Erfahrungen mit Holzvergaserkessel

Hallo. Meine Fragen wären u.a, Wie hoch ist der Verbrauch an RM Holz in etwa pro Jahr? Wie oft muß der Kessel neu befüllt werden? Wodurch sind die extremen Preisunterschiede bei vergleichbaren Anlagen gerechtfertigt?

Folgende Angaben kann ich machen: 20KW, kein Brauchwasser, Pufferspeicher 800 ltr, Hartholz, günstiger Kessel (2500 - 3000 Euro).

Danke für jede Ausführung.

Hallo!

Mit der Leistungsangabe von 20 kW kann man zum Holzbedarf nichts sagen. Man braucht den jährlichen Energiebedarf des Hauses. Womit wurde bisher geheizt und wie hoch war der Brennstoffbedarf (solche Angabe lässt sich in Brennholz umrechnen)?

Auch dazu ist keine Angabe möglich. Manuell beschickte und über Zuluft gedrosselte Holzbrenner sind jedenfalls keine taugliche Lösung, weil sie bei Teillast mit schlechtem Wirkungsgrad arbeiten. Die früher übliche manuelle Beschickung ist zum Heizen eines Hauses nicht mehr zeitgemäß. Holz ist (Hackschnitzel aus eigener Herstellung sind eine Ausnahme) entweder ein kostspieliger Brennstoff oder bei eigener Brennholzaufbereitung zwar preisgünstig, aber arbeitsintensiv. In jedem Fall wird man sich keinen schlechten Wirkungsgrads des Brenners leisten wollen, weil damit mehr Holz als nötig verbrannt wird. Außerdem hat man heute i. d. R. kein Hauspersonal, das alle ein, zwei Stunden Holz nachlegt. Ein alltagstauglicher Brenner mit gutem Wirkungsgrad ist deshalb immer automatisch beschickt.

Holz braucht zum Verbrennen reichlich Luft, insbesondere Sekundärluft, weil sonst das Holzgas unvollständig verbrannt durch den Schornstein geht. Ein Holzbrenner wird für guten Wirkungsgrad in der Nähe seiner Nennleistung mit reichlich Luft betrieben, die tunlichst nicht aus dem zu beheizenden Raum kommt. Damit Betrieb mit Nennleistung möglich wird, braucht der Brenner wie ein Öl- oder Gasbrenner eine Zweipunktregelung, d. h. der Brenner arbeitet mit voller Leistung auf einen Pufferspeicher oder ist abgeschaltet, kennt also keine Teillast. Für solchen Betrieb braucht man automatische Beschickung mit automatischer Zündung. Scheitholzbrenner scheiden damit aus. In Betracht kommen automatisch förderbare Hackschnitzel oder Pellets.

Bist Du sicher, dass es sich dabei um keine zu optimistische Annahme ohne Kenntnis von regionaler Holzwirtschaft und Preisen handelt? Eiche, Buche, Robinie ergeben ziemlich kostspieliges Brennholz. Und überhaupt: Hast Du geeigneten Platz zur Lagerung von etlichen Festmetern Brennholz? Damit meine ich keinen Kellerraum. Unbehandeltes Totholz sollte man in größeren Mengen nicht im Haus lagern, weil man andernfalls über kurz oder lang Holzschädlinge im Haus hat, die über Treppengeländer, Türfüllungen bis zum Dachstuhl alles zerstören.

Für einen Holzbrenner mit automatischer Beschickung halte ich den Preisrahmen für zu eng.

Wer jemals über mehrere Heizperioden etliche Festmeter Brennholz womöglich für manuell beschickte Einzelöfen aufbereitete, wird ziemlich sicher nicht auf die Idee kommen, eine ähnliche Heizungsart zur Dauereinrichtung werden zu lassen. Entweder automatisch beschickt mit Hackschnitzeln oder Pellets oder nur ein Brenner, um gelegentlich ein paar Einwegpaletten o. ä. zu entsorgen, aber nicht als ganzjährige Alleinheizung nach Altväter Art. Zudem wird Holz als Brennstoff zusehends teurer. Wer eine Tischlerei betreibt oder einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Knicks und Wald bewirtschaftet, ohnehin einen Traktor mit Zapfwelle besitzt, um ein Hackschnitzelwerk anzutreiben, wird Holz gerne zum Heizen verwenden. Bei den meisten Leuten fehlen aber die geeigneten Voraussetzungen, um Holz wirtschaftlich sinnvoll als alleinigen Brennstoff einsetzen zu können, fehlt es sogar an geeignetem Lagerplatz.

Gruß
Wolfgang

Mit einer Mischung aus Nachtspeicher, Feststoff im Wohnzimmer und Gas Raumheizern. Daher schwer zu sagen wie hoch der Bedarf ist/war.

Ganz sicher, da mein Bekannter, für den ich frage in der Forstwirtschaft tätig ist.

Habe ich mir auch schon gedacht, dass das recht eng wird.

Ich danke dir sehr für deine Einschätzung. Ähnlich waren auch meine Vermutungen, hab aber leider in diesem Bereich kaum Ahnung. Daher war mir eine, oder mehrere Meinungen wichtig.

Wieso ? Hast Du denn dafür nichts bezahlt ?

Du hattest doch Strom- und Gasrechnung und Kohle oder Holz eingekauft.

Mind. einen Anhaltspunkt sollte man also haben.

Lasse doch eine Wärmebedarfsberechnung machen , etwa um einen Energieausweis (aber den besseren, den bedarfsgerechten) zu erhalten.
Dann weißt Du was das Haus braucht um Normtemperaturen in den Räumen zu erhalten. Weil dazu die Bauweise, Baumaterial bewertet werden.

Individuelle Abweichungen hat man dann später immer, nach unten wie nach oben.

MfG
duck313