Erdung/Neutralleiter

Hallo,

ich muss etwas ausführlicher beschreiben, um meine Frage zu stellen. Ich habe eine Photovoltaikanlage im Inselbetrieb eingerichtet. Es läuft alles problemlos, ich habe einige Bedenken wegen der Erdung.

Zunächst habe ich je zwei Module in Reihe zu einem Strang mit einer Systemspannung von 24 V angeschlossen.
In den Modulanschlusskästen sind die Pole + und die Pole - über die Überspannungsleiter (Varistoren) mit der Erde Verbunden (Erdanker).

Dann ist das Wechselrichtergehäuse geerdet. In meinem Wechselstrom-Sicherungskasten (Hausverteiler)ist die Erdungsleiste korrekt belegt.
Nun habe ich bedenken, den MP mit der Leiste zu verbinden. Ich weiss auch nicht warum. Das wäre jetzt meine Frage an die Experten. Einzelheiten auf:
http://masfaig-delaltemporda.es/12.html
unter „Technik“

Grüsse
anciano

Hallo!

Du betreibst es ja als 1-phasiges WS-System.

Wie sicherst Du es denn gegen unzulässige Berührungsspanung ab ?
Wenn also Phase auf Gehäuse von angeschlossenen Geräten kommt.

Im Hausnetz am öffentlichen Netz würde dann der FI-Schalter auslösen.

Bei Dir zur Zeit nicht. Die Sicherungsautomaten schützen „nur“ gegen Kurzschluss und Überlastung.
Hier sollte man unbedingt noch einen FI-schalter mit geringem Nennfehlerstrom(30 mA) vorschalten.

Und damit der auch bei Fehlerstrom auslösen kann,muss man den N-Leiter mit den Schutzleitern(PE) verbinden.
Es entsteht so ein kleines TN-System,wie in den meisten Haushalten auch.

Das hat aber alles nicht unmittelbar mit dem Überspannungs-und Blitzschutz zu tun !

Hier etwas Info dazu.
http://www.dehn.de/pdf/ds/anwendungen/DS109d.pdf
http://www.dehn.de/pdf/sv2012/SV11pv.pdf

Die richtige Auslegung und Installation des Überspannungsschutz und/oder Blitzschutzes ist sehr wichtig und sollte von einem Fachbetrieb vorgenommen werden.

MfG
duck313

Hallo, guten Tag,

es ist genau so wie du sagst. Das Hausnetz ist praktisch ungesichert. Ich werde mir umgehend jemanden suchen, der damit vertraut ist. Vielen Dank.

Grüsse aus Catalunya

anciano

Hallo,

ich muss etwas ausführlicher beschreiben, um meine Frage zu
stellen. Ich habe eine Photovoltaikanlage im Inselbetrieb
eingerichtet. Es läuft alles problemlos, ich habe einige
Bedenken wegen der Erdung.

Seit 1999 in Betrieb - jetzt machst du dir Gedanken über die Sicherheit…
Das muss man erstmal sacken lassen.

Dann ist das Wechselrichtergehäuse geerdet. In meinem
Wechselstrom-Sicherungskasten (Hausverteiler)ist die
Erdungsleiste korrekt belegt.
Nun habe ich bedenken, den MP mit der Leiste zu verbinden.

Dazu schaut man in die Anleitung des WR.

Der wird (mit m.E. hoher Wahrscheinlichkeit) für ein IT System ausgelegt sein, dann dürfte eine solche Verbindung auf keinen Fall erfolgen und man müsste auf jeden Fall eine Isolationsüberwachungseinrichtung einbauen.

Wenn der WR mit geerdetem Neutralleiter betrieben werden darf, dann ist hingegen ein FI-Schalter OBLIGATORISCH.

Das klärst du jetzt mal und dann lässt du dir das von einem Fachmann mal einbauen.
Vielleicht wirft der auch mal ein Auge auf den Rest der Installation, der macht nämlich einen nicht gerade vertrauenserweckenden Eindruck!

http://www.ekopower.de/download/kombi/SW%2030-24E%20… - ist das die Anleitung?

„Einer der stromführenden Leiter
(normalerweise der Wechselstrom-Nullleiter oder der Gleichstrom-Minusleiter) wird hierfür mit dem
Erdungssystem verbunden.“

Wobei diese Anleitung Einiges im Unklaren lässt, wohl auch auf Grund des Versuchs, Facharbeiten „laientauglich“ zu umschreiben.
Zudem mit einigen „schrägen“ Übersetzungen versehen ist dieser Versuch ganz gehörig misslungen.

Hallo,

nun habe ich einige Meinungen zu meiner Frage gelesen.

Eben weil ich die Anleitung zu meinem WR gelesen habe, habe ich keinen N-Leiter (früher MP-Leiter) mit der Schutzleiste PE verbunden.

Wenn du alles sacken gelassen hast, überlege dir mal, ob du deine Bemwerkung:

„… den Rest der Installation, der macht nämlich einen nicht gerade vertrauenserweckenden Eindruck“!

fachlich korrekt findest. Geholfen hat mir das eher wenig.

Freundliche Grüsse

anciano

Hi, das hat zwar nichts mit der Anfangsfrage zu tun, aber da du es jetzt ansprichst:

Die „Verdrahtung“ auf dem Holzbrett, bei der die Niedervoltleitungen der Laderegler, die
230 Volt Leitungen ohne Verrohrung streift, sieht mitsammt der Vernagelung eher aus wie die Verdrahtung einer Puppenküche als ein ordentlicher Aufbau in mindestens 3 Schaltschränken.
Einmal für Überspannungsableiter, Varistoren und PV Sicherungen, einmal für die 24 Volt Sicherungen und Laderegler etc. Einmal für die 230Volt Sicherungen, FI, etc. aufgebaut
Als Gehäuse würde ich dafür halt doch auch eines empfehlen, das so aussieht wie ein Kleinverteilerkasten,
das hat durchaus Vorteile.
Das ganze dann zumindest ordentlich verrohrt und flammsicher aufgebaut.
Naßzellen ohne Auffangwanne! etc.
Und wenn schon Varistoren um Spannungsspitzen zu eliminieren, dann sollten die Leitungen auch so verlegt sein, dass diese nicht erzwungen werden.

OL

o.k.

Gruss, anciano

Hallo,

ich danke euch allen nochmals für eure Tipps und Informationen. Ich möchte meine wenig fachlich fundierten “Installationen” nicht schön reden.

Nur noch kurz zu der Entwicklung, wie sie sich aktuell nun mal zeigt. Als wir hier ankamen gab es in der Ruine weder Türen, Fenster, Dach, Wasser noch Elektrizität. In Deutschland habe ich Gestelle für die Paneele und Türen geschweißt und vieles Weitere vorbereitet.

Die “Nasszelle” war früher Kuhstall und die Pisse lief durch ein Loch im Boden ab. Der Schutt türmte sich bis unter das nicht vorhandene Dach. Es war unendlich viel Arbeit, bis ich damit beginnen konnte, die Wände zu verfugen, dazwischen Platz für die Kabel zu schaffen und neue Böden zu legen.

In der spanischen Pampa, weit ab von jedem Dorf, rennt man nicht eben mal um die Ecke zum nächsten Elektromeister. Wer je in einer spanischen Stadt die Kabelstränge in den Städten entlang der Straße und von Haus zu Haus gesehen hat, weiß, wovon ich rede.

Ihr könnt euch kaum vorstellen, als ich den ersten “Unterputzschalter” betätigt habe und tatsächlich eine Glühbirne brannte.

Grüße aus Catalunya

anciano

Hallo anciano,

hier bei w-w-w wird Sicherheit groß geschrieben. Wenn eine elektrische Sache funktioniert heißt das noch lange nicht, dass die Elektrik auch sicher ist.
Die Elektrik in Spanien sind mir bekannt, trotzdem ist ein Schutz unerlässlich.
Gruß

  • Volker Wolter -