Transitsituation nach westberlin

Da ich oft nach Berlin(Ost)mit dem Auto gefahren bin,und so manche Geschichte sagen wir anstzweise gehört habe…wie war das so mit dem Auto von der BRD ins damalige Westberlin zu fahren oder umgekehrt.Ich wollt ganz einfach mal wissen,welche Unwegbarkeiten oder Probleme es da so auf der Transitstrecke oder an der Grenze v.a.D.zu Westberlin gab.

Danke,David

Hallo Grußloser

Ich wollt ganz einfach mal wissen,welche
Unwegbarkeiten oder Probleme es da so auf der Transitstrecke
oder an der Grenze v.a.D.zu Westberlin gab.

auf der Strecke selber mußte man aufpassen, daß man nicht qua Verkehrskontrolle abgezockt wurde.
Es gab einige Unterschiede zum bundesdeutschen Verkehrsrecht.
Z.B. wenn ein Auto auf die Autobahn auffuht, durfte man nicht auf die linke Spur wechseln. War sehr beliebt bei den VoPos, so Geld zu verdienen.
Ebenso die Geschwindigkeitskontrolle.
Wer nur einen Strich zu schnell fuhr, war dabei.

Die Grenzkontrolle selber war die Schikane an sich. Wenn man Pech hatte, bauten die einem den Wagen auseinander.

Was ich selber gesehen hab, waren ausgebaute Sitze und alles bewegliche sowieso daneben.

Einem, der eine dickel Lippe riskierte, wurde via Endoskop in den Allerwertesten geschaut.

Die Leutchen hatte wirklich Phantasie

Gandalf

Hallo Gandalf,

Die Grenzkontrolle selber war die Schikane an sich. Wenn man
Pech hatte, bauten die einem den Wagen auseinander.

Was ich selber gesehen hab, waren ausgebaute Sitze und alles
bewegliche sowieso daneben.

das kannst Du aber alles nur vor Juni 1972 gesehen haben, denn ab da war das Transitabkommen inkraft:

http://de.wikipedia.org/wiki/Transitabkommen

Falls Du ab Juni 1972 noch auseinandergenommene Autos gesehen hast, waren das keine Transits, sondern Einreisen in die DDR.

Gruß Gudrun

Tach Gudrun,

Falls Du ab Juni 1972 noch auseinandergenommene Autos gesehen
hast, waren das keine Transits, sondern Einreisen in die DDR.

stimmt, jetzt wo Du es sagst; das waren Einreisen in die DDR.
So Anfang unf Mitte der 80er.

Gandalf

Ei guck,

die DDR-ler haben die Pässe schon oft in der Warteschlange eingesammelt, um dadurch eine schnellere Abfertigung vorzutäuschen.
Einer dieser DDR-Heinis knallte meiner französischen Frau den Pass mehrmals mit der Bemerkung „Ihr Pass ist ungültig“ wieder ins Auto.
Erst nach mehrmaligem Nachfragen war er gewillt, eine Erklärung zu geben: der Pass war noch nicht von ihr unterschrieben, weil er ganz neu ausgestellt war.

Nicht nur typisch DDR, sondern auch typisch deutsch.

Pit

Hallo David,

hier findest Du noch weitere Informationen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Transitverkehr_durch_di…

Viele Grüße
Eve*

Fortsetzung
Das passt vielleicht auch in Deine „Anekdotensammlung“:
Mit unseren Freunden, die wir damals (Mitte der 70er) in Westberlin besuchten, haben wir einen Tag in Ostberlin verbracht.
Meine immer noch französische Frau musste einen anderen Grenzübergang passieren als wir Deutsche, und wir mussten sie dann auf der anderen Seite wieder einsammeln.
Beim Grenzübergang zogen wir uns den Ärger der Grenzer zu, weil wir ein Stadtmagazin mit Veranstaltungskalender, Öffnungszeiten von Museen etc. für beide Berlins dabei hatten. Ich weiß nicht mehr, ob wir das ganze Heft abgeben mussten oder ob man uns die reinen Ostberliner Seiten gelassen hat.

1 Like

und der Rest der Fortsetzung

Das passt vielleicht auch in Deine „Anekdotensammlung“:

Aber bitte dann auch die ganze Geschichte und nicht die Hälfte weglassen.

Mit unseren Freunden, die wir damals (Mitte der 70er) in
Westberlin besuchten, haben wir einen Tag in Ostberlin
verbracht.
Meine immer noch französische Frau musste einen anderen
Grenzübergang passieren als wir Deutsche, und wir mussten sie
dann auf der anderen Seite wieder einsammeln.

Das war doch aber nur, weil Ihr meintet, mit dem Auto nach Ostberlin fahren zu müssen.
Wärt Ihr als Fußgänger mit U- oder S-Bahn gefahren, hättet Ihr alle gemeinsam am Bhf. Friedrichstraße die Formalitäten erledigen können.

Beim Grenzübergang zogen wir uns den Ärger der Grenzer zu,
weil wir ein Stadtmagazin mit Veranstaltungskalender,
Öffnungszeiten von Museen etc. für beide Berlins dabei hatten.
Ich weiß nicht mehr, ob wir das ganze Heft abgeben mussten
oder ob man uns die reinen Ostberliner Seiten gelassen hat.

Auch das keine spezielle Schikane gegen Dich, sondern in den Grenzübertrittsbestimmungen (oder wie das sonst noch hieß) klar geregelt. Stichwort: Druckerzeugnisse.

Gruß Gudrun

Ei guck,

mal richtig hin!

die DDR-ler haben die Pässe schon oft in der Warteschlange
eingesammelt, um dadurch eine schnellere Abfertigung
vorzutäuschen.

Stimmt nicht. Es gab regelmäßig Leute
in den Warteschlangen, die ihren Pass
oder eine Unterschrift im Pass vergessen
hatten, deren Auftreten provozierend war,
die im Transit-Bereich (DDR-Autobahn) „Ver-
kehrsdelikte“ begangen haben (zu schnell meist).
Wenn schon ein bis zwei solcher Pappnasen
aufgelaufen waren, kam der Grenzer-Scherge
schon mal vorlauf-tätigend vorbei und lies sich
die Pässe geben, um den Superstau zu verhin-
dern. So konnte seine kleine Einheit (3-4)
eruieren, ob sie es mit einem Trottel-Komplott
zu tun hat (z.B. 30 analphabete Französinnen)
oder ob die Pappnasenstreuung DDR-Grenzrechts-
Statistik noch entspricht.

Einer dieser DDR-Heinis knallte meiner französischen Frau den
Pass mehrmals mit der Bemerkung „Ihr Pass ist ungültig“ wieder
ins Auto.
Erst nach mehrmaligem Nachfragen war er gewillt, eine
Erklärung zu geben: der Pass war noch nicht von ihr
unterschrieben, weil er ganz neu ausgestellt war.

Aha, „ganz neu“? Ununterschreibbar sozusagen? Einer
dieser West-Provinz-„Heinis“ versucht mehr als 30 Jahre
später erfolglos sich als moralischer Sieger über seine
eigene Verklärung von Diktaturbeamten darzustellen?
Das nenn ich aber „Dummenstolz“.
Da ist ein berufsmäßig-mediokrer Mensch mit
seiner Dialogbereitschaft mit der Diktatur
auf taube Ohren gestoßen? Dass sich eine
Diktatur so diktatorisch benehmen kann?
Extraordinaire!!
(An derselben Grenze wurden mehr als 1000
Menschen von genau diesen Passsammlern getötet.)

Nicht nur typisch DDR, sondern auch typisch deutsch.

Weder „typisch DDR“, noch „typisch deutsch“.
Typisch „DDR“ wäre: An der Grenze aussortiert,
2 Stunden in ein 2 x 3 Meter-Barrakenzimmer gesperrt,
gefesselt an einen Heizkörper, desinteressiertes Verhör,
Entlassung ohne Begründung und Stellungnahme.
(Dieses Prozedere wurde Mitte der 80ger nur dadurch
Allgemeingut, weil ein Westdeutscher, dem die Grenzschergen
auch nichts vorzuwerfen hatten, bei einer solchen
willkürlichen Routineaktion gefesselt an den Heizkörper
herzinfarktig verstarb.)

Typisch „deutsch“ ist Ulrich Tukur, der sagte:
„Franzosen sind Deutsche, die Italiener imitieren.“

Aus der Konfrontation mit einem diktatorischen
Regime Rückschlüsse auf die eigene Identität zu
ziehen ist bizarr. Da Du, „Pit“ ein Deutscher zu
sein scheinst, definierst Du allein DEIN Deutschsein,
also Dich, über das was Du schilderst. Es ist Dir
unbenommen, Dich in diktatorischen Grenzern wiederzu-
erkennen, wie es mir unbenommen sein sollte, das
Ende der Geschwindigkeitsbegrenzung nach der Grenzstation
Helmstedt als Blüchersche Freiheit, als urdeutsch zu
empfinden.
Wer je stetig, und nicht nur für den Urlaub, arbeitsbedingt
jenseits von Deutschland unterwegs ist, weiß, daß „typisch
deutsch“ ein positives Klischee ist. Deutsche Grenzer (zumal
in Tegel)sind nicht sockenschussfrei, die in anderen Ländern
haben dagegen aber den Sockenschuss gepachtet.
?Sind die Grenzer in Bahrein „deutsch“, weil sie
meine deutsche Frau im Mai und Juni 2009 je nach
Vorlegen des Passes, eine dreiviertelstunde bzw.eine
halbe Stunde in einem kleinen Flughafenraum im Unge-
wissen über Ihre Heimreise ließen? (Meine Frau
fliegt die Strecke seit 4 Monaten regelmäßig.)
Sind die Grenzer in Moskau, Baku, New York „deutsch“,
weil sie ähnlich sinnlose Strategien wesentlich
zeitraubender anwenden als der DDR-Grenzautomat ohne
Selbstschussfunktion?
(Übrigens: Meine deutsche Frau und ich, ihr nicht weniger
deutscher Mann haben zwei Pässe.
Einen für arabische und einen für Länder die die Einreise
mit israelischem Stempel unproblematisch finden. Beide Pässe
sind signiert.)
Es ist albern von einem Diktaturgrenzer
mehr als den Lauf der Dinge zu erwarten, es sei denn,
man hat in den 70gern mehr Sympathien für die Diktatur
des Proletariats, als für die Opfer dieser Diktatur.
Diese Enttäuschung - BIZARR.

x.


Hallo „Pit“!

Da hast Du ja richtig was aufregendes erlebt.
(Wo bleibt die Anekdote?)

x.

Hallo Gudrun!

Das passt vielleicht auch in Deine „Anekdotensammlung“:

Aber bitte dann auch die ganze Geschichte und nicht die Hälfte
weglassen.

Der gute Mann hält das, was er „schrob“(HS)
für die „ganze Geschichte“. Die sehr aufregend
war. Für ihn. Damals. In den 70gern. Mit der
halben „Zitty“ oder dem einfach so - schwupp - ,
ohne zu Fragen, konfiszierten „Tip“.
Stadtzeitungen können einem schwer zu schaffen
machen. Zumal in Berlin.

Mit unseren Freunden, die wir damals (Mitte der 70er) in
Westberlin besuchten, haben wir einen Tag in Ostberlin
verbracht.
Meine immer noch französische Frau musste einen anderen
Grenzübergang passieren als wir Deutsche, und wir mussten sie
dann auf der anderen Seite wieder einsammeln.

Das war doch aber nur, weil Ihr meintet, mit dem Auto nach
Ostberlin fahren zu müssen.
Wärt Ihr als Fußgänger mit U- oder S-Bahn gefahren, hättet Ihr
alle gemeinsam am Bhf. Friedrichstraße die Formalitäten
erledigen können.

Nicht ganz. (Ich glaube mich zu erinnern, daß
Besatzungsmächte/-nationen anders behandelt
wurden als anderen nicht-deutsche/-westberliner)
Vielleicht waren das aber keine Freunde, sondern
Ex-Wessi-Provinzler, die Noch-Wessi-Provinzlern
die ganze Härte des DDR-Systems anhand einer
Stadtzeitung demonstrieren wollten?
Hat ja seine Wirkung nicht verfehlt.

Beim Grenzübergang zogen wir uns den Ärger der Grenzer zu,
weil wir ein Stadtmagazin mit Veranstaltungskalender,
Öffnungszeiten von Museen etc. für beide Berlins dabei hatten.
Ich weiß nicht mehr, ob wir das ganze Heft abgeben mussten
oder ob man uns die reinen Ostberliner Seiten gelassen hat.

Auch das keine spezielle Schikane gegen Dich

(Kann man aber so empfinden, wenn man die DDR
als Rechtsstaat versteht und Wilkür eher westlich
verortet…)
Allein der Gedanke, daß sich ein Grenzsoldat die
Mühe macht, Ost- und Westseiten im Veranstaltungs-
kalender einer westberliner Publikation zu differen-
zieren = herrrlich weltfremde Naivität.

Thanx
x.

Hallo,

Meine immer noch französische Frau musste einen anderen
Grenzübergang passieren als wir Deutsche, und wir mussten sie
dann auf der anderen Seite wieder einsammeln.

Das war doch aber nur, weil Ihr meintet, mit dem Auto nach
Ostberlin fahren zu müssen.
Wärt Ihr als Fußgänger mit U- oder S-Bahn gefahren, hättet Ihr
alle gemeinsam am Bhf. Friedrichstraße die Formalitäten
erledigen können.

Nicht ganz. (Ich glaube mich zu erinnern, daß
Besatzungsmächte/-nationen anders behandelt
wurden als anderen nicht-deutsche/-westberliner)

Bei Zivilpersonen gab es keinen Unterschied, egal, ob sie nun aus USA, GB, F oder einem anderen Staat kamen. Sie hatten die Auswahl unter zwei Übergängen.

Gruß Gudrun

Hallo,

1978 an der Grenze zur DDR mit hellem Hemd und heller Hose mit nagelneuem Alfa-Sud. Der Grenzer behauptete nach Schmuggelware zu suchen und befahl mir den Luftfilter am Motor abzuschrauben. Als technischer Laie eine Mordssauerei mit weissem Hemd und heller Hose. Vielleicht hat ihn auch nur die neue Technik interessiert. Danach konnte ich den ganzen Sch… wieder selbst zusammenbauen.

Gruß Woko

Hallo,

1978 an der Grenze zur DDR mit hellem Hemd und heller Hose mit
nagelneuem Alfa-Sud. Der Grenzer behauptete nach Schmuggelware zu suchen

ich behaupte mal, das dies kein Grenzer gewesen sein wird, weil diese
normal die Sache nur mit der Kalaschnikow in der Hand abgesichert haben.

Die Überprüfung wurde sicherlich von einem Zöllner durchgeführt.
Für dich wird das freilich egal gewesen sein.
Gruß Uwi

Hallo,
Schulreise August 1966 nach Westberlin. Kontrolle in Helmstedt, Grenzer: „Sie fahren doch sicher in die friedliebende Hauptstadt der DDR?“ Antwort des Klassenlehrers: „Nein, wir fahren in das kapitalistische Westberlin.“ Zweieinhalb Stunden später durften wir weiterfahren.
Bekannter, RO, fuhr Anfang 70 mit dem Auto nach Westberlin. An der Grenze wurde er in einen Raum gebeten und man erzählte ihm, wo er überall bei der BW gewesen war. Das war das erste und letzte mal, dass er mit PKW nach Berlin fuhr.
Gruss
Rainer
Gruss
Rainer

Hallo Rainer,

Nur zwei kleine Fragen:

Was bedeuten:
„RO“ in

Bekannter, RO, fuhr Anfang 70 mit dem Auto nach Westberlin.

Und BW in:

An
der Grenze wurde er in einen Raum gebeten und man erzählte
ihm, wo er überall bei der BW gewesen war.

???

Vielen Dank!
Schöne Grüße,
Helena

Hallo,
RO = Reserveoffiozier
BW = Bundeswehr
Gruss
Rainer

Danke! owT Gruß,
ohne
weiteren
Text