Erfahrungen Flixtrain mit Verspätungen

Hallo zusammen,

meine DB-Stammstrecke wird nun auch von Flixtrain bedient (Teilstrecke von Frankfurt – München).

Ich würde mich über ein paar Erfahrungen von euch zum Thema Verspätungen freuen:
Sind Verspätungen häufig?
Wie erfahre ich von Verspätungen?
-> Über die DB-App eher nicht, oder?
-> Über die Anzeigetafeln am Bahnhof?
-> Über die Flixtrain-App? (Wenn ja, proaktiv per Push Up Nachricht?)

Dass das Ding nur einmal am Tag fährt, ist mir klar.
Dafür bleibt einem der Krawallmacher aus Dresden erspart :face_vomiting:

Über eure Antworten würde ich mich freuen.

Vielen Dank & schöne Grüße
mundraub

Servus,

hier:

https://www.flixtrain.de/info

Verspätungen sind leider bei den privaten Mickymaus-Anbietern, die im Amtrak-Takt ein paar Male pro Woche fahren, eher selten, weil die Trassen mit Amtrak-Geschwindigkeiten geplant sind und vor allem, weil DB Netz auf das Geld geiert, das sie nur bekommt, wenn die Trasse zur Verfügung steht.

Schöne Grüße

MM

Hallo,
der macht doch nur seine Arbeit. Ich möchte dir eine andere Meinung anbieten:
Die Bahnmanager sollen aufhören, seine Gewerkschaftsarbeit als unrechtmäßig zu verleumden und endlich ihre Arbeit machen und nicht die Kunden gegen die Gewerkschaft aufhetzen.
Schönen Tag und gute Fahrt
Alfons

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Vielleicht beim nächsten Mal vor dem posten informieren?

Hallo,

diese Äußerung von Dir

zeigt beispielhaft, wie viel Unsinn aktuell in sachen GDL-Streik verzapft wird, weil lieber alles auf einen vermeintlichen Unsympath personalisiert, als sich mal damit zu beschäftigten, wie eigentlich Gewerkschaft „funktioniert“.
Denn egal ob Weselsky, Bsirske oder sonst eine Vorsitzender, sie alle sind keine Alleinherrscher - auch wenn sie noch so dominant wirken - sondern abhängig von ihren Mitgliedern und den von diesen gewählten Gremien. Und so ein Beschluß für einen Streik wird nicht einfach mal so auf die Schnelle gefasst, sondern im Vorfeld intensiv in der Mitgliedschaft und den zuständigen Gremien diskutiert.
So steht z.B. hinter Weselsky eine gewählte Tarifkommission, die mit qualifizierter Mehrheit den Streikbeschluß gefasst hat und eine Mitgliedschaft, die in einer Urabstimmung (also super basisdemokratisch) diesen Gremienbeschluß mit ebenfalls qualifizierter Mehrheit bestätigt hat.

Es ist die satzungsmäßige Aufgabe eines/einer Gewerkschaftsvorsitzenden, einen solchen Beschluß nach außen zu vertreten.
Und es gab auch schon Streiks, die von der Basis gegen den Willen „großer Vorsitzender“ durchgesetzt wurden. An einem solchen Streik war ich vor ca. 10 Jahren nicht ganz unmaßgeblich beteiligt.

By the way: Wer gibt Dir die Garantie, daß die GDL nicht auch Beschäftigte von Flixtrain/Flixbus organisiert und einen Streik organisiert?
Bei so manchem privatem Bahnunternehmen wäre das eigentlich angesichts der Arbeitsbedingungen und Vergütung dringend notwendig.
&tschüß
Wolfgang

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Hallo Aprilfisch,

wenn der Mickymaus Anbieter im Amtrak-Takt mit Amtrak-Geschwindigkeit leider eher selten Verspätung hat, finde ich das mittelmäßig beunruhigend. Ich bin Verbraucher, kein Politiker.

Auf meiner Teilstrecke Frankfurt - München ist die Fahrzeit identisch mit der des ICEs. Zeitlich passt es auch noch, dass ich am Montag die Heimfahrt mit dem Flixtrain antreten werde. EUR 3,- statt EUR 13,- (mit BahnCard 50) - das wiederum lässt natürlich den Verbraucher doch etwas hellhörig werden.

Ich freue mich aber sehr auf ein neues Schienenerlebnis in einem alten aufgemöbelten Interregio.
Wie bei allem ist es schlicht die Abwechslung, die fasziniert.
Ich sehe das nicht politisch. Wenn die Jungs morgen wieder aufgeben - ha ja. Die Bahn wird an meiner Fremdfahrt jedenjalls nicht zu Grunde gehen.
Ich finde es bis heute schade, dass ich nicht in einem Themenabteil des Locomore mitgefahren bin. Geniale Idee - aber alles andere und vor allem die Umstände waren halt nicht so genial.

Schöne Grüße
mundraub

Niemand. Viele EVU haben einen Tarifvertrag mit der GdL.

Kann ich als bei einem privaten Bahnunternehmen Beschäftigter nicht bestätigen. Die DB ist der Pacemaker für die ganze Branche, denn sonst würde man keine Mitarbeiter mehr finden.

Gruß T (GdL-Mitglied)

Servus,

was meinst Du, was der erste Flixtrain Stuttgart - Berlin war? Kein geringerer als der Locomore, nur eben ohne Reservierungsmöglichkeit und daher im Vergleich sozusagen „in Echtzeit“ verlottert.

Die Bm235, die dort eingesetzt waren, hatten übrigens zum größten Teil noch nicht das grässliche Interregio-Plastikinterieur, sondern comme il faut Seitengang und Sechserabteile. Da war dann nicht nur der Preis, sondern auch die Fahrt recht komfortabel.

ICE-Fahrzeiten bei Vmax 200 oder vielleicht 220 km/h sind, wenn wie in der genannten Relation Neubauabschnitte im Spiel sind, nur durch Mogeln zu schaffen. Hält das Dings vielleicht in Kornwestheim statt in Stuttgart? Oder in Pasing oder Freimann statt in München Hbf?

Schöne Grüße

MM

Servus,

jetzt hab ich mal nachgeschaut:

nein, ist sie nicht. Es gibt keine ICEs, die über diese Heckeneilzug-Verbindung fahren, auf der der Flixtrain unterwegs ist. ICE Frankfurt-München bedient Mannheim, Stuttgart, Ulm, Augsburg.

Der Vergleich „Heckeneilzug“ ist bewusst gewählt, weil diese auch einmal am Tag über irgendwelche Hinterwäldler-Linien fuhren, um den Expressgut- und Posttransport in der Fläche zu sichern.

Ich auch nicht - sondern in Erinnerung daran, dass vor Einführung der Taktfahrpläne zuerst im Fernverkehr, später auch im Regional- und Nahverkehr eine einfache Reise umfangreiches Fahrplanstudium benötigte, bei dem man oft genug am Ende sehen musste, dass man ja an einem Mittwoch unterwegs wäre, der nicht auf ein ungerades Kalenderdatum fällt, und deswegen das Kernstück der erarbeiteten Verbindung nicht fuhr. Falls Du mal in schienenfeindlichen Ländern wie Frankreich unterwegs bist, kannst Du das heute auch noch genießen.

„Früher“ hab ich auch mal ein paar Autos (nacheinander) gehabt. Aufgehört mit diesem Ballast habe ich erst, als ich dank Taktfahrplan fahren konnte, wohin ich wollte und wann ich wollte.

Jo, und daher kommt mein Brast auf die Rosinenpicker - ich brauche die Bahn - wenn alles gut geht - noch fünfzehn oder zwanzig Jahre und will mir nicht von Walt Disney vorschreiben lassen, wann und wohin ich darf und wohin nicht.

Schöne Grüße

MM

Hallo Aprilfisch,

doch. Ich fahre nur eine Teilstrecke von Frankfurt-München. Auf diesem Teilstück ist die angegebenen Fahrzeit auf die Minute identisch. Das ist insofern verwunderlich, da der ICE auf einem Neubauteil auf jenseits der 250 km/h beschleunigt.

Schreibst du eigentlich absichtlich für viele deiner Mitleser in Hieroglyphen?
Schtuegart, Ulm und Biberach, Mekkebeure, Durlesbach liegen eigentlich so gar nicht auf meinem Weg.

Schöne Grüße
mundraub

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und, falls Dir das nicht aufgefallen sein sollte, ganz wo anders fährt als der Flixtrain, der wie gesagt eine Heckeneilzuglinie bedient, die mit einem Stundentakt heillos überlastet wäre und nur die Haltepunkte Frankfurt, Augsburg und München mit der ICE-Linie Frankfurt-München gemein hat.

Stuttgart und Ulm liegen selbstverständlich auf dem Weg, den die ICEs von Frankfurt nach München nehmen:

Sonst könnte er übrigens auch nicht im Takt abgestimmt am Knoten Mannheim auch die beiden anderen Äste des Fernverkehrs-„X“ bedienen. Die Bahn macht (zum Glück noch) Fernverkehr im Netz, die Rosinenpicker bedienen einzelne Städte.

Dass die Südbahn ab Ulm einen anderen Weg nimmt als die heutige Hauptstrecke, steht auf einem ganz andren Blatt. Übrigens: Augsburg kennt man, wenn man Frankfurt - München fährt: Augsburg - München war die erste Strecke, auf der seit 1966 mit 200 km/h gefahren wurde. In Augsburg kommt die ICE-Linie mit der Flixtrain-Linie wieder zusammen.

Schöne Grüße

MM

Hallo Aprilfisch,

es tut mir wirklich Leid, aber ich kann dir noch immer nicht folgen.

ICE:
grafik

Fiixtrain:
grafik

Schöne Grüße
mundraub

Hallo zusammen,

nachdem ich hier selbst um Rat gefragt habe, kann ich nach meiner Fahrt evtl. dem ein oder anderen interessierten einen Rat zurückgeben.

Verspätungen des Flixtrain werden über die App von Flixbus, aber auch auf der Website der DB und auf den Anzeigentafeln am Bahnhof angezeigt.

Zum allgemeinen Zugerlebnis:

  • Innen war der Zug sauber

  • die Ausstattung wirkt billig

  • die Bestuhlung ist eng, die Sitze sind platzsparend in Leichtbauweise ohne Verstellmöglichkeit (unbequem für lange Strecken)

  • die Scheiben waren von außen derart verdreckt, das man bei Sonneneinstrahlung kaum rausschauen konnte

  • ohne Klimaanlage ist das Tragen einer FFP2-Maskte ein mäßiger Spaß

  • zum Teil lassen sich die Fenster öffnen - bei hoher Geschwindigkeit ist die Einfahrt in Tunnels eher nichts für schwache Ohren

  • einige der Türen waren als Defekt gekennzeichnet - aber auch die Tür ohne Defekt-Hinweis hätte einen verdient - ich habe von Innen und ein Zusteigender von außen mit der Tür gekämpft. Bei der 9. Betätigung ging die Tür dann auf

  • über die Taktfrequenz braucht man nicht diskutieren.

Zusammengefasst: Minimaler Komfort, dem Preis entsprechend

Aber:
Ich habe keinen freien kostenpflichtigen Nebenplatz gebucht. Natürlich lag meine Pflicht-Reservierung in einem vollgestopften Teilbereich mit Sitznachbar - und das bei einer geschätzten Auslastung von weniger als 25%. In normalen Zeiten mag das eine legitime Maßnahme zur Förderung der Zusatzerlöse à la Ryanair sein – in Zeiten von Corona halte ich das für grenzwertig.

Fazit: Altes Gerät und dennoch kein Charme - der Zugromantiker in mir kam gar nicht auf seine Kosten; der Hobbyschwabe in mir jedoch sehr.

Schöne Grüße
mundraub

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Servus,

das kommt daher, dass Du Äpfel mit Birnen vergleichen möchtest, während ich die ziemlich neue ICE-Linie über Würzburg-Nürnberg nicht berücksichtigt habe - die ICE-Linie Frankfurt-München, die seit 1991 mit Fertigstellung der für den ICE-Verkehr gebauten Neubaustrecke Mannheim-Stuttgart bedient wird und eine der ersten drei ICE-Linien überhaupt ist, führt über Mannheim - Stuttgart - Ulm - Augsburg.

Seit der Fertigstellung eines Streckenabschnitts südlich Nürnberg für eine Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h (können auch 300 sein, ich interessiere mich in dieser Hinsicht nicht mehr besonders für die Bahn) ist ein kleines Stückelchen der Strecke, die diese neue ICE-Linie bedient, für den ICE-Verkehr geeignet, so dass der ICE Frankfurt-München auf dieser Nebenlinie in 3 h 20 min fährt. Der Flixtrain braucht für die kürzere Heckeneilzuglinie unter Auslassung von Nürnberg 3 h 50 min; das ist klar, weil er mit Wagen der Deutschen Bundesbahn aus den 1960er Jahren unterwegs ist, die später in den 1990er Jahren auf eine Höchstgeschwindigkeit von immerhin 220 km/h ertüchtigt wurden.

Dass ICE-Züge nur dort schneller als die nach wie vor auf den Fernverkehrsstrecken üblichen 160 oder 200 km/h fahren können, wo die Strecke dafür gebaut oder ausgebaut ist, ist eine Binsenweisheit. Dass sie von der Dehback zunehmend auch auf Strecken hinter den sieben Bergen eingesetzt werden, wo sie dann zum großen Unglauben der Reisenden mit 140 km/h herumzuckeln dürfen, weil die Strecken eben nicht mehr hergeben, ändert nichts an dem Streckennetz, das nur auf vergleichsweise wenigen Abschnitten für Geschwindigkeiten tugt, auf denen es sich lohnt, auf den Komfort richtiger Schnellzugwagen zu verzichten und je nach Statur mehr oder weniger dranghaft eingeklemmt wie im PKW transportiert zu werden.

Dass Du zufällig nach Pasing fahren wolltest und zufällig am vorgerückten Nachmittag unterwegs warst, ändert nicht viel an dem Unterschied zwischen einem Verkehr im Stundentakt und einem im 24-Stundentakt, und auch nicht so viel daran, dass sogar Flixtrain halt nicht zaubern kann und deswegen mit langsameren Fahrzeugen eben auch länger braucht als die Bahn mit schnelleren - im gegebenen Fall geht es um zwanzig bis dreißig Minuten mehr zwischen Frankfurt Hbf und München Hbf.

Dass dort Pasing für München verkauft wird ist ungefähr so, wie wenn Ryanair den Flughafen Hahn als „Frankfurt“ verkauft.

Schöne Grüße

MM

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