Erdwärme als einzige Energiequelle?

Hallo!
Wir möchten ein Haus bauen. Bisher hatten wir überlegt, die Warmwasserbereitung und die Heizung über eine Solaranlage abzudecken. Nun haben wir auf einer Messe vom Prinzip des Wärmetauschers über die Erdwärme erfahren. Ist es tatsächlich möglich, mit dieser Methode das ganze Haus und auch das Warmwasser zu heizen? Wie groß sollte der Kessel mit der Warmwasserreserve sein?
Wie sieht es mit den Kosten aus - um wieviel übersteigen sie die Kosten für eine konventionelle Heizung?
Ist es ratsam, das System für den „Notfall“ (extrem kalte Wintertage) noch mit z. B. einer strombetriebenen Warmwasseraufbereitung zu versehen?
Wer kann mir helfen?!

Wärmepumpe !

Wer kann mir helfen?!

Mach ich doch !
Also erst mal Anerkennung für Leute, die weiter denken, den Wärme
über Wärmepumpe ist wohl die Lösung mit langfristig den geringsten
Kosten.
Wenn man dann auch noch statt Erdwärmepumpe eine Luftwärmepumpe
verwendet, kann man die Erdarbeiten und den Wärmetauscher sparen.
Dann gibt es das Ganze kombiniert oder Raumheizung und WW getrennt.
Ich würde es trennen.Für z.B. WW ist dann ein 300 ltr. Speicher im
Einsatz, der von einer mini-Wärmepumpe gespeist wird. Damit sind
die Kosten für WW geringst.
Und also von wegen zur Sicherheit noch ´ne Zusatz-Angst-Heizung.
Das ist unseriös, teurer und dann lieber doch Öl und Gas verbrennen.
Mit LWP im Direktkondensationsverfahren ohne jeglich Zusatzheizungen
sind in den letzten Jahren Heizkostenreduzierungen von ca. bis 65%
genmessen worden.
Hoffe, die Info ist ok.

Hallo,

Also erst mal Anerkennung für Leute, die weiter denken, den
Wärme über Wärmepumpe ist wohl die Lösung mit langfristig den
geringsten Kosten.

das kann sein, muß aber nicht. Eine Bilanz über Jahrzehnte ist
sowieso nicht serios zu begründen. Eher kann man behaupten, daß
sich Investitionen, die sich innerhalb von ca. 10 Jahren nicht
amortisieren schon nicht mehr als sehr rentabel zu bezeichen sind.
Bei mehr als 20 Jahren scheint es mir noch eher unrentabel zu sein.
Moralischer Verschleiß und auch sonstiger Verschleiß führen in
diesem Zeitraum oft zu vorher nie kalkulierten Kosten.

Trotzdem bin ich aber auch der Meinung, daß zumindest vom Energieokologischen Aspekt die Wärmepumpe eine feine Sache ist.

Wenn man dann auch noch statt Erdwärmepumpe eine Luftwärmepumpe
verwendet, kann man die Erdarbeiten und den Wärmetauscher sparen.

Eine solche Aussage ist wohl noch problematischer (da spart man
wohl an der falschen Stelle).
Der Wirkungsgrad der Wärmepumpe hängt stark von der Differenz
zwischen Kalt-Warmseite ab. Nur bei einer Erdwärmepumpe mit
Tiefenbohrung oder Nutzung einer Grundwasserader ist eine
zuverlässige Temp. deutlich über 0°C auf der Kaltseite gegeben.
bei -15°C Lufttemp. sieht es aber nicht mehr gut aus mit der
Wärmepumpe -> gerade dann, wenn die meiste Wärme gebraucht wird,
was entweder eine Überdimensionierung oder doch zusätzliche
Heizung nötig macht.

Dann gibt es das Ganze kombiniert oder Raumheizung und WW
getrennt.
Ich würde es trennen.Für z.B. WW ist dann ein 300 ltr.
Speicher im
Einsatz, der von einer mini-Wärmepumpe gespeist wird. Damit
sind die Kosten für WW geringst.

Hier bin ich auch der Meinung, daß für Warmwasser etwas andere
Bedingungen berücksichtigt werden müssen. Im Sommer, wenn nicht
geheizt wird, braucht man nur etwa 10% der Energiemenge gegenüber
kalten Peroden im Winter. Da könnte sich auch eine rein elektrische
Lösung reichen. Technisch ist es eh kein Problem, in einen Boiler
noch eine elektr. Heizpatrone mit einzubauen.

Und also von wegen zur Sicherheit noch ´ne Zusatz-Angst-Heizung.
Das ist unseriös, teurer und dann lieber doch Öl und Gas verbrennen.

Naja, Heizpatronen an sich sind sicher eine recht billige Lösung,
natürlich ist der Stromverbrauch teuer. Aber bei Störungen an
der Wärmepumpanlage trotzdem ein nettes Sicherheitspflaster.
Bloß bei Stromausfall wird eh alles kalt. Dann geht aber auch
keine Gas/Ölheizung mehr, nur noch der „Kanonenofen“.

Mit LWP im Direktkondensationsverfahren ohne jeglich
Zusatzheizungen
sind in den letzten Jahren Heizkostenreduzierungen von ca. bis
65% genmessen worden.

Da möchte ich mal wissen, wie sowas berechnet wurde? Welche
Zahlen sollen dem zugrunde liegen?
Der Stromverbrauch der Wärmepumpe ist ja nicht unbedeutend.
Selbst bei einem optimistischen Wirkfaktor von ca. 3
(25% Strom, 75% gepumpe Wärme) kommt man kaum auf 65% Einsparung.
Elktr. Strom kosten ja gut 3 mal so viel wie Öl/Gas.
Daß die Mehrkosten für die Anlage auch erheblich sind, macht
die Sache auch weit weniger lukrativ als oft in Werbeaussagen
behauptet wird.
Ich gehe dabei mal von modernem Haus aus, bei dem die Wärmeisolierung
auf aktuellem Stand ist, so daß die Heizkosten eh nicht so hoch
sind. Wo wenig Verbrauch ist, kann man wenig sparen
-> Anteil der Einmalkosten werden deutlich höher, so daß der
Rentabilitätszeitraum sich deutlich streckt.
Gruß Uwi

Wärmepumpe !

Hallo Uwi, danke für Ihre Antwort.

sich Investitionen, die sich innerhalb von ca. 10 Jahren nicht
amortisieren schon nicht mehr als sehr rentabel zu bezeichen
sind.

(reicht Amortisation in 7 Jahren für Sie als akzeptabel ?)

Moralischer Verschleiß

(wie verschleißt eine Fußboden-Luftwärmepumpenheizung moralisch ?)

zuverlässige Temp. deutlich über 0°C auf der Kaltseite gegeben.

(Warum muß ich auf der Kaltseite über Null haben, im Gefrierschrank
bin ich weit unter Null, das Schwarze Gitter hinten ist immer warmund
Verschleiß/Wartung kenne ich da nicht. Das ist nun mal das Prinzip
der Luftwärmepumpe - reversiv natürlich - )

bei -15°C Lufttemp. sieht es aber nicht gut aus mit der Wärmepumpe

(Warum nicht ? Die Anlagen arbeiten seit Jahren in Deutschland auch
unter -15 Grad)

was entweder eine Überdimensionierung oder doch zusätzliche

Elektroheizung erfordert
(Trifft nicht zu, die Dinger arbeiten ohne Zusatzheizung problemlos)

Da könnte sich auch eine rein elektrische Lösung reichen. Technisch
ist es eh kein Problem, in einen Boiler noch eine elektr. Heizpatrone
mit einzubauen.
(Warum soll ich mit Strom WW direkt heizen, wenn mit WP deutlich
weniger Kosten für WW-Bereitung anfallen ??? )

Naja, Heizpatronen an sich sind sicher eine recht billige Lösung,
natürlich ist der Stromverbrauch teuer.

(Erklärt sich selbst)

Da möchte ich mal wissen, wie sowas berechnet wurde? Welche
Zahlen sollen dem zugrunde liegen?

(Ganz einfach: indem die Anlage einen extra Zähler mit
Wärmepumpentarif hat, den man ablesen und in Geld umrechnen kann.)

Elktr. Strom kosten ja gut 3 mal so viel wie Öl/Gas.

(Es gibt Sondertarife für Wärmepumpen )

Daß die Mehrkosten für die Anlage auch erheblich sind, macht
die Sache auch weit weniger lukrativ als oft in Werbeaussagen
behauptet wird.

(Mehrkosten sind sicher zu betrachten, wenn man Äpfel mit Äpfeln
vergleicht)

Ich gehe dabei mal von modernem Haus aus, bei dem die
Wärmeisolierung
auf aktuellem Stand ist, so daß die Heizkosten eh nicht so
hoch
sind. Wo wenig Verbrauch ist, kann man wenig sparen

(kann man ja vielleicht mal an einem Haus betrachten)

bis dann

Vergessen: Will jemand ein Bild von solch einer Anlage haben ?

Vergessen: Will jemand ein Bild von solch einer Anlage haben ?

Vielen Dank erstmal für die vielen Infos.
Ich hätte gerne ein Bild von einer solchen Anlage

Londo

Hallo nochmal.

(reicht Amortisation in 7 Jahren für Sie als akzeptabel ?)

ja, das wäre schon sehr gut, wenn es tatsächlich ral wäre.
Da bin ich aber immer noch skeptisch.
Ich habe ca. 7500m³ Gas in 7 Jahren verbraucht -> ca. 75000KWh.

-> mittlerer Preis 0,35€ pro m³ -> ca. 2600€ + Grundgebühr ca. 1200€
macht in 7 jahren ca. 3800€ Kosten für Heizung und Warmwasser.

Der Gasbrenner (11KW) ist sicher recht Preiswert : geschätzt 1500€.
Macht zusammen ca. 5300€. Da ich keine Fußbodenheizung und keinen
extra großen Speicher brauche ist die Heizungsinst. eh billiger.

Wenn ich einen optimistischen Arbeitsfaktor von 3 ansetze,
dann braucht man für ca. 75000kwh mind. ca.18500kwh Elktroengie.
Bei normalen Stromkosten von 0,13€/KWh wären es ca.2400€.
Bei 25% Vergünstigung kämme man auf mind. 1800€.

So nun sage mal, was die Wärmepumpenanlage etwa kostet.
Mehr als 3500€ dürften es nach Deiner Rechnung nicht sein.
Dabei bezweifle ich aber noch, daß der Arbeitsfaktor bei der
Variante Luftwärmetauscher wirklich noch akzeptabel ist.
Wir haben hier in den letzten Wochen fast durchweg Nachtfröste
und auch tagsüber wird es kaum wärmer als 3…4grd.

Moralischer Verschleiß

(wie verschleißt eine Fußboden-Luftwärmepumpenheizung
moralisch ?)

Jede Technologie verschleißt moralisch. Gerade in jetziger Zeit
ist das leider so. Ich glaube auch nicht, daß sich das in den
nächsten Jahrzehnten verändert. Gerade neue Technologien unterliegen
diesem Verschleiß meist noch stärker als länger eingeführte.
Dann sind Steuerungen überaltert, Motoren nicht mehr auf Stand
der Technik, Verschraubungen werden undicht, Dichtungen lösen
sich auf, Leitungen verrottet usw.

zuverlässige Temp. deutlich über 0°C auf der Kaltseite gegeben.

(Warum muß ich auf der Kaltseite über Null haben, im
Gefrierschrank bin ich weit unter Null, das Schwarze Gitter hinten

Naja, ich habe nicht behauptet, daß die Wärmepumpe nicht mehr
mehr funktioniert. Der Wirkungsgrad wird aber zusehens schlechter,
je größer die Temperaturdifferenz wird.
Das ist auch beim Kühlschrank so. Nur beim Kühlschrank ist die
Leistung eher gering und der Wirkungsgrad fällt nicht stark ins
gewicht.
Gerade beim Kühlschrank ist aber auch bekannt, daß ein paar Grad
niedrigere Innentemp. den Verbrauch deutlich erhöhen und
eine hohe Temp. am Wärmetauscher den gleichen Effekt hat.

Zum Thema Luftwärmetascher habe ich ansonsten nicht viel gefunden.
Scheinbar will man keine Zahlen nennen (nur Werbeaussagen)?
aber z.B. hier steht:
http://www.lgabw.de/bwl/lga/hdw/abt3/ref35/ie/pdfdat…
" … besitzen den Nachteil, daß gerade zu Zeiten hohen
Heizenergiebedarfs … diese Anlagen eine geringe Jahresarbeitszahl
haben … ein ganzjähriger monovalenter Anlagenbetrieb ist mit
Wärmequelle Luft im allg. nicht möglich "

ist immer warmund Verschleiß/Wartung kenne ich da nicht.
Das ist nun mal das Prinzip der Luftwärmepumpe

  • reversiv natürlich - )

Gut, eine hochwertige Analage mag einige Jahre gut laufen, aber
irgendwann geht alles mal kaputt. Das dies erst nach mehr als
10 Jahren passieren soll, wäre erstmal zu beweisen.

bei -15°C Lufttemp. sieht es aber nicht gut aus mit der Wärmepumpe

(Warum nicht ? Die Anlagen arbeiten seit Jahren in Deutschland
auch unter -15 Grad)

Ja, arbeiten, aber mit welchem Arbeitsfaktor dann noch?

Da möchte ich mal wissen, wie sowas berechnet wurde? Welche
Zahlen sollen dem zugrunde liegen?

(Ganz einfach: indem die Anlage einen extra Zähler mit
Wärmepumpentarif hat, den man ablesen und in Geld umrechnen
kann.)

Elktr. Strom kosten ja gut 3 mal so viel wie Öl/Gas.

(Es gibt Sondertarife für Wärmepumpen )

Gut, Subventionierung des Strombedarfs bringt natürlich
bessere Bedingungen bei Kostenanalyse.

Daß die Mehrkosten für die Anlage auch erheblich sind, macht
die Sache auch weit weniger lukrativ als oft in Werbeaussagen
behauptet wird.

(Mehrkosten sind sicher zu betrachten, wenn man Äpfel mit
Äpfeln vergleicht)

Ich vergleiche einfach mal die erforderlichen Heizkosten für mein
Haus, welches sich amtlich Niedrigernergiehaus schimpfen darf.
Die oben angegebene Zahlen sind auch real, wohne gerade etwas
über 7 Jahre drin :smile:
Gruß Uwi