Erfahrungen an ehemaliger Grenze

Ich weiß nicht,ob ich mit meiner Frage im richtigen Thread bin,ich schreib mal drauf los,da ich als Nicht-Berliner sehr großer Berlin-Fan bin,würde ich doch sehr gern mal wissen,wie sich so die Einreise nach Westberlin sowohl am Grenzübergang Drewitz/Dreilinden als auch an der Friedrichstraße abspielte.Was gab es da für Besonderheiten?

Danke,David

2 Anekdoten
Hallo.
Weiß zwar nicht ob das Deine Anfrage genau trifft aber ich erinnere mich an 2 Mal als ich nach Berlin reinwollte.
Einmal hatte ich einen Tramper dabei der auf die Frage „führen sie Waffen mit sich“ antwortete „nur geistige“. Das hat uns dann 30 Minuten Autodurchsuchung beschert.
Das andere Mal war ich selbst schuld. Ohne das Herbeiwinkzeichen des DDR Grenzers abzuwarten bin ich einfach vorgefahren nachdem das Auto vor mir fertig war. Da hat er mich wieder zurückgeschickt, sein Vesper ausgepackt und erst mal eine Viertelstunde gevespert und erst dann durfte ich wieder zu seinem Häuschen vorfahren.
Gruß
Gerald

Hallo David,

als ich in den sechziger Jahren das erst Mal über die Interzonenautobahn von Helmstedt nach Berlin wollte, musste ich an der Helmstedter Grenze als BRD´ler einen Antrag auf Transitvisum ausfüllen. In meinem jugendlichen Leichtsinn füllte ich als gewünschte Fahrtstrecke Helmstedt nach West-Berlin aus. Damit hatte ich den größten Fauxpas zwischen der Zonengrenze und Wladiwostok begangen. Der Ostzonengrenzler warf mir fast wortlos den Antrag aus seiner Luke zurück, er würde diese Orte nicht kennen. Ich sollte mich informieren in der Erdkunde. Ein westlicher LKW-Fahrer sagte mir dann, ich sollte als Übertrittsort Marienborn und als gewünschten Übertrittsort nach Berlin-West Drewitz eintragen. Dann funktionierte es. So erzieht man Leute!
Ich führte als Student meist eine Menge an Fachliteratur mit und die hatte ich in Koffern auf dem Rücksitz meines Käfers gelegt. Nach dem zweiten Grenzübertritt hatte ich mich schon daran gewöhnt, dass ich dieselbigen immer auspacken und Buch für Buch den bisweilen sehr und machmal auch weniger intelligenten Grenzern interpretieren durfte. Ich fasste sowas sportlich auf. Zum Glück studierte ich ein naturwissenschaftliches Fach damals. Gar nicht auszudenken als Fach Politologie z.B.
In Marienborn beim Eintritt in die sowjetisch besetzte Zone untersuchte mal wieder so ein Bauerntrottel von Grenzer meinen Handschuhkasten. Darin fand er eine Stoppuhr. Er wollte wissen, was das wäre. Ich sagt ihm, das das ein Zeitintervallmessgerät sei. Ich wurde zum Glück nicht verhaftet.
Die Autobahn durch die Zone war strikt durch Geschwindigkeitslimite reglementiert. Als ich mal wieder in Drewitz mich beim Grenzhäuschen auswies, hatte der Grenzer nur den Kommentar: „Na heute wieder geflogen?“ Ich hab es überlebt. Das zeigt aber, dass man nie allein blieb auf der Autobahn. McÍllroy was allways watching you.

Solche Dönekes fallen mir spontan ein. Mann, waren das noch Zeiten. Heute kann man von Kap Finister bis zum Nordkap ohne regelmäßiges Ausweiszücken durch ganz Europa fahren. Andere Erfahrung: Je unbedeutender ein Land, desto bürokratischere und längere Grenzkontollen.

Machts gut
Bernd

Ich weiß nicht,ob ich mit meiner Frage im richtigen Thread
bin,ich schreib mal drauf los,da ich als Nicht-Berliner sehr
großer Berlin-Fan bin,würde ich doch sehr gern mal wissen,wie
sich so die Einreise nach Westberlin sowohl am Grenzübergang
Drewitz/Dreilinden als auch an der Friedrichstraße
abspielte.Was gab es da für Besonderheiten?

Diese Frage hat neulich einer im Geschichts-Brett gestellt.

/t/transitsituation-nach-westberlin/5273349

Huch, der hieß ja wie Du …

Man konnte also ohne weiteres an die BRD-DDR Grenze und mit diesem Transitvisum(wurde das sofort erteilt?) durch die DDR und zum Grenzübergang Dreilinden zu Westberlin?gab es da Hinweise kurz vor Grenzübergang Dreilinden,daß dieser kommt?Die Gegend darum und davor war bestimmt scharf überwacht?

David