Erfahrungen mit zwei Hunden?

Hallo Zusammen,

wer von Euch hat Erfahrung mit der Erziehung von zwei Hunden?

Wir hatten schon mal zwei Hündinnen, die wir aber im Abstand von einem knappen Jahr als Welpen ins Haus geholt hatten. Die Erziehung des zweiten Hundes war teilweise einfacher, weil er sich vieles vom erfahreneren Hund abgucken konnte, und teilweise schwieriger, weil für den zweiten Hund der andere Hund das wichtigste war und wir erst ganz weit danach kamen.

Jetzt stehen vor der Frage, ob wir gleich zwei Welpen nehmen oder lieber in einem gewissen Abstand. Und wenn zwei Welpen, ob es dann Geschwister aus einem Wurf sein können oder sollten oder lieber nicht.

Wer kann uns da mit seinen Erfahrungen weiterhelfen.

Vielen Dank und Grüße
Gordie

Hi!
Ich denke, es ist ziemlich egal, ob man zwei Welpen aus dem selben Wurf oder aus zwei verschiedenen nimmt! In dem Alter ist das den Hunden ja auch so ziemlich einerlei, sie vertragen sich ja eh mit allem und jeden und wollen nur einen Spielkameraden!
Ich stelle mir die Erziehung von 2 Welpen gleichzeitig recht schwierig vor, da man ja schon viel Zeit und Geduld dafür braucht. Was tut z.B. der andere, während ich dem einen Sitz beibringe??
Andererseits gucken sich ja auch in dem Alter die Hunde viel ab (wenn vielleicht auch gerade die Sachen, die sie NICHT tun sollen :wink:) und können so gemeinsam lernen. Außerdem werden kleine Hunde ja auch recht schnell müde und so kann man dann mit dem einen was üben, während der andere schläft.
Ich würde also sagen, wenn man genug Zeit und Geduld hat, sollte auch die Erziehung von zwei kleinen Hunden gelingen!
Viel Erfolg!
Galli

Hallo,

Ja natürlich, eine bestechend gute Idee gleich zwei Welpen miteinander zu erziehen. Ein Zeiteinsatz und gleich beide miteinander fertig erzogen. Hat man keine Zeit, können die Tiere ja miteinander ein bisschen spielen un man braucht sich nicht um sie zu kümmern.
Na ja die Realität sieht halt ein bisschen anderst aus.
Die Welpen spielen tatsächlich miteinander, aber dafür brauchen sie den Rudelführer nicht. Die Bindung des einzelnen Hundes zum Führer wird schlechter, dies aus dem ganz einfachen Grund weil sich die Welpen untereinander austoben können und der Führer gerade recht ist das Futter zu bringen.
Die Erziehung gleich zweier Hunde gestaltet sich desshalb schwierig weil man die Aufmerksamkeit ja nur einem Hund geben kann. Der Andere sitzt entweder teilnamslos daneben oder kläfft munter vor sich hin und fühlt sich benachteiligt. Klar man kann auch einzeln in die Hundeschule gehen aber soviel Zeit haben wohl nur die wenigsten. Wo liegt denn nun der Vorteil von zwei gleichaltrigen Hunden?? Ist der Hundeführer mit der Erziehung von „nur“ einem Hund unterfordert?
Nimm erst mal einen Welpen bei Dir auf und Arbeite mit ihm in einer Sparte wo es Dir und dem Hund gefällt. Schenke ihm die volle Aufmerksamkeit. Nach einem Jahr, es darf aber auch mehr sein, überlegst Du Dir ob Du einen zweiten Hund der selben oder einer anderen Rasse zulegen möchtest. Die Erziehung eines zweiten Hundes gestaltet sich etwas einfacher wenn sich der Welpe an einem älteren Kumpane anlehnen kann. (Falls dieser keine Macken hat)
Allgemein geben zwei Hunde zwar nicht die doppelte Arbeit als einer aber der Mehraufwand darf keinesfalls unteschätzt werden. Es ist nun mal einfacher auf einem Spaziergang auf nur ein Tier zu achten.

Gruss Heri

Nicht direkt aber
Hallo Gordie

Ich selber habe keine Hunde. Meine Kollgegin hat aber gleich 3 deren.

Diese sind alle in einem unterschiedlichem Alter und auch Rasse (aber alle haben in etwa die gleiche Schulterhöhe).

Die älteste war bei meinem letzten Besuch noch der Rudelführer, war aber schon im Kampf mit dem einige Jahre jüngerem Rüden.

Meine Kollegin greift hier nicht ein. Wenn aber ein Hund ihr nicht gehorcht zeigt sie deutlich das sie (die Kollegin) das Alphatier ist. Wenn der Hund nicht parieren will, legt sie ihn auf den Rücken. Wohlgemerkt, bei den Hunden handelt es sich nicht um irgendwelche Zwergpinscher sondern um DE-Schäfer, Labrador und einer Labrador-Rottweiler-Mischung.

Die Kollegin spielt (rangelt) aber auch mit den Hunden. Sie schaut aber beim Spiel IMMER darauf, dass sie oben bleibt. Sie legt sich auch NIE auf den Rücken wenn sie mit ihnen spielt.

Die Hunde dürfen auch im Schlafzimmer übernachten. Auch auf dem Bett wenn es sein muss. Dadurch hat sie auch das Sozialverhalten des Rudels inne. Ihr Mann ist aber bei dieser Vorgehensweise einverstanden. Nur hat er das Problem, dass er unter dem ersten Hund steht (ich und meine Frau sind aber so dominierent wenn wir da sind, dass wir direkt unter der Kollegin kommen, frag mich aber nicht, wie wir das geschaft haben).

Konnte ich helfen? Werde aber sicher die Kollegin versuchen hierher zu locken.

Gruss HaegarCH

Hallo Heri

Ja natürlich, eine bestechend gute Idee gleich zwei Welpen
miteinander zu erziehen. Ein Zeiteinsatz und gleich beide
miteinander fertig erzogen. Hat man keine Zeit, können die
Tiere ja miteinander ein bisschen spielen un man braucht sich
nicht um sie zu kümmern.

Das ist der ganz große Vorteil: Zwei Hunde lasse ich nicht alleine, die sind zu zweit. Außerdem bin ich nicht dauernd auf der krampfhaften Suche nach einem netten Spielgefährten.

Na ja die Realität sieht halt ein bisschen anderst aus.
Die Welpen spielen tatsächlich miteinander, aber dafür
brauchen sie den Rudelführer nicht. Die Bindung des einzelnen
Hundes zum Führer wird schlechter, dies aus dem ganz einfachen
Grund weil sich die Welpen untereinander austoben können und
der Führer gerade recht ist das Futter zu bringen.
Die Erziehung gleich zweier Hunde gestaltet sich desshalb
schwierig weil man die Aufmerksamkeit ja nur einem Hund geben
kann. Der Andere sitzt entweder teilnamslos daneben oder
kläfft munter vor sich hin und fühlt sich benachteiligt.

Hast Du eigene Erfahrungen mit zwei Welpen oder sind das Deine Vermutungen?

Klar man kann auch einzeln in die Hundeschule gehen aber soviel
Zeit haben wohl nur die wenigsten.

Da wir zu zweit in die Hundeschule gehen würden ist das kein Problem, da führt dann jeder seinen Hund.

Wo liegt denn nun der
Vorteil von zwei gleichaltrigen Hunden?? Ist der Hundeführer
mit der Erziehung von „nur“ einem Hund unterfordert?

Ganz sicher nicht, aber doppelter Aufwand ist es bestimmt auch nicht.

Nimm erst mal einen Welpen bei Dir auf und Arbeite mit ihm in
einer Sparte wo es Dir und dem Hund gefällt. Schenke ihm die
volle Aufmerksamkeit. Nach einem Jahr, es darf aber auch mehr
sein, überlegst Du Dir ob Du einen zweiten Hund der selben
oder einer anderen Rasse zulegen möchtest.

Das brauche ich mir nicht erst zu überlegen, die Entscheidung ist schon klar. Zwei Hündinnen derselben Rasse.

Die Erziehung eines
zweiten Hundes gestaltet sich etwas einfacher wenn sich der
Welpe an einem älteren Kumpane anlehnen kann. (Falls dieser
keine Macken hat)

Die Erfahrungen habe ich schon gemacht und dabei festgestellt, daß der „Rudelführer“ es auch hier sehr schwer hat, für den „Zweithund“ ein gewisses Maß an Wichtigkeit zu erreichen. Das Anlehnen und Abgucken war natürlich sehr angenehm, auf der anderen Seite hat der vorlaute Welpe den älteren Hund motiviert, seine von uns so gelobte „vornehme Zurückhaltung“ aufzugeben.

Allgemein geben zwei Hunde zwar nicht die doppelte Arbeit als
einer aber der Mehraufwand darf keinesfalls unteschätzt
werden. Es ist nun mal einfacher auf einem Spaziergang auf nur
ein Tier zu achten.

Das kommt auf die Erziehung an. Wenn man sich im ersten Jahr sehr viel Zeit nimmt, kann man auch die restliche Zeit mit gut erzogenen Hunden sehr genießen. Ich habe das nie als ein Problem empfunden, ganz im Gegenteil. Die Hunde waren meist zusammen unterwegs oder konnten gemeinsam beschäftigt werden. Außerdem waren unsere Hunde so erzogen, daß sie auf uns geachtet haben und nicht wir auf sie. Das wurde erst anders, als das Augenlicht nachlies, da mußten wir uns alle etwas umgewöhnen.

Es wäre schön, wenn Du mir von konkreten Erfahrungen mit der Erziehung von zwei Welpen berichten könntest.
Dann kann ich sie mit meinen Erfahrungen vergleichen (Erziehung im Abstand von einem knappen Jahr) und dann überlegen, welcher Weg der sinnvollere ist.
Viele Grüße
Gordie

Hallo Gordie
Grundsätzlich ist es nicht meine Absicht jemandem auf die Füsse zu treten. Das Nachfolgende ist meine persönliche Ansicht und soll in keiner Art und Weise einen Angriff auf andere Personen sein. Es ist nur eine Meinung eines Dritten.
Ich selber habe noch nie zwei Hunde miteinander erzogen, habe aber in meinem nahen Umfeld einige Beispiele. Meine 4 Hunde von Labi bis Papillon sind zwischen 8 und einem Jahr alt. Drei davon sind im Hundesport in der Leistungsstufe 3. Die Kleine ist noch nicht soweit um an Wettkämpfen teilzunehmen.
Zuerst muss man unterscheiden zwischen einem erfahrenen Hundehalter und einem „Neuling“. Erfahren ist man dann, wenn man schon mindestens 2 Hunde SELBER erzogen hat. Abgeschaute Erfahrungen sind zwar sehr Wertvoll, ersetzen aber die Eigene nicht. Einem Neuling rate ich dringend davon ab gleich 2 Welpen miteinander aufzuziehen.
Vor- Nachteile:
Es stimmt, es ist ein Vorteil dass gleichaltrige Welpen nie alleine sind. Zugleich auch ein Nachteil: Sie haben weniger Ruhephasen da einer immer zum Spielen aufgelegt ist. Sie können sich tagefüllend mit sich selber beschäftigen und brauchen keinen Rudelführer. Treffen sie zu zweit auf einen fremden Hund fühlen sie sich natürlich stark und gewöhnen sich einen entsprechenden Umgang an. Hat ein Welpe etwas in der Nase und läuft dem hinterher ist der Zweite auch rasch an der Stelle. Auch diese Unart gewöhnen sie sich an.
Schafft man es ein Hund abzurufen wird der Zweite auch bald folgen. Somit wird auch dieser lernen, dass es sich lohnt zurückzukommen. Rangordnungskämpfe sind an der Tagesordnung, sie wissen ganz genau wie damit umzugehen ist. Dass sie dabei „Beisser“ werden ist eher unwahrscheinlich gerade weil sie dass lernen konnten. Die gegenseitige Motivation der Welpen bringt wohl Vorteile. Der Muskelaufbau, Geschwindigkeit etc. wird besser sein als bei einem „Einzelhund“.
Bei einem Welpen möchte ich gerne bestimmen wann gespielt, gearbeitet, geschlafen wird. Bei einem einzelnen Welpe erkenne ich besser wenn er sich versäubern muss, bei zwei Hunden vergessen sie’s oft während des Spielens.
Hundeschule:
Geht ihr zu zweit in die Schule ist es am Anfang etwas schwieriger mit der Ablenkung des anderen Welpen umzugehen. Ist man aber da durch wird er sich auch durch andere Sachen nicht mehr so leicht ablenken lassen. Achte darauf dass während des Aufbaus immer derselbe Führer mit demselben Welpen arbeitet. Dies stärkt die Bindung. Später spielt es keine Rolle mehr, im Gegenteil es kann sogar förderlich sein.
Aufwand:
Wie schon erwähnt nicht die doppelte Arbeit, aber deutlich mehr als nur ein Hund. Völlig richtig ist es, wenn man sich im ersten Jahr viel Zeit für eine gute Erziehung nimmt. Dies wirkt sich nur positiv auf das späteren Hundeleben aus.
Rasse:
Eigentlich sollte man wie die Engländer eher von Zucht (breed) sprechen, da sich ja einige Rassen nur von Fellfarben unterscheiden. Welche Rasse darfs denn sein?
Hündinnen sind eher etwas zugänglicher. Die Läufigkeit kann halt schon lästig sein, besonders dann wenn sich noch unkastrierte Rüden im Rudel befinden. Es gibt alle Jahre eine mindesten 3 Wöchige Pause. Ich werde mir gut überlegen ob ich wieder eine Hündin aufnehmen werde.
Gruss Heri

Hallo Heri,
vielen Dank für Deine beiden ausführlichen Statements und Deine E-Mail.
Ich hab mir alles mehrmals durchgelesen und hatte irgendwie den Eindruck, Antworten auf Fragen bzw. Probleme zu erhalten, die sich mir/uns nicht stellen.
Aber trotzdem
vielen Dank
Gordie

2 Colliewelpen
Hallo Gordie,

wir haben es gewagt und uns gleich 2 Colliewelpen angeschafft. Wir haben 2 Hündinnen aus verschiedenen Zwingern genommen, da wir verschieden farbige Hündinnen haben wollten. Meinem Mann gefällt die eine Farbe halt bessern, mir die andere.

Anfangs ist es schon stressig, mal muss die eine raus, dann muss die andere, aber ich hatte mir extra Urlaub genommen und von daher ging es ganz gut.

wir sind auch zusammen in der Hundeschule und jeder hat einen Hund. Ich gehe auch manchmal getrennt spazieren, mein Sohne (8) hiflt mir dabei.

Nachts schlafen sie auch mit bei uns im Schlafzimmer, damit wir mitbekommen, wenn einer mal muss oder die kotzeritis hat. Kommt hal tbei „Bybies“ mal vor…

„Sitz“ kann man auch sehr gut mit 2 Hunden üben!

Klar beschäftigen sie sich viel miteinander, aber es kommt auf den Besitzer drauf an, ob er sich intensiv kümmert und mit spielt oder ob er sich selbst die ROlle des Ernährers aufdrückt.

Motiviert DIch das ein wenig? :wink:)

Gruss

Heike