Erfahrungen mit Gleitlack

Hallo,

ich konstruiere Industriegetriebe bis max.40 Nm. Hat jemand Erfahrungen, ob man einfach die Gleitlager weglassen kann? Ein Bekannter kam auf die Idee. Ich find die nicht so toll da die Gefahr des Fressens der Lager sehr hoch ist. Da aber auf dem Markt so etwas angeboten wird sollte man zumindest mal darüber nachdenken. Bisher haben wir ölgetränkte Sinterbronzelager benutz und haben auch nur gute Erfahrungen damit gemacht. Bei Recherchen bin ich dann auf Gleitlack gestoßen. Hauptbestandteil darin ist Molybdänsulfit (geheimnisvolles Wundermittel :wink:.
Die Belastung der Lager liegt bei max. ca. 10 N/mm² und die Umfangsgeschwindigkeit kann zwischen 0,03 und 30 m/s (je nach Stufe im Getriebe) liegen.
Jetzt noch eine Frage: hat jemand schon Erfahrung mit Gleitlack gemacht, kann man den ohne zusätzliche Schmierstoffe einsetzen oder ist eine Mischung aus beidem möglich, eignet er sich überhaupt für diese Art der „Lagerung“ (Stahl auf Stahl), gibt es dabei irgend etwas zu beachten.

Grüße, Kai

Hallo Kai,

Hauptbestandteil darin ist Molybdänsulfit (geheimnisvolles
Wundermittel :wink:.

Das Zeugs ist schon länger bekannt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Molybd%C3%A4ndisulfid
http://www.dowcorning.de/home/MolykoteHome.aspx

Stahl, besonders Silberstahl, auf Delrin ergibt auch sehr gute Lagereigenschaften.

MfG Peter(TOO)

Hallo Kai,
Du kannst grundsätzlich jede Art der Lagerung wählen,
kommt ja nur darauf an, wie lange Dein Getriebe unter denen
und denen Belastungen mit der und der Genauigkeit/Geschwindigkeit laufen bzw. „überleben“ soll.
Bei billigen Büromaschinen, billigem Spielzeug und derlei Dinge könnte man über solche Einsparungen wie das Verwenden von Gleilack anstelle von Gleitlagerbuchsen bzw Kugellagern nachdenken.
Bei Industrielagern sei Dir aber abgeraten.
Ich würde nie, gar nie, ein Indsutriegetriebe kaufen bzw. einsetzen,
von dem ich weiß, daß keine anständige Lagerung (z.b. Stahl auf Stahl mit Gleitlack) verwendet wird.

Viele Grüße,
Michael

Hallo
Das Molybdänsulfid ist doch plastisch, also nicht langfristig an derselben Stelle. Ein Lack ist auch relativ weich und wird schnell zerrieben. Dann, kleine Welle in großem Lager ohne Schmierung = Schrott.
Ich würde eine solche Schmierung vielleicht nur für Stellen empfehlen, die eine niedrige Haftreibung benötigen.
Gehärteter und möglichst genau rundgeschliffener Stahl auf ölgeschmierte Sinter-Stahllager könnten vielleicht gehen.
Es gibt auch Methoden, die in bereits funktionierenden Lagern die Reibung zusätzlich reduzieren können, aber das war wohl nicht die Frage.
MfG

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