?

Was mich auch noch interessieren Würde: Ist es eher wahrscheinlich, dass die tektonischen Platten so sehr ineinander verschieben, dass sie quasi „verschmelzen“, oder ist es wahrscheinlicher, dass die Platten zerbrechen und es dadurch quasi neue „Problemzonen“ gibt?
(Mal davon abgesehen, dass sich sowas nicht innerhalb eines kurzen Menschenlebens abspielt)

Grüße
Munich

#2

ich hab mal versucht nach einer Aufnahme von einem Erdbeben,
das aus der Luft gefilmt wird zu suchen - allerdings bin ich
dabei gescheitert.

Hallo,

aus der Luft sieht das wahrscheinlich ziemlich unspektakulär aus - dass der Boden um wenige m hin und her wackelt, sieht man wohl garnicht, nur dass plötzlich überall Staubwolken aufsteigen.

Selbst wenn man das unwahrscheinliche „Glück“ hat, ein Erdbeben in einem Grossstadtzentrum von oben zu filmen, wird man einfach einzelne Gebäude zusammenstürzen sehen, ohne dass der Grund so ohne weiteres ersichtlich ist.

Gruss Reinhard

#3

Aber es sind ja nicht wirklich „Wellen“, die sich durch die
Erde durchgraben

Von „graben“ würde ich nicht sprechen, aber es sind tatsächlich mechanische Wellen.

Die Erde erhöht sich nicht
immer wieder und senkt sich dann, oder doch?

Bei den s-Wellen (insbesondere bei den Oberflächen-s-Wellen) kann das tatsächlich passieren und wenn das Beben stark genug ist, müsste man das unter geeigneten Umständen sogar sehen können.

In den Videos, die man jedenfalls so findet scheint es eher
ein hin- und herrütteln zu sein, das alles zum „beben“ (oder
eher schaukeln/schwingen) bringt…?

Alle Richtungen sind möglich.

Was mich auch noch interessieren Würde: Ist es eher
wahrscheinlich, dass die tektonischen Platten so sehr
ineinander verschieben, dass sie quasi „verschmelzen“

Das passiert gerade mit Asien und dem indischen Subkontinent.

oder
ist es wahrscheinlicher, dass die Platten zerbrechen und es
dadurch quasi neue „Problemzonen“ gibt?

Üblicherweise schieben sie sich aneinander vorbei.

#4

Hallo,

durch einen Fernsehbeitrag (ein GPS, ein Laserscanner, ein richtiges Stativ waren zu sehen, phantastisch!) kam ich auf die Idee, nach
„Los Angeles Earthquake simulation“
zu googeln.
Ob das, was man da abrufen kann, was mit der Realität zu tun hat ?

Grüße Roland

#5

Hallo,

Ob das, was man da abrufen kann, was mit der Realität zu tun hat?

Wieso nicht? Es ist immerhin eine Simulation des US Geological Survey und das ist ein führendes Institut/Behörde auf dem Gebiet der Erdbeben-Forschung.

vg,
d.

#6

Hallo,

einige Animationen sahen schon sehr bewegt aus. Waren die evtl. überhöht ?
Mangels Erfahrung kann ich mir da kein Urteil erlauben.

Grüße Roland

#7

Hallo,

einige Animationen sahen schon sehr bewegt aus. Waren die
evtl. überhöht ?
Mangels Erfahrung kann ich mir da kein Urteil erlauben.

Das ganze ist schon überhöht dargestellt, um es besser sichtbar zu machen. Das Gelände ist 2-fach überhöht, die Bodenbewegungen sind noch stärker überhöht. Die maximalen Bodenbewegungen kann man der Tabelle auf der Seite übernehmen und betragen bis zu etwa 3 Meter bei einer Geschwindigkeit von knapp 2 m/s.
Die wesentliche Information steckt aber in der Farbe, die die Intensität des Bebens an der jeweiligen Stelle angibt, und damit die zu erwartenden Schäden.

vg,
d.