Erfahrung sammeln (Sportbootführerschein)

Hallo,

mehr oder weniger durch „Zufall“ bin ich an den Sportbootführerschein gelangt, weil ich einen Führerschein der Bundeswehr in die zivile Version umschreiben lassen konnte. Noch ist alles fast ganz frisch vom Unterricht, jedoch möchte ich nun natürlich auch Erfahrung sammeln, was das Boot fahren betrifft. Wie stelle ich das am Besten an? Kann man Boote ausleihen, bzw. welche Modelle sind zu empfehlen? Gibt es Clubs deren Beitritt zu empfehlen ist?

Welche Anstrengungen muß ich unternehmen um auch auf Binnengewässer fahren zu dürfen? Mein Führerschein ist nur auf See gültig. Wohne zwar am Meer, aber auf Binnengewässer hätte ich trotzdem mehr Gelegenheit zu „üben“…

Hi!

mehr oder weniger durch „Zufall“ bin ich an den
Sportbootführerschein gelangt, weil ich einen Führerschein der
Bundeswehr in die zivile Version umschreiben lassen konnte.
Noch ist alles fast ganz frisch vom Unterricht, jedoch möchte
ich nun natürlich auch Erfahrung sammeln, was das Boot fahren
betrifft. Wie stelle ich das am Besten an? Kann man Boote
ausleihen, bzw. welche Modelle sind zu empfehlen? Gibt es
Clubs deren Beitritt zu empfehlen ist?

Ausleihen kannst du mit deinem SBF See alles, was dir die Vercharterer in die Hand drücken - sofern sie verrückt genug sind, einem SBF-See-Inhaber ohne ausreichende praktische Erfahrung ein Schiff anzuvertrauen (im Falle eines Crashs könnte das nämlich zu erheblichen Schwierigkeiten mit der Versicherung führen - daher verlangen die meisten Vercharterer den Sportküstenschifferschein SKS.).

Welche Boote zu empfehlen sind, hängt von deiner Törnplanung und deinem Luxusbedarf ab. Küstennähe erlaubt dir andere Schiffstypen als eine Tour quer über die Ostsee nach Finnland. Und dann ist das natürlich auch eine Frage des Geldbeutels. Eine Woche Ostsee mit einer 32-Fuß-Segelyacht kostet im Sommer 1.000 bis 1.200 Euro. Willst du eine 45-Fuß-Yacht, geht der Preis durchaus in Richtung 3.000 Euro die Woche.

Natürlich kann man irgendwelchen Clubs beitreten. Ob es da mehr oder weniger empfehlenswerte gibt, kann ich dir nicht sagen (die Mitgliederzahlen in den Clubs sinken jedenfalls ständig, weil viele einen Horror vor der Vereinsmeierei haben - und außerdem bei Vereinsmitgliedschaft zusätzliche Arbeiten anfallen, die nicht jeder mag).

Um Erfahrung zu sammeln, würde ich entweder konkrete Ausbildungstörns suchen, die sich auf bestimmte Schwerpunkte konzentrieren. Geradeaus segeln und gelegentlich mal eine Wende fahren ist recht einfach, aber wie sieht das aus mit Ankern, an der Muring anlegen oder in einer Box festmachen bei Seitenwind? Stichwort für so etwas: Skippertraining. Oder du fährst einfach bei ein paar Törns mit auf Kojencharter und läßt dir vom Skipper zeigen, wie’s geht. Und dann natürlich zusätzlich Theorie büffeln, sofern Kenntnisse nicht vorhanden, wie etwa Kursbestimmung unter Wind- und Strömungsversatz, Törnplanung nach dem Tidenkalender, Radar, Astronavigation, usw. (ist alles im SBF See nicht drin).

Welche Anstrengungen muß ich unternehmen um auch auf
Binnengewässer fahren zu dürfen?
Mein Führerschein ist nur
auf See gültig. Wohne zwar am Meer, aber auf Binnengewässer
hätte ich trotzdem mehr Gelegenheit zu „üben“…

Wenn du auf einem privaten See fahren willst, ist der Schein egal. Handelt es sich um ein öffentliches Gewässer (Seen, Flüsse, Kanäle), brauchst du den SBF Binnen. Da gibt es zum SBF See einige Unterschiede.

Grüße
Heinrich

zum thema SEE später mehr, aber eins vornweg: auf z.b. franz. kanälen brauchst du überhaupt keinen schein…
gruss
karin

hallo Jens,
so, nun mehr zeit.
also, wir haben es damals so gehandhabt, dass wir nach unseren führerscheinen (sportboot binnen und küste) erstmal in frankreich auf den kanälen ein boot gemietet haben, zum ersten beschnuppern quasi. das war ne sehr gute idee, denn diese badewannen haben ihren eigenen kopf und es ist ne gute übung, so n ding zu beherrschen.
für mich war es ferner eine superübung, in jeder der 847685768427438786 (*grins*) schleusen lasso zu werfen… noch heute, 15 jahre nach diesem erlebnis, widersteht mir kein poller, ob in flaute oder bei starkwindanlegen *lach*.
dann solltest du dich auch fragen, WELCHE art boot zu bevorzugst, ich kann hier nur für die seglerfraktion sprechen.
da nützt dir die schönste theorie überhaupt nix, rauf auf den kahn und los gehts… geschickterweise fängt man damit in einem gemässigteren revier an. wir haben damals bei den ersten charteraktionen einen skipper dazugemietet, bis wir uns sicherer fühlten.
lass dich nicht von paragraphenreitern ins bockshorn jagen, segeln lernst du nicht am schreibtisch, nur auf dem boot. du musst ja nicht gleich aufs dickschiff, fang mit ner kleineren version auf nem see oder fluss an, wenn du dich fürs meer noch nicht sicher genug fühlst, aber wie gesagt, es muss zu anfang ja nun nicht die mordsee im november sein *grins*…

auch die idee des anderen postings ist gut, kojencharter bei nem eigner, der dir was beibringen kann und der naturgemäss eh auf sein schiff aufpasst.

wenn du detailliertere fragen hast, kannst du mich auch gerne anmailen,
gruss aus dem ionischen meer
karin

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Hi!

zum thema SEE später mehr, aber eins vornweg: auf z.b. franz.
kanälen brauchst du überhaupt keinen schein…
gruss
karin

In Skandinavien (z.B. Schweden) brauchst du auch keinen Schein - selbst für die Ostsee nicht), aber ich glaube nicht, daß so eine Antwort dem Fragesteller weiterhilft.

Grüße
Heinrich

wieso nicht…?? es ging ihm doch um erfahrung sammeln? das kann der doch dann auch über diese schiene oder nicht?
grüsse
karin

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Hi!

wieso nicht…?? es ging ihm doch um erfahrung sammeln? das
kann der doch dann auch über diese schiene oder nicht?
grüsse
karin

Klar, ist schon richtig, daß er so Erfahrung sammeln kann. Aber einmal im Jahr für ein oder zwei Wochen an Bord - ob’s das bringt?

Ich erinnere mich an meine Anfängerzeit. Da war ich von April bis Oktober jedes zweites Wochenende auf einem Boot. Habe dabei so ziemlich alle Fehler gemacht, die man machen kann: Patenthalsen gebaut, auf Schiet gesessen, Steg völlig falsch angesteuert, „Aalreusen“ spazierengefahren, Segel falsch angeschlagen - nur gekentert bin ich bisher noch nicht :wink:

Kontinuierlich unterwegs sein halte ich einfach für eine bessere Methode, Erfahrungen zu sammeln, als einen Urlaubstörn im Jahr zu machen.

Grüße
Heinrich

hallo heinrich,

*lach*… DAS sicherlich… als wirnur urlaubssegler waren, haben wir auch die dollsten dinger gedreht *grins*… die erfahrung kommt halt nur im dauernden gebrauch des gerätes, sprich bootes… und wer was anderes behauptet, spinnt…
deshalb heisst es auch immer wieder tiiiief durchatmen, wenn die charterer einfallen, und sich daran erinnern, dass man auch mal klein angefangen hat…

zum ursprungsfragesteller… wie siehst du das denn nun…???

grüsse
karin

hallo heinrich,

*lach*… DAS sicherlich… als wirnur urlaubssegler waren,
haben wir auch die dollsten dinger gedreht *grins*

das machen übrigens auch „nicht-nur-urlaubssegler und -seglerinnen“, da habe ich schon so manches „Hafenkino“ gesehen…

… die

erfahrung kommt halt nur im dauernden gebrauch des gerätes,
sprich bootes… und wer was anderes behauptet, spinnt…

dem stimme ich zu

deshalb heisst es auch immer wieder tiiiief durchatmen, wenn
die charterer einfallen,

dieser Schluss ist so falsch, ich habe schon so manchem Eigner mit seiner tollen yacht und seinen schönen (sahen aus wie von mutti umhäkelte Topflappen) aber unzweckmässigen weil viel zu kurzen festmachern mit ordentlichen Festmachern von meiner Charter-Yacht geholfen, und Sicherheitsausrüstungen bei Eignerschiffen gesehen, bei denen ich ein gechartetes Schiff gar nicht erst betreten sondern gleich reklamieren würde…

und sich daran erinnern, dass man auch mal klein angefangen hat…

immerhin…, leider hat nicht jeder, der gerne segeln möchte, die zeit und die Kohle, auf eigener Yacht monat für Monat durch die Meere zu schippern… Erfahrungen kann man auch auf Urlaubstörn sammeln, solange man nicht auf die Idee kommt, nach dem ersten gelungenem Törn in der Dänischen Südsee das nächste Jahr einhand den Atlantik zu überqueeren…sowas passiert übrigens auch eher Eignern…wenn man mal die Seenotmeldungen abhört, müssen im Verhältnis mehr Eigner als Charterer von Ihren Yachten gerettet werden…

zum ursprungsfragesteller… wie siehst du das denn
nun…???

grüsse
karin

Greetinx Gerd

zum ursprungsfragesteller… wie siehst du das denn
nun…???

Hi ihr,

danke für die rege Diskussion! Leider gibts ein kleines Problem: Ich möchte gar net Segeln. Möchte Motorboot fahren, allerdings dann auch „größere“ Strecken (natürlich in Küstennähe bzw. auf der Donau o.ä.) und da hab ich allerdings großen Respekt davor, schließlich gibts viele Dinge die zu beachten sind, und so ganz ohne Praxis…

Mfg - JENS

Hi!

danke für die rege Diskussion! Leider gibts ein kleines
Problem: Ich möchte gar net Segeln. Möchte Motorboot fahren,
allerdings dann auch „größere“ Strecken (natürlich in
Küstennähe bzw. auf der Donau o.ä.) und da hab ich allerdings
großen Respekt davor, schließlich gibts viele Dinge die zu
beachten sind, und so ganz ohne Praxis…

Motorboot? Lange Strecken?
Hui, musst du ein Geld haben!

Wenn’s ein Motorboot für längere Strecken sein soll (wohlgemerkt: Motorboot, nicht Hausboot!), dann muss das Teil ausreichend groß sein - irgendwo will man an Bord ja auch leben. Also hat das Boot ordentlich Power am Heck. 90 PS kommen da schnell zusammen.

Ein Auto mit 90 PS verbraucht etwa 8 Liter auf 100 km. Ein Mercury Bootsmotor dieser Größe schluckt etwa 11 Liter, und das pro Stunde! Für 100 km brauchst du je nach Fahrweise (und erlaubter Höchstgeschwindigkeit) drei, besser vier Stunden. Macht 44 Liter. Statt 9 Euro 60 (Auto) zahlst du also über 50 Euro (Boot).

Nicht doch lieber Segeln? :wink:

Grüße
Heinrich

na daaaannn… *gedehntgugg*… dann wär DOCH meine idee mit den kanälen für den anfang was oder nicht??? da kannste üben ohne ende und hast ein relativ gefahrloses revier…

gruss
karin

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hallo gerd,

das machen übrigens auch „nicht-nur-urlaubssegler und
-seglerinnen“, da habe ich schon so manches „Hafenkino“
gesehen…

ok, es ist ja auch nicht JEDER eigner sooft auf seinem kahn, dass er mehr erfahrung als ein charterer sammeln kann, logo gibts auch unerfahrene eigner oder schlicht solche mit 2 linken händen…

kurzen festmachern mit ordentlichen Festmachern von meiner
Charter-Yacht geholfen, und Sicherheitsausrüstungen bei
Eignerschiffen gesehen, bei denen ich ein gechartetes Schiff
gar nicht erst betreten sondern gleich reklamieren würde…

*breiiitgrins*… jep, das sind dann meist die rentner, die daheim im ohrensessel per katalog bei niemeyer oder compass ausrüsten, bei jedem fingerabdruck auf ner klampe nen herzinfarkt bekommen und am besten hafencamping machen würden…

Erfahrungen kann man auch auf
Urlaubstörn sammeln,

sicher, wenn mans oft genug macht, schon.

ob die zahl der zu rettenden eigner höher ist als die der charterer weiss ich nicht, aber auch hier können wir zum ersten absatz zurückkommen, eigner heisst nicht zwingend erfahrung und können, is klar.

aber da jens ja nun doch eher motorbooteln will, sind zumindest momentan seinem gefahrenkreis ja erstmal grenzen gesetzt… ich bin in dem fall nachwie vor dafür, auf kanälen anzufangen, auch wenn das hausboote (=badewannen) sind…

grüsse aus dem Med
karin