Erdungswiderstand

Hallo,
nachdem ich nun einiges über TT- und TN-Systeme gelesen habe, ist mir recht unklar, was man unter dem „Erdungswiderstand“ versteht.
Nach meinem Verständnis hat ein elektrischer Widerstand immer 2 Pole,
wo sind die z.B. bei einem Fundament-Erder? Anders ausgedrückt: Wie wird der Erdungswiderstand gemessen?
Für Klärung dieser Fragen wäre ich dankbar.
Viele Grüße von
Haubenmeise

Hallo!

Auch hier hilft Wiki
http://de.wikipedia.org/wiki/Erdungswiderstand

Der zweite Pol des Fundament- oder Staberders ist das Erdreich selbst,denn mit Erdungswiderstand ist eigentlich der „Ausbreitungswiderstand“ gemeint.

Man kann ihn z.B. mit einer Strom/Spannungsmessung ermitteln,wie jeden 2-Pol-Widerstand auch.
Man legt Spannung an den Erder und lässt Strom vom Erder zu einem mind. 20 m entfernten Hilfserder fließen. Das leitfähige Erdreich schließt den Stromkreis,von Hilfserder gehts über einen Draht zum Meßgerät zurück. Das Meßgerät ist eigentlich ein Ohmmeter,es verwendet allerdings keine Gleichspannung aus Batterie,sondern eine Wechselspannung mit von 50 Hz abweichender Frequenz).
Durch Gleichstrom gibts störende galvanische Ströme im Erdreich,die verfälschen die Meßergebnisse.
Je nach Güte des Erders(Länge,Tiefe,Ausdehnung) fließt mehr Strom,also ist bei konstanter Spannung der Widerstand kleiner.

Für diese Messung gibts mehrere Verfahren und Hilfsverfahren(f. schnelle überschlägige Abschätzung ob Erder OK od. nicht) oder exakte Messungen mit mehreren Hilfssonden.

So wird auch der spezifische Erdungswiderstand gemessen,also die Leitfähigkeit des Bodens selbst. Damit kann man dann berechnen,was man für einen Erder(Länge,Tiefe) einbauen muss,um bestimmte Erderwerte zu erreichen.

Die VDE 0100-Messgeräte der Elektriker können den Erdungswiderstand im Haus auch ohne Hilferder berechnen und anzeigen. Man lässt auch hier einen Meßstrom,diesmal aus dem Netz selbst fließen(sehr kurz),der so klein ist,das er FI-Schalter nicht auslöst,aus den Werten kann man dann u.a. auch den Erdunsgwiderstand ablesen.
Er ist um die Leitunsgwiderstände höher,das spielt für die Beurteilung gut/schlecht aber keine Rolle. Es ist genauer eine Erder-Schleifenmessung,die die Leiterwiderstände als Sicherheitszuschlag mit drin hat.

mfG
duck313

Hallo duck313,
danke für Deine ausführliche Antwort. Ich habe jetzt auch bei Wikipedia gelesen; ich ahnte ja schon, dass die Sache nicht so einfach ist. Aber jetzt bin ich so weit, dass ich mehr Fragen hätte als vorher, z.B., was ist denn „Ausbreitungswiderstand“, oder wie hängt bei der Strom-und Spannungsmessung das Ergebnis vom Abstand des sogen. Hilfserders ab?
Ich glaube, ich lass es jetzt mal bei diesem meinem Kenntnisstand bewenden. Vielen Dank nochmal!
Viele Grüße von
Haubenmeise

Moin,

… Aber jetzt bin ich so weit, dass ich mehr Fragen
hätte als vorher, z.B., was ist denn „Ausbreitungswiderstand“,

Allgemeine Begriffserklärung:
Ausbreitungswiderstand RA [earth resistance, am: resistance to soil]

ist der ohmsche Widerstand zwischen der Stromaustrittsfläche eines Erders und der Bezugserde.
Er lässt sich für Planungszwecke ausreichend genau aus den geometrischen Abmessungen des Erders
und dem spezifischen Erdwiderstand des Erdreichs am Standort berechnen.
Steine und grober Kies unmittelbar am Erder vergrößern den Ausbreitungswiderstand.
Erder sollten mit bindigem und verfestigtem Erdreich umgeben werden (keinen Mutterboden verwenden!).
Bauschutt, Verpackungen und Montageabfälle gehören nicht in den Erdergraben!
[Quelle: http://www.erdungsmessung.com/]

Sieh Dir mal die Beiträge unter „Einzelnachweise“ im Wiki an.

oder wie hängt bei der Strom-und Spannungsmessung das Ergebnis
vom Abstand des sogen. Hilfserders ab?

http://www.zdt.uni-hannover.de/images/d/da/6_1erdung…
http://www.elektrocheck.ch/glossar/erdungsmess.html

Ich glaube, ich lass es jetzt mal bei diesem meinem
Kenntnisstand bewenden.

Warum das denn?

Haubenmeise

mfg
W.

Hallo Wolfgang,
Deine Ausführungen und Links waren sehr hifreich. Ich bleibe am Ball!
Danke.
Viele Grüße von
Haubenmeise