Erfahrungen für BER nutzen?

Hi,
warum nutzt man beim Bau des BER (BERliner Flughafen in Schönefeld) nicht die guten Erfahrungen moderner AirPorts wie Dubai, Frankfurt, Schkeuditz, Schanghai …? Dann könnte man eine Menge an (Steuer)Geld und Zeit sparen und bedeutend früher Gewinn einfahren!
Nur mal so als Frage und DenkAnstoß, für die lieben ManagementPolitiker MP.
Christian

Hi,

grandiose Doku dazu: https://www.youtube.com/watch?v=ypHikFqHy_k

Gruss
K

Keine Frage des Könnens …
Hallo Christian,

warum nutzt man beim Bau des BER (BERliner Flughafen in
Schönefeld) nicht die guten Erfahrungen moderner AirPorts wie
Dubai, Frankfurt, Schkeuditz, Schanghai …?

Wenn es nur um das technische Problem ginge, wie man komplexe Systeme konzipiert und umsetzt, wäre die Aufgabe gar nicht so schwer.
Dummerweise bewegt man sich hier aber in einem sehr politischen Umfeld, wo es gar nicht um die Fertigstellung eines Großflughafens geht, sondern um politische, berufliche, finanzielle und persönliche Ziele der Entscheidungsträger.
Es wäre reichlich naiv anzunehmen, dass Beteiligten grundsätzlich die Fertigstellung eines Flughafens wichtiger ist als ihre eigene Karriere.

Das fängt schon dabei an, solche Projekte starten zu können. Wenn das Planungsbüro nämlich sagt, dass der Bau 16 Mrd. kostet und 8 Jahre dauert, wird das Projekt wahrscheinlich gleich verworfen. Also wird mit lauter unrealistischen Annahmen das Ding schön gerechnet und mit 5 Mrd. und 4 Jahren politisch beschlossen.

Und wenn man es geschickt macht, wird der politische Auftraggeber es auch noch so darstellen, als ob die Nichteinhaltung der Vorgaben in der Verantwortung der beauftragten Firma läge. So z.B. bei TollCollect geschehen.
Kein Wunder, dass das Gerede von Regressnahme nur Theaterdonner ist, um das beschissene Volk noch mal ins Bockshorn zu jagen. Gerechterweise erhalten solche Firmen, damit sie öffentlich den Prügelknaben spielen auch noch Schmerzensgeld dazu.

Lesenswerte und sehr leicht verständliche Lektüre, wie man’s technisch richtig macht: Tom De Marco „Bärentango: Mit Risikomanagement Projekte zum Erfolg führen“ Eines der Beispiele: Verzögerungen bei der Fertigstellung des Flughafens in Denver.

Ciao, Allesquatsch

Der Geiz fängt mit dem Geld ausgeben an
Größere öffentliche Aufträge müssen europaweit ausgeschrieben werden. Den Zuschlag bekommt meistens diejenige Firma, den den ruinösesten Kampfpreis anbietet oder mit dem Beamten, der die Entscheidung fällt, befreundet ist.
Das Nachbessern vom Pfusch kostet dann weit mehr, als hätte man gleich eine seriöse Firma genommen.

Und auf dieser Welt wird es wohl genug Ingenieurbüros geben, die erfolgreich einen Flughafen gebaut und die einzelnen Baufirmen sinnvoll koordiniert haben.

Hi,

weil das ein Prestigeobjekt war und ist und hier Leute das Sagen hatten und haben, die keine Ahnung von irgendetwas haben.

Dampfplauderer und Profilneurotiker. Der größte Fehler war auch noch diesen Pleitegeier von Mehdorn zu engagieren. Der hat die Bahn und so viele andere Firmen vorher schon ruiniert und dann macht man den Loser noch dazu.

Lehrstück zu dem Peter-Prinzip.

Gruß vom Raben

Moin,

das scheint eine hübsche Melange aus verschiedenen Sachen zu sein.

* Unfähigkeit der Planer
* ‚Ideen‘ von Funktionsträgern, die keine Ahnung haben und Form vor Funktion setzen (siehe Rauchabsaugung, die wegen optischer Bedenken bei korrekter Ausführung zu einem funktionellen Krüppel verplant wurde)
* Diese unselige Ausschreibepraxis. Eigentlich sollte so Geld gespart werden, es muss aber das billigst und es darf nicht das günstigste genommen werden. Da gibt es zig andere Beispiele, wo sehr teuer gespart wurde.
* Inkonsequenz bei der Verfolgung offensichtlicher Planungs- und Ausführungsfehler
* Kungelei bei der Postenvergabe

Aber immerhin hat es für den Kölner Dom noch länger gebraucht und der wird wohl nie richtig fertig.

Gandalf

PW:
welches ist der sicherste Job in NRW?
Einer bei der Dombauhütte. Wenn die zugemacht wird, geht die Welt unter